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#1
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@LiebesHerz
Da scheinst Du Deiner Mutter ja auch sehr ähnlich zu sein. Über den Tod sprach ich oft mit meinen Eltern, und das nicht nur erst kurz vor dem Ende, sondern Jahre davor und immer wieder. Für uns war das nie ein Tabu-Thema und auch ich spreche offen über meinen Tod, der irgendwann sein wird, womit sich meine Familie schon jetzt auseinandersetzen soll, wo es noch erträglich ist, darüber zu reden, denn wenn es dann so weit ist, sind solche Gespräche meistens nicht mehr möglich, da schon irgendeine Einschränkung spürbar vorhanden ist, auch im Denken. Ein solches Gespräch kurz vor dem Ende kann nicht mehr die ganze Haltung ausdrücken, da einfach vieles nicht mehr abrufbar ist, Wortfindungsstörung, Gedächtnisverlust, Verwirrung, die unmittelbare Symptomatik und die Reaktion darauf. Man wird zum Schatten seiner selbst. Meine Mutter hat das sogar ähnlich geäußert. Bei meiner Mutter ist es nun doch so gekommen, wie wir es befürchteten. Meine ebenfalls sensible Schwester weint nur noch an ihrem Bett, sodass meine Mutter mich anrief wegen ihr, aus Sorge um sie, obwohl sie selbst derart erschöpft ist. Bei allem Einfühlen meiner Schwester gegenüber darf es nicht sein, dass eine Todkranke derart den Gefühlen anderer ausgeliefert werden darf. Wie soll meine Mutter ihren Frieden finden, wenn ihre Tochter derart den Halt verliert? Und genau das befürchteten wir auch. Ich rief die Pflegerin an, damit meiner Mutter geholfen wird. Sogar die Bettnachbarin, die selbst nicht mehr lange zu leben hat, sagt immer wieder zu meiner Schwester, dass sie loslassen muss. Es ist einfach nicht aushaltbar, und das neben der kleinen Tochter, die auch noch helfen muss und der ich noch über Telefon sage, wie sie helfen kann.
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LG Dream Geändert von Dream (23.12.2016 um 19:39 Uhr) |
#2
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Liebes Forum,
erstmal danke ich euch fürs lesen und eure Zeit. Dream, mir wird es langsam zuviel was du hier in meinem Post schreibst. Du kennst mich und meine Familie nicht und es ist sehr verletzend wie du deine Situation in meine hineininterpretierst. Ich bitte dich dringend davon jetzt Abstand zu nehmen und es gut sein zu lassen denn es ist wie ein Schlag ins Gesicht und hat mit meiner momentanen Situation nichts zu tun!!! Leider habe ich in meinem Kummer hier gepostet und nicht bedacht wer hier mitliest und was ich damit auch lostreten kann. Das war leider sehr naiv von mir. Allen anderen danke ich herzlich für eure Unterstützung! Es tut gut zu lesen dass ihr mich verstehen könnt welches Dilemma das sein kann. Meiner Mama geht es leider schlechter als erhofft. Man hat nun doch Metastasen gefunden. Sie kann leider nicht mehr geheilt werden. Die Nachricht hat mir den Boden weggezogen. ![]() ![]() ![]() Sie soll im neuen Jahr mit einer Chemo beginnen. Die Interventionen sind nur mehr palliativ. Die Ärztin sprach von ein paar Monaten bis maximal 2 Jahre. Wenn ich von euren Erfahrungen ausgehe sind es wohl eher Monate. Ich muss das erst mal alles verdauen. Ich hatte wegen der OP schon große Hoffnung geschöpft. Leider wurden Streuungen entdeckt. Unser Disput steht im Moment im Hintergrund. Ich frage mich immer und zermartere mir den Kopf ob man den Tumor früher hätte entdecken können. Was wenn sie im Frühling zur Gesundenuntersuchung gegangen wäre? Hätte man sie retten können? Warum gerade sie? Warum jetzt? Warum muss sie so früh sterben? Warum genau Krebs und warum genau die aggressivste Form? Fragen über Fragen auf die es keine Antwort gibt. Aber in meinem Gehirn hämmert es... Ich muss mich jetzt zurückziehen. Morgen ist Heilig Abend und ich muss für mein Kind da sein. Ich wünsche euch allen alles Gute! Möget ihr Weihnachten gut verbringen mit euren Angehörigen! Lieben Gruß und danke für eure Worte, Mairegen. |
#3
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Liebe Mairegen!
