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  #1  
Alt 04.08.2015, 14:33
Benutzerbild von Heimchen
Heimchen Heimchen ist offline
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Standard AW: Verlust

Lieber Servala, das tut mir leid, dass du den Ring von Romy verloren hast. Ich wünsche dir, dass du ihn wieder findest. Mein Sohn hatte einen kleinen Frosch am Schlüsselband. Was er aussagen sollte weiss ich nicht. Ich trag ihn immer bei mir. Auch ihn hab ich mal fieberhaft gesucht, da ging es mir ganz schlecht. Zum Glück ist er wieder aufgetaucht.
Unser Friedhof ist bei uns in der Straße, wir gehen jeden abend hin.
Liebe Grüße Eva
__________________
Kay

geb. 14.06.1977

Nierenzellkarzinom
OP am 17.03.2014
gest. 02.01. 2015


https://www.facebook.com/pages/Kay-K...68035399929024
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  #2  
Alt 04.08.2015, 14:59
Peggy70 Peggy70 ist offline
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Standard AW: Verlust

Hallo,

ich trage den Ring von meinem Stefan auch an einer Kette und seine Armbanduhr.

Vor einigen Tagen blieb die Uhr stehen - ich war völlig panisch - die Batterie konnte es nicht sein. In der Mittagspause bin ich zum Uhrmacher gedüst und habe sie zum Nachschauen abgegeben, ich war bis zum Abend unruhig. Der Uhrmacher wusste warum mein Herz so sehr an dieser Uhr hing und hängt, als ich sie am Abend abholte, funktionierte sie wieder und ich war sehr sehr froh.

Diese Dinge haben einen so immensen Wert - sind unersetzlich.

Lieber Servala, ich wünsche dir, dass du den Ring wieder findest - schaue in aller Ruhe nochmals nach ihm.

Ja die Gefühle fahren Achterbahn, oft schießt so ein Blitz in die Gedanken und schon laufen die Tränen und man bekommt das Gedankenkarussell einfach nicht zum stoppen. Diese Auf und Abs bestimmen den Tag, das Leben, das Sein.
Heute morgen fragte mich eine Kollegin was mit mir sei, ich würde mich so niedergeschlagen anhören - ja sagte ich, ich bin traurig, ganz einfach traurig.

Aber es gibt auch schon wieder gute Tage, an denen ich auch Lache, mich freue und gut fühle.

Ich nehme es so, wie es kommt und wenn ich weinen muss, die Tränen einfach laufen, dann ist das eben auch so.

Ich wünsche dir einen annehmbaren Tag und erfolgreiche Suche
__________________
__________________________________________
Jeder Tag mit Dir war ein Geschenk❤❤❤
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  #3  
Alt 04.08.2015, 15:32
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Heimchen Heimchen ist offline
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Standard AW: Verlust

Liebe Peggy, auch mir geht es so wie dir und vielen Anderen hier. Ich lasse die Tränen fließen wie sie kommen. Dann geht es erst mal für einige Zeit.
Liebe Grüße Eva
__________________
Kay

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  #4  
Alt 05.08.2015, 10:49
lilly75 lilly75 ist offline
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Standard AW: Verlust

Lieber Servala!

Habe mir mal deine Geschichte durchgelesen. Ich muss sagen ich bin zu Tränen gerührt. Mein aufrichtiges Beileid für dich! Es tut mir so leid für dich das du deine Rom so früh gehen lassen musstest.

Auch ich habe meinen Dad am 15.05.2015 hier auf dem Stralsunder Friedhof beisetzen müssen. Nach nur 3 Monaten nach Diagnosestellung. Es ist immer noch so unwirklich und tut immer noch so weh. Wenn ich zu meiner Mama nach hause fahre, ist es als wenn mir jemand die Kehle zuschnürt. Schon wenn ich das Auto vor der Tür einparke, habe ich einen riesigen Kloß im Hals.
Meine Eltern wohnen dort seit 28 Jahren in der Wohnung. Meine Mama möchte auch dort wohnen bleiben. Es ist alles so leer ohne meinen Dad. Wenn ich reinkomme sehe ich ihn da sitzen, höre ihn reden und dann fange ich wieder an zu realisieren.....das er nie mehr wiederkommt. Dann weinen wir (Mama&ich) und weinen und weinen. Es ist schwer zu verstehen und ich weiss es wird noch einige Zeit dauern.
Letztens, als meine Kinder mit den Zeugnissen kamen (die wirklich gut waren) fing ich an zu heulen. Meine Kids starrten mich an und dachten ich wäre traurig wegen der Zensuren. Nein, ich war traurig weil mein Papa das nicht mehr erleben durfte. Er wäre so stolz gewesen! Die Halbjahreszeugnisse hatte er ja noch gesehen.

Es gibt immer wieder Momente wo man sich vorstellt, jetzt hätte der jenige dies gesagt und das gemacht. Dann ist es oft so als stehe die Welt still.

