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#1
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Hallo zusammen.
Ein Jahr ist nun vergangen. Mein Dad lebt - noch. Die Chemo letztes jahr hat er durchgezogen. Tumore in Lunge und Knochen bislang unverändert. In der Leber etwas kleiner - allerdings erst Monate nach der Chemo. Seit kurzem starke Kopf- und Rückenschmerzen. Im letzten CT vor zwei Wochen wurden dann neue metastasen im Bereich Steis festgestellt sowie vergrößerte Lymphknoten in der Achsel. Diese werden ab nächster Woche 10x bestrahlt. Eine weitere Chemo will man ihm nicht zumuten. Seit Tagen starke Übelkeit. Er gefällt mir gar nicht - auch nicht das veränderte Gefühl dazu. Aus meiner Panik vor einem Jahr das die Zeit knapp wird und der Angst das nicht zu schaffen ist plötzlich ein anderes Gefühl geworden. Das Gefühl jetzt ist keine Angst mehr sondern wie wenn ich mir sicher wäre das es nur noch Monate sind die er bei uns ist. und nicht mehr das Gefühl ich schaff das nicht sondern eher: Okay ich muss da jetzt durch und ich schaff das. Wie wenn ich jetzt bereit dazu wäre good bye zu sagen - auch wenn ich hoffe das ich mich täusche. Und meine Mutter? Ich bin mir nicht sicher ob mein Vater (er geht immer alleine zur Untersuchung) versteht wie todkrank er ist oder ob meine Mutter das begreift. jedenfalls plant sie Urlaub wie jedes Jahr. Und diesmal wollen sie gleich 2 monate weg da sie ja jetzt auch in rente ist. ich bin mir nicht sicher ob das "nichtwissen" ist oder "nichtwissen und ignorieren" |
#2
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Hallo,
schön, dass es Dein Vater so lange geschafft hat. Das klang ja vor einem Jahr gar nicht so mit so vielen Metastasen. Ich denke, irgendwann setzt das Eigenschutzprogramm ein, und man akzeptiert die Gegebenheiten. Du musst ja weiter funktionieren, für Deine eigene Familie mit Kindern, für Deine Eltern. Und nicht nur mental stark sein, sondern auch körperlich, denn ein unbeschriebenes Blatt bist Du ja auch nicht. Ob Deine Mutter den Verdrängungsmodus fährt - nun, Du kennst sie besser als ich. Ist sie geistig und in Bezug auf Medizin so fit, dass sie im Grund weiß, was los ist? Und denkt nur nicht richtig drüber nach, bzw. will nicht. Ist vielleicht auch richtig so, denn keiner weiß, was wann kommt. Thema Urlaub: Es zahlt keine Reiserücktrittsversicherung bei so einer Sache. Aber das wisst Ihr vielleicht. LG! Safra |
#3
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Hallo Minasmami,
ich bin schon 48 und habe meine Mutter im November 2015 durch Brustkrebs verloren. Ich kann deine Gefühle sehr gut verstehen. Ihre Ersterkrankung war 2004, schon fortgeschritten, aber noch behandelbar. In diesen 10 Jahren ist kein Tag vergangen, an dem mich keine Ängste um ihren Tod geplgt haben. Was wäre wenn oder wie lange noch....Als im Sommer die Diagnose unzähliger Metastasen kam und es wirklich aussichtlos wurde, war ich wie betäubt. Was ich Dir damit sagen will, ich habe eigentlich diese 10 Jahre Lebenszeit mit negativen Gedanken und Gefühlen vergeudet. Zu ändern ist es sowieso nicht, wenn dieser Fall eintritt. Ab september ist sie jeden Tag ein bißchen mehr gestorben und ich war am Tag ihres Todes zwar unendlich geschockt, aber trotzdem erleichert. Ihr Leiden war endlich vorbei. Leider konnte ich mit ihr nie über das Sterben reden. Wir haben bis zum Schluß so getan, als würde alles wieder in Ordnung kommen. Das bedaure ich heute sehr. Natürlich war auch ihr klar, daß sie bald sterben wird. Aber ich habe es nie angesprochen und sie auch nicht. Mein Vater wollte es bis zum Schluß nicht wahr haben.. Du wirst es merken, wann es Zeit ist Abschied zu nehmen..Die Trauer um einen Elternteil beginnt doch schon vor dem Krebstod. Und ja, ich bin längst erwachsen, aber einen Elternteil zu verlieren ist einfach grausam. Ich fühle mich irgendwie entwurzelt und allein, obwohl ich selbst eine Familie habe. Auch jetzt 3 Monate nach ihrem Tod kann ich diesen Verlust noch nicht richtig begreifen. Ich wünsche ich Dir noch eine schöne Zeit mit Deinem Papa und ganz viel Kraft für die kommende zeit. Grit |
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