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Alt 21.10.2004, 12:34
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Nach 2. R-ICE-Zyklus wieder zu Hause.

Liebe Caro,
ich verfolge still Deine Leidensweg und nun halte ich es nicht mehr aus, nur still hier zu sitzen und auf Nachricht zu warten. Ich möchte Dir schreiben aber nicht als Mutter einer ebenfalls 3-jährigen Tochter sondern als 4 jähriges Kind, die ihre Mutter verloren hat. Viele hier wollen sich mit diesem Gedanken nicht anfreunden bzw. noch nicht daran denken, was auch sehr verständlich ist aber ich möchte Dir jetzt in diesem Moment helfen und Dir beistehen bei den Ängsten und Sorgen, die dich nun nach dieser niederschmetternden Diagnose plagen.Viele schreiben von Kraft und nicht aufgeben....aber ist es nicht die meiste Kraft und der enormste Mut, sich in dieser Situation von den geliebten Menschen ungewollt lösen zu müssen? Ich frage mich immer wieder, was in Dir vorgehen muß, welche Ängste und Sorgen nach so einem sinnlosen Leidensweg sich in Dir breit machen....daher meine kleine Geschichte an Dich, da ich mir als Mutter Deine größten Sorgen vorstellen kann.
Meine Oma hatte mir damals liebevoll erzählt, daß meine Mum nun unsichtbar geworden ist, sie immer bei mir ist, egal wo ich gehe und stehe, "nur kannst Du sie halt nicht mehr sehen aber sie ist immer da, wo Du auch bist.".
Diese Vorstellung hat sich so sehr in mein Leben gebrannt, daß meine Mutter nun nach 30 Jahren immer noch überall allgegenwärtig ist und ich sie wo immer ich auch bin, spüre und mir Ihrer Gegenwart ganz sicher bin. Sie war bei der Geburt meiner eigenen Tochter dabei und wann immer es mir schlecht ging und ich Rat brauchte hielt ich Zwiegespräche mit ihr. Sie war, ist und bleibt meine beste Freundin und kein Mensch ist mir so nah wie sie!
Liebe Caro, es ist für mich und uns alle hier wohl nicht im geringsten nachvollziehbar wie vernichtend und hilflos das Gefühl sein muß, sich ungewollt vom eigenen Kind zu lösen wenn man für sich die Aufgabe des Mutter sein nicht beenden kann... aber dennoch möchte ich Dir ein wenig dieser Angst durch meine Geschichte nehmen und Dir Mut geben, so manche Sorge um die kleine Lara abzulegen.
Hinzu kommt, daß Kinder solche Ereignisse wesentlich besser verarbeiten als wir Erwachsene es für möglich halten. Sie haben uns Erwachsenen einen wesentlichen Vorteil voraus...denn sie haben noch ihre unermeßliche und unverbaute Phantasie und Traumwelt, in der soviel Platz ist für eine liebende, umsorgende Mama im durchsichtigen Elfengewandt.

Ich hoffe Dir ein wenig Trost gespendet zu haben und möchte noch anmerken, daß Du einen einzigartigen Mann an Deiner Seite hast, der immens viel Kraft und Standvermögen bewiesen hat....ein Mann, dem vertrauensvoll und ohne Bedenken noch weitere Aufgaben zuzutrauen sind....(ganz lieb ein angstnehmendes zwinkern an Dich, Caro).Ich wünsche Dir und Deiner Familie unsagbar viel Kraft und Mut für die kommende Zeit. Ich umarme Dich.

Für Lara:

"Wenn Du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es Dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache.
Du allein wirst Sterne haben, die lachen können!"
"Aber keiner von den großen Leuten wird jemals verstehn, daß das eine so große Bedeutung hat!"
Der kleine Prinz
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