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  #1  
Alt 24.04.2015, 06:47
Wind Wind ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

Mein liebes Bernsteinketterl,

Ich hoffe, ihr kommt so gut es eben geht durch den heutigen Tag. Du wirst nochmal alle deine Kraft brauchen, aber auch das wirst du schaffen. Genauso wie du vorher alles andere geschafft und gemeistert hast ... mit deiner großen Liebe für deinen Mann!

Ich denke sehr an euch
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  #2  
Alt 24.04.2015, 11:50
Benutzerbild von BerliNette
BerliNette BerliNette ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

Liebes Bernsteinketterl,

heute ist ein schwerer Tag für euch. Meine Gedanken sind bei dir und ich hoffe, dir dadurch etwas Kraft zu vermitteln.

BerliNette
__________________
Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft. Konzentriere dich auf den gegenwärtigen Moment!
Buddha

__________
mein Schatz:
Lungenkrebs ED: 06/2014 - ALK-Mutation (zurzeit Behandlung mit Xalkori)
Speiseröhrenkrebs ED: 07/2015 - 16 x Bestrahlung, vollständige Ernährung mit PEG
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  #3  
Alt 27.04.2015, 19:09
Bernsteinketterl Bernsteinketterl ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

Danke liebe Lella....!

Und danke Euch liebe Wind, liebe Berlinette...
Das Begräbnis ist vorbei...und mein Mann hat eine Mauer errichtet...eine Mauer die im Moment undurchdringlich erscheint...und ich glaube mir geht die Kraft aus....er ist weiter entfernt von mir denn je...ich hab richtig Angst davor ihm Gutes tun zu wollen, weil ich fürchte, dass er es ablehnt...es ist unendlich schwer selber "offen" für ihn zu bleiben...weil ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es mich nicht verletzt...auch wenn ich natürlich weiß, dass er es grad unendlich schwer hat in seinem Inneren...hm...

...wisst ihr...Papa hat sich einen besonderen Tag ausgesucht um loszulassen....es war unser Jahrestag...das hat irgendwie etwas unheimlich berührendes an sich...eine Seele geht, die andere kommt...hm...ach ihr...es tut mir selber so leid und weh, dass ich meinem geliebten Mann sein Verhalten übel nehme...aber ich kann es nicht immer abstellen...auch ich bin schließlich traurig....auch wenn es nicht mein eigener Papa ist...es ist immerhin der geliebte Papa von meinem wunderbaren Mann...und ich werde nicht in den Arm genommen, weil er sich nicht in den Arm nehmen lässt...ich hoffe wir zerbrechen nicht daran...momentan stehen und fallen wir mit meiner Kraft hab ich das Gefühl...

...ich kann nicht sagen, das in ihm vorgeht...was er denkt....was er fühlt...oft wirkt er nicht, als ob er tief traurig wäre, manchmal wieder schon...ich bin einfach hilflos....ich weiß nicht was ich tun soll...mir sind die letzten Wochen und Monate um vieles leichter gefallen, als das jetzt...obwohl das wahrscheinlich sogar die schwierigere Aufgabe war...

...ich hab das Gefühl ich lass nach...meine Kraft lässt nach...mein positives Denken lässt nach...ständig kommen mir die Tränen...und dann kommt noch dazu, dass ich das alles nur HIER lassen kann, weil ich es mir sonst nicht anmerken lassen will...weil es doch meinen Mann nur noch mehr belasten würde...
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  #4  
Alt 27.04.2015, 19:21
Peggy70 Peggy70 ist offline
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Beiträge: 34
Standard AW: Anfang vom Ende...?

Liebes Bernsteinketterl,
mein herzlichstes Beileid...
Mir hat man gesagt, ich solle nicht immer stark sein, ich solle die Schwäche, Gefühle zu lassen und zeigen...ohne Rücksicht auf Familie...
Es fiehl mir unendlich schwer, aber ich versuchte es und wurde sehr lieb aufgefangen...
Im Rückblick kann ich heute sagen, ist das Schwach sein auch wieder eine Stärke, denn man steht zu seinen Gefühlen...
Zeige und sage Deinem Mann wie und was du fühlst, denn die Trauer habt ihr beide...Gemeinsam erträgt es sich leichter und vielleicht bröckelt dann auch die von deinem Mann errichtete Mauer wieder...
__________________
__________________________________________
Jeder Tag mit Dir war ein Geschenk❤❤❤
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  #5  
Alt 28.04.2015, 02:04
AHoo AHoo ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

Ach liebes Bernsteinketterl...

als ich deine Zeilen hier las... ich muss dich einfach mal herzlich drücken... und dir sagen... sei nicht so streng mit dir selbst. Du darfst traurig, trauernd, wütend, verletzt, hilflos, schwach sein... und Du darfst es auch zeigen - wenn nicht vor deinem Mann (jedenfalls nicht alles)... dann doch hier.

