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#11
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guten morgen,
es ist auf jeden fall wichtig zu versuchen einen kühlen kopf zu bewahren. es bringt einfach nichts sich vorher gedanken darüber zu machen "was ist wenn..." damit macht man sich das leben nur im vorhinein schwer. ist vielleicht leichter gesagt, als getan, aber mir hat es unheimlich geholfen. klar war es eine harte zeit, meine eltern hatten sich gerade kurz bevor mein vater krank wurde, eine neue wohnung gekauft. wir haben also den juni über (abends nach dem arbeiten) alles in der neuen wohnung vorbereitet, im alten haus die kisten gepackt. am 01.07. war dann der umzug. mein vater hat nie in seiner neuen wohnung leben dürfen, er war nur 2x am wochenende da, als es ihm noch einigermaßen gut ging. aber selbst da konnte er nicht die ganze zeit bei uns sitzen, sondern mußte sicher immer wieder hinlegen. wenigstens weiß er, wie die neue wohnung geworden ist. ich denke für meine mutter ist es so sicherlich ein bißchen einfacher, weil mein vater dort nie gelebt hat. so gab es beispielsweise noch keinen lieblingsplatz von ihm. der zeitpunkt, wann jemand stirbt ist sicherlich immer der falsche, aber bei meinem vater fand ich es doppelt schlimm, er hatte am 01.07. seinen ersten offiziellen tag als pensionär.... er war zwar schon ein jahr freigestellt, aber auch das war kein jahr, in dem meine eltern ihr leben hätten genießen können. letztes jahr kurz vor weihnachten kam meine omi (82) mit darmkrebs ins krankenhaus, da sind meine eltern jeden tag von frankfurt nach heidelberg zu ihr ins krankenhaus gefahren (ihr sohn hat sich leider gar nicht persönlich um sie gekümmert, nur mal angerufen oder blumen schicken lassen). nach dem krankenhaus aufenthalt kam meine omi dann in den odenwald in die reha, dort waren meine eltern auch sehr oft bei ihr. nach dem reha aufenthalt war meine mutter dann für 2 wochen bei ihr (meine omi wohnt noch immer alleine!) und hat ihr geholfen. gerade in der zeit, als meine mutter nicht da war, habe ich viel zeit mit meinem vater verbracht, er war nie so gerne alleine. da hat er abends für mich gekocht, richtig schön den tisch gedeckt, da war alles noch in ordnung... glücklicherweise hat meine omi ihren darmkrebs ganz gut weggesteckt. als es bei meinem vater dann immer schlechter wurde hat sie sogar gesagt, warum denn nicht besser sie gestorben ist, anstatt das mein vater sterben wird... versucht bitte euch von eurer familie nicht kaputt machen zu lassen. es ist soooo wichtig, daß ihr jetzt stark seit. da darf man sich nicht runterziehen lassen! meine mutter macht meinem vater nach seinem tod so vorwürfe, das finde ich echt belastend. ständig sagt sie "mensch, jetzt hast du mich alleine gelassen, jetzt muß ich das und das selber machen...!" als ob mein vater es sich selber ausgesucht hätte! das positive denken ist jetzt so unheimlich wichtig. meine mutter und meine schwester haben sich von anfang an verrückt gemacht und alles nur schwarz gesehen, anstatt die wenige zeit zu genießen. ich hoffe so sehr, daß endlich bald was wirklich wirksames gegen diesen krebs gefunden wird. anstatt von kränzen und blumen haben wir so auch bei der beerdigung meines vaters um spenden für das deutsche krebsforschungszentrum gebeten. denn was bringen einem die blumen auf dem grab? sie machen meinen vater nicht mehr lebendig, er weiß auch so, daß viel an ihn gedacht wird. und mit den spenden kann man dann wenigstens anderen helfen. ganz wichtig war es glaube ich für meinen vater zu sehen, daß wir als familie zusammenhalten, gerade in dieser schwierigen situation. das hat ihm sicherlich auch beim loslassen geholfen. achim, laß dich bitte von deiner familie nicht so fertig machen. dein vater hat nichts davon, wenn du dich kaputt machst. vor allem mach trotz der krankheit deines vaters auch mal etwas für dich. das ist so wichtig und dein vater wird dir dies sicherlich nicht übel nehmen. mein vater sagte mal, als ich mit freundinnen abends weg war (auch ich hatte ein schlechtes gewissen) "geh ruhig weg, wenn ich weiß, daß es dir gut geht und du einen schönen abend hast, dann geht es mir auch gut" liebe grüße tina |
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