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  #1  
Alt 06.11.2005, 22:07
Laura5555 Laura5555 ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo,
ich bin auch eine junge Angehörige. Ich bin 24 und meine Mutter hat nach fast fünf Jahren ein Rezidiv vom Eierstocktumor. Jetzt wurde sie operiert und bekommt nächste Woche die erste Chemo. In der Mitte der Behandlung wird sie nochmal operiert und ihr werden Lymphknoten entnommen, die dann untersucht werden. Ich hoffe so sehr, daß sie nicht befallen sind, sonst verschlechtern sich ihre Chancen und sie muß eine ganz schreckliche hochdosierte Chemo in ganz kurzen Abständen bekommen. Ich realisiere das alles noch gar nicht richtig und habe solche Angst, daß sie es nicht schafft. Mit meinen Freunden kann ich kaum reden, sie vermeiden das Thema oder melden sich von sich aus kaum. heute war wieder so ein trauriger tag. es gibt momente, da denke ich, meine mama ist so stark, daß sie es bestimmt schafft, aber heute haben wir wieder lange geredet und waren nur noch traurig. es kommt mir vor, als würde für uns die zeit stillstehen. Alle anderen leben ihr Leben normal weiter, nur bei uns dreht sich alles nur noch um diese fürchterliche Krankheit. Ich kriege mein eigenes Leben nicht mehr geregelt, mein Studium, meine Freunde, alles wird mir zu viel und auch irgendwie unwichtig, weil meine Gedanken nur bei meiner Mama sind. Ich kann mich nicht ablenken und bin wie versteinert. Entweder heule ich den ganzen Tag oder ich fühle gar nichts mehr. Die Chemo dauert sechs monate und im nachhinein kommen einem sechs monate immer sehr kurz vor, aber jetzt denke ich, diese zeit wird nie vorbeigehen.
Liebe Grüße von Laura.
  #2  
Alt 07.11.2005, 08:49
Andrea6 Andrea6 ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo Anna,

ich bin einfach mal Deiner Einladung gefolgt und würde mich zunächst gerne vorstellen: Ich bin 26 Jahre alt. Im Jahr 2003 wurde bei meinem Vater Darmkrebs festgestellt. Zwar ohne Metastasen, aber schon ein relativ fortgeschrittenes Stadium. Auf die OP (mit Anlegung eines Stomas) folgte eine kombinierte Radio-/Chemotherapie. Die Chemo hat er ganz gut vertragen, die Bestrahlung war jedoch die Hölle. Er hat so rapide abgebaut, dass wir wirklich das Schlimmst befürchtet haben. Dann kam die Rückverlegung des Stomas, eine OP, von der er sich bis heute nicht so richtig erholt hat. Im Sommer 2004 mussten meine Eltern ihren Urlaub, auf den sie sich schon lange gefreut haben, abbbrechen, weil mein Vater durch die Bestrahlung und die OPs Verwachsungen im Bauchraum hatte und kurz vor einem Darmverschluss stand. Wieder OP. In dieser Zeit fing es bei meiner Mutter an. Sie nahm innerhalb kürzester Zeit richtig viel ab, nur der Bauchumfang wuchs. Sie ist eigentlich sehr zierlich, sah aber zum Schlus aus wie eine Hochschwangere. Nachdem wir sie mehr oder weniger zum Arzt prügeln mussten, kam dann leider die Gewissheit: Eierstockkrebs, Gott sei Dank im Stadium 1c. Es folgten eine OP und eine Hochdosischemo, die sie, vom Haarausfall abgesehen, gut vertragen hat. Als wir dachten, das Schlimmste überwunden zu haben, wurde bei meinem Vater eine Metastase auf der Leber festgestellt. Das war wirklich ein Riesenschock. Die ganze Quälerei umsonst? Er wurde operiert, und ich habe seitdem die Gewissheit: Bei dieser Scheißkrankheit kann man sich nie sicher sein.

