![]() |
![]() |
|
#1
|
||||
|
||||
![]()
Hallo,
ich will einen Zwischenbericht dalassen. Mein Mann bekommt heute die 6. große Chemo FOLFOX in Kombination mit Avelumab und Cetuximab. Die große Chemo gibt es Donnerstags alle 2 Wochen, die Woche dazwischen gibt es Cetuximab extra. So sind wir jede Woche damit beschäftigt. Inzwischen haben wir einen ganz guten Rhythmus drum herum entwickelt. Montag bis Mittwoch sind die besten Tage. Nebenwirkungen halten sich in Grenzen, summieren sich aber. So plagen ihn Nagelhautentzündungen, eingerissene Hornhaut an den Fersen, Mundtrockenheit, manchmal wunde Zunge und ganz schlimme Akne. Nach der 4. Chemo gab es das erste CT zur Verlaufskontrolle. Sein Arzt war sehr zufrieden, die Metas in der Leber sind teilweise bis zu 50% kleiner geworden. Der Stent im Gallengang ging von alleine ab. Alles hervorragend. Trotzdem reden wir immer noch von mind. 10 Metas, wovon die größten 3-5 cm groß sind. Ernüchternd! Nach wie vor ist er nicht operabel. Ihm wurde Zeit geschenkt, die Uhr um 1 Jahr zurück gedreht? Wir versuchen viel zu unternehmen, waren ein Wochenende in Paris, fahren jetzt nach Holland, verbringen viel Zeit mit den Kindern. Die Wut bleibt, um die 30 fehlendenden Jahre, um die er betrogen wird, dass er in 10 oder 15 Jahren vielleicht geheilt werden könnte, es aber nicht bis dahin schafft. Dass er seine Enkel nicht sehen wird. Dass er nicht sehen wird, wie schön seine Tochter wird, was seine Söhne mal werden. Leider wissen wir sehr genau, wie die Sache ausgehen wird. Vor 10 Jahren ist seine Mutter an fast demselben Krebs gestorben, bei uns zu Hause. Es dauerte bei ihr jedoch von Diagnose bis zum Tod nur 5 Monate. In unseren Gesprächen verdrängen wir dieses Ende. Der Weg ist das Ziel und wir geniessen uns und den Honeymoon, den mein Mann jetzt noch hat. |
#2
|
|||
|
|||
![]()
Liebe Remeni,
das ist eine tolle Herangehensweise, für die man euch nur bewundern kann. Man könnteauch vor Selbstmitleidzerfließen oder schlicht an dieser unfassbaren Angst zugrunde gehen. Da ich es bei meiner Mutter erlebt habe, weiß ich, dass ich leider eher der Angsttyp bin. Sollte es mich, in welcher Form auch immer, nochmal treffen, will ich versuchen, es so zu handhaben wie ihr das tut. Man muß manchmal einfachdas nehmen, das man kriegen kann, und es wäre weggeworfen, wenn manes nicht tut. Ich wünsche euch noch viele schöne gemeinsame Zeit. |
#3
|
||||
|
||||
![]()
Heute zerfließe ich in Selbstmitleid.
Mein Mann ist im Krankenhaus. Nach der letzten Chemo bekam er erst Schüttelfrost, dann Fieber. Verdacht auf Portinfektion. Jetzt bekommt er Antibiotika, Vitamime, Salze, alles mögliche. Wir wollen doch am Donnerstag in Urlaub fahren. Wenn ich meinen Liebsten sehe, seinen flehenden Blick, ich soll es wegmachen, mit meiner Liebe. Er ist doch der starke Mann, der alles plant und im Griff hat. Jetzt ist da nur noch die nackte Angst. Jetzt ist er wirklich in diesem Albtraum, es geschieht, egal was wir machen. Ich heule mir die Augen aus, aber was nützt das schon! |
#4
|
|||
|
|||
![]()
liebe remeni,
es tut mir leid, das zu lesen. mein mann hatte auch eine portinfektion und... was kann/soll ich sagen... ich wünsche euch glück und kraft für alles!
__________________
lieben gruß, vintage Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und starb knapp fünf Monate nach der Diagnose. * Juli 1965 - + Mai 2015 ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen, dann auch Lungenmetastasen... ![]() |
#5
|
|||
|
|||
![]()
Hallo Remeni,
Ich bin nicht gut mit Worten, und es gibt auch wenig hilfreiches zu sagen. Ich wünsche euch viel Kraft und auch das notwendige Quäntchen Glück, auch diese Hürde zu nehmen. Viele Grüße Rumo |
#6
|
|||
|
|||
![]()
Hallo remeni,
wie geht es deinem Mann? Haben die Antibiotika angeschlagen? Ich drück die Daumen. Katharina |
#7
|
||||
|
||||
![]()
Danke für die liebe Nachfrage.
Meinem Mann ging es soweit wieder gut, dass er nach 5 Tagen aus dem KH entlassen wurde. Er bekam Dauer Antibiotikum und Infusionen, eine Portinfektion konnte dann ausgeschlossen werden. Ubrig blieb Husten und Schnupfen und weil er Angst vor dem Krebs hat, hat er sich gleich die nächste Ladung Cetuximab geben lassen. Wir sind sofort in den Urlaub gefahren und jetzt ist er hier total krank. Gestern war es besonders schlimm, ich habe stündlich Fieber gemessen, war aber nicht. Er lag den ganzen Tag nur und schlief ständig. In der Nacht hat er so geschwitzt, dass ich 3mal das komplette Bettzeug wechseln musste. Klitschnass alles. Heute geht es ihm besser. Wir haben einmal vormittags und einmal nachmittags einen kurzen Ausflug gemacht. Wahrscheinlich hat er überhaupt keine Abwehrkräfte mehr. Es tut trotzdem gut, hier zu sein. Bisschen Tapetenwechsel, schönes Wetter, sehr schöne Gegend. Tut uns allen gut |
![]() |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|