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#1
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Hallo Jutta,
Zitat:
Irgendjemand hatte mal vor langer Zeit geschrieben: "Die Stille ist nicht nur ein Fluch. Sie ist auch ein Segen." Ich war unterwegs, hatte zu tun, war abgelenkt. Kaum dass sich die Wohnungstür hinter mir schloss: nur noch Stille. Laute, lärmende Stille, dass die Ohren schmerzten. Die Einsamkeit, die Verlorenheit, die Trauer brach über mir zusammen. Selbst dröhnende Lautsprecher konnten sie nicht übertönen. Ich war unterwegs, hatte zu tun, war abgelenkt. Kaum dass sich die Wohnungstür hinter mir schloss: nur noch Stille. Sanfte, schmeichelnde, friedliche Stille, die mir die Zeit gab, mich an das zu erinnern was war. Endlich Gelegenheit, die Gedanken zu sortieren, nach innen zu schauen und die Trauer zu zu lassen ohne wenn und aber und .... niemand störte. Stille, um zu weinen und zu lachen. Stille als beschützende Zeitkapsel der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Nimm dir die einsame Stille, die du brauchst. Liebe Grüße, Helmut
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Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376 http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070 Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise. |
#2
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deine Worte sind inspirierend, ich habe sie gerade noch mal auf mich wirken lassen. Sicher gibt es Unsicherheit und Isolation, aber ich kann es auch von der heilsamen Seite aus betrachten und daraus kann eine tiefes Gefühl der Verbundenheit mit dem geliebten Menschen entstehen. Für Momente habe ich es auch schon so erlebt, es darf sich gerne häufiger einstellen. Dadurch erhalte ich die Erinnerung an das Gute was mit meinem Mann in mein Leben gekommen ist in meinem Herzen fest. Bald gehe ich wieder zum Friedhof, auch das ist eine Oase der Ruhe und Besinnung, hier werde ich mich wieder an ihn erinnern. Liebe Grüße Jutta Geändert von gitti2002 (03.10.2014 um 23:01 Uhr) Grund: Zitat gekürzt |
#3
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Hallo zusammen!
Jede Erinnerung tut noch weh, doch wenn ich an meinen Mann denke hole ich ihn in mein Leben zurück und ich mache mich innerlich mit ihm wieder vertraut. Die Erinnerung drängt sich oft von ganz alleine auf. Im Traum, als Gefühl und bei einem bestimmten Geruch. Mein Mann und ich haben schon seit langem Achtsamkeitsmeditationen von Jon Kabat Zinn, aber auch viele schöne klassische Musikstücke von Chopin, Schubert, Liszt u.v. mehr zu Gedichten - von Goethe, Rilke und vielen anderen Dichtern - zusammen gehört. Jeden Sonn und Feiertag haben wir uns daran erfreut, es war ein Ritual welches wir nicht missen wollten. Auch trug es zur Entspannung bei und stärkte den Zusammenhalt. Diese CD`s habe ich - als ich meinen Mann verloren habe - in die unterste Schublade gepackt und zu meinem Kummer kann ich mir nicht vorstellen sie jemals wieder hervor zu holen, denn ich fühl mich so alleine damit. Außerdem hat er an die zweihundert CD`s Progressive Rockmusik, die ich ohne ihn nicht mehr hören mag. Immerhin beginne ich jetzt so langsam wieder Filme und Dokumentationen im Fernsehen anzuschauen, in der dunklen Jahreszeit werden die Abendstunden sonst zu lang. Vielleicht mag jemand Anregungen geben wie er sich ohne Patner/in beschäftigt...... Liebe Grüße Jutta Geändert von Yogi 12 (03.10.2014 um 18:27 Uhr) |
#4
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Liebe Jutta,
ich weiß, wie du dich fühlst. Habe heute ein paar Sommersandalen meines Mannes weggeworfen, jedoch nicht ohne nochmal über die Zehenabdrücke zu streicheln, die seine Füße in den Sandalen hinterlassen haben. Das Blutzuckermeß-Buch konnte ich allerdings nicht wegwerfen. Ich wollte es, aber es ging nicht. Ich habe es an mein Herz gedrückt und dann wieder in den Schrank gelegt. Macht das Sinn? Ich habe für mich beschlossen, mit einem meiner Hunde einen Schnupperkurs in den Abendstunden zu belegen (Nasenarbeit). Die beiden sind in der letzten Zeit viel zu kurz gekommen. Wie wäre es denn mit einem Kurs bei der Volkshochschule oder Sportkurs. Ist ja auch erstmal nur ein Vorschlag. Bei mir geht sowas gar nicht. Ich mag nach 4 Wochen gerne alleine sein. Mit der Dunkelheit habe ich auch noch keine Probleme, aber ich bin ja auch nicht allein. Liebe Grüße Heike |
#5
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Hallo Jutta,
was soll man da empfehlen ... ich denke, das muss jeder für sich selbst herausfinden. Es geht dabei nicht nur darum, das zu vermissen, was man früher gemeinsam getan hat. Nicht darum, Rituale wieder aufleben zu lassen. Es geht darum, Dinge zu entdecken, die jetzt das eigene Interesse wecken können. Zu entdecken, dass 2 nicht die Summe von 1 + 1 ist, sondern die Schnittmenge. Wenn auch eine sehr große. Ich hoffe, du verstehst, was ich meine und ... lass dir Zeit. Liebe Grüße, Helmut
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#6
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Liebe Jutta!
