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#1
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Liebe Wind...
wie gut zu lesen, dass der Palliativ Dienst deiner Mutter nun wieder bei der Versorgung deines Papas unterstützt. Ich hoffe, das beruhigt dich genauso wie es deiner Mama helfen wird. Da sollte auch das zu wenig trinken besser aufgefangen werden können, oder? (und die Verwirrtheit vielleicht auch wieder etwas nachlassen) Und Du scheinst einen tollen Mann an deiner Seite zu haben...aber tolle Töchter verdienen ja auch tolle Männer ![]() glg Astrid
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Mama: Diagnose Eierstockkrebs Figo IV Nov. 2014 Onkel: LK + 2009 8 Wochen nach Diagnose Tante: BK 2005 Oma: BK 1998 + 2006 Opa: BSDK April 1983 + Nov. 1983 |
#2
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Soooo … ich bin bei meinen Eltern! Gestern Mittag rief die Mama an und erzählte, dass der Papa mich gerne sehen wollte. Also … Urlaub für heute und die nächste Woche genommen, heim gefahren … Kind und Mann unterrichtet…, halb acht los und heute früh um halb fünf war ich hier. Bin fertig, aber ich bin hier .
Papa hat sich sehr gefreut, aber natürlich war gleich die erste Frage, wieso ich alleine da bin und ob er denn jetzt sterben muss. Habe ich aber, glaube ich, ganz gut umschifft bekommen ![]() Heute Vormittag war dann auch gleich hier volles Programm … Frühstück, dann war die Palliativschwester für eine Stunde hier, dann gab es Mittag, dann Physiotherapie … seit 13Uhr schläft der Papa. Aber der Vormittag war sehr schön … er war ganz klar bei sich, wir haben viel gesprochen … zwar nur unwichtiges, aber egal. Ich war eigentlich sehr positiv überrascht, dass es so gut ging. Die Palliativschwester sagte, mein Besuch wäre für ihn wie ein Schub. Aber sie sagte auch, dass es wahrscheinlich nicht die ganze Woche anhalten wird. Aber nächsten Freitag kommt ja mein Bruder und vielleicht gibt das dann auch nochmal so einen Schub. Und der Papa saß auch den ganzen Vormittag mit mir im Wohnzimmer und hat eigentlich gar nicht geschlafen. Man hat gemerkt, dass er erschöpft war, aber er hat sich tapfer gehalten. Und am Montag kommt ein Pflegebett … nicht so richtig ein Pflegebett, aber ein Einsatz für das eigene Bett. Damit kann er sich dann selbst hoch und runter fahren und das macht es meiner Mama auch leichter, ihn aus dem Bett zu bekommen. So ... jetzt ist Kaffee-Trink-Zeit ... Papa betritt den Raum, von Schmerzen geplagt, aber glücklich, dass ich da bin ... ![]() Also … irgendwie läuft es bei uns gerade … irgendwie. Bitte seid nicht böse auf mich, wenn ich gerade nicht so an eurer Situation teilhaben kann. Ich habe zwar meinen Computer dabei, aber ich weiß noch nicht, wie oft ich dran kann. Meistens läuft hier der Fernseher oder das Telefon geht oder was auch immer und ich kann mich kaum konzentrieren. Aber vielleicht ist es auch nur heute so … Aber ich bin in Gedanken sehr bei euch! |
#3
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Ich freue mich, dass Du nun zu Hause bei deinen Eltern bist... denke und nutze die Zeit dort und mit deinen Eltern... und zerbrich dir den Kopf nicht wegen "uns" hier!