Ich bin Dir, Anna, sehr dankbar, dass Du diesen Thread eröffnet hast, denn ich glaube, der Austausch mit Gleichaltrigen kann sehr hilfreich sein.

Liebe Grüße, Andrea
  #3  
Alt 07.11.2005, 12:29
Marion_Sch Marion_Sch ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo ihr,

ich lese schon mit, seit Anna diesen Thread gegründet hat. Ich schließe mich mal der Andrea an und stelle mich auch kurz vor..ich bin 23 und mein Vater hat BSDK..wir wissen das schon seit Januar 2004 und da wurde er dann auch operiert, aber lieder konnte man den Tumor nicht entfernen, weil dieser an der BSD sitzt und mit der Bauchaorta verwachsen ist. Seitdem macht mein Papa (mit Unterbrechungen) eine Chemo, die er eigentlich auch ganz gut verträgt..Er geht auch wieder drei Tage die Woche arbeiten (er ist Lehrer) und dann immer Donnerstags zur Chemo. Wenn ich mir eure Beiträge durchlese, wird mir manchmal ganz anders..Es macht mich richtig traurig zu lesen, dass sich die Freunde von manchen so sehr zurückgezogen haben..Bei mir wissen fast alle (auf jedenfall die engsten) Freunde von der Krankheit meines Vaters und ich weiss auch, dass es einigen unangenehm ist, darüber zu reden, weil sie Angst haben mich zu verletzen..aber ich habe drei ganz super tolle Freunde, die mich auch drauf ansprechen, wenn sie merken, dass ich traurig oder wütend bin und mir dann auch zuhören..Das rechne ich meinen Freunden unheimlich hoch an! Weil ich mir vorstellen kann, wie schwer es ist zu sehen, dass diese Krankheit doch so nah ist..
Zur Zeit geht es mir mit dieser Situation ganz gut, obwohl die Sorge und die Angst ein ständiger Begleiter geworden ist..ihr kennt das bestimmt..es gibt eigentlich kaum eine Zeit, in der ich nicht an meinen Vater und diese besch... Krankheit denke, aber wenn ich sehe, dass es ihm heute gut geht, bin ich dafür schon sooooooooooo dankbar!!!!
Ich finde es schön, dass ich hier die Möglichkeit habe auch mit anderen Angehörigen in meinem Alter zu sprechen und wir uns hier gegenseitig versuche zu helfen. Also wenn ich irgendetwas tun kann, meldet euch!! Ich finde, wir müssen zusammenhalten. Ich wünsche euch allen einen guten Tag und drücke allen die Daumen für alles was kommt!

Ganz lieben Gruß Marion
  #4  
Alt 07.11.2005, 14:49
Cassiopeia_Norah Cassiopeia_Norah ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Mein Vater war jetzt für 1 Woche in einer Spezialklinik für Hautkrebs, wo er immer Chemotherapie bekommt alle 3 Wochen.
Seit gestern abend ist er zurück zuhause bei meinen Eltern und heute nacht/heute morgen ging es ihm wohl so schlecht, dass meine Mutter den Hausarzt angerufen hat...Mein Vater war total apathisch, hatte wohl auch Panikattacken (er nimmt Psychopharmaka aufgrund der Depressionen durch die Erkrankung).
Jedenfalls erzählte meine Mutter mir eben, der Hausarzt hätte mit ihr (alleine) gesprochen und er hat er gesagt, dass er denkt, mein Vater würde bald sterben. Er hätte sich selbst aufgegeben, wäre körperlich sehr schwach...
Er soll auch nicht mehr alleine im Haus meiner Eltern bleiben, d.h. ab jetzt muss immer jemand da sein. Der Hausarzt hat meine Mutter gefragt, ob sie möchte, dass er in ein Krankenhaus kommt, ob sie sich vorstellen kann, ihn bis zum Ende zu hause zu haben etc.
Dass es ihm jetzt auf einmal so furchtbar schlecht geht, ist ein Riesenschock.
Wenn ich fragen darf...diejenigen, deren Elternteil gestorben ist: Ging es wirklich so plötzlich bergab?
Im Mai ist mein Vater seinen letzten Marathon gelaufen, jetzt ist er nur noch ein Schatten seiner selbst.
  #5  
Alt 07.11.2005, 17:17
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DaskleineÄnnchen DaskleineÄnnchen ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