Ich wünsche dir für deinen weiteren Lebensweg alles erdenklich gute und viel Kraft. Wenn du weinen musst, lass es raus! Es hilft!

LG
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Mein Papa - ED 01/2015 LK mit Hirnmetastasen
gestorben 05/2015
Du wirst immer in meinem ❤ sein. Ich vermisse dich!
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  #5  
Alt 05.08.2015, 18:52
Servala Servala ist offline
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Standard AW: Verlust

Hallo lilly75. Mein Beileid zum Verlust deines Papas.

Ich kann dich so gut verstehen. Bisher war ich nur einige kurze Tage in Stralsund bei meiner Schwiegermama. Es hat so unendlich weh getan die Orte zu sehen an denen wir früher glücklich gewesen sind. Ich weiß bis heute nicht genau, warum es so verdammt weh tut dort zu sein. Denn wir haben hier zu Hause eigentlich viel mehr Zeit verbracht, weit weg von Stralsund in Hameln.

Hört es sich komisch an, wenn sich der Verlust dort irgendwie realer angefühlt hat? Vielleicht auch weil es direkt nach der Beerdigung war. Diese Leere auf den Wegen die wir früher gemeinsam gegangen sind... ich kann es nicht wirklich in Worte fassen.

Und ich kann auch deine Mutter gut verstehen, wenn sie dort wohnen bleiben möchte. Mir geht es mit unserer gemeinsamen Wohnung im derzeit ähnlich. Es tut weh hier zu sein, die Erinnerung um sich zu haben und auf der anderen Seite ist es gut so, fühlt sich richtig an. Im Moment gehöre ich hier her mit meiner Trauer und dem Schmerz und auch mit den guten Tagen die sich zum Glück ab und an einstellen.

Ich möchte dir und deinen Lieben auch viel Kraft wünschen.


Hallo Heimchen und Peggy70.

Bisher habe ich den Ring noch nicht wieder gefunden. Ich hoffe das sich das morgen ändert, da habe ich ein bisschen Unterstützung bei der Suche. Es ist aber auch wieder typisch für mich, das ich ausgerechnet beim Wein zurück schneiden den Ring verloren habe... das dauert bis ich alles durchgesehen habe.

Es geht mir im Moment genau so. Es fühlt sich nicht richtig an, den Ring nicht zu tragen - auch wenn ich ihn an einer Kette tragen musste.

Dazu kommt noch das dieser Ring eigentlich nur eine Notlösung war... die Standesamtliche Trauung ging so schnell das ich keine Zeit hatte andere Ringe zu organisieren. Also habe ich mir einen ausgesucht der ohnehin schon einen hohen emotionalen Wert für mich besaß. Meine Oma hat ihn mir damals zur Konfirmation geschenkt und er passte Romy wie angegossen.

Oh Gott ich hoffe ich finde ihn wieder.
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Romy, mein Schatz 27.04.1981 - 26.04.2015
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  #6  
Alt 07.08.2015, 18:32
Servala Servala ist offline
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Oh Gott sei dank ich habe heute morgen tatsächlich Romy's Ehering wieder gefunden.

Wenn ich jemandem erzähle wie das tatsächlich abgelaufen ist, halten mich sicher alle für verrückt ^^ Aber ich muss es trotzdem irgendwo los werden.

Gestern nachmittag habe ich einer meiner besten Freundinnen erzählt das ich den Ring verloren habe und ihn einfach nicht finden kann. Statt lange Reden zu halten stand sie dann plötzlich mit einem Metalldetektor vor der Tür. Da muss ich schon das erste mal nicht sonderlich intelligent ausgesehen haben Ich meine, wer hat sowas auch schon zu Hause?

Wir sind dann ein paar Stunden in unserem Vorgarten mit dem Detektor rumgelaufen und durch den Wein an der Hauswand gekrochen. Haben alles Zentimeter für Zentimeter abgesucht. Alles was wir gefunden haben war die Kette, der Verschluss war komplett kaputt, kein Wunder also das ich nichts davon bemerkt habe.

Irgendwann haben wir es dann erstmal gut sein lassen, als wir angefangen haben jedes Schneckenhaus für einen Ring zu halten. Danach war ich ganz schön fertig. War wütend auf mich, traurig das ich den Ring wohl für immer verloren hatte. Wusste nicht wohin mit dem Schmerz. Also habe ich meine Schwiegermutter angerufen und erzählt was passiert war. Nach dem Gespräch ging es mir tatsächlich etwas besser und ich fing an mir zu sagen, das Romy ja auch ohne den Ring noch immer in meinem Herzen ist, noch immer bei mir. Dadurch konnte ich dann wenigstens einschlafen.

In der Nacht dann habe ich immer wieder von einem Ring versteckt unter einem Blätterhaufen geträumt, war mehrmals wach aber der Traum kam immer wieder - immer nur das gleiche Bild.

