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#1
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Liebe Nina,
wo nimmt man die Kraft her? Keine Ahnung. Man kann leider nicht wählen zwischen haben oder nicht haben. Man hat sie einfach. Und auch du wirst sie haben … ganz sicher. Vielleicht ist es ganz gut, dass du wieder ein wenig arbeitest. Du bekommst mal wieder einen anderen Input und es dreht sich nicht nur alles um die Krankheit deines Mannes. Vielleicht lenkt es etwas ab und tut dir ganz gut. Ich für meinen Teil bin froh, wenn ich arbeite. Natürlich wissen meine Kollegen alle Bescheid, aber ich werde meist ganz normal behandelt und dafür bin ich sehr dankbar. Mitleid und wehmütige Blicke helfen mir ja auch nicht weiter. Klar, ich könnte hier jederzeit sagen, dass es kein so guter Tag ist und ich für manche Dinge keinen Kopf habe, aber das verbiete ich mir selber. Ich brauche wenigstens hier eine gewisse Normalität in meinem Leben. Versuche nicht so viel darüber nachzudenken, was wäre, wenn … ich weiß, das ist leichter geschrieben als getan … ich bin da leider auch kein Paradevorzeigebeispiel … aber am Ende … niemand weiß, was kommt und du vergeudest vielleicht jetzt wertvolle gemeinsame Zeit mit Grübeln und traurig sein. Die Ärzte haben euch Hoffnung gemacht und das muss erstmal alles sein, was zählt. Darauf müsst ihr bauen. Was anderes bleibt euch auch gar nicht übrig. Alles Liebe zu euch Beiden! |
#2
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Danke dir Wind!
Es ist eben ein ständiges Auf und Ab. Heute eher Ab... Ja, das Arbeiten tat gut. Aber die Zeit davor war auch extrem wichtig für mich. Habe im Juli letzten Jahres meinen Vater verloren. Er ist viel zu früh an Alzheimer gestorben und ich habe ihn täglich beim Sterben begleitet. Hatte einen ganz besonderen Vater und bis zu letzt einen Zugang zu ihm. Ein paar Monate später trifft es meinen Mann. Es ist deshalb manchmal so schwer, positiv zu denken. Während der Sterbebegleitung meines Vaters habe ich durchgearbeitet und nebenbei mit meinem Mann einen Fachgeschäft eröffnet. Ich war so durch mit meiner Kraft. Deshalb tat es erst einmal gut, zu Hause zu sein. Vor allem, da ich einen Job habe, der alles fordert und ich lange Zeit garnicht mehr essen konnte. Jetzt traue ich mir zu, Wiedereinzusteigen. Es wird sich zeigen, ob ich das packe... Bin stellvertretende Schulleiterin einer zwei Zweigstellen umfassenden Schule. Deshalb brauche ich ganz dringend die Unterstützung meiner Kollegen, um zu packen. Auch wenn die Ärzte so positiv in die Zukunft geblickt haben, war es schon ein sehr fortgeschrittener Krebs, 9/23 Lympfdrüsen waren betroffen und Bauchfell und Zwerchfell betroffen. Auch wenn in der Mammut-OP R0 erreicht wurde, kann ich nicht glauben, dass wir mit Thema Krebs durch sind. Vor allem, wenn Chemo meinen Mann so fertig macht. Eigentlich soll doch die Darmkrebs-Chemo so gut zu vertragen sein. Und er bekommt noch nicht mal 100% der Dosis. Ich weiß, heute kann man mich in die Ecke stellen- heute ist einfach ein ganz schwarzer Tag... |
#3
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Jetzt ist der Tag doch noch besser geworden.
Habe in der Onkologie angerufen und durfte ihn Ibuprofen 600 geben. Nun kommt er wieder aus dem Bett und will nun tatsächlich auch essen. Juchuu! |
#4
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Liebe Nina,
ich wünsche Dir alle Kraft die du brauchst. Diese Krankheit ist ein ewiges auf und ab und ich hiffe für euch dass es bald nur noch bergauf geht. LG Evelin |
#5
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Liebe Nina,
Zitat:
In der jetzigen Situation musst Du schauen, dass bei aller Sorge um die Behandlungen Deines Mannes Zeit für Dich bleibt. Baue kleine Oasen in Deinem Alltag ein, wo Du Dir etwas gönnst. Tue dies ohne schlechtes Gewissen. Nach allem, was Du über Deinen Vater und Deinen Mann erlebt hast,ist es kein Wunder, dass Du mit den Kräften am Ende bist. Es gibt Hilfen für Angehörige von Menschen, die an Krebs erkrankt sind. Bitte wende Dich einmal an den Sozialdienst der Klinik, wo Dein Mann behandelt wird oder eine Beratungsstelle der Wohlfahrtsverbände. Für die Behandlung Deiner Ängste ist empfehlenswert, sich an einen Psychotherapeuten zu wenden. Er kann mit Dir über Methoden sprechen, wie man mit der Angst in Deiner jetzigen Situation umgehen kann. Außerdem tut es den meisten gut, sich den Kummer von der Seele zu reden. Nun möchte ich Dir ein großes Kraftpaket schicken, Liebe Grüße, Elisabethh. |
#6
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Ich danke euch für eure lieben Worte.
Und wünsche euch, dass ihr auch alle genügend Kraft habt und haben werdet. Ich habe mir während der Endphase der Erkrankung meines Vaters schon psychologische Unterstützung geholt. Mein Vater und ich waren wie Spiegelbilder. Ihn verschwinden zu sehen und NICHTS dagegen zu tun können war sehr hart. Und dann zu füttern, sehen, wie er vergisst wie Schlucken geht...grausam. Das ist meine größte Angst. Jetzt ist der wichtigste Mensch in meinem Leben auch schwerkranke. Ich schaffe es einfach nicht mehr, ihn beim Sterben zu begleiten. Bzw. das Kopfkino dazu macht mich fertig. Aber wenn es ihm einigermaßen gut geht, dann bin ich voller hoffnungsvoller Gedanken. Und heute Abend geht es ihm wieder einigermaßen gut. Also wieder kraftvoll an den nächsten Morgen denken. Wir besiegen dieses Mistvieh!!! |
#7
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Du weißt nicht wie stark du bist , bis stark sein die einzige Option ist die du hast !
Ich mag diesen Spruch sehr . Seit über einem Jahr habe ich nun einen Krebskranken Mann Zuhause . Was mich am Anfang überrollt hat wie eine übergroße Dampfwalze , gehört nun zum Alltag . Ich dachte diesen Schmerz nicht zu überleben und das mich das alles kaputt macht , jetzt muss ich feststellen , es macht einen stärker und der Mensch kann sehr viel aushalten wenn er keine Wahl hat . Natürlich bin ich oft traurig und auch erschöpft , aber das Leben geht weiter Tag für Tag ....... |
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