ERstmal Hallo an alle "neuen",
da kuck ich heute in den Thread und lauter neue Geschichten prasseln auf mich ein und ich weiß gar nicht mehr wo oben und unten ist....
Hm.
Cassiopeia.....es tut mir sooooo leid.....ich kann dich so gut verstehen....mein Vater hat sich leider auch schon (fast) aufgegeben....
Ich weiß gar nicht was ich dir schreiben soll.....
Ich kann dir einfach nur Kraft schicken-ein bißchen von dem was mir selbst noch geblieben ist- und hoffen dass ...naja...was....dass dein Pa sich vielleicht doch nocheinmal aufrafft und dem Krebs strotzt....dass du und deinem Mama zusammenarbeitet.....dir geht es da ja wie mir....meine Mam...ich hab so Angst um sie, sie ist momentan noch das einzige was mir geblieben ist....die einzige die mir von ihrer Kraft abgibt.....
Marion, ich freue mich dass du so gute Freunde hast....ich freue mich, dass dein Pa weiterhin arbeitet, dass er sich nicht aufgibt...Ja, ich bin auch froh dass ich diesen Thread gemacht habe....*selberaufschulterklopf* und ich freu mich voll, dass soviele schreiben....weil, ich finde dass wir "Jungen" eben ein ganz anderes Päckchen zu tragen haben als die "älteren" Angehörigen....wobei ich nicht sagen will, dass es für diese nicht genauso schlimm ist....
Andrea+Laura:Hi ihr zwei! Wir kennen uns ja schon
Das wären glaub ich alle.....
Ich drück euch alle, und wünsch euch soviel Glück, wie ich es mir und meiner Familie wünsch
Ich freu mich von euch zu lesen!!!
Anna
  #6  
Alt 07.11.2005, 17:20
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DaskleineÄnnchen DaskleineÄnnchen ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Übrigends....ich hab oben meine ICQ NUmmer "freigegeben".....wer will kann sie an sich reißen und mir schreiben
  #7  
Alt 07.11.2005, 17:31
mario1 mario1 ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo ihr lieben!

Ich bewundere euch alle, wie ihr mit der ganzen Situation umgeht! Ja, ich brauche "zum Glück" diese Ängste, die ihr noch habt und die noch weiterhin auf euch zu kommen werden! Ich weis wie es ist keine Nacht mehr ruhig zu schlafen, immer die Angst im nacken, vielleicht könnte was mit Mama sein! Jede min am Tag oder auch in der Nacht, die Angst das Tel. könnte leuten und ich bekomm eine nicht so dolle Nachricht! Was wird morgen sein?
Naja, diese Sorgen brauche ich nicht mehr haben, somit ist ein grosse last von mir gefallen, jetzt jedoch muss ich wieder lernen mir selbst der wichtigste zu sein, mein Leben ohne meine geliebte Mutter auf die Reihe zu bekommen!

@ Anna
Ja, du hast recht das ist Sterbebegleitung! SORRY wollte dir nicht zu nahe treten! Ich wollte dir nur einen Vorschlag geben an wem du dich vielleicht wenden kannst und ich denke die würden dir auch weiter helfen, auch wenn dein Vater "noch nicht so weit ist"! Die können dir ja vielleicht andere Adressen geben oder so!


