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#1
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Ich denke auch immer: Wenn alle Krebs bekommen würden, die Schwierigkeiten und Stress im Leben haben, dann wären die Krebsraten noch ganz anders.
![]() suze: Das sicherlich auch. Aber ich verbuche so was auch auf das Konto "allgemeine Lebenserfahrung" und nicht "Krebs". Aber vielleicht ist das auch eine Antwort: Jeder hat da vielleicht eine andere "Buchführung".
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lg gilda Geändert von gilda2007 (05.11.2014 um 22:51 Uhr) |
#2
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außerdem ich muss ehrlich sagen, mir gefällt der gedanke nicht, dass man gesund bleibt, wenn man alles richtig macht. das macht mir fast angst, dieses die braven werden belohnt durch gesundheit.
das leben ist schon etwas komplizierter, glücklicherweise, muss ich sagen.
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seit 2005 bin ich ein angsthase |
#3
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Suze, das meinte ich, als ich oben schrieb, dass ich nicht zu denen gehöre, die glauben, dass man alles planen und kontrollieren kann. Wenn man das glaubt, kommt man wahrscheinlich zum Schluss, dass man keinen Krebs bekommt, wenn man nur alles richtig macht. Oder so ähnlich ...
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lg gilda |
#4
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... Da habt ihr wohl Recht.
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#5
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Der Umkehrschluss waere dann: ich bin an meinem Krebs selbst schuld, weil ich was falsch gemacht habe. Haette ich es richtig gemacht, waere mir das nicht passiert. Die Diskussion hatte ich mit meiner Mutter bis zum absoluten Abwinken - und die Argumentation finde ich total daneben.
Haettest Du Dich von Deinem Mann getrennt... Haettest Du das Kind nicht bekommen... Waerest Du nicht nach Kanada gegangen... Haettest ... Wuerdest... Waerest... Es ist keiner "selbst Schuld", dass er diese Krankheit bekommt. Da bin ich mir sicher (auch wenn ich mir sonst inzwischen nicht mehr bei vielen Dingen sicher bin...) ![]() Ganz abgesehen davon ist es auch komplett nutzlos - die Situation ist, wie sie ist. Ich habe keine zweite Chance, und werde auch keine bekommen . Es kann keiner einen Nachweis erbringen, dass es anders gelaufen waere, wenn...
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Annette Así es -suspiró el coronel-. La vida es la cosa mejor que se ha inventado. Gabriel García Márquez - "El Coronel no tiene quien le escriba" |
#6
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Ich frage mich dann auch: Wer will denn ein Leben, dass mehr oder weniger ereignislos ist? Also brav zu Hause sitzen und auf Nummer sicher gehen? Dann ist man 90 und kam nicht vor die Tür ... egal wie ich es drehe, das kann einfach nicht funktionieren -- und glücklich machen. *seufz*
(Bisher hält sich das mit der Sinnsuche bzw. dem Sinnfinden in Grenzen hier. ![]()
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lg gilda |
#7
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Liebe Sky, danke für den interessanten Thread.
Wäre schön, von ganz vielen Frauen zu diesem Thema etwas lesen zu können. Wie ist es für mich mit dem tieferen Sinn? Wenn tieferer Sinn meint, dass mich die Krankheit dazu gebracht hat, mein Leben zu ändern, ja, dann hatte sie einen tieferen Sinn für mich. "Mein Leben danach" fühlt sich für mich um einiges besser an, als das vor der Erkrankung. Endlich habe ich die berufliche Reißleine gezogen, denn mein Beruf hat mich sehr belastet und gestresst. Hinzu kam die Doppelbelastung über all die Jahre als alleinerziehende Mutter. Ich bekam sehr häufig Kopfweh, verschiedene Hörstürze bis hin zur einseitigen Taubheit, hatte Magenprobleme und permanente Unruhe in mir. Kurzum, ich fühlte mich wirklich nicht wohl. Ich spürte sehr deutlich, dass meine körperlichen Unpässlichkeiten im starken Zusammenhang mit meiner Lebenssituation standen. Dann der Supergau. Die Diagnose gab mir endlich den Mut und die Legitimation vor mir und anderen, meinen Leben zu ändern. (natürlich doof, dass es diesen Supergau brauchte). Aber nun ist es so und ja, ich bin dankbar, dass