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  #1  
Alt 07.10.2014, 22:53
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Panda72 Panda72 ist offline
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Standard AW: OP-Entschheidung: BET vs Mastektomie

Hallo,

erst einmal herzlich Willkommen hier und auch von mir Glückwunsch zur Komplettremission.

Mal ein ganz anderer Aspekt: Ich fand die Bestrahlung furchtbar, da man es nicht merkt und trotzdem hat sie eine ungeheuer große Wirkung. Ich habe seitdem mit einem Ödem in der Brust zu kämpfen und muss zwei mal in der Woche zur Lymphdrainage. Und ich hatte Hautpropleme.

Bei mir stellte sich die Frage nach einer Mastektomie jedoch nicht, ich würde aber im Nachhinein weder die neoadjuvante Therapie noch die BET nochmal machen, sondern gleich alles entfernen lassen. Was weg ist ist weg! Das gäbe mir jetzt auch mehr Sicherheit. Bin eher ein ängstlicher Mensch.

Aber auch hier kann es bei Komplikationen bei der OP zu Schwierigkeiten kommen. Lass Deinen Bauch entscheiden, wenn medizinisch es keine eindeutige Empfehlung gibt.

Liebe Grüße

Panda

__________________


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  #2  
Alt 08.10.2014, 00:06
Benutzerbild von bleibtallesanders
bleibtallesanders bleibtallesanders ist offline
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Standard AW: OP-Entschheidung: BET vs Mastektomie

Hallo Panda,

Danke auch an Dich. Das ist tatsächlich ein Aspekt, den fast jeder immer unter den Teppich kehrt. "Sie sind jung, die Bestrahlung stecken Sie locker weg". Was locker ist oder nicht weiß man definitiv erst hinterher.

Gute Nacht an alle!
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  #3  
Alt 08.10.2014, 09:36
Twyla Twyla ist offline
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Standard AW: OP-Entschheidung: BET vs Mastektomie

Hallo,

es tut mir leid, dass Du nun auch hier in dem Forum bist! Aber trotzdem herzlich willkommen!

Leider kann Dir niemand diese schwierige Entscheidung abnehmen.
Ich wurde im Februar dieses Jahres operiert und habe mich ganz radikal für eine beidseitige Mastektomie entschieden. Das hatte mehrere Gründe.
Bei meiner erkrankten Brust wurde der Knoten, von dem es in der Biopsie hieß, er sei gutartig, entfernt. Nach der OP stellte sich heraus, er war doch bösartig.
Die Chirurgin meinte, da es so aussieht, als sei nicht alles entfernt worden, müsse nochmal operiert werden. Da ich aber kleine Brüste hatte, war die Wahrscheinlichkeit, dass die Brust erhalten werden konnte, sehr sehr gering. Man könnte es versuchen, müsste aber vielleicht nochmal schneiden. Aha, dachte ich. So viele OPs nacheinander. Mhm...solch eine Salamitaktik.
In der linken noch gesunden Brust waren mehrere Zysten, ein Fibrom und sehr ausgeprägter Mikrokalk. Da ich so ängstlich und gleichzeitig auch sauer war, habe ich gebettelt, mir beide Brüste zu entfernen. Und das war gut so, denn die linke Brust sei eine Problembrust gewesen, so der Pathologe. Aha...

Ich bereue meine Entscheidung nicht. Ich fühle mich sicherer ohne meine beiden. (Die habe ich übrigens fotografieren lassen, als sie noch dran waren.)

Am besten ist es, Du hörst tief in Dich hinein und überlegst, mit welcher Entscheidung Du am besten leben kannst. Einen Aufbau kann man ja immer noch machen.
__________________
Alles Liebe
Twyla
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  #4  
Alt 08.10.2014, 11:43
mmaajjaa mmaajjaa ist offline
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Standard AW: OP-Entschheidung: BET vs Mastektomie