Wie man mit den Gemeinsamkeiten die man mit dem verlorenen Menschen geteilt hat umgeht, dazu kann glaube ich dir niemand einen Rat geben. Man macht seine Erfahrungen was einem gut tut und was nicht! Bei meinem Papa ist es ganz merkwürdig. Er macht jetzt viele Dinge die die Mama nicht mochte. Sie wollte nie eine Mikrowelle haben jetzt steht eine in der Küche, sie wollte nie einen plattenspieler kaufen Papa hat sich jetzt einen gekauft! Ich habe bei ihm das Gefühl das er wütend auf Mama ist und so zeigt ich bin traurig das sie mich alleine gelassen hat aber ich schaffe es auch ohne sie! Es ist bei ihm die unendliche Traurigkeit über Mama's Tod, seine erste große Liebe hat ihn nach über 36 gemeinsamen Jahren alleine gelassen! Ich habe bis heute auch noch nicht erlebt, das er irgendwas unternommen hat was die beiden sonst immer zusammen gemacht haben! Auch du wirst deinen weg selbst finden um die schönen Dinge im Leben für dich neu zu entdecken. Auch wird die Zeit kommen wo du eure cd's alleine hören kannst! Alles liebe mausi
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Meine Mama BSDK ED 05.02.2014 28.07.1949 - 22.06.2014 Du warst es wert so sehr geliebt zu werden! Du bist es wert, das so viel Traurigkeit an deiner Stelle geblieben ist! http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=62514 |
#7
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Hallo zusammen,
vielen Dank für eure unterstützenden Worte. Ich werde mir einen Weg suchen müssen Dinge zu finden die mir Sinn geben. Es ist jetzt so, dass es schwer fällt mir eine Freude zu bereiten. Ich kaufe einen Rosenstrauß und achte nicht auf die Schönheit der Blumen, empfinde nichts dabei wenn ich hinschaue. Auch wird in - Zwiegesprächen mit meinem Mann - öfter die Frage gestellt, warum er mich alleine zurückgelassen hat. Die Frage ob es mir noch gelingt einen Lebensweg zu finden den ich als sinnvoll erachten kann, wird er mir genauso wenig beantworten können wie die Erste. Bereits zu Lebzeiten haben wir Abschied genommen. Mausi hat in ihrem Thema dazu einen wertvollen Text veröffentlicht, den ich mir aufschreibe, weil er genau das aussagt, was ich bei dem Krankheitsverlauf meines Mannes gedacht und gefühlt habe. Die vorweggenommene Trauer hatten wir schon direkt nach der Diagnose. Der langsame Prozess des Abschieds fing damit an. Jeden Tag ging ein kleines Stück von der Kraft verloren, die ich einst so schätzte. Die Welt des Sterbenden ist oft voller Ängste und es beschäftigt mich immer noch, dass in dieser Zeit nicht behutsamer von Seiten der Ärzte, des Pflegepersonals und vielleicht auch von mir - mit diesem Prozess umgegangen wurde. Es ist klar, das Schuldgefühle da nicht weiterhelfen, aber ich habe die Trauer noch nicht bewältigt. Geht es nur mir so oder haben andere auch Probleme mit dem Loslassen dieser unsinnigen quälenden Fragen? Liebe Grüße Jutta |
#8
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Hallo Mausi,
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Ihr habt zwar den gleichen Menschen verloren, doch ihr Beide trauert um zwei ganz verschiedene Personen. Du hast deine Mutter verloren, dein Vater seine Frau. Ich denke, dein Vater wird noch so einiges tun, was du nicht auf Anhieb verstehst und deiner Trauer vielleicht auch weh tut. Rede mit ihm und versuch ihn zu verstehen und zu akzeptieren. Hallo Jutta, diese Fragen werden dich sicher noch länger beschäftigen und auf die wenigsten wirst du endgültige Antworten erhalten können. Das ist nicht schlimm. Auch mit ungelösten Fragen kann man sehr gut leben, wenn man akzeptiert, dass es keine Antworten gibt. Liebe Grüße, Helmut PS: Mausi, denk vielleicht mal über diesen Satz nach
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