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#1
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Aber das Leben ist leider anders. Wenn ich Dir also einen Rat geben darf, dann TU DAS NICHT. tu' das nicht, was ich getan habe. Wir haben immer nur gekämpft und gehofft und die Tatsachen verdrängt. Wir haben bis zum letzen Tag nie über das Sterben gesprochen. Wir haben uns nie damit auseinander gesetzt., dass er sterben könnte, weil das einfach nicht passieren durfte. Aber damit haben wir uns, und vor allem meinem Vater, ganz wichtige Gespräche verwehrt. Ganz wichtige Gefühle. Trauer nicht zugelassen, viele Dinge niemals ausgesprochen.... ich glaube, er wusste bis zum Schluss, dass wir mit seinem Tod nicht fertig werden. Und er konnt mit niemandem reden.
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#2
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Wenn ich jetzt darüber nachdenke, glaube ich, das war das Allerschlimmste, was wir ihm überhaupt antun konnten. Ich kann mir das bis heute nicht verzeihen. Und ich hoffe und bete inständig, dass er es trotzdem gewusst hat.
Ironischerweise habe ich drei Jahre später meinen Onkel an dieselbe Krankheit verloren. Er war damals 45 Jahre alt und hatte drei Kinder. Aber meine Tante und meine Cousinen haben von Anfang an sehr viel Wert darauf gelegt, mit offenen Karten zu spielen. Sie haben immer über ihre Ängste und Zweifel gesrprochen - der Weg war auch hart, aber am Ende blieb zu all' der Trauer noch eins, was ich bei meinem Vater nie erlebt hatte: Frieden. |
#3
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Ich kann Dir nicht helfen. Aber ich kann Dir raten, Dich nicht in ein Schneckenhaus zurück zu ziehen. Sei da für Deinen Dad. Und gib ihm das Gefühl, dass Du alles ertragen kannst, was er Dir sagen will. Auch wenn Du vielleicht im Moment noch nicht weisst, wie Du das schaffen sollst. Ehrlichkeit hat oberste Priorität in meinen Augen. Und Dein Vater wird Dir dankbar sein. Ganz sicher. Und- egal, wie die Sache ausgeht - Du wirst Dir selber dankbar sein. Und Dir nicht ein Leben lang Vorwürfe machen, was Du alles hättest tut sollen...
Ich denke fest an Dich und wünsche Dir und Deiner Familie von Herzen alles Gute Liebe Grüße, Daniela |
#4
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Eure Beschreibung über eure Väter könnte auch auf meinen Vater zutreffen, ist irgendwie schon erstaunlich! Auch mein Vater hat in seinem Leben immer sehr viel gearbeitet und ist immer für alle dagewesen. Mein Vater mag einfach jeder, wahrscheinlich weil er immer so ruhig und gelassen ist und so viel Verständnis für jeden hat. Darum haben meine Eltern, insbesondere mein Vater, sehr viel Freunde und Bekannte und sind immer sehr viel unterwegs oder in Gesellschaft. Mein Vater ist ein sehr dankbarer und zufriedener Mensch, auch heute noch, trotz dieser schrecklichen Diagnose... jammern kennt er nicht. Er hat schon immer sehr viel Sport getrieben, früher jahrelang Fussball, bis heute Tennis und im Winter Skifahren. Mein Vater ist am 21. Juli 54 Jahre alt geworden, er lebt nun schon seit dem 16. Juni 2004 mit der Diagnose.
Dem Rat der anderen kann ich mich nur anschliessen. Unsere Väter brauchen unsere Unterstützung und für mich persönlich ist es ein Anliegen, meinem Vater, solange er noch lebt, all das zurückzugeben, was er mir gegeben hat. Am Anfang war auch ich am Boden zerstört, hab nur geheult und konnte mich zu nichts mehr aufraffen. Am liebsten wäre ich morgens gar nicht mehr aufgestanden und hätte mich unter der Bettdecke verkrochen. Schlafen war zu dieser Zeit auch nur bedingt möglich, da ich sehr viele komische Träume gehabt habe und auch am Morgen schon sehr früh aufgewacht bin und nicht mehr schlafen konnte. Irgendwenn ist dann doch wieder Alltag eingekehrt, obwohl ich das am Anfang nie gedacht hätte, irgendwie lernt man halt doch mit dieser schrecklichen Diagnose umzugehen und das Beste daraus zu machen, eben auch aus dem Wunsch heraus für jemanden da zu sein. Die ungeahnten Kräfte, die sich auch bei mir entwickelt haben, helfen da sehr. Reden kann ich auch nur empfehlen... zumindest bis alles mehr oder weniger besprochen wurde. Bei uns wird jetzt mittlerweile nicht mehr so viel darüber geredet, da der Zustand meines Vaters stabil ist und er einfach so normal wie möglich weiterleben möchte und sich einen normalen Alltag wünscht. Da passen Gespräch über Sterben und Tod nicht mehr so gut. Wir haben aber am Anfang sehr viel geredet und ich rede auch immer noch mit meiner Mutter öfters darüber. Sollte sich der Zustand meines Vaters verschlechtern, möchte ich diese Themen aber auf jeden Fall wieder aufgreifen, da ich einfach nicht möchte, dass etwas ungesagt bleibt und es einem auch wirklich die Angst nimmt und ein Gefühl und Frieden und Ruhe gibt. Liebe Steffi, ich wünsche dir ganz viel Kraft und Zuversicht! Die Liebe zu deinem Vater wird auch bei dir ungeahnte Kräfte hervorrufen... es braucht halt einfach ein bisschen Zeit! Alles Gute auch für dich und deine Familie Simone! Liebe Grüsse an alle Andrina |
#5
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Liebe Andrina ,
vielen Dank für die guten Wünsche ! Ich hoffe , wir können uns ein wenig gegenseitig unterstützen beim Kampf für unsere Väter ! Auch für Euch alles Gute ! Simone |
#6
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Es hat mich wirklich sehr gefreut, dass ihr solch aufbauende Worte für mich gefunden habt.