Hallo,
ich möchte hier auch meinen Senf dazu geben:
meine ED war 2003, da war ich 31, es war ein großer Tumor, TN ohne weiteren Befall. Ich wollte die Brust abnehmen lassen aber man riet mir zur neoadjuvanten Chemo, BET und Bestrahlung. Irgendwie war ich auch froh darüber.
9,5 Jahre später eine Neuerkrankung der ANDEREN Brust. Mein erster instinkt: Brüste weg und zwar beide. Aber ich ließ mich wieder zur BET überreden. Bin jetzt mitten in der Bestrahlung und hadere mit der Entscheidung. Werde höchstwahrscheinlich abwarten bis die Brust sich erholt hat und dann doch noch beide abnehmen lassen. Dabei hätte ich es schon hinter mir haben können.
Du bist jung, das heißt, dass es wahrscheinlich ist, dass Du eine Genmutation hast. Dies würde bedeuten, dass Du eine höhere Wahrscheinlichkeit ast erneut zu erkranken. Es kann die gleiche oder auch die andere Brust treffen. Die Statistiken zur Sicherheit von BET beziehen sich auf Rezidive und nicht auf Neuerkrankungen. Die Bestrahlung erwischt nur das, was jetzt da ist und verhindert nicht dass sich später was Neues bildet. So habe ich es jedenfalls verstanden....
Vielleicht wäre ein Gentest jetzt das beste um Dir die entscheidung zu erleichtern. Den kann man auch im Schnellverfahren machen wenn deine Ärzte sich dafür einsetzen, sonst dauert es Monate...
Ich wünschte, ich hätte bereits bei der ED beide Brüste abnehmen lassen, dann wäre mir das zweite mal viellleicht erspart geblieben. Das Problem ist nur : man kann es nicht wissen!!!!!!! Meine Gentestung läuft seit Juni.
Auf die richtige Entscheidung ;-)
Beste Grüße
Maja
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  #5  
Alt 08.10.2014, 12:30
Bernstein27 Bernstein27 ist offline
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Standard AW: OP-Entschheidung: BET vs Mastektomie

Hallo auch von mir!

Mein Befund war ähnlich, auch vom Timing, nur dass ich Her2 negativ bin und dafür einen klinisch auffälligen Lymphknoten hatte. Aber seit den ECs habe ich auch eine klinische Komplettremission und der Lymphknoten war wieder normal groß, ist jetzt entfernt und sauber gewesen.

Ich habe auch einen großen Bereich DCIS und vielleicht ist er größer als bei dir, denn die BET stand nicht ernsthaft zur Debatte. Jedenfalls riet mir die Chirurgin zur Mastektomie. Mir ist das auch Recht, denn dann ist Ruhe im Karton. Zumindest auf der einen Seite.
Bestrahlung bekomme ich trotzdem, dank des klinisch auffälligen Lymphknotens und habe letztens eine Studie dazu gelesen, dass die Prognosezahlen mit Bestrahlung sogar bei N0 Patienten deutlich steigen. Ich nehm alles mit, was die Medizin zu bieten hat! Habe eine 4jährige und will noch 50 Jahre leben Begleiten lassen werden ich das komplementärmedizinisch, um die NW möglichst gering zu halten.

Mein Gentest für BRCA1/2 war negativ, aber da ich eine familiäre Belastung habe, überlegt ich auch, ob ich prophylaktisch die Gegenseite auch entfernen lassen soll. Mal sehen. Gentest dauerte bei mir 5 Wochen. Hast du familiär irgendwo Brust- oder Eierstockkrebs? Du bist tatsächlich sehr jung, wobei hormonpositiver BK nicht typisch für eine Mutation ist. Aber man weiß ja nie...

Zu Erfahrungswerten mit der Bestrahlung schau doch mal in den After-Chemo-Thread!

Alles Gute
Bernstein
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  #6  
Alt 08.10.2014, 13:47
Benutzerbild von bergmädel
bergmädel bergmädel ist offline
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Standard AW: OP-Entschheidung: BET vs Mastektomie

Hallo BAA ,

Zitat:
Zitat von mmaajjaa Beitrag anzeigen
Vielleicht wäre ein Gentest jetzt das beste um Dir die entscheidung zu erleichtern. Den kann man auch im Schnellverfahren machen wenn deine Ärzte sich dafür einsetzen, sonst dauert es Monate...
Genau so ist es bei mir gelaufen, das Testergebnis wurde von den Ärzten eingefordert und es war nach zwei Wochen da.
Nicht nur für die OP, auch bei weiteren Therapieentscheidungen kann eine genetische Disposition eine Rolle spielen.

