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  #1  
Alt 19.01.2017, 20:32
Dream Dream ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Danke, Wolle2!

Ich hab heute einen wirklich schrägen Tag erlebt. Gestern Nacht und heute früh betete ich die ganze Zeit um ein Zeichen von Gott, um einen Hinweis, wo ich langgehen soll, auch um Hilfe in den Behördengängen, ebenso in Bezug auf die Ärzte meiner Mutter. Vor allem in Bezug auf den diensthabenden Arzt betete ich, denn er war irgendwie so verklemmt drauf bei den bisherigen Begegnungen. Ich betete speziell um seine Unterstützung für das Bleiben meiner Mutter in der Höhenklinik und um mehr Offensein, weil mich sein bisheriges Verhalten verunsicherte.

Als ich dem diensthabenden Arzt heute begegnete (entgegen seiner Absicht war er dann doch da am vereinbarten Termin mit der Sozialberatung), strahlte er mich wie ein Weihnachtsmann an, völlig verändert, ich schaute mehrmals hin, ob das wirklich der gleiche Mann ist, aber ja, er war es, auch derselbe Name. Meine Mutter darf dort in der Höhenklinik bleiben. Sie wollen sie behalten, auf unbestimmte Zeit. Sie werden sich dafür einsetzen, der Sozialberater wird das auch noch abklären, doch die Ärzte der Höhenklinik geben klar grünes Licht dafür. Sie möchten dies meiner Mutter ermöglichen, da sie selbst merken, wie gut meine Mutter sich bei ihnen aufgehoben fühlt. Sie ist richtig glücklich darüber.

Meine Mutter wird nun auch sauerstofftechnisch unterstützt auf den Hinweis meiner Schwester, die sich auch darin auskennt und abweichende Werte erkannte, als die Pflegefachfrau die Sauerstoffsättigung kontrollierte. Der Arzt ging diesem Hinweis nach und meine Mutter hat sich nicht geweigert, sauerstofftechnisch unterstützt zu werden, da es ihr Denken stärkt. Das ist ihr wichtig, präsent zu bleiben. Doch die Magensonde lehnt sie immer noch ab. Meine Schwester fragte erstaunt, ob das denn wirklich über die Nase führe. Auch da weiß sie von anderen Methoden. Ich wusste gar nicht, dass sie so viel weiß. Bin froh für ihre Hinweise und dankte ihr dafür. Dem werde ich später noch nachgehen.

Das zweite Zeichen von oben war ein Busgespräch, wo ich mit der Frau neben mir ins Gespräch kam und sich herausstellte, dass sie sozusagen für unseren Hausverkauf zuständig ist als Rechtsanwältin. Nachdem wir uns privat austauschten und duzten, setzte sie sich noch am gleichen Tag dafür ein, dass unser Hausverkauf aufgrund der dringenden Umstände Vorrang erhält. Sie hat mir viele Tipps gegeben, auch für den Fall, dass meine Mutter nicht mehr ansprechbar wäre, damit ich den Hausverkauf durchziehen kann. Da ihr Vater gerade starb, hegt sie eine große Empathie und Hilfsbereitschaft für mich, sodass ich nun auch diese behördlichen Schritte angehen kann.

Auch alle anderen Termine verliefen positiv, der eine klopfte mir sogar auf die Schultern.
__________________
LG Dream
  #2  
Alt 19.01.2017, 21:06
Wolle2 Wolle2 ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Liebe Dream.

Ich freue mich riesig darüber, dass der heutige Tag für Dich so gut verlaufen ist. Am Schönsten ist die Zusage der Höhenklinik, dass Deine Mutti dort auf unbestimmte Zeit bleiben darf und von dort aus versorgt wird.
Die Zuführung von zusätzlichen Sauerstoff wird Deiner Mutti gut tun. Eine zu geringe Sättigung des Blutes mit Sauerstoff bewirkt, dass schon kleine Belastungen zu Atemnot und Kraftlosigkeit führen. Ich erlebe diesen Zustand mehrmals täglich. Die Physiotherapie kann ich nur noch mit einer Erhöhung der Sauerstoffzufuhr durchstehen.
Ich hoffe, dass auch alle weiteren Termine von Dir ohne Stress wahrgenommen werden. Sei gedrückt.