Was Du von deinem Liebsten erzählst... ja, ich kann es verstehen... nachempfinden und ich vermute, dass er mit den widerstreitenden Gefühlen und Gedanken, mit sich alleine sein will - muss(?)

Heute ist es einen Monat her, dass meine Mama gegangen ist... und auch in mir "wüten" die unterschiedlichsten Gefühle... trotz des Wissens, dass es ihr jetzt besser gehen wird, ist da Wut... Schmerz... und auch Bedauern... dass sie es nicht geschafft hat, über ihren Schatten zu springen um Dinge zu klären, ein "ich hab dich lieb" zu sagen, ein "es tut mir leid, verzeih mir"...sie mich selbst in ihren letzten Stunden noch von sich gewiesen hat, meine Nähe, meine Berührungen nicht ertragen hat, sie diese noch unruhiger gemacht zu haben schienen, als sie es eh schon war - glücklich dass ich ihr noch sagen konnte, dass ich sie lieb habe - auch wenn ich nicht weiß, ob sie das überhaupt noch wahrgenommen hat.

Und auch ich habe eine Mauer um mich herum gebaut... ertrage es nicht, jemanden in meiner Nähe zu haben... mit jemandem zu reden... oder auch nur jemandem zuzuhören.

Wenn sich dein Mann auch nur ein wenig so fühlt... ihm nur etwas von dem durch den Kopf geht... die Gefühle in ihm so kämpfen...

Wenn Du mit ihm nicht reden kannst, momentan... dann schreibe ihm einen Brief... schreibe ihm, was dich bewegt... dass Du Angst hast... um ihn.. um euch... um dich... vielleicht bringt das etwas in Bewegung... ich wünsche es dir... euch... so sehr.

Ich denke an dich, dich mal ganz herzlich und wünsche dir soviel Kraft wie Du brauchst, um diese Zeit zu überstehen

lg Astrid
__________________
Mama: Diagnose Eierstockkrebs Figo IV Nov. 2014
Onkel: LK + 2009 8 Wochen nach Diagnose
Tante: BK 2005
Oma: BK 1998 + 2006
Opa: BSDK April 1983 + Nov. 1983

Geändert von AHoo (28.04.2015 um 02:06 Uhr)
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  #6  
Alt 28.04.2015, 08:18
Chari Chari ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

Liebes Bernsteinketterl

Ich war hier wie dein Freund "Täter" als ich meine Mama verloren habe.

Es war für meinen Freund auch sehr belastend weil ich einfach mich schrecklich benommen habe. Ich war unfair zu ihm weil ich einen Hass hatte auf die Unfairness der Welt. Er hat sich wirklich toll um mich bekümmert und trotzdem konnte man mir oft nichts recht machen. Alles war irgendwie zu wenig, zu unbedeutend. Man hat dieses Gefühl in sich nicht verstanden zu werden, dass es keine Menschen gibt die den Schmerz überhaupt nachempfinden können, immer wenn man hört dass der Partner auch traurig darüber ist kommt es einem fast nur lächerlich vor weil derjenige ja nicht gerade jemanden verloren hat.

Er hat mir dann einmal gesagt dass ich aufhören muss ihn schlecht zu behandeln und hat geweint weil ich ihm durch meinen Schmerz über den Verlust meiner Mama auch weh getan habe. Ich habe dann auch verstanden dass kein Schmerz der Welt es rechtfertigt dass ich meinen Freund ungerecht behandle. Was passiert ist ist leider passiert, nichts in der Welt wird uns je unsere Lieben wieder zurückbringen aber es hat auch keinen Sinn all dieses angestauten Gefühle von Trauer, Unverständnis auf die Menschen zu richten die noch da sind, die einem nah sein wollen. Man benimmt sich oft wie ein Arsch obwohl es keiner um einen herum verdient hat.

