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  #1  
Alt 27.07.2017, 19:41
Clea Clea ist offline
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Registriert seit: 13.01.2017
Beiträge: 555
Standard AW: Vor drei Wochen war die Welt noch ok

Ja, die Angst vor dem Kontrollverlust kann ich nachvollziehen.
Aber wenn sie dazu noch ihren Willen äußern kann,
ist sie auch noch nicht in der finalen Phase.
Dann ist Kommunikation kaum mehr möglich.
Ich freue mich, dass das Hallo wirkt, wenigstens für den Moment.
Für meinen Mann War das auch alles nicht schön, als meine Mutter ging, aber für mich War das eine ganz andere Hausnummer.
Die eigene Mutter ist etwas ganz besonderes, auch schon, wenn die Beziehung nicht so innig War wie bei deiner Frau.
Da geht ein Teil von dir und du kannst nichts tun.
Und es reist eine klaffende Wunde.
Und wenn du schon lange nicht mehr daran denkst,
wird sie immernoch in Gedanken ständig bei ihr sein.
Hab Verständnis, das wird sie am meisten brauchen.
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  #2  
Alt 28.07.2017, 18:06
poy poy ist offline
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Registriert seit: 27.07.2017
Beiträge: 8
Standard AW: Vor drei Wochen war die Welt noch ok

Jetzt bekommt sich zusätzlich Morphium. Heute morgen war sie das erste Mal richtig ruhig und es war eine vollkommen friedliche Atmosphäre im Zimmer. Nahezu den ganzen Tag schlief sie.

Sie kann kaum noch sprechen, das Wasser sammelt sich in Bauch und Beinen und heute Abend konnten wir Flecken an den Beinen sehen, dort wo die Beine auflagen.

Als meine Frau ging, wurde meine Schwiegermutter unruhig. Wir werden daher um 22.00 Uhr nochmal mit der Nachtschwester telefonieren.

Mit deutlichen Schritte bewegt sie sich auf ihre letzte Reise zu...
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  #3  
Alt 28.07.2017, 21:53
Schokolade08 Schokolade08 ist offline
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Beiträge: 20
Standard AW: Vor drei Wochen war die Welt noch ok

Mein Gott wenn ich das alles so lese wird mir ganz anders. Es ist so traurig und macht mich so wütend das man einfach nichts machen kann .... einfach nur zusehen und da sein. Ich finde es bewundernswert wie toll ihr das alles meistert und wie stark ihr in den richtigen Situationen seid 😔
Ich wünsche mir das auch ich das mal so kann wenn es denn so weit ist .... aber den Gedanken schiebe ich jetzt erstmal wieder ganz weit weg .....
Meine Gedanken sind nun erst einmal bei euch und eurer Schwiegermutter. Ich wünsche ihr das sie nun schnell loslassen kann und nicht leiden muss.

Ich denke an euch und schicke ein dickes Kraftpaket rüber 📦📦📦
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  #4  
Alt 29.07.2017, 17:04
Benutzerbild von HeikesFreundin
HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Ort: Lüneburg
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Standard AW: Vor drei Wochen war die Welt noch ok

Viel Kraft für euch!
__________________
... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ...


... I`ll see you when the sun sets!!!
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  #5  
Alt 29.07.2017, 18:30
poy poy ist offline
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Registriert seit: 27.07.2017
Beiträge: 8
Standard AW: Vor drei Wochen war die Welt noch ok

Danke Euch!

Heute morgen dachte ich "Heute". Atemaussetzer bis zu 22s. Bei jedem Atemzug bleibt einem selber der Atem stehen und man ringt nach Luft.

Dann hat meine Schwiegermutter sich aber wieder "gefangen". Sie war den Tag über zwar sehr unruhig und deutlich mehr wach als gestern, hat zwischendurch, wenn Sie meine Frau gesehen hat, gelächelt, hat mich heute morgen mit Winken verabschiedet. Und heute Mittag hat sie vehement gegen die Morphium-Spritze protestiert und zu verstehen gegeben, keine Spritze mehr! Das Haldol will sie aber weiterhin. Ich denke, sie will einfach bei klarem Verstand sein.

Sie sitzt mehr im Bett, als dass sie liegt. Mit dem Kopf nach vorne geneigt. Ich könnte so nicht liegen, sie will aber auf keinen Fall anders. Mit 3-4 Kissen liegt sie im Bett.

Heute hat sie das erste Mal seit Tagen selber Speichel produziert. Können wir noch nicht einsortieren.

Die letzten 2 Nächte sind wir immer mit der Angst schlafen gegangen, dass gleich das Krankenhaus anruft und wir schnell in Krankenhaus fahren müssen. Mittlerweile vermag ich keine Prognose mehr zu geben. Insgesamt geht das schon sehr an die Substanz. Vor drei Wochen habe ich zu einem Kollegen noch gesagt, wie sehr ich die 10 Tage bis zum Urlaub zähle und dass ich auf dem Zahnfleisch gehen würde. Einen Augenblick später hat meine Frau angerufen, dass ich nach Hause kommen muss, ihre Mutter müsse ins Krankenhaus....

Um so mehr Respekt vor denen, die diese Anspannung über einen deutlich längeren Zeitraum ertragen müssen. Uns kommen die letzten 3 Wochen wie ein halbes Jahr vor und was vorgestern war ist heute schon eine halbe Ewigkeit her.
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  #6  
Alt 30.07.2017, 05:11
poy poy ist offline
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Registriert seit: 27.07.2017
Beiträge: 8
Standard AW: Vor drei Wochen war die Welt noch ok

Heute nacht um 2:30 Uhr ging das Telefon. Das Krankenhaus. Meiner Schwiegermutter geht es schlechter und sie hat nach ihrer Tochter gefragt. Schnell angezogen, Hunde eingepackt und ab ins Krankenhaus.

Ich bin mit den Hunden nach 1 1/2 h wieder nach Hause und habe meine Frau dagelassen. Meine Schwiegermutter ist geistig noch immer da, kann sich aber nur schwer artikulieren, lehnt Morphium und Beruhigungsmittel ab. In wachen Momenten sagt sie "Das ist alles nicht normal, ich kann nicht mehr, und wir sollten ihr doch einfach auf den Kopf hauen".

Ich hatte meine Parkkarte vergessen und meine Frau hat sie mir zum Parkplatz nachgetragen. Sofort hat meine Schwiegermutter nach der Schwester geklingelt und nach meiner Frau gefragt.

Ich glaube, dass meine Schwiegermutter merkt, dass vor allem auch ihre geistigen Kräfte nachlassen und das ist das, wovor sie am meisten Angst hat. Ich denke, dass aufgrund der Leber sie irgendwann ins Leberkoma fällt. Ich glaube nicht, dass sie einfach so sterben wird, auch wenn sie es sich selber wünscht und den Tod herbeisehnt.
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  #7  
Alt 30.07.2017, 09:32
Nichtsdestotrotz Nichtsdestotrotz ist offline
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Registriert seit: 28.07.2017
Beiträge: 10
Standard AW: Vor drei Wochen war die Welt noch ok

Ich kann nicht viel sagen, ausser das ich Euch noch ganz viel Kraft wünsche und Deiner Schwiegermutter einen sanften Tod.

LG Wiebke
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