Mit lieben Grüßen.
Wolle2.
  #3  
Alt 19.01.2017, 22:47
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Liebe Dream,

Zitat:
Meine Mutter darf dort in der Höhenklinik bleiben. Sie wollen sie behalten, auf unbestimmte Zeit. Sie werden sich dafür einsetzen, der Sozialberater wird das auch noch abklären, doch die Ärzte der Höhenklinik geben klar grünes Licht dafür. Sie möchten dies meiner Mutter ermöglichen, da sie selbst merken, wie gut meine Mutter sich bei ihnen aufgehoben fühlt. Sie ist richtig glücklich darüber.
Darüber freue ich mich sehr mit Euch.

Zitat:
Meine Mutter wird nun auch sauerstofftechnisch unterstützt auf den Hinweis meiner Schwester, die sich auch darin auskennt und abweichende Werte erkannte, als die Pflegefachfrau die Sauerstoffsättigung kontrollierte. Der Arzt ging diesem Hinweis nach und meine Mutter hat sich nicht geweigert, sauerstofftechnisch unterstützt zu werden, da es ihr Denken stärkt. Das ist ihr wichtig, präsent zu bleiben. Doch die Magensonde lehnt sie immer noch ab. Meine Schwester fragte erstaunt, ob das denn wirklich über die Nase führe. Auch da weiß sie von anderen Methoden. Ich wusste gar nicht, dass sie so viel weiß. Bin froh für ihre Hinweise und dankte ihr dafür. Dem werde ich später noch nachgehen.
Könntest ja auch mal daran denken, Deine Schwester etwas verfolgen zu lassen, um Dich dadurch etwas entlasten zu können.

Viel Erfolg, Glück und Kraft bei alledem, das Du noch erledigen mußt.


Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
  #4  
Alt 20.01.2017, 05:06
Dream Dream ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Danke ihr beiden!

Meine Mutter erklärte mir gestern von sich aus, dass ich sie versorgt wissen darf da oben. Ich müsse nicht so oft kommen, sondern soll lieber alles Notwendige erledigen, das sei auch für sie wichtig zu wissen, dass es vorangeht. Deshalb werde ich jetzt voranmachen, heute endlich den Lagerschlüssel holen und ihr dann am Wochenende davon erzählen, welche Fortschritte ich erzielen konnte, das bringt ihr auch etwas. Man merkt, dass sie sich geborgen fühlt in ihrem Zimmer, das sich visuell an den Berg zu schmiegen scheint, als würde sie auf einem Berggletscher liegen, nur umschlossen von der Wärme des Zimmers, aber sonst ganz nahe zum Himmel. Als Kind war sie oft auf den Gletschern mit ihrem Vater. Davon sprachen wir auch. Sie ist wirklich zufrieden so und in sich ruhend. Sie hat dort ihre eigene innere Welt und möchte dort nicht mehr weg. Durch den geplanten Hausverkauf hat sie sich von unserem alten Daheim gelöst, so wie ich. Sie lächelte fröhlich, als ich ihr begeistert davon erzählte, dass ich nun mit dem Generalabo der Bahn überall hinflitzen kann. Wir befinden uns in einer ähnlichen Mobilität, beide zu einem neuen Leben, sie gen Himmel, wobei ihre jetzige Station eine Art Vorhof zum Himmel ist, so wie Moses auf dem Berg mit Gott redete und irgendwann nicht mehr zu seinem Volk zurückkehrte, das Licht auf seinem Gesicht. Das Licht war auch Thema, meine Mutter sprach davon, wie die Lichtverhältnisse sich draußen auf einmal ändern zur Dämmerung hin, das sei ein sehenswertes Wechselspiel. Sie brauche die Bibel nicht mehr, ihre Bibel sei nun der Berg und Gott auf dem Berg. Von dort erhielt Mose auch die berühmten Gebote bzw. genauer Worte Gottes. Sie lebt nun die Bibel, die sie so lange begleitet hat. Das wäre wohl die Antwort auf die berühmte Frage nach der Insel. Man kann und muss nichts mitnehmen auf die Reise nach Drüben. Das Leben selbst wird zum Buch. Sie sprach davon, wie vor ihren Augen ihr ganzes Leben an ihr vorübergezogen sei. Ich bin froh, dass sie sich so sehr geborgen fühlt in Gott, wie sie sagt. Sie habe Gott, wiederholt sie oft. Wir müssen uns nicht sorgen um sie.

