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#1
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Lieber Walter
Das sind doch endlich mal gute Aussichten, du hast es verdient und ich wünsche Dir alles Gute. . Liebe Grüße von Conny.. |
#2
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Die am Donnerstag verabreichte Chemotherapie hat am Samstag voll mit Nebenwirkungen zugeschlagen. Erst jetzt komme ich so langsam wieder in Schwung.
Freitag Abend ging es schon mit Konzentrationsschwächen los, Samstag kamen leichte Übelkeit, Appetitlosigkeit, Kreislaufprobleme und brennende Schmerzen in der Speiseröhre (Schleimhaut) dazu. Kaum im Stande, 10 Schritte ohne sich hinzusetzen, zu machen, hoffte ich, es ist bald vorüber. Meine Frau kann das Leiden nicht sehen und hat sich stundenweise Auszeiten bei Ihrer Mutter oder Geschwister genommen, so dass ich die Tage ziemlich alleine mit meinen Problemen war. Leider habe ich gestern Abend mich darüber laut aufgeregt und es kam zu einem ziemlichen Krach. Die letzte Nacht war dann entsprechend kurz und mit viel Grübeln verbunden. Mir ist definitiv klar, meine Frau schafft das nervlich nicht, wenn es mir nicht gut geht. Nutzt es dann überhaupt noch, solch belastende - für meine Frau und für mich - Therapien durchzuführen? Wo bleibt die Motivation? Oder sollte ich alles "abblasen" und es so "ausklingen" lassen? Ich hoffe, übermorgen bei meiner Therapeutin Antworten zu finden. Meine letzte Energie will ich nicht mit Streit um irgendwelche Haarspaltereien vergeuden. Hoffe, bald wieder etwas positiver berichten zu können. Schöne Grüße SmartM |
#3
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Hallo Smart ,
ich kann deine Frau voll und ganz verstehen . Es ist so endlos schwer das mit anzusehen . Ich flüchte oft vor meinem Mann , auch wenn er momentan ja ohne Behandlung ist bzw. jetzt erstmal alles hinter sich hat . Es ist kein böser Wille zu verschwinden und du kannst dir sicher sein , daß sie sich dabei nicht gut fühlt. Das schlechte Gewissen ist immer mit dabei . Aber ganz ehrlich , wenn sie da bliebe und du genau merkst wie fertig sie das macht , was bringt es dir dann ? Ich hoffe mein Mann wird irgendwann wissen , wann die Zeit gekommen ist , seinen Körper nicht mehr zu quälen für ein paar Monate mehr und seine letzte zeit lieber dafür zu nehmen das Leben nochmal auszukosten ! Ich jedenfalls gehöre nicht zu den Angehörogen , die nicht aufgeben können und ihre geliebten Menschen immer weiter in Therapien drängen , die vielleicht nicht mal mehr gewollt und nur des Partners zuliebe gemacht werden z.B. |
#4
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Hallo SmartM,
ich bin auch eine Ehefrau eines Betroffenen mit Speiseröhrenkrebs, wir kämpfen nun auch schon das 5. Jahr dagegen an. Ich kann Deine Frau schon ganz gut verstehen, als Partner ist man irgendwie genauso betroffen von dieser Erkrankung. Ich für meinen Teil nehme mir immer wieder mal einen Tag Auszeit wenn es meinem Mann gut geht, die guten Tage nach oder zwischen den Chemos. Auch versuche ich, ganz regelsmäßig Aktivitäten zu machen, die nur für mich sind, entweder eine Stunde schwimmen oder eine Stunde Nordicwalking. Das sind die Stunden, in denen ich wieder Kraft tanken kann, Kraft die ich dann wieder für unseren Kampf gegen den Krebs brauche. Es ist nicht leicht, seinen Partner über so einen langen Zeitraum zu begleiten und zu sehen wie er leidet - und das eigene Leben findet halt auch nicht mehr so statt wie man es gerne hätte. Wir versuchen die guten Tage zu nutzen, mit schönen Aktivitäten von denen wir beide was haben. Die schlechten Tage muss man eh nehmen wie sie kommen. Denke daran, die Chemo geht vorbei, dann gehts auch in der Regel mit dem Befinden wieder aufwärts. Redet miteinander, legt die jeweiligen Gefühle auf dem Tisch, dann findet ihr sicher eine Lösung mit der ihr beide leben könnt. Ich wünsche Dir alles Gute AnnaJo |
#5
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Danke für die konstruktiven Beiträge.
Wenn ich hier den Eindruck erweckt haben sollte, kein Verständnis für meine Frau zu haben, tut mir das leid. Ich dachte meine Wortwahl ging in diese Richtung. Interessant finde ich die Aussage von Tinele, dass sie froh wäre, wenn ihr Mann die Frage nach der sinnvollen Fortsetzung der Therapie rechtzeitig zu seinen Gunsten entscheiden kann. Wow - der fehlende Erwartungsdruck wird ihm das Leben leichter machen. Wäre schön, wenn man mich auch so lassen würde.... Geändert von SmartM (27.05.2015 um 08:32 Uhr) |
#6
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Außerdem schon die schrecklichsten Beispiele erlebt von Verwandten die nicht loslassen konnten und der Patient schon zu schwach um nein zu sagen . Das prägt ........ Würdest du denn gerne alles lassen wollen SmartM ? Und dein Leben ohne Therapien nochmal auskosten ? Dann tu es . Es ist DEIN Leben ! ![]() |
#7
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Seit Mittwoch lassen die gewaltigen Nebenwirkungen von Cisplatin nach. Das Brennen in der Speiseröhre (Reflux war eine seltene Nebenwirkung von 5-FU) wird mich noch ein paar Wochen begleiten, bis die Entzündung, die durch den Reflux entstanden ist, abgeheilt sein wird.
Die Wunden in der Psyche konnte meine Therapeutin zum großen Teil schließen. Sie ist es auch, die immer greifbare und plausible Antworten auf meine wirren Fragen findet. So konnte ich, dank ihrer Hilfe, nochmal aus dem dunklen Loch krabbeln und tatsächlich sehe ich wieder die Sonne und kann mich über ihre Wärme freuen. Nächsten Dienstag gibt es dann wieder doppelte Chemo und diese Keule wid mich wieder aus dem Rennen werfen. Hoffe aber, das Saftycar kommt rechtzeitig raus, um den Rest des Feldes einzubremsen, damit ich anschließend ohne großen Verlust wieder am Grand Prix teilnehmen kann. Für diesen Zwangsstopp nehme ich mir vor, den Boxenfunk vorübergehend einzustellen. Liebe Grüße SmartM |
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Stichworte |
diagnosebewältigung, leben mit der krankheit, palliative chemo |
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