Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

 
 
Themen-Optionen Ansicht
  #34  
Alt 20.09.2005, 22:31
Alina Alina ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.08.2005
Beiträge: 79
Standard AW: Russisch Roulette.......

Liebe Saphir,

deinen Zeilen haben mich tief berührt und meine eigenen Erinnerungen wieder abgerufen.

Ich sehe dich vor mir, wie du erschrocken deine Mama betrachtest, wie du das Zittern ihrer Hände bemerkst und ihre Veränderungen. Am liebsten würde man da als Tochter die Mutter nehmen, sie dem Krebs entreißen und irgendwohin in Sicherheit bringen, wo man sie gut beschützen kann.

Ich verstehe deine Angst vor dem, was kommt, so gut. Nichts kann man als Angehörige tun und trotzdem noch so viel. Wenn du fragst, wie man das durchsteht, wie man loslassen kann, wenn es an der Zeit ist, kann ich dir nur sagen, was mir geholfen hat: Ich habe nur mehr mit Mama von einem Tag zum anderen gelebt, mich über die guten gefreut und die schlechten mit durchgestanden. Angst hatte ich dabei immer, sie lauerte im Hintergrund, aber ich führte mir eisern vor Augen, dass Mama jetzt noch da ist, dass noch Zeit ist.
Sie hatte in der Hauptsache nur mich als Begleiterin. Ich wusste, wenn ich "ausfalle", ist sie sehr alleine. Das war es wohl, was mir auch Kraft gab.
Ich weiß nicht, ob deine Mama außer dir auch noch Menschen hat, die ihr zur Seite stehen. Das könnte dich ein wenig entlasten.

Liebe Saphir, auch ich will ganz ehrlich sein. Meine Mama hat auch gekämpft, hat sich Genesung gewünscht und dann kam auf einmal eine andere Zeit, da hat sie damit aufgehört. Ich habe das nicht gleich bemerkt, aber ihr Entschluss, keine weiteren Chemos mehr vornehmen zu lassen war ihr Signal.
Wenn es irgendwann bei deiner Mama so ist, dass du das Gefühl hast, jetzt will sie einfach nicht mehr, dann nimm all deinen Mut zusammen und nimm es an. Es wäre so schwer für sie weiter zu machen, weil sie es für dich, für ihre Lieben tun "muss", weil sie noch nicht so weit sind. Ich habe gefühlt und bemerkt,wie erleichtert Mama war, dass sie nicht mehr weitermachen musste.

Ach, Saphir, ich kann heute nicht die Worte finde, um all das auszudrücken, was ich dir sagen möchte.
Komm mit deiner Angst hierher und schreib sie nieder.Vielleicht kann es helfen.

Von Herzen wünsche ich euch beiden "gute Zeiten" miteinander,
ich denke an dich, Alina
Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 13:09 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2025 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55