@lotol: Meine Schwester hat keine Vollmachten hinsichtlich unserer Mutter. Die Ärzte dürfen ihr keine Auskunft geben. Das läuft alles über mich. Deshalb war es schon gut, dass meine Schwester mich darauf hinwies, damit ich es dann einbringen kann in das Gespräch mit den Ärzten. Auch sonst habe nur ich die Vollmachten, um alles Behördliche zu regeln. Ich kann nichts delegieren. Das ist nicht möglich.

Deshalb delegiere ich dort, wo es sich ergibt, z. B. gestern im Restaurant mit meiner Schwester, wo ich sie bat, für mich einzukaufen, während ich auf die Kleine aufpasse. Sie trug mir danach die Einkaufstasche bis zum Bus. Sie macht das sehr gern und schlug vor, dies öfter für mich zu tun, dann könne sie mich auch mehr sehen, was ihr wichtig wäre. Ich mache es einfach, wenn es gerade passt, da ich keinen Weg zusätzlich nehme, dafür bin ich zu erschöpft. Letztes Mal kaufte mein Neffe das Essen und die Abfallmarken für mich ein. Schon seltsam, dass ich ausgerechnet dann keine Kraft mehr habe, wenn es um meine Grundnahrung geht, ich die wenigen Schritte abends kaum noch schaffe in den Bahnhofladen und nichts mehr heimschleppen mag. Kein Appetit. Irgendwann kippt es einfach und das ist genau dann, wo ich noch kurz für mich einkaufen müsste. Und wenn, kaufe ich sehr billig ein und es soll auch möglichst leicht zu tragen sein, das absolute Minimum, Brot und Aufstrich, zuhause hab ich noch Wasser. Wenn ich mich mit meiner Cousine treffe zum Besuch bei meiner Mutter, wie auch gestern geschehen, dann erinnert mich meine Cousine (eine Kindergärtnerin) sehr an meine Mutter, sie spendiert mir dauernd Essen und Trinken und will mich ernähren.

Am Sonntag will ich wieder hin zu meiner Mutter, zusammen mit meiner kleinen Nichte, meine Mutter will ihr Enkelkind sehen. Ich kann meine Mutter gut aufbauen und zum Schmunzeln bringen. Sie strahlte gestern, als ich ihr erklärte, dass sie die ganze Abteilung mit ihrem unverwechselbaren Charme eingelullt habe, deshalb wollen die sie alle behalten. Und das stimmt sicher auch, meine Mutter ist wirklich etwas Besonderes, das sagen mir immer wieder viele und weiß ich auch selbst seit Kindertagen. Meine Mutter hat eine sehr gütige Ausstrahlung, das zog die Leute schon immer an.
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LG Dream

Geändert von Dream (20.01.2017 um 05:20 Uhr)
  #5  
Alt 20.01.2017, 23:38
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Liebe Dream,

Zitat:
...Schon seltsam, dass ich ausgerechnet dann keine Kraft mehr habe, wenn es um meine Grundnahrung geht, ich die wenigen Schritte abends kaum noch schaffe in den Bahnhofladen und nichts mehr heimschleppen mag. Kein Appetit. Irgendwann kippt es einfach und das ist genau dann, wo ich noch kurz für mich einkaufen müsste. Und wenn, kaufe ich sehr billig ein und es soll auch möglichst leicht zu tragen sein, das absolute Minimum, Brot und Aufstrich, zuhause hab ich noch Wasser...
Irgendwie klingt das fast nach Raubbau an Deinen Kräften.
Du mußt doch bei Deinem "Mammut-Programm" wenigstens ordentlich essen.