Ich wünsche euch allen ganz viel Kraft und macht weiter so!
Mario
  #8  
Alt 07.11.2005, 17:33
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DaskleineÄnnchen DaskleineÄnnchen ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Kein Problem...bist mir nicht zunahe getreten....
  #9  
Alt 01.12.2005, 18:19
Nina_1990 Nina_1990 ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hi ihr!
Bei mir ist es nicht grade der Vater oder die Mutter, eher ein sehr guter Freund. Er hat jetzt die zweite Chemo Therapie, aber sie schlägt nicht an.. Ich weiß nicht mehr wie viel Hoffnung ich in ihn setzten kann, da mir die Ärzte nichts genaueres sagen können! Er hat hohes Fieber und bekommt jeden Tag neues Blut... Ich habe so verdammt Angst um ihn. Ihr kennt euch ja alle aus, glaubt ihr er hat noch eine gute Chance da er erst 16 ist?
Liebe Grüße Nina
  #10  
Alt 01.12.2005, 19:53
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DaskleineÄnnchen DaskleineÄnnchen ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo und herzlich Willkommen Nina!!!!
Was für eine Art von Krebs hat denn dein Freund? Das ist wichtig zu wissen, denn jeder Krebs ist anderes....wichtig ist auch ob der Krebs Metastasen (Tochtergeschwulste) gebildet hat!!!!!
Schreib doch mal genaueres, dann können wir dir vielleicht weiterhelfen!
Ansonsten kannst du dir hier gerne alles von der Seele schreiben, was dich bedrückt!
Liebe Grüße,Anna
__________________
Dies ist ein
Akt der Verzweiflung
Ein stummer Schrei
Eines Menschen voller Leid und
seiner Wunde die nicht heilt
Es ist ein
letzter Kampf gegen das woran es liegt
Wie ein Vogel mit nur einem Flügel der bestimmt nicht fliegt
  #11  
Alt 25.01.2006, 08:39
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Jessy1985 Jessy1985 ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo Leute,

ich heisse Jessica und bin 20 Jahre. Ich kann euch alle ganz gut verstehen, aber seit froh das Ihr wenigstens noch Bruder Schwester oder einen Vater habt. Ich bin mit meiner Mutter ganz alleine. Sie hat seit einer Woche die diagnose Brustkrebs bekommen. Sie ist total depri und nur am heulen und damit reißt sie mich (wie bei allen hier) total runter. Ich wohne 30 km von Ihr entfernd. Bin grade vor 2 Monaten von zu Hause ausgezogen, da ich es einfach nicht mehr ausgehalten habe. Meine Mutter ist seit 3 Jahren Single und Ihr Männer geschichten konnte ich nicht mehr hören. Leider hat sie bis heute immer noch keinen Freund und deshalb ist Ihre meiste Angst bei dem Krebs, das sie jetzt nie wieder jemanden kennen lernt. Sie ist erst 43 Jahre und Ihr Brust wird erhaltend operriert. Ok zuerst bekommt Sie ne Chemo, die wird hart sein, aber danach kann das leben doch weiter gehen, oder ? Sie wird doch wieder arbeiten können, oder ?

Ausserdem hat Sie natürlich auch Angst das noch was kommen könnte.
Ich habe gestern mit meiner Psychologin geredet und die meinte aber das diese verhaltens Merkmale zu anfang normal sind. Naja aber wenn das jetzt schon so krass ist, wie wird es dann wenn die Chemo beginnt.
Ich werde wahrscheinlich für diese Zeit wieder bei Ihr schlafen....obwohl ich mich kein bisschen stark dafür fühle. Sie sagt nämlich die ganze Zeit, was bringt mir das leben noch.....es ist vorbei und so. Das zieht mich so sehr runter. Man warum gibt es keine Spritze gegen Krebs....scheiss Krankheit.

Ich wünsche euch allen viel Glück !

