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#1
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Liebe Davinci,
ich finde es sehr gut und mutig, dass Du Dich mit dieser Frage beschaeftigst und es zeigt dass Du ueber den Tellerand schaust. Ich kann Dir von einer 82 jaehrigen Dane berichten, sie ist eine Freundin der Familie, lebt am Genfer See, sie ist zuerst mit 55 (rechte Brust amputiert) dann mit 65 (linke Brust bestrahlt) und dann wieder mit 80 an Brustkrebs erkrankt. Jedesmal Lokalrezidive. Zuletzt wurde die verbliebene Brust amputiert. Sie hat nie Chemo bekommen und lebt noch 27 Jahre nach der Erstdiagnose. Dann kann ich Dir von meiner Mutter berichten, Erstdiagnose mit 53 im Jahr 1999 inv.duktales Mammakarzinom, 4 von 23 LK befallen, ETC Studie und Bestrahlung, 93% hormonrezeptorpositiv, 5 Jahre Tamoxifen. Rezidiv nach 7 Jahren!!! Knochenmetastasen und Mikrometastase im Kopf, es folgte Xeloda, Arimidex, Faslodex und 4 Monate vor ihrem Tod (September 2012) noch Avastin und es hat sie fertig gemacht und NICHT gerettet. Ich habe selbst mit dem Krebsinformationsdienst gesprochen und darauf hingewiesen, dass die schoenen Statistiken bzgl. all derer die Chemos bekommen haben nach 5 Jahren AUFHOEREN, die meisten Rezidive aber NACH dieser Zeit auftreten! Es waere ehrlicher wenn diese Statistiken auf 10 Jahre ausgelegt waeren dann wuerde manch einem die Entscheidung Chemo oder nicht leichter fallen. Ich habe meine Mutter in den fast 13 Jahren ihres Kampfes aus naechster Naehe begleitet und erlaube mir zu sagen, dass ich mich, haette ich die Diagnose meiner Mutter, fuer Bestrahlung und Hormontherapie entscheiden wuerde aber nicht fuer die Chemo. Leider war es bei meiner Mutter noch so, dass das Tamoxifen schon nach 5 Jahren abgesetzt wurde weil man ja dann "geheilt" ist. Heute weiss man, dass man einen deutlichen Ueberlebensvorteil hat wenn man es 10 Jahre lang nimmt. Ich nehme mir heraus zu sagen, dass das Absetzten des Tamoxifens ganz erheblich zum Rezidiv meiner Mutter beigetragen hat. Jeder hat seine Meinung ich respektiere und verstehe alle die der Schulmedizin zu 100% folgen. Wir haben es auch getan.... am Ende muss man aber fuer sich selbst entscheiden und sich eben Deine Frage stellen! Ich wuenscheDir von Herzen, dass Du fuer Dich die richtige Entscheidung triffst bei der es sich fuer Dich richtig anfuehlt! Liebe Gruesse!
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Das sind die Starken, die unter Tränen lachen, ihr Leid verbergen und andere glücklich machen. F.Grillparzer I miss you Mama! |
#2
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Cristina, das muss man aber wesentlich differenzierter sehen ... Triple-Negativ-Tumore reagiern sehr gut auf die Chemo und nach 5 Jahren ist da wirklich aus dem gröbsten raus.
Hormonpositive Tumore bilden leider öfter nach vielen Jahren noch Metastasen. Daher wird seit 2 Jahren die Antihormon-Therapie nicht mehr nur 5, sondern 10 Jahre gegeben. Brustkrebs ist nicht Brustkrebs, daher sind solche persönlichen Beispiele ohne Details leider nicht hilfreich bei der Entscheidungsfindung ...
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lg gilda |
#3
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Danke, Gilda.
