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#1
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Hallo,
mein Vater ist am 22.09.2004 um23.35Uhr im beisein seiner ganzen Familie ruhig von uns gegangen.Er wurde nur 58 Jahre alt. Sein Vorruhestand war durch und alles war für das Rentner leben geplant.Mein Dad war Italiener!So wollten meine Eltern viel reisen,viel unternehmen,spass haben,das Leben genießen.......Aber dann kam alles anders als geplant. Er hatte oft Husten,fühlte sich schlecht!Alle meinten,es wäre eine Grippe. Er ging von dem Arzt zum nächsten und die beschwerden hörten nicht auf. Ein anderer Arzt meinte dann er hätte verspannungen und sollte sich mal strecken lassen. So ging er immer zum strecken.Die beschwerden wurden immer schlimmer. Bei belastung hatte er sehr grosse schmerzen in der Brust.Er versuchte aber uns gegenüber die schmerzen zu vertuschen. Sein Motto war immer ein Indianer kennt keinen Schmerz. Er war halt immer sehr sehr hart im nehmen. Im November 2003 wurde eine Röntgenaufnahme gemacht von der Lunge um zu sehen ob er eine Lungenentzündung hat. Der Arzt meinte,das er einen Schatten an der Schilddrüse gesehen hätte,was aber sehr viele Menschen hätten. Er bekam einen Termien in Münster zur Gewebeentnahme an der Schilddrüse. Gesagt getan!!! Nach 10 Tagen das Ergebniss!!Kein kleiner Knoten!!!Sondern viele viele Metastasen!!!Erstmal ein riesen Schock! Wo der primär Tumor ist wussten sie da nicht,noch nicht.Blutwerte waren alle OK!Nach vielen vielen Untersuchungen das Urteil!!! Lungenkrebs!!!Ein kleiner Tumor 2cm gross im linkem oberem Lungenflügel,mit Metastasen im Brustraum. Meine erste Frage:,,Kann man eine OP durchführen?" Die Antwort wie ein Schlag ins Gesicht!Soll ich ihrem Vater den gesamten Brustraum entleeren,das geht nicht. Von dem, Tag an wusste ich wie das ausgeht,obwohl man doch immer noch hoft das es gut ausgeht.Die nächsten Wochen waren schlimm!Man saß nur zusammen und war am heulen.Außer mein Dad,der in meinen Augen schon an dem Tag der Diagnose nicht mehr der selbe war.Er hatte nicht viel darüber gesprochen,und ich glaube das er selbst in der Situation noch für uns stark sein wollte. Es folgten bald drauf 36 Bestrahlungen der Lunge.Die Metastasen gingen zurück.Ich glaube,das sich mein Vater an dem Tag so gut gefühlt hat wie schon lang nicht mehr,es war im Marz 2004. Die gute Laune hielt nicht lange vor.Es folgten Lebermetastasen,Hirnmetastasen,sehr schmerzhafte Knochen Metstasen. Und der verfall des gesamten Körpers.Es war so schwer es mit anzusehen,zusehen wie er durch die Stadt läuft und sich Sachen ansah,und sagte wie schön alles ist.Er wusste das er das alles nie wieder sehen wird.Das Weihnachten 2004 nach der Diagnosestellung,welches unser letztes gemeinsames Fest war wede ich nie vergessen.Er tat mir so unendlich leid,alle wussten was Sache ist und alle schwiegen und weinten. Dann der Augenblick der Bescherung!! Meine Mutter kaufte immer die Geschenke,weil mein Vater da nichts von übrig hatte. Doch diesmal ganz zum Schluss,mein Vater weinte(das htte ich noch nie gesehen bei ihm)ging er zu mmir drückte mich ,weinte wünschte mir frohe Weihnachten und gab mir ein Geschenk.Dann gab er meinen beiden Schwestern auch ein Geschenk und weinte sehr bitterlich.Alle weinten!! Das Geschenk,für jeden das selbe. Ein goldenes Armband!!!Dieses habe ich nie abgetan bis heute nicht!! Ich habe immer nur Angst das ich es mal verlieren könnte,das wäre schlimm. Mein Vater und ich hatten den engsten Kontakt in der Familie,wobei meine Schwestern ehr Mama Kinder waren. Die Zeit lief und nicht für