Ich kann erahnen, wie es in Dir aussieht. Die gleichen Fragen stelle ich mir gerade. Trotzdem hoffe ich, dass Du alleine durch Dein Kind doch ein bisschen von der Weihnachtsstimmung einfangen kannst, um wenigstens für kurze Zeit die Gedanken aus Deinem Gehirn verbannen zu können. |
#4
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Liebe Mairegen77,
Zitat:
Verständlich, wie sehr Dir das den Boden wegzieht. ![]() Zitat:
Wieviel das ist/sein könnte, kann niemand genau sagen, weil er dazu alle Einflußfaktoren bei Deiner Mutter genau kennen müßte. Was ein Ding der Unmöglichkeit ist. ![]() Damit will ich Dir sagen: Man kann hier zeitlich gar nichts generalisieren, weil sich Ärzte an Statistiken orientieren; d.h. bei Diagnosen "Durchschnittswerte" prognostizieren. Die paar Monate bis zwei Jahre sind solche Durchschnittswerte. Im Einzelfall, der ja irgendwo (unbekannt) in der Streuung von Statistiken liegt, kann das aber auch ganz anders sein. Nimm also bitte nicht von vornherein den schlechtesten Fall an, sondern hoff einfach, daß Deine Mutter noch erheblich länger lebt als ein paar Monate. ![]() Zitat:
Versuch bitte, solche Fragen, auf die es ohnehin keine Antwort geben kann, einfach "abzuwürgen". Am Anfang ist das etwas schwierig - aber es ist machbar. ![]() Am besten geht es, wenn Du Dich selbst "ablenkst", indem Du Dich auf etwas ganz anderes konzentrieren mußt. Streich z.B. Deine Wohnung oder arbeite sonstwas, das Dich "beansprucht" und ablenken kann. Verbring auch Du Weihnachten gut mit Deinem Kind. ![]() Vielleicht kannst Du ja auch mal Befreundete besuchen, die Dich etwas "aufbauen" können? Ich meine damit Befreundete, nichts mit Eurem "Familiendrama" zu tun haben und Dich deshalb ebenfalls "ablenken" können. Liebe Grüße lotol
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Krieger haben Narben. ![]() --- 1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR Nach ca. 3 Jahren Rezidiv 2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel 3. Therapie (2021): Bestrahlung |
#5
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Liebe Mairegen,
nun schreibe ich Dir als Mutter. Es stimmt mich traurig wenn ich Deine Beiträge lese. Du leidest sehr und wünschtest Dir mehr von Deiner Mutter, wie soll ich es nennen, Zuneigung, Vertrauen und Nähe?! Gib Deiner Mutter ein wenig Zeit sich mit ihrer Krankheit auseinander zu setzen. Für sie ist das alles auch ganz neu. Lasse sie wissen das Du da bist wenn sie Dich braucht. Das Du verletzt bist und Dir Gedanken machst, kann ich gut verstehen. Schämen brauchst Du Dich für Deine Gedanken aber nicht. Du bist doch auch "nur" ein Mensch ![]() Vorwürfe auf Dein eigenes Leben weiter entfernt, braucht Dir auch keiner zu machen. Du bist erwachsen und Kinder werden flügge. Vielleicht erzählt man Dir auch nicht alles, weil Du sehr sensibel bist und zu weit weg wohnst, um Dich nicht ganz so zu beunruhigen. Mein Mann ist 53 Jahre hat und hat die gleiche Diagnose wie Deine Mama.. Auch er weiß das er an diese Krankheit sterben wird. Allerdings kann uns kein Arzt sagen wie lang, wir sollen nicht nach Statistiken leben. Wichtig ist jetzt die Qualität, wie Ihr diese Zeit miteinander verbringt. Ich sage mir immer das mein Mann und ich das Glück haben viele Dinge zu erledigen und auch einiges wieder in Ordnung zu bringen. Somit verarbeite ich es zumindest besser. Deine Mama und auch mein Mann sind noch eine Weile bei uns. Das sollten wir nutzen und für den Moment leben. Alles Liebe Anja
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Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat - egal, wie es ausgeht. Václav Havel |
#6
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Liebe Mairegen.
Heute ist Heilig Abend, für Viele ein Tag der Besinnung und des Nachdenkens. Fragen, ob man den Tumor bei Deiner Mutti hätte früher erkennen und behandeln können, führen zu nichts. Sie belasten Dich unnötig und rauben dir Kraft, die du dringend für deine Mutti und für dein Kind brauchst. Versuche bitte, Dir und deinem Kind einen guten Tag zu bereiten. Dazu wünsche ich Dir die nötige Kraft. ![]() ![]() Mit lieben Grüßen. Wolle2. |
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