Am nächsten morgen dann bin ich früh nach draußen und stand erst ein wenig unschlüssig herum, habe mir dann den Rechen aus dem Geräteschuppen geholt und einfach angefangen, die Blätter ein wenig auf dem Gehweg auszubreiten. Es hat keine 5 Minuten gedauert, da habe ich nach unten geschaut und plötzlich lag er da, mitten auf dem Weg.

Ich kann euch überhaupt nicht beschreiben wie glücklich ich in diesem Moment gewesen bin. Ich habe den Ring aufgehoben, ihn mir an den Finger gesteckt und dann konnte ich nicht mehr, ich musste mich auf dem Rasen hinknien und weinen. Vor Freude, vor Trauer, Dankbarkeit... alles gleichzeitig.

Das nächste mal wenn ich im Garten vor mich hin arbeite, werde ich mit Sicherheit beide Ringe in der Wohnung lassen. So einen Schock brauche ich nicht nochmal.
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  #7  
Alt 11.08.2015, 16:31
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Manchmal wünschte ich mir, ich könnte im Moment aktiver sein, mehr tun.
Ich hatte mich bei der Rentenversicherung erkundigt ob für mich evtl. eine berufliche Wiedereingliederung in Frage kommt (derzeit bekomme ich volle EU-Rente). Die Auskunft die ich bekommen habe, hörte sich auch ganz gut an. Der Antrag dafür liegt hier auch schon vor mir.
Jetzt ist es allerdings so, das ich damit zu meinem behandelnden Arzt muss - der ist leider noch bis zum 24.08. im Urlaub und wenn das erledigt ist, darf ich mit dem fertig ausgefüllten Antrag auch noch zur Krankenkasse. Ich hasse Dinge, die ich nicht direkt beeinflussen kann. Das heißt warten, immer noch mehr warten, geduldig sein. Dabei möchte ich doch bloß wieder einen Einstieg in das Berufsleben finden. Das würde mir gut tun denke ich.

So fällt mir hier langsam aber sicher die Decke auf den Kopf. Trotz Gartenarbeit mit der ich mich ablenken kann und auch Spaziergänge oder Sport machen alles nur für kurze Zeit besser. Ich hätte einfach gerne wieder eine sinnvolle Aufgabe mit der ich mein eigenes Geld verdienen kann. Das sich die Sache als so langwierig herausstellt, hätte ich nicht gedacht. Es ist auch nicht einfach, einen Nebenjob zu finden. Ich dürfte im Moment laut Auskunft der Rentenversicherung nur 2 Stunden am Tag arbeiten und alle Minijobs die es hier in der Nähe gibt sind mindestens halbtags.
Würde ich ja auch machen, aber mir wurde geraten das vorerst nicht zu tun, da man sonst schnell seine EU-Rente los ist, gerade wenn ein Antrag auf berufliche Wiedereingliederung gestellt wurde. Manchmal möchte ich einfach nur schreien.

In solchen Momenten fehlt mir meine Romy so sehr. Zusammen hätten wir das locker durchgestanden. Aber jetzt stehe ich alleine vor diesem riesigen Berg und was ich auch tue, es zieht sich alles so in die Länge das mich das einfach nur deprimiert.
Warum konnte es nicht einfach so bleiben wie es war? Wir zwei zusammen, wir wollten einen Neuanfang wagen. Ich hatte meinen kleinen Nebenjob als Zeitungszustellerin um etwas dazu zu verdienen und Romy hatte ihren Job. Damit wollten wir unsere finanzielle Situation ein wenig aufbessern und dann umziehen, nach Stralsund in Romy's Heimat. Einen Job hätte sie dort sogar schon in Aussicht gehabt.

Und dann? Dann wurde uns durch die Krankheit einfach alles aus den Händen gerissen. An Tagen wie heute kann ich es einfach nicht begreifen. Vor allem mache ich mir dann Vorwürfe das ich damals durch meine Depressionen meinen Job verloren habe, auf Rente angewiesen bin. Es wäre wirklich eine ganze Ecke leichter, wenn das niemals passiert wäre. Aber man sieht so etwas nicht kommen, erst wenn es bereits zu spät ist.

Ich weiß das ich nicht in einer so traurigen Verfassung wäre wenn meine Frau noch da wäre. Aber ich würde gerne noch einmal mit ihr reden über diesen ganzen Mist. Irgendwie hatte sie immer die richtigen Worte parat und wusste was mir hilft. Einfach ihre Stimme hören, mich an ihrer Schulter ausheulen bis keine Tränen mehr kommen. Wobei... derzeit sieht es eher so aus als würden die Tränen nie versiegen. Wann wird es besser? Wann wird der Schmerz ein bisschen erträglicher? Ich weiß das er nie ganz vergehen wird und das macht mir ein bisschen Angst.
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