Mit euren Beiträgen habt ihr mir wirklich sehr geholfen! Lommi, ich werde deinen Rat befolgen. Leider war es mir bis jetzt noch nicht möglich mit meiner Mutter über den genauen Ablauf der Behandlung zu reden. Meine Eltern sind für ein paar Tage zu einem ehemaligen Angestellten meines Vaters gefahren, der auch Krebs hatte. Aber sobald sie zurück sind, werde ich das nachholen, denn durch die Beiträge von euch allen hier, wurde mir klar, dass es für mich auf jeden Fall besser ist, jedes Detail über die Krankheit meines Vaters herauszufinden. Katharina, danke vielmals auch für deinen Beitrag. Ich hab mich mittlerweile im Internet informiert, wie sich krebskranke am Besten ernähren und habe schon einen kleinen Ernährungsplan für meinen Papa erstellt. Gesund gegessen hat er zwar schon immer, aber jetzt hab ich halt noch ein paar Details dazugegeben. Und ich habe auch begonnen, mit ihm über unsere früheren Urlaube zu reden. Da hab ich mit ihm über Dinge gesprochen, an die ich mich noch erinnern kann. An Eindrücke die mir von damals geblieben sind. Und ich habe gemerkt wie gut ihm das gefallen hat und das es ihn glücklich gemacht hat. Zuerst hatte ich Angst, dass es ihm auffallen würde wenn ich ihn plötzlich in solche Gespräche „verwickle“(die wir früher leider nur sehr selten geführt haben). Und er sich zu sehr bemitleidet fühlen würde. Aber so war es nicht. Danach hab ich mich richtig gut gefühlt. Daniela, das was du geschrieben hast, ging mir sehr nahe. Und es hat mich spüren lassen, dass ich nichts ungesagt lassen darf! Ich danke dir dafür. Ich weiß zwar, dass mein Vater es ganz anders sehen würde als ich (gleich wie dein Vater, ganz bestimmt). Dank diesem Forum weiß ich jetzt auch, was ich machen kann um uns das ganze leichter zu machen. Nach wie vor weiß es nämlich nur eine Freundin. Ich wollte und will bis jetzt mit niemanden von meinen Bekannten reden. Und hättet ihr mir diese Beiträge nicht geschrieben, wäre ich wohl immer noch so verzweifelt wie am Anfang. Toll Simone, dass du deine Ängste für deinen Vater überwunden hast. Ich hoffe ich kann auch diese Kraft finden und so stark für meinen Vater sein, wie ihr es seid. Ich möchte ihm noch so viel zurückgeben, wie möglich. Ich hoffe sehr, dass ich diese Kraft finde, und das noch früh genug…. Andrina, auch dir danke ich sehr für deinen Beitrag. Ich kann euch nur noch mal danken, für eure Unterstützung. Ich weiß jetzt, dass ich nicht alleine bin. Und ich weiß dass ich euch immer fragen kann. Und das ich mir bei jemanden Rat holen kann, den ich mit meiner Situation nicht überfordere oder gar bedränge. Auf jeden Fall werde ich mir Mühe geben und für meinen Papa der best möglichen Beistand sein. Sobald ich mit meiner Mutter geredet habe und mehr weiß lasse ich euch davon wissen. Bis dahin alles Gute für euch alle hier!! Ganz liebe Grüße, Steffi |
#7
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Hallo, Steffi.
Da Du seit längerer Zeit nichts mehr geschrieben hast, wolle ich 'mal nachfragen, wie es Euch so geht... Ich hoffe, Dein Schweigen heisst nichts Negatives. Vielleicht hast Du ja Lust, kurz Bericht zu erstatten. Gruß, Daniela |
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