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#1
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Hey, vielen Dank für Eure Worte!
Sie hat mir ebend geschrieben, dass sie ein Gespräch mit der Seelsorgerin hatte und nun die Sache mit dem Trauercafé versteht und froh darüber ist, dass ich mir weitere Hilfe suche. Ich hatte gestern danach das Gefühl, als hätte ich ihr ungewollt mit dem Wort "Trauercafé" die Diagnose gegeben, ihr gesagt, dass sie sterben müsse, als hätte ich sie aufgegeben. (Alles gerade sehr viel) Es ist so schwierig, ein Drahtseilakt. Über den Tod hatten wir schonmal kurz gesprochen und sie äusserte auch oftmals, dass sie die Krankheit nicht wegschweigen möchte, so wie ihre Mutter es tut. Die Psychoonkologin meinte, dass ich diesselben Phasen durchlebe wie sie, ihr nur ein kleines Stück vorraus bin, um wenn es an das Sterben geht, für sie da sein zu können. Es war anfangs wirklich so, als würde ich mich im Stillen auch auf meinen Tod vorbereiten (unbewusst). Eine Art Verschmelzung. Irgendwann kam dann soetwas wie ein aufwachen, wo mir bewusst wurde, dass ich weiterleben werde und muss. Es war sehr eigenartig. Der Gedanke, mir könne es gut gehen, während sie leidet, war unvereinbar in mir. Vielen Dank nochmal. Einiges in meinem Kopf hat sich geklärt. |
#2
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Liebe Florentine,
nein, Du hast nichts verkehrt gemacht. Ich finde es gut, dass Du Dir Hilfe holst. Ich hoffe, dass Du ein vertrauensvolles Verhältnis zur Psychologin aufbauen kannst (oder konntest), denn in Eurer Familie gibt es ja anscheinend eine Menge Ungereimtheiten und Zank und Streit. Vor allem das Verhältnis zwischen Deiner Mutter und der Oma scheint sehr belastet. Vor dem Hintergrund der Erkrankung Deiner Mutter wäre es schön, wenn sich da noch was klären ließe und nicht beide immer nur im Zorn auseinander gehen. Nun können wir hier nicht einschätzen, was Deine Oma für ein Typ ist, ob man mit ihr Klartext reden kann, und es geht auch niemanden was an, worum sich die Streitereien drehen. Aber vielleicht gibt es doch einen Weg, vielleicht auch mit Hilfe der Psychologin, einigermaßen Frieden herzustellen. Weiß Deine Oma eigentlich wirklich, wie es um ihre Tochter bestellt ist? Vielleicht würde sie es eines Tages bereuen, im Unfrieden mit ihr auseinander gegangen zu sein. Wenn Metastasen im Gehirn sind, bleibt vielleicht auch nicht mehr zu viel Zeit! Für Dich ist die Situation schwierig, neben Deiner Trauer um Deine Mutter stehst Du zwischen den Fronten. Ich finde auch, dass Du alles richtig gemacht hast. Viel Kraft! Safra |
#3
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Liebe Florentine!
Du hast keinen Fehler gemacht. Es ist richtig, dass ein Mensch zumindest wissen sollte, wie es um ihn steht. Wie der Betroffene damit umgeht, ist ein anderes Kapitel. Ich stand vor 2 Wochen auch vor dem Problem, dass meinem Mann nicht klar und deutlich gesagt wurde, wie es um ihn steht, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Er sprach von Reisen und gesund werden. Da war mir klar, dass er es nicht wusste. Ich hätte gerne einen Arzt dazugezogen, aber angeblich war keiner zu sprechen. Ich habe dann ganz sachte gefragt, was ihm gesagt worden ist: Er hätte etwas im Kopf, war alles. Ich fragte, ob er wissen möchte, wie es um ihn steht. Ja! Und ich habe es ihm gesagt, weil ich wäre sonst geplatzt. Der Schock war groß, aber er hatte sich soetwas gedacht. Nun kann er damit umgehen. Gut, dass Du Dir Hilfe geholt hast und auch weiterhin in Anspruch nehmen willst. Deine Mutter musste sich mit den Tatsachen erst auseinandersetzen. Das ist nicht leicht. Ich wünsche Dir für die nächste Zeit viel Kraft. Schreibe einfach, wenn Dir danch ist. Liebe Grüße Reigenlilie |
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