Und übrigens stimmt das mit den 5-Jahres-Statistiken nicht. Für die Medikamenten gibt es immer auch Anwendungsstudien (ich bin in auch in einer), und da wird bis zum Tod beobachtet. Einschließlich Langzeitnebenwirkungen und Spätfolgen. Wenn denn die Patientinnen mitmachen. Und ich verstehe ehrlich gesagt patientinnen nicht, die das verweigern. hatte letztens so einen Fall (Studie zum herceptin) - mit der Begründung, die Pharmaindustrie verdiene eh schon genug an uns, da will sie das nicht auch noch unterstützen. Zzzzzzzzzzzzt. Und der "deutliche Überlebensvorteil" bei 10 Jahren Tam ist ungefähr so groß wie der bei vielen Chemo- Konstellationen. Statistisch. Was widerum NICHTS über den Einzelfall aussagt. |
#4
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Hallo Christina,
lieben Dank für deine Erfahrungen/Geschichte deiner Mutter. Es tut mir wirklich leid, dass deine Mutter gestorben ist - ich kenne dieses Gefühl. Meine Mutter ist an Darmkrebs erkrankt und nur ein Jahr später daran verstorben. Die umliegenden Organe waren von Meta. befallen, ihr Leben wurde sozusagen, nur noch verlängert. Dieses Jahr war schecklich - damit zu leben - das zu wissen, dass es keine Chance mehr gibt. Ich habe mich bereits für Chemo entschieden. WEIL ich ein Rezidiv vermeiden möchte - mit aller Macht/Kraft. Meine Onko sprach in meinem Fall ( mit OP/Chemo/Bestrahlung/Medithera. ) von einem Rückfallrisiko von 2%. Ohne Chemo 30% usw. Die Zahlen sprechen für sich. Nun muss es nur noch losgehen. Auf der einen Seite kann ich es kaum erwarten, den Mikrozellen an den Kragen zu gehen, auf der anderen Seite habe ich Bammel ( vor dem Unbekannten ). Wie auch immer: ich werde die Chemo definitiv machen. |
#5
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Guten Morgen liebe Davinci,
möchte mich jetzt auch gern mal dazu äussern, denn ich denke und da spreche ich für die anderen mit die Chemo hinter sich haben, das das kein einfacher Weg ist. Da gibt es schon Dinge worauf du achten solltest.Ich möchte dir keine Angst machen aber ich möchte dich auch nicht anlügen denn ich wäre damals froh gewesen wenn mich einer etwas mehr aufgeklärt hätte.Ich habe meine Diagnose im Sept. 2012 erhalten . Und ich hatte mir auch gerade Beruflich einiges aufgebaut, damals war ich 42 Jahre alt, habe 3 Kinder, zwei Mädchen jetzt 22 Jahre und 17 Jahre alt einen Jungen 11 Jahre alt und ein Enkel 4 Jahre alt. Ich hatte auch panische Angst das es jetzt vorbei ist genau wie ihr alle aber ich denke das ist normal. Habe meinen Kinder erklärt was jetzt auf mich zu kommt und was ich habe. Mein Sohn ist sehr sensibel und fing so an zu weinen das ich wusste, Stop zergehe nicht in Selbstmitleid sondern kämpfe den du wirst hier noch gebraucht. Die Chemo ist das schlimmste aber die Zeit ging sehr schnell rum und ich hatte es Ruck Zuck hinter mir. 6 x TAC alle drei Wochen und ich habe es in den Knochen gemerkt.Aber aufgeben gab es nicht für mich. Hatte jetzt am Dienstag meine Nachsorge und ich bin immernoch gesund und hoffe das bleibt auch so. Habe auch meine Arbeit wieder aufgenommen und ich bin froh das ich auch so super Kollegen und Kolleginnen habe die mich in der schweren Zeit nicht hängen lassen haben, was ja auch bei anderen nicht so läuft was ich ganz ganz traurig finde. Wenn du noch etwas wissen möchtest frag ruhig. Was bekommst Du den für eine Chemo ?? Weisst du das schon ??? Also die Bestrahlung fand ich jetzt absolut nicht schlimm aber das ist auch bei jedem wieder anders. Ich wünsche dir das du nicht viel Nebenwirkungen hast aber stell dich lieber darauf ein das nicht alles so leicht ist als wenn du dann total enttäuscht bist weil keiner etwas sagte. Hast du auch einen Port gelegt bekommen ??? Das würde ich dir echt empfehlen. Liebe Grüße Mandy Geändert von Esseling (04.12.2014 um 08:20 Uhr) |
#6
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Christina, auch hier gilt die Regel: n=1 ist keine Statistik.