ich die "Kurve bekommen habe. Ich bin noch mitten in den Veränderungen. Es fühlt sich so an, dass meine Erkrankung im starken Zusammenhang mit meinem Lebensstress stand. Natürlich kann ich es nie wissen. Vielleicht wären die Zellen ebenso "teilungsfreudig" geworden, wenn ich ein glückliches Leben geführt hätte. So vielfältig und undurchsichtig der Krebs selbst ist und das Ansprechen auf Therapien, so vielfältig sind meines Erachtens auch die Ursachen. Da gibt es die glücklichen, sehr ausgeglichenen Menschen - alte und junge - und aus dem nichts heraus mutieren ihre Zellen. Da gibt es die Geplagten und Gestressten, die nicht wagen aus ihrem Leben auszubrechen und erst über ihre Erkrankung ein Weg aus dem Labyrinth finden. Ich möchte akzeptieren, dass eben nicht alles schwarz oder weiß ist. Hier gibt es viele Wahrheiten. Ich bin froh, den Mut, die Energie und die Weisheit entwickelt zu haben, um vieles in meinem Leben zu ändern. Viele liebe Grüße an euch alle. Kanina |
#8
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Hallo ihr alle,
ich finds schon mal total interessant wie oft der Beruf als wesentlicher krankmachender Faktor genannt wird. Sind ja fast alle! Auch bei mir war es so, aber ich hatte jetzt schon vor der Diagnose bereits alles geändert und mich selbstständig gemacht, weil es einfach auf meiner Arbeit nicht mehr auszuhalten war. Wenige Monate später dann die Diagnose ![]() Also ich glaube auch nicht , dass wir an unserer Erkrankung schuld sind. Das ist bloss ein Erklärungsversuch von Gesunden in unserem Umfeld, damit sie sich weiter vorgaukeln können, das irgendwie im Griff zu haben/beeinflussen zu können. Ich kann mich auch noch dran erinnern, dass es ein tröstlicher Gedanke war zu glauben, dass Krebs um mich einen Bogen macht, weil ich nicht rauche und viel Sport mache ![]() ![]() Mir war vorne nicht so bewusst, dass mich diese Gedanken nach dem Sinn so beschäftigen, weil es mein Umfeld irgendwie erwartet, dass ich Änderungen vornehme. Diese Einsicht hat mir jetzt schon mal geholfen. Ich freue mich noch viele weitere Antworten zu lesen. ![]()
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LG, Sky ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
#9
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Hallo ihr Lieben,
ein interessantes Thema. Ich habe mich auch schon gefragt, was der Sinn ist. Einerseits gibt es keinen Sinn. Wie oft hab ich gehört, dass man durch die Krebserkrankung das Wesentliche lernt, zu erkennen. Dass man die Prioritäten anders setzt usw. usw. Ganz ehrlich? Mir war auch vor der Diagnose schon bewußt, wie gut ich es trotz einiger bitterer Lebenserfahrung doch habe. Immer wieder sagte ich zu meinem Mann, wenn wir gemeinsam irgendwelche Problemchen gewälzt haben: "Uns geht's doch eigentlich gut, andere haben Krebs, oder haben schwerkranke Kinder oder gar ein Kind verloren". Immer wieder haben wir uns bewußt gemacht, was für ein Glück wir doch haben, unseren gesunden Sonnenschein zu haben (unsere Tochter ist 7). Und doch habe ich inzwischen meinen ganz persönlichen, konkreten "Sinn" gefunden: Da ich 100 %ig davon überzeugt bin, dass der Dauerstreß auf der Arbeit die letzten 2 bis 3 Jahre zumindest einen Anteil am Ausbruch des Krebses hat, MUSS sich da was ändern!! Ich will auf keinen Fall so weitermachen wie vor der Diagnose!! Ich weiß noch nicht, wie die Lösung aussieht. Aber ich will und kann mich jetzt, wo ich noch mitten in den Behandlungen stecke, noch nicht damit auseinander setzen. Ich brauche meine Kraft zum Gesundwerden... Ich wünsche euch einen schönen Tag!! Liebe Grüße Kerstin Geändert von Kerstin40 (06.11.2014 um 08:53 Uhr) Grund: Ergänzung |
#10
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Einen tieferen Sinn sehe ich nicht. Die Augen geöffnet hat mir der ganze Mist trotzdem - nämlich das Bewusstsein, dass man nie weiß, ob man noch einmal eine Gelegenheit bekommt, etwas Bestimmtes zu machen.
Außerdem habe ich viele Erfahrungen gemacht, die mich persönlich weitergebracht haben. Ich zitiere mich mal selbst (mein zusammengefasster Jahresrückblick 2013 aus dem Chemotagebuch-Thread) - Punkt 3 und 4 hätte es ohne den Mist nicht gegeben: Zitat:
Geändert von wkzebra (06.11.2014 um 12:25 Uhr) |
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