Und wenn Du schon keine Schokolade verträgst, dann wenigstens etwas anderes daheim haben, das schnell kcal liefern kann, wenn Du gerade Hunger oder Zeit zum Essen hast.
Der Appetit kommt schon beim Zubereiten oder Essen.

Gib bitte Obacht auf Dich !

Damit Du nicht womöglich "aus den Latschen kippst".
Was schneller gehen kann als Du Dir das überhaupt vorstellen kannst.

Zumal dann, wenn jemand körperlich angeschlagen ist, unter Schmerzmitteln stehend, sich im Nahezu-Burnout befindend, mit zu wenig Schlaf habend, sich mangelhaft ernährend, glaubt, er könnte dennoch permanent am Leistungsmaximum agieren.

Kurzzeitig mag das schon mal funktionieren - auch "beflügelt" durch positive Ereignisse und die eigene Entschlossenheit, nahezu Unmögliches leisten zu wollen.
Aber längere Zeit kann das gar nicht gut gehen.

Es ist mein voller Ernst, liebe Dream, wenn ich Dich darum bitte, auf Dich selbst aufzupassen.
Ich weiß, Du bist (als Kompliment gemeint: ) ein "zähes Luder".
Bedenk aber bitte, daß Du bereits seit längerer Zeit an Deinem Limit agierst.

Was nicht ganz ungefährlich für Dich ist.
Glaub mir bitte:
Es gibt auch Indizien dafür, wann die Dinge beginnen, sich zu "verschieben".
Meistens ist das gepaart mit extremer Belastung sowie einer Wahrnehmungsveränderung.

Feststellbar aus meiner Sicht bei Dir hier:
Zitat:
Ich hab heute einen wirklich schrägen Tag erlebt. Gestern Nacht und heute früh betete ich die ganze Zeit um ein Zeichen von Gott, um einen Hinweis, wo ich langgehen soll, auch um Hilfe in den Behördengängen, ebenso in Bezug auf die Ärzte meiner Mutter. Vor allem in Bezug auf den diensthabenden Arzt betete ich, denn er war irgendwie so verklemmt drauf bei den bisherigen Begegnungen. Ich betete speziell um seine Unterstützung für das Bleiben meiner Mutter in der Höhenklinik und um mehr Offensein, weil mich sein bisheriges Verhalten verunsicherte.

Als ich dem diensthabenden Arzt heute begegnete (entgegen seiner Absicht war er dann doch da am vereinbarten Termin mit der Sozialberatung), strahlte er mich wie ein Weihnachtsmann an, völlig verändert, ich schaute mehrmals hin, ob das wirklich der gleiche Mann ist, aber ja, er war es, auch derselbe Name...
Du wirst ja nun nicht gerade die ganze Nacht mit Beten verbracht haben.
Dennoch ist es typisch für einen gewissen Übernächtigungsgrad bzw. Schlafmangel bzw. Überlastung, daß der nächste Tag als irgendwie "schräg" erlebt wird.

Die Abstimmung der Ärzte, Deine Mutter in der Klinik behalten zu wollen, war doch längst vor Deinem nächtlichen und morgendlichen Beten bereits "gelaufen", und der diensthabende Arzt freute sich darüber, Dir das Ergebnis mitteilen zu können.
Was ist daran so ungewöhnlich bzw. "schräg"?
Außer, daß Du das halt so empfunden hast.

Denk bitte einfach mal darüber nach und paß auf Dich auf.