LG Jessy
  #12  
Alt 25.01.2006, 08:53
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Jessy1985 Jessy1985 ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo Leute,

ich heisse Jessica und bin 20 Jahre. Ich kann euch alle ganz gut verstehen, aber seit froh das Ihr wenigstens noch Bruder Schwester oder einen Vater habt. Ich bin mit meiner Mutter ganz alleine. Sie hat seit einer Woche die diagnose Brustkrebs bekommen. Sie ist total depri und nur am heulen und damit reißt sie mich (wie bei allen hier) total runter. Ich wohne 30 km von Ihr entfernd. Bin grade vor 2 Monaten von zu Hause ausgezogen, da ich es einfach nicht mehr ausgehalten habe. Meine Mutter ist seit 3 Jahren Single und Ihr Männer geschichten konnte ich nicht mehr hören. Leider hat sie bis heute immer noch keinen Freund und deshalb ist Ihre meiste Angst bei dem Krebs, das sie jetzt nie wieder jemanden kennen lernt. Sie ist erst 43 Jahre und Ihr Brust wird erhaltend operriert. Ok zuerst bekommt Sie ne Chemo, die wird hart sein, aber danach kann das leben doch weiter gehen, oder ? Sie wird doch wieder arbeiten können, oder ?

Ausserdem hat Sie natürlich auch Angst das noch was kommen könnte.
Ich habe gestern mit meiner Psychologin geredet und die meinte aber das diese verhaltens Merkmale zu anfang normal sind. Naja aber wenn das jetzt schon so krass ist, wie wird es dann wenn die Chemo beginnt.
Ich werde wahrscheinlich für diese Zeit wieder bei Ihr schlafen....obwohl ich mich kein bisschen stark dafür fühle. Sie sagt nämlich die ganze Zeit, was bringt mir das leben noch.....es ist vorbei und so. Das zieht mich so sehr runter. Man warum gibt es keine Spritze gegen Krebs....scheiss Krankheit.

Ich wünsche euch allen viel Glück !

LG Jessy
  #13  
Alt 25.01.2006, 11:25
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Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo jessy,

auch dir erstmal ein herzliches willkommen hier bei uns im "club"
ich denke es ihr zugestanden das sie die ersten wochen nach der diagnose weint und am boden zerstoert ist.die meisten verbinden damit sofort den tod.auch bei uns war es damals so und ich habe staendig versucht meiner mutter zu sagen das es nicht so schlimm ist. es ist ersteinmal schlimm fuer sie. steh ihr einfach bei und versuche gegen die resignierten worte deiner mutter und das sie sterben will immun zu werden.ich weiss das es schwer ist - auch bei mir klappt es nicht immer.es ist eben doch ein stich ins herz,wenn die eigene mama sagt das sie nicht mehr leben will.
bei meiner mutter war die chemo sehr hart,sie hatte mit allen nebenwirkungenm die´s nur gibt zu kaempfen und auch der haarausfall war fuer sie sehr schlimm.
meine mutter konnte nicht brusterhaltend operiert werden und auch das war fuer sie ein naechster schlag ins gesicht.inzwischen hat sie aber eine prothese und akzeptiert das so weit wie moeglich.
nach ueber eineinhalb jahren geht meine mutter jetzt wieder arbeiten und ist danach immer ziemlich fertig.aber nur weil man krebs hat/hatte heisst das nicht das man nicht mehr arbeiten gehen kann.
es kommt nun eben ganz auf den verlauf bei deiner mutter an.
sag ihr,dass du ihr beistehst aber draeng dich nicht auf und sag ihr das auch eine positive einstellung viel hilfe ist. das man die hoffnung nicht aufgeben soll! Vielleicht hat sie auch lust hier im forum zu lesen? Es gibt ja auch ein eigenes Brustkrebsforum mit vielen Betroffenen.
Und du - du darfst DICH nicht vergessen. Natuerlich solltest du fuer deine Mutter da sein und ihr beiseite stehen aber vergiss nicht das du auch noch ein leben hast!

Ich wuensche dir und deiner Mutter alles,alles Gute und vielleicht hast du ja Lust bekommen oefters hier zu schreiben - es kann wirklich helfen!