Bei mir hat dieses offene Gespräch sehr viel bewegt, den Knoten, die Mauer oder was auch immer zum Platzen gebracht. Aber ich weiß nicht ob das euer Weg ist, wir reden sowieso immer über Alles aber manche Paare haben da eine andere Art miteinander umzugehen.
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  #7  
Alt 28.04.2015, 08:44
Wind Wind ist offline
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Standard AW: Anfang vom Ende...?

Mein liebes Bernsteinketterl,
ich werde keine besseren Worte finden als unsere Astrid oder Peggy. Es ist so wie ich schon mal schrieb … es sind jetzt die anderen Dämonen, mit denen ihr zu kämpfen habt und genau vor diesen habe ich so furchtbare Angst. Die Wochen davor waren ja schon nicht leicht für euch. Und auch hier ist es, wie ich schon mal schrieb … die letzten Wochen … das ist, was erstmal im Gedächtnis bleibt. Diese furchtbare Wesensveränderung von seinem Papa, das Beschimpfen lassen, das Sehen, wie der geliebte Mensch immer mehr verfällt. Auch wenn es schon vorher keine leichte Beziehung zwischen den Beiden war, aber das, was ihr da in letzten Wochen erlebt habt … das muss man erstmal verstehen und in seinem Kopf verarbeiten können. Du schreibst, dass dein Mann bis zum Schluss bei seinem Papa war. Wer weiß, was er dabei noch alles erlebt hat. Es war sicher kein so friedvoller Abschied, wie man sich das wünscht und vorstellt.
Aber … und das ist jetzt ganz wichtig … du musst ihm mitteilen, wie du dich fühlst. Wie, ist erstmal egal. Und wenn du nicht mit ihm darüber reden magst, dann mache es vielleicht in einem Brief, wie Astrid vorgeschlagen hat. Und klar … ich denke, es wird ihn gnadenlos überfordern im Moment, aber er muss einfach wissen, wie du dich fühlst. Und weil es ihn überfordern wird, kann ein solches Gespräch in alle Richtungen gehen. Ich würde wahrscheinlich erstmal austicken, um dann … nach einer gewissen Überlegungszeit …zu erkennen, wie recht mein Mann doch hat. Andererseits ist es natürlich auch möglich, dass dein Mann nur auf ein solches Zeichen von dir wartet und so ziemlich alle Dämme brechen.
Aber egal, wie es am Ende ausgeht … du musst deine Gefühle mitteilen. Du zerbrichst sonst daran. Und du musst deinem Mann die Möglichkeit geben, darauf zu reagieren … wie auch immer. Er ist so gefangen in seinem Sein derzeit, dass er gar nicht weiter schaut … gar nicht weiter schauen kann. Er hat zu viele schlimme Dinge in viel zu kurzer Zeit gesehen und erlebt. Er merkt er gar nicht, wie sehr du ihn gerade brauchst, wie traurig auch du bist. Er sieht nicht, was du in den letzten Wochen alles geleistet hast. Da ist diese Mauer und er alleine schafft es nicht, diese einzureißen.Aber jetzt geht es um euch beide. Du bist die Starke … auch wenn du dich im Moment nicht so fühlst. Rede mit ihm, weine, schreie ihn an … zeige ihm, wie sehr dich sein Verhalten verletzt, sage ihm, dass auch du mal in den Arm genommen werden musst. Er kann es nur ändern, wenn er weiß, wie es in dir aussieht. Vielleicht hilft es nicht, die komplette Mauer zu zertrümmern, aber Stein für Stein ist doch auch schon mal was.
Liebes Bernsteinketterl … ich habe jetzt nicht so feinfühlige Worte wie Astrid, Peggy oder mittlerweile auch Chari gefunden ... … du weißt, das ist nicht meine Stärke …, aber am Ende laufen sie auf das Gleiche hinaus.

Es ist so schade, dass wir so weit auseinander wohnen. Wie gerne würde ich dich jetzt einfach mal in die Arme nehmen und dich drücken, bis dir die Luft wegbleibt. Aber wer weiß … vielleicht liegt mein einsames Traum-Hotel ja am Ende irgendwann bei euch in der Nähe und du servierst mir meinen Latte Macchiato …
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