Liebe Grüße
lotol
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3. Therapie (2021): Bestrahlung
  #6  
Alt 21.01.2017, 03:30
Dream Dream ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Lieber lotol,

gestern kam ich dann doch noch zum Einkaufen, nachdem ich in drei Städten Angelegenheiten erledigte, eine amtliche Sache, dann etwas mit dem Grundbuchamt, den Lagerschlüssel holte ich auch und beim Heimweg reichte es noch, meine Mutter zu besuchen, außerplanmäßig. Ich kam um eine Zeit an, wo der diensthabende Arzt schon unterwegs zu seinem Auto war, wie ich gestern aus dem ankommenden Bus beobachten konnte. Die zuständige Fachpflegefrau, die mich darauf hingewiesen hatte und mich deswegen am Vortag drängte, hatte also Recht, dass er bald weg sein werde. Aus diesem Grund kann es auch nicht sein, dass die Ärzte schon am Vortag einen Entschluss fassen konnten, da es kurz vor Dienstende war. Die Rücksprache muss am nächsten Tag gelaufen sein. Von daher stimmt das schon mit der Reihenfolge Beten-Gebetserhörung.

Auch wenn Dir die Wirkung des Betens unwahrscheinlich erscheint, wurde eine solche sogar wissenschaftlich statistisch belegt bei Gebeten für Patienten und der Einfluss des Betens auf deren Befinden (Doppelbindestudio von Dr. Randy Byrd). Solche schrägen Gebetserhörungen erlebe ich schon seit Kindertagen, das wäre also kein Indiz für Burnout, nur weil ich das religiös so werte und einordne. Für mich ist Gottes Wirken im Leben Realität, ebenso wie das Weiterleben nach dem Tod. Wenn es einen Gott gibt, warum sollte er dann nicht auch wirken bzw. warum sollte ich denn nicht davon ausgehen, dass er auch Einfluss nimmt auf mein Leben? Das ist doch nur folgerichtig. Wenn Du selbst ein anderes religiöses Weltbild hast, liegt das schlichtweg an Deinem Weltbild, wie Du es siehst. Es ist Deine Interpretation des Lebens, nicht meine oder anderer, die eben an Gottes Gegenwart im Leben glauben. Für mich ist es zum Beispiel total unglaubhaft und eine solche Einstellung wenig nachvollziehbar, davon auszugehen, dass nach dem Tod wirklich nichts weitergeht. Ein solches Denken ist für mich genauso befremdlich wie für Dich der Glaube an die Wirkung eines Gebets. So unterscheiden sich nun mal die Weltbilder. Jedem das Seine.

Aber danke für Deine Fürsorglichkeit, lotol!

Ich nehme keine Schmerzmittel, die Einfluss auf den mentalen Zustand haben, das wäre mir unheimlich. So wie ich auch aus demselben Grund keinen Alkohol nähme. Ich bin also ein stocknüchterner Mensch und war es immer. Das mit dem "zähen Luder" nehme ich als Kompliment!

Meine Mutter ist übrigens wirklich so zäh im Denken, deshalb hat sie jetzt so große Mühe, ihre Hilflosigkeit zu akzeptieren. Sie klagte die ganze Zeit darüber, wie ein Kind gefüttert werden zu müssen. Sie machte sich die ganze Zeit nieder, weil sie nicht mehr funktioniert. Ich konnte kaum Einfluss nehmen darauf, es kam nicht an oder sogar als Unverständnis missverstanden. Sie gehört noch zu einer Generation, die sich als nutzlos und wertlos einstuft, wenn sie nicht mehr funktioniert. Ich kann ihr das einfach nicht ausreden.

Das Grundbuchamt rief mich übrigens unterwegs an. Das hab ich noch nicht erlebt, dass ein Amt mir so sehr hinterherrennt, telefonisch und per E-Mail. Normalerweise gäbe es sogar eine Warteliste, aber mein Fall wird eindeutig vorgezogen, auch in der Art, wie man mich anfragt. Auch das und die Umstände, die dazu führten, empfinde ich als Gebetserhörung, erst recht durch die doch sehr unwahrscheinlichen Faktoren, die dazu führten. Ich bete am Vortag um behördliche Hilfe und sitze am nächsten Tag gleich neben der Helferin, die sich fleißig anschickt, meinen Fall im Schnellgang auf die Wege zu leiten und mir dazu auch noch menschlich und privat beisteht.