Lieben Dienstagmorgengruss
Ylva
  #14  
Alt 02.02.2006, 19:21
nadjah nadjah ist offline
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Registriert seit: 02.02.2006
Beiträge: 3
Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo,
wollt dieser einladung einfach mal folgen. vielleicht hilft es ja und mir geht es besser, wenn ich mal alles losgeworden bin.
als ich 16 war (momentan bin ich 18) bekam meine mama die diaknose brustkrebs. es wurde operiert, chemo, strahlentherapie, wieder chemo und weiterhin tabletten. wir waren immer eine sehr íntakte´familie. mein papa, mein bruder(22) ich und natürlich meine mama. sie war immer so lebensfroh und schlagfertig. hat sich um alles gekümmert, war in mehreren vereinen -ehrenamtlich- tätig und hat viel unternommen. ich konnte immer zu ihr kommen und ihr alles erzählen. die diaknose war damals für mich ein schock. ich wusste gar nicht, wie ich reagieren sollte. nunja, aber sie meisterte alles tapfer und meine familie und unsere freunde halfen ihr, wo wir/sie nur konnten.
nachdem die entlosen therapien endlich beendet waren und ihr tumormarker runter war, waren wir alle sehr erleichtert. natürlich merkt man, wie soetwas einen menschen verändert. ganz wie früher war nichts mehr.
sie durfte entlich wieder arbeiten gehen, was sie sichtlich stärkte. doch dann im herbst letzten jahres waren ihre werte wieder alle so schlecht. der arzt meinte, dass könne mal vorkommen und wir sollten doch nochmal 6 wochen warten. die werte waren nach 6 wochen immer noch so schlecht. weitere untersuchungen folgten...die laue wurde immer bedrückender. ein tag nach meinem 18. gb bzw. einen tag vor weihnachten kam dann die neue diaknose. metastasen in den knochen- nicht heilbar. meine ganze familie war total fertig...hatte meinen papa noch nie so weinen gesehen.
nun bekommt meine mama infusionen und andere tabletten. wir hoffen, dass das wachstum der metastasen so eingestellt werden kann. es weiß leider auch keiner so genau, wie ihre lebenserwartungen sind. ich hab einfach panische angst. ich bin doch erst 18. weiß nicht so genau, wie ich mich verhalten soll und wie ich ihr noch weiter helfen kann. versuche alles. fühl mich aber manchmal etwas überfordert, auch wenns sich blöd anhört aber ist einfach so. wollt ein gutes abi hinlegen. doch mein kopf ist leider nicht immer ganz bei der schule. kann auch irgentwie nicht mit meinen freunden darüber reden. ich weiß dass sie mir zuhören und alles versuchen mich aufzumuntern aber das ist auch nicht das wahre. hab es nur wenigen erzählt, irgentwie hab ich hemmungen es zu sagen, das macht es real. in der schule weiß keiner davon. die lehrer haben sich mal gewundert, dass meine leistungen etwas nachlassen und dass ich manchmal abwesend wirke aber fragen, ob was sein könnte tun sie nicht und es ist vielleicht auch besser so. dann würde ich wahrscheinlich nur anfangen zu weinen und auf mitleid habe ich auch keinen bock. meine ganze familie redet darüber nicht gern. gerade ist meine mama das erste mal zu so einer ´selbsthilfegruppe für krebspatienten´gefahren. hoffe, das tut ihr gut, andere betroffende zu treffen.
sorry, ist ganz schön lang geworden.
man darf aber die kraft und hoffnung nicht aufgeben. wünsche allen und ihren angehörigen viel glück und kraft.
liebe grüße nadja
  #15  
Alt 03.02.2006, 11:35
Benutzerbild von kleiner Bär
kleiner Bär kleiner Bär ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo Nadja!