Hier findest du alle wichtigen Infos über erblichen Brustkrebs:
http://www.brca-netzwerk.de/


Zitat:
Zitat von Bernstein27 Beitrag anzeigen
wobei hormonpositiver BK nicht typisch für eine Mutation ist. Aber man weiß ja nie...
Hallo Bernstein,
das gilt so nur für BRCA1; damit sind mehr als 80 % der Erkrankungen hormonnegativ. Bei BRCA2 sind ca. 70% der Tumoren hormonpositiv.

Viele Grüße,
Sandra
__________________
Unsere größten Ängste sind die Drachen,
die unsere tiefsten Schätze bewahren.

Rilke
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  #7  
Alt 08.10.2014, 17:26
Benutzerbild von bleibtallesanders
bleibtallesanders bleibtallesanders ist offline
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Beiträge: 6
Standard AW: OP-Entschheidung: BET vs Mastektomie

Hallo ihr Lieben,

Bin grade mit den Jungs unterwegs und kann nicht viel schreiben, wollte nur kurz anmerken, dass die Testung BRCA 1/2 bei mir negativ war. Es gibt auch keine familiäre Häufung von Brustkrebs.

Heute Abend mehr.

Danke an alle von Herzen.
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  #8  
Alt 08.10.2014, 21:20
tiggie tiggie ist offline
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Standard AW: OP-Entschheidung: BET vs Mastektomie

Hallo,

ich denke, du kennst dich selbst am besten und weißt im inneren bereits, wie du dich entscheiden möchtest. Dennoch, da du ja um Rat gebeten hast. meine Geschichte:

09/13 Diagnose MammaCa, ca. 2,5 cm DCIS und 1cm invasiver Anteil, in einem Bereich von ca. 6 cm aber immer wieder Mikrokalk. Her2neu 3+ zu 100%, ER negativ und Progesteron zu 20% schwach positiv (2/12)

Neoadjuvante Chemo ETC mit H ab dem T, nach der 5 Chemo war der Tumor im MRT nicht mehr zu sehen.

Rat der Ärzte war BET. Ich wollte das aber nicht, da ich mich immer gefragt hätte, ob nicht doch was drin geblieben wäre. Es wurde mir auch angeboten den Mikrokalk nochmal zu stanzen, aber ich hätte dem Ergebnis nie trauen können und hätte immer gedacht, was ist wenn....

Nach zwei langen Gesprächen habe ich mich für die hautsparende Mastektomie ohne Erhalt der Brustwarze entschieden. Mein operierender Oberarzt sagte, wenn ich es aus dem Sicherheitsaspekt heraus machen möchte, dann müsste ich auch so konsequent sein auch die Brustwarze zu opfern, da auch dsie schließlich Drüsengewebe ist. Durch die hautsparende OP ist aber noch genug da, um später aufbauen zu können, was ich aber nicht vorhabe.

Da die Ärzte so stark für die BET waren habe ich mich nicht mehr getraut auch auf die Mastektomie der gesunden Seite zu bestehen, obwohl ich es auch zu dem Zeitpunkt schon unbedingt wollte. So wurde im März diesen Jahres also Brust 1 abgenommen. Das Ergebnis ist für mich völlig ok und entspricht rein natürlich ca. einem A Körbchen.

Die zweite gesunde Brust habe ich mir nun im September entfernen lassen, weil ich zum einen das Gefühl hatte auf einer tickenden Zeitbombe zu sitzen und es zum anderen wahnsinnig unpraktisch fand eine C Brust und eine A Brust zu haben. Nun habe ich zwei A-Brüste.

Was ich damit sagen will: Hätte ich mich mehr getraut mich durchzusetzen, hätte ich mir die zweite OP sparen können!!!

Hör auf deine innere Stimme! Wenn du an deiner Brust hängst und du die BET willst, mach es. Wenn aber alles in dir schreit, nein, nein, nein, dann folge dieser Stimme! Denn egal was andere dir raten, du musst mit dem Ergebnis leben, mit all seinen Konsequenzen und niemand sonst!!!

Alles Gute für deine Entscheidung!

tiggie
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