Das ist also die Wirkung, wenn man "Beziehungen hat". Davon hörte ich öfter, wie karriereförderlich das sei. Bisher hab ich nichts Dergleichen erlebt, aber diese Rechtsanwältin hat es mir nun demonstriert, wie sehr das ein Türöffner sein kann, wobei sie natürlich auch die menschliche Tragweite meiner familiären Situation als Härtefall einbezogen hat. Nur hätte ich auf dem Amt wohl kaum näher darüber erzählt. Und das ist eben die Führung Gottes, dass er diese Begegnung herbeiführte, so wie ich grundsätzlich glaube, dass Gott mich durch das Leben führt und mir die Menschen schickt, die mich weiterbringen in meiner Entwicklung, ebenso wie ich für andere entwicklungsförderlich werde in der Führung meiner Person auf ihren Lebensweg. Ich hab schon vielen geholfen und auch vor dem Suizid abgehalten, das trotz meiner Angeschlagenheit. Doch ließ mich Gott im richtigen Moment am Ort sein, wo ich gebraucht wurde, wo niemand sonst dafür eintrat. Ich hab sogar schon einen Amok verhindert bzw. Gottes Führung, die mich dies verhindern ließ, weil niemand sonst dies verhindern konnte in dem Moment bzw. sonst hätte Gott jemand anderen geschickt.
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LG Dream

Geändert von gitti2002 (21.01.2017 um 14:50 Uhr)
  #7  
Alt 21.01.2017, 18:23
Dream Dream ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Es gibt Neuigkeiten zu meiner eigenen Situation, was mich beruhigt:

Ich kann nach dem Hausverkauf auf Ende Januar bei meinem Neffen unterkommen. Er braucht meine Unterstützung und ich seine. Ich wäre ihm keine Last, sondern mehr als willkommen, weil er und seine Kumpels mich als Bezugsperson brauchen und froh sind, wenn ich mich etwas um sie und einen Problemfall kümmere, der bei ihnen auftauchte. Ich könne da als weibliche ältere Ansprechperson hilfreich sind, die Jungs fühlen sich nämlich überfordert und wissen nicht, wie raten und wie helfen. Meine Lebenserfahrung, auch in Bezug auf das Behördliche, könne da gute Dienste leisten. Prima, dass ich keine Last wäre, sondern evtl. entlastend wirken kann, ich werde trotzdem schauen, dass ich mich nicht ins gemachte Nest setze, sondern viel unterwegs sein werde. Es ist gut, dass ich 1. Klasse buchte bei meinem Generalabo, denn nur in diesen Waggons ist es leer und ausreichend wohlig warm und durchgängig mit Strom ausgestattet. Obwohl ich es noch nicht ausgiebig nutze, merke ich schon jetzt einen Riesenunterschied beim Fahren. 1. Klasse fahren macht wirklich Spaß, so arbeite ich gern unterwegs. Ich zahle zwar monatlich einen gewissen, nicht ganz unscheinbaren Betrag für das Generalabo, aber es ist immer noch billiger als jedes Ticket einzeln zahlen zu müssen. Ich komme auch nahtloser voran, steige einfach in den allernächsten Wagen, der in die gewünschte Richtung fährt. Auch zeitlich wirkt sich das sehr positiv aus, es gibt kaum Wartezeiten dadurch. Mein Bruder will nächste Woche den Umzugswagen besorgen. Ich muss jetzt alles vorbereiten und noch einmal viel fortwerfen. Die Kehrichtabfuhr kommt Dienstag früh um 7 Uhr. Da muss alles bereitstehen. Kehrichtmarken hab ich nur 5, aber noch etwas Platz in der großen Mulde. Am Montag könnte ich noch weitere Kehrichtmarken besorgen, wenn nötig. Notfalls hätte ich eine Woche später nochmal die Gelegenheit, die Kehrichtabfuhr zu nutzen. Dann aber das letzte Mal.
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