glg Astrid
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Mama: Diagnose Eierstockkrebs Figo IV Nov. 2014 Onkel: LK + 2009 8 Wochen nach Diagnose Tante: BK 2005 Oma: BK 1998 + 2006 Opa: BSDK April 1983 + Nov. 1983 |
#4
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Kurzer Zwischenbericht von uns hier:
Gestern war ein ganz guter Tag. Ich hatte den ganzen Tag Kopfschmerzen und sagte nachmittags, dass ich noch mal ans Meer und mir vom Wind die Schmerzen wegblasen lassen muss. Was sagt Papa? „Da komme ich mit!“ Unglaublich, dieser Mann. Mama kurz vor dem nervlichen Zusammenbruch … das ginge gar nicht, er könne ja in der Wohnung nicht mal drei Schritte mehr laufen … ich hab gedacht, sie fällt um. Aber ich fand die Idee super … dafür bin ich schliesslich auch hier, um solche Wünsche zu erfüllen, die die Mama mit ihm alleine nicht mehr stemmen kann. Und wir waren am Meer!!!! Wir haben uns den Rollstuhl von Nachbarn ausgeliehen, haben den Papa ins Auto manövriert und sind die 5min. mit dem Auto ans Wasser gefahren. Dort ist er sogar noch ein kleines Stückchen selbst mit seiner Krücke gelaufen, bis er sich dann im Rollstuhl … dick zugedeckt … von uns kutschieren lassen hat. Das war so wunderbar. Kalter Wind, Wellen und das Meer, rote Nasen, tränende Augen ... Wir haben es zu dritt wirklich sehr genossen. Mama hatte dann auch bald die Angst verloren und hat es selbst so genossen. Und genau für diese Situationen bin ich hier! Alles richtig gemacht … dachte ich bis gestern Abend! Heute früh bekamen wir dann die Quittung für unseren Ausflug. Papa kommt gar nicht aus dem Bett. Er hat ganz furchtbare Schmerzen und will nicht aufstehen. Gefrühstückt hat er eine Kleinigkeit im Bett, Schmerztropfen und Morphiumtabletten helfen hoffentlich bald. Ich hatte dann gleich ein ganz schlechtes Gewissen, aber er meinte, alles ist gut und alles war so, wie er es wollte und er bereut gar nichts. Hach … ganz tief in meinem Inneren bereue ich auch nichts, aber die Mama hat jetzt wieder mehr Sorgen. Ich hoffe ganz doll, dass sich seine Schmerzen bis heute Nachmittag wieder etwas bessern. Die Nachmittage sind die besseren Tageshälften, sagt die Mama. Papa schläft schon wieder, aber wie Bernsteinketterl schreibt … er hat dann keine Schmerzen. |
#5
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...Kompliment zu deinem Entschluss den Papa einfach einzupacken wenn er das will....ich glaube das war genau richtig....!!!! Du hast ihm schöne Momente beschert, die er nicht vergessen wird...und da ist es ihm doch völlig egal, ob er am nächsten Tag aus dem Bett kann oder nicht...ich versteh deine Mama, wenn sie sich dann sorgt...aber ganz ehrlich...wann, wenn nicht in dieser Lebensphase um jeden (und wirklich JEDEN) Preis alles noch schöne und guttuende erleben und auskosten wollen...? Wofür sich ruhig verhalten und schonen, wenn es doch sowieso dem Ende zu geht...also, liebe Wind, du hast das großartig gemacht und dein Papa hat es offensichtlich genossen...auch im Nachhinein. Mach dir keine Vorwürfe bitte. Es war richtig. Drück Dich!
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#6
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Seit gestern geht es meinem Papa sehr schlecht mit furchtbaren Schmerzen und heute Mittag hat der Palliativdienst das erste Mal eine Morphiumspritze gegeben. Heute Nachmittag kommt noch irgendwann der Arzt und es wird über eine Schmerzpumpe nachgedacht. Mama ist kurz vor dem Durchdrehen … es ist gut, dass ich hier bin. Er spricht viel über das Sterben mit mir, aber ich glaube, er hat noch Zeit. Ob und was ich ihm wünschen soll … ich weiß es nicht. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass er nicht mehr da ist, aber ich will auch nicht, dass er leidet.
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#7
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Liebe Wind,
tut mir leid das dein Vater so Schmerzen hat, hoffe das man mit die Schmerzen mit Medikamenten Lindern kann. Heutzutage muss doch kein Mensch mehr Leiden, es gibt do soviele möglichkeiten mit Schmerzmitteln. Ich kann deine Verzweiflung verstehen und bin selber am mit mir kämpfen was wir unseren Lieben Wünschen sollen. Man möchte nicht das Sie leiden aber loslassen so einfach können wir auch nicht. Mein Vater ist von heute auf morgen in seinem Bett eingeschlafen, er hatte einen Herzinfakt. Dies war ein Tod wie er sich immer gewünscht hat. Aber für uns angehörige war das ein Schlag. Der Satz der mich damals am wenigsten getröstet hat war: Er musste nicht leiden , so ein tod ist nicht jedem gegönnt. Ich konnte es nicht mehr hören, auch wenn er stimmte. Aber als Angehöriger möchte man gerne Abscheid nehmen und kann nicht so einfach loslassen. Als ich die Diagnose von meiner Mutter erfahren habe war ich am boden Zerstört aber habe gleich gesagt wir werden bis zum Ende kämpfen, so leicht lasse ich mir diesmal keinen weg nehmen. |
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