Ich habe eben gelesen, was Du geschrieben hast. Ich bin zur Zeit in einer vergleichbaren Situation. Mein Vater hat, für uns alle völlig überraschend, die Diagnose Lungenkrebs bekommen. Wir wissen nicht, wie viel Zeit er noch hat, ob die Therapie anschlagen wird... ich kenne dieses Gefühl, dass die Welt zusammenstürzt, dass diese Traurigkeit nicht verschwindet, ganz egal, ob man darüber redet oder nicht.
Ich selber muss gerade jetzt meine Abschlussarbeit an der Uni schreiben - und komme gar nicht weiter damit. Nachdem die Prüfungen gut angefangen hatten, kam die Nachricht über meinen Vater - und ich konnte mich auf einmal auf nichts mehr konzentrieren.
Ich habe auch etwas gezögert, aber dann (auf den Rat meines Vaters hin!) mit dem Professor, bei dem ich die Prüfungen ablege, geredet. Der hatte sich auch schon gewundert, wieso ich nach einem guten Prüfungsbeginn plötzlich so nachgelassen hatte. Aber als ich ihm alles erklärte, war er voller Verständnis und hat mir seine Unterstützung angeboten. Ich habe ihm gesagt, dass es zur Zeit schwierig für mich ist, so viel Zeit und Energie aufzuwenden, für die Prüfungen, wie ich es tun wollte und müsste. Dass ich es auf jeden Fall versuchen werde, aber dass ich ganz ehrlich nicht weiter weiß. Er hat sofort mit mir zusammen überlegt, was er tun kann, damit ich die Prüfung doch noch schaffe.
Für mich ist es jetzt einfacher, weil ich weiß, dass er etwas Rücksicht nehmen wird, wenn ich Termine nicht so einhalten kann, wie ich möchte, und ich fühle mich besser, weil er einfach weiß, dass es nicht an meiner "Faulheit" liegt, wenn die Sache nicht so gut läuft, wie sie sollte.

Ich würde Dir also, aus meiner Erfahrung heraus, raten: sprich mit Deiner Mutter. Wenn sie einverstanden ist, solltest Du Deinen Lehrern vielleicht doch ganz offen sagen, wie es zur Zeit in der Familie aussieht. Das die Situation schwierig ist. Dass Du Dein Bestes tun wirst, um ein gutes Abi zu machen, aber dass Du zur Zeit einfach nicht so viel Zeit und Energie für die Schule aufwenden kannst, wie Du gerne möchtest.
Wenn Du sie darum bittest, werden sie es sicher vertraulich behandeln und nicht weitererzählen, aber sie können dann vielleicht helfen. Nicht, indem sie offen Mitleid haben - du kannst ihnen ja auch sagen, dass du das nicht möchtest. Aber vielleicht fällt euch gemeinsam etwas ein, das es Dir leichter machen würde, das Abi doch noch einigermaßen gut zu bewältigen!
Ich wünsche es Dir so sehr!

Wir können unseren Eltern leider nicht so gut helfen, wie wir gerne würden. Man wünscht sich so sehr, man würde aus diesem Albtraum aufwachen, und kann es nicht. Man möchte am liebsten sagen: "Ich geb Dich nicht her! Ich mach Dich gesund!"
Leider geht das mit dem Gesundmachen nicht so einfach...
Aber wenn man sich den Alltag gerade jetzt, wo es schwierig ist, bei diesen Kleinigkeiten erleichtert - vielleicht bleibt dann mehr Kraft für die wirklich wichtigen Dinge? Für die Zeit, die man gemeinsam hat? Ich weiß es auch nicht! Ich hoffe, es geht wieder aufwärts bei Euch!
Gruß, und alles, alles Gute für Dich und Deine Mutter!

Dein kleiner Bär
__________________
"Wenn die Strömung gegen dich ist und du am Ende deiner Kräfte bist, hör auf zu denken, hör auf zu sehen und zu hören, hör meinetwegen auch auf zu hoffen, aber hör niemals auf zu atmen und zu schwimmen!"
(Jörg Kastner)

Geändert von kleiner Bär (03.02.2006 um 13:47 Uhr)
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