uns.Er konnte nachher kaum noch stehen.Wog noch an die 45 kg und wollte auch nicht mehr. Wir hatten noch eine Woche Urlaub geplant mit der Familie und seinen Enkeln welche er sehr liebte.Er musste noch mal nach Italien in seine Heimat,das war uns sehr wichtig. Am letzten Tag in Italien guckte er zur Sonne sagte immer wieder wie schön das ist ,wie schön das ist......Er wusste das er seine Heimat nie wieder sehen würde.Ein Kloß in meinem Hals es war so schwer das mit anzusehen,und nichts tun zu können. Wieder zu hausebekam er noch eine Chemo ,die er immer gut vertragen hatte,die aber dennoch nie geholfen haben.Ich bin noch umgezogen,und er hat sich auch noch meine neue Wohnung angesehen ,mit mühe. Im Flur knickten ihm die Beine ein,und ich musste ihn stützen. Er trang bei mir eine Tasse Kaffee.Das schlucken war sehr schwer,da die Speiseröhre verengt war. 3 Wochen später am Dienstag,ging nichts mehr.Starke schmerzen,obwohl er die ganze Zeit auch keine Schmerzmedi eingenommen hatte.Er war so tapfer!! Wir haben ihn gewaschen und angezogen,und sind ins KH mit ihm gefahren.Zu Hause ging es nicht er brauchte doch Hilfe.Er kam sofort an einen Aufbautropf. Am Mittwoch dem 22.09.2004 ich hatte Uraub ging ich ins KK. Als ich meinen Vater sah sagte ich das er heute noch stirbt!!! Es wollte keiner glauben.Meine Mutter war die ganze Zeit an seinem Bett. Als sie kurz nach Hause ging hielt ich die Hand von meinem Dad und weinte. Das sah er weinte auch drehte sich mit letzter Kraft zu mir um sagte ich gehe noch nicht!! Ich bin immer hier ,hier in deinem Herzen.Ich sagte ihm das gleiche. Das war das letzte was ich mit ihm sprach!! um 23.35Uhr schlief er ruhig und ohne qual bei uns ein während ich seine Hand hielt und seinen Kopf schreichelte. Meine Mutter schrie warum lässt du mich allein.Alle weinten!!! Ab der Minute fing eine andere schwierige Aufgabe an. Für mich war es schwer meine Mutter auch noch so leiden zu sehen,und zu wissen,sie ist nun allein abends wenn sie ins Bett geht und wenn sie aufsteht.Ich habe noch meinen Mann und die anderen auch.Es tat mir so leid. Heut nauch nach über einem Jahr gibt es noch immer Löcher in die ich falle,aber ich komme schneller wieder hoch. Ich habe gelernt dankbar zu sein für die Zeit die ich mit meinem Vater gehabt habe.Ich habe viele Erinnerrungen an ihn,manchmal schaue ich mir sein Foto an und lache ihn an,ich bin dann so froh das ich den Menschen kennen lernen durfte. Oder ich habe in einem Etui ein paar Haare die ich ihm gerupft habe nach der Chemo die mir vieles geben.Ich schaue mir ein Vidio an von der Silberhochzeit und lache weil er wieder nur Mist macht. Ich vermisse ihn jeden Tag,aber ich lasse ihn in mir weiterleben.Ich spreche viel über ihn,und ich hoffe das ich die Erinnerung an ihn immer beibehalten kann.Ich denke,das er nicht leiden musste hat mir viel gebracht. Für meine Mutter ist es noch immer sehr schwer und sie tut mir auch sehr leid,aber ihr Leid kann ich ihr nicht nehmen. So nun fühle ich mich wieder besser,und ich hoffe das es ein wenig hilft die Geschichte eines anderen zu lesen.Als Gast war ich schon lange hier noch alsAngehöriger und später habe ich mich regestrieren lassen.Ich finde es eine sehr gute Sache. Gruß Gianna Seit tapfer und haltet eure lieben immer bei euch im Herzen,die Erinnerrung kann euch niemand nehmen!!!!! |
#2
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Liebe Gianna,
