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#1
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liebe kaffeetrinkerin,
es ist tatsächlich alles gesagt. bei uns war es auch so. mir hat geholfen, tagebuch zu führen. denn die zeit ist so irre, der psychische zustand in einem extremen bereich... das zeitgefühl durcheinander... ich wollte - irgendwann mal- nachlesen können, was da passiert ist. der horror endet nicht mit dem tod des geliebten, aber er ist ein tragischer meilenstein in ein - teils völlig - anderes leben. genug kraft für jeden tag wünsche ich euch! ![]() ![]() ihr seid stark und verbunden!
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lieben gruß, vintage Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und starb knapp fünf Monate nach der Diagnose. * Juli 1965 - + Mai 2015 ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen, dann auch Lungenmetastasen... ![]() Geändert von vintage (21.09.2017 um 11:04 Uhr) |
#2
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Liebe Kaffeetrinkerin,
ich habe mich vor sehr langer Zeit hier angemeldet aber immer nur mitgelesen. Heute habe ich meine Zugangsdaten rausgekramt, weil ich Dir unbedingt schreiben möchte. Ich war 37, als mein Mann an Leukämie gestorben ist. Bei uns war es auch so, dass er nicht über die Situation sprechen wollte. Er hat nicht akzeptiert, dass er sterben muss und schon gar nicht wollte er darüber reden. Das habe ich akzeptiert und habe ihm kein Gespräch aufgedrängt, das ihm gezeigt hätte, dass wir hier auf seinen Tod hinarbeiten. Das habe ich einfach nicht übers Herz gebracht, weil es sein Herz gebrochen hätte. Klar hätte ich gerne viele Dinge gesagt, besprochen, gefragt. Aber ich habe meinen eigenen Weg gefunden mich in dieser Zeit von ihm zu verabschieden, ohne ihm das Gefühl zu geben ich lebe von morgens bis abends mit dem Gedanken er stirbt demnächst. Und genau das ist es, was mich heute ruhig zurück blicken lässt. Auch wenn nicht alles ausgesprochen und besprochen wurde, war die Zeit sehr intensiv, getragen von Liebe und Nähe. Und gelernt habe ich, dass das manchmal einfach auch ausreicht. So furchtbar diese Tage des Sterbens waren, so sehr ich ihn vermisse und so sehr ich mir gewünscht habe aus diesem Alptraum aufzuwachen, kann ich heute mit einem Lächeln und einem guten Gefühl auf diese Zeit zurück blicken. Was ich Dir sagen will: Ich habe auf mein Herz gehört und meinem Bauch vertraut. Und das war genau das richtige. Ich umarme Dich und wünsche Dir viel Kraft. Die Stärke die Du heute aufbringst, wird Dich später auffangen und tragen. ![]() |
#3
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Liebe vintage,
es tut mir so leid, dass du deinen Mann verlieren musstest. Ja, alles ist gesagt. Wir leben ja seit Februar 2015 schon mit der Erkrankung. Und uns war immer irgendwie klar, weil es so weit fortgeschritten ist, wird es dieses Ende irgendwann nehmen. Wir hatten nach den ersten OPs noch ein ganzes schönes beschwerdefreies Jahr. Das haben wir so intensiv gelebt und erlebt. Das ist mehr, als manch einer hier geschenkt bekommt und wenn ich eure Geschichte sehe, ihr hattet die Zeit auch nicht. Das tut mir sehr leid. Heute Mittag war der Palliativarzt da zum Hausbesuch. Dieser Termin hat insofern beruhigt, weil er nach seiner Untersuchung ganz fest davon überzeugt ist, dass der neue heftige Schmerz in der linken Leiste nicht tumorbedingt und nicht vom Bauchraum kommend ist, sondern daher kommt, weil das Wasser in den Beinen einem bestimmten Nerv hat aufquellen lassen. Verschwindet das Wasser, wird auch der Schmerz gehen. Auch das Übergeben ist immer noch weg. Der zweite Tag in Folge ohne Übergeben. Das ist soooo schön, dass man einfach zufrieden ist. Waren am See und haben Eis gegessen. Die Sonne genossen. Vielleicht haben wir ja noch etwas Zeit. Nochmal Weihnachten zusammen wäre so schön. Liebe Diana, ich danke dir sehr für diese lieben und zu Herzen gehenden Worte. Das tut mir sehr gut. Und macht Mut, dass ich das packen werde. Dein Verlust tut mir sehr leid. Es ist doch traurig, zu lesen, wieviele Frauen ihren Mann schon so früh abgeben mussten. |
#4
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Liebe Kaffeetrinkerin,
ich kann deine Situation und deinen Gemütszustand sehr gut nachvollziehen... Mein Mann ist am 10. April verstorben. Seine Erstdiagnose war im August 2016 - nichtkleinzelliges Adenokarzinom mit Knochenmetastasen... Du machst alles richtig! Wie ich, lebst du momentan in einem Ausnahmezustand und keiner weiß, wie lange es andauert... genieße jeden Moment mit deinem Mann! Ich kann nur aus meinen Erfahrungen berichten: ich dachte auch, dass der Horrorfilm mit dem Tod meines Mannes endet... heute nach über 5 Monaten kann ich dir sagen: er tut es nicht! Es gibt Unmengen an Menschen, die alles besser wissen / ihn plötzlich besser kannten etc... das was mir hilft, ist die Tatsache, das mein Mann und ich vollkommen im Reinen gegangen sind...Er hat mir Instruktionen gegeben, wie ich wann reagieren soll... das hilft und gibt mir die nötige Stärke! Ich wünsche dir unendlich viel Kraft! Liebe Grüße Nale |
#5
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Liebe Kaffeetrinkerin,
Zitat:
![]() Alles, was Du bisher weiterhin beschriebst, deutet darauf hin, daß Ihr einvernehmlich handelt, was auch gut so ist. Genauer gesagt, könnte es gar nicht besser sein. Heute ist Herbstanfang - das "alte" Jahr klingt aus. Vielleicht in dieser Jahreszeit auch das Leben Deines Mannes. Zitat:
Schlepp Deinen Mann nach draußen in die Natur, so lange das noch machbar ist. Kann auch, wenn das Wetter lausiger wird, nur noch im Auto sein. (Nach jedem meiner Chemo-Zyklen fuhr ich per Auto über's Land. Allein und mit Musik, die mir gefiel. Nicht, weil ich mich von der Natur "verabschieden" wollte, sondern weil es mich "aufbaute", noch ein Teil dieses Lebens sein zu können.) Ich wünsche Euch, daß Ihr noch etwas Zeit haben werdet und vielleicht auch noch Weihnachten miteinander erleben könnt. Genauer gesagt, noch etwas mehr Zeit haben werdet, um voneinander "loslassen" zu können. Schmerzvoll ist das ohnehin weit mehr als genug und auch endgültig. In der tiefen Trauer nach dem Tod Deines Mannes kann es vielleicht hilfreich sein, wenn Du Dich an all das Glück erinnerst, das Ihr miteinander erlebtet. Ja - das ist nur eine "Krücke". ![]() Die aber durchaus dabei helfen kann, im Leben (danach) "weitergehen" zu können. Denke, Du bist Realistin genug, um auch das noch schaffen zu können. Auch, wenn es anfangs schwerfällt. Alles nur mögliche Glück Euch beiden bis dahin. ![]() Liebe Grüße lotol
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Krieger haben Narben. ![]() --- 1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR Nach ca. 3 Jahren Rezidiv 2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel 3. Therapie (2021): Bestrahlung |
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