Natürlich hat man immer die Geschichten aus der Bekanntschaft vor Augen, aber letztendlich sind das Einzelfälle. Eine 100% Sicherheit gibt die Chemo nicht, das ist klar, aber die Chancen steigen doch erheblich. Es tut mir sehr leid, dass deine Mutter auf der falschen Seite der Statistik war!! Genau deswegen macht man eine Statistik, um sicher zu sein, dass man ganz objektiv Effekte feststellt und gleiche Ausgangslagen miteinander vergleicht. Und natürlich gibt es 10-Jahres-Raten und noch längere Studien. Das ist nunmal unterschiedlich. Ich bin bei jedem Schnupfen kränker, als ich es je zur Chemo war. Man weiß halt nicht, wie es wird. Ich denke schon, dass eine positive Grundhaltung zur Chemo da helfen kann. viele Grüße Bernstein |
#7
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Liebe Davinci,
das kann ich für mich auch nicht unterschreiben. Gar nicht. Ich (46 Jahre) habe -bis auf die letzten vier Wochen, in denen ich kein Risiko mehr eingehen wollte, die Chemo nicht pünktlich zu beenden- sogar die ganze Zeit gearbeitet. Das, obwohl ich alleinerziehende Mutter einer achtjährigen Tochter bin. Natürlich hatte ich Unterstützung durch Freunde und Verwandte, damit ich mich auch mal ausruhen konnte. Aber ansonsten war ich fit und habe ganz normal am Leben teilgenommen, mal abgesehen davon dass ich bei abendlichen Treffen mit Freunden auf Alkohol und Nikotin verzichtet habe. Habe mich übrigens auch mit keiner der zahlreichen Erkältungen meiner Tochter angesteckt. Mach Dir keine Sorgen. Es muss überhaupt nicht schlimm werden. Klar hast Du ein paar Einschränkungen, aber die werfen Dich nicht aus der Bahn. Liebe Grüße aus Berlin Petra Geändert von gitti2002 (04.12.2014 um 13:44 Uhr) Grund: Zitatcode eingefügt |
#8
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Hallo Claudi (davinci) wie geht es. Dir mittlerweile?müsstest ja noch in der Chemo sein.
Liebe Gilda, mir geht es ähnlich wie Dir, ich freue mich über freie Zeit, überlege ob ich in meinem Job noch arbeiten möchte. Die Arbeit ist schön, das Umfeld katastrophal und unfreundlich. Jetzt habe ich endlich wieder ein Privatleben! Das werde ich nutzen und hoffentlich so gut über die Chemos kommen. LG Resi |
#9
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Mandy, für mich sprichst Du da zum Beispiel nicht. Die Chemozeit war für mich eine sehr glückliche Zeit. Ich steckte mit 41 in einer anspruchsvollen beruflichen Situation und die Chemo gab mir den Freiraum, das alles zu überdenken. Zeit, die ich während des Jobs nicht hatte. Die Chemo stand für mich also gar nicht so im Vordergrund, sondern ich genoss einfach wieder das Leben --- und das ist auch während der Chemo möglich.
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lg gilda |
#10
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Ich fand die Chemo-Zeit überhaupt nicht schlimm, aber ich weiß, dass es anderen eben nicht so gut ging wie mir. Für mich war der entscheidende Schritt, mich auf die Chemo einzulassen und sie als Hilfe anzunehmen. Deshalb sitze ich nun hier und gucke meinen Montag rausoperierten Port nicht mit Ekel an, sondern mit purer Dankbarkeit. Geändert von gitti2002 (04.12.2014 um 13:54 Uhr) Grund: Zitatcode ergänzt |
#11
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Mandy auch für mich sprichst du da nicht. Mir geht geht es unter der Chemo sehr gut habe kaum NW und bin froh dass es so ist. Ich genieße mein Leben, bin nur 2 Tage nach der Chemo etwas vorsichtiger und ansonsten tue ich alles worauf ich Lust habe. Natürlich gibt es auch diejenigen die diese Zeit als furchtbar empfinden und auch ich hatte Angst dass es eine schlimme Zeit wird. Ganz wichtig ist positives Denken und aktiv bleiben. Das Ziel nicht aus den Augen verlieren, dann hat man schon viel für sich getan.
LG Petra |
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