was Du schreibst erinnert mich an vielen Punkten an meine Geschichte. Es gibt warscheinlich oft paralelen. Ich glaube genau desshalb hilft mir dieses Forum auch so ungemein viel. Ich denke auch immer an meinen Vater, der jetzt alleine ist. Meine Mama verstarb am 18.Juli 2005. Er ist nun alleine in diesem großen Haus, nur die Katzte ist noch da, zum Glück. Ich (30) habe auch meinen Mann, meine 2 Kinder und werde oft und schnell abgelenkt. Wenn mein Vater alleine zuhause ist ist er auch mit den Fotos und Gedanken alleine. Ich schaue mir auch gerne Fotos und Videos (wenn nicht gerade die Adapterkassette kaputt wäre ![]() Dir und allen anderen, alles Gut und einen einigermaßen schönen Sonntag, gruß Imke !!! ![]() |
#3
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Liebe Gianna,
liebe Imke, ich wollte euch nur kurz danken, stellvertretend für alle Elternteile, die ihren geliebten Partner verloren haben. Danken, dafür, dass ihr "begreift", was es für den zurückgelassenen Partner bedeutet, alleine weiterleben zu müssen. Ihr habt etwas Einmaliges in eurem Leben verloren. Vater oder Mutter sind niemals austauschbar, man hat sie einmal und dann nie wieder. Und egal wie alt man als Kind ist, der Verlust ist enorm. Ich finde es schön von euch, dass ihr versteht, dass zwar der Schmerz nicht größer ist, wir Witwen und Witwer jedoch einen sehr einsamen Weg durch die Trauer gehen müssen. Uns fehlt die tröstliche Umarmung unseres geliebten Partners, die ihr hoffentlich erfahren dürft. Und es stimmt, ihr könnt euren Müttern und Vätern den Schmerz nicht abnehmen, diesen Weg müssen sie alleine schaffen, aber es ist sehr schön, dass es euch gibt, ihr lieben Töchter und Söhne, die voller Liebe sind und um den selben geliebten Menschen trauern. Ich wünsche euch/uns allen ganz viel Kraft auf unserem weiteren Weg. Und hoffe, dass der Austausch hier im Forum uns allen im Laufe der Zeit hilft, mit dem Schmerz und dem Verlust zu leben. LG Andrea
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Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι και δεν επέστρεψες |
#4
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Hallo Imke,
damit hast Du recht,ich bin auch schneller abgelenkt als meine Mutter. heute morgen war ich schon am Friedhof,es ist dort ordentlich wie immer!! Meine Mutter ist dort jeden Tag,und ich glaube,das es ihr Kraft gibt. Ich denke auch jeden Tag an meinen Dad ,und ich ver misse ihn auch schrecklich.Doch für mich ist es halt anders ,ich schaue das Foto an,steh davor,ich weine nicht mehr,nein ich lache ihn an,bin stolz ,das ich einen so tollen Vater haben durfte,freue mich das ich viele tolle Jahre mit ihm zusammen erleben durfte.Ich trauere nicht um die Zeit die ich mit ihm noch hätte haben können.Ich weiß das er in mir weiterlebt. Und genau das ist auch gut so.Vor einem Jahr war ich auch noch nicht so weit,und ich hätte auch nicht gedacht,das ich einmal so denken könnte.Es ist halt,ich habe ihn geliebt,aber ich werde ihn imeer lieben,nur das ich ihn halt nicht mehr anfassen kann. Liebe Grüße Gianna Seit dankbar für jede Sekunde die man zusammen gehen durfte! Hallo Andrea,danke für die lieben Worte. Dem Text zu Urteilen denke ich,und berichtige mich wenn ich falsch liege,das Du eine Hinterbliebene Ehefrau bist. Für mich gab es da nichts zu erkennen,da es mir sofort klar war.Ich habe meinen dad verloren,aber die Person die mich tröstet ist noch da und nimmt mich in den Arm. Eine Liebe zu den Eltern ist doch eine ganz andere, als die Liebe zwischen Partnern. Und das war,und ist auch heute noch das schlimmste für mich,zu sehen,das meine Mutter auf eine Art und Weise alleine ist,auch wenn sie uns noch hat. Nur wie soll man da helfen??Da sein,ja das sind wir!!Aber legt sich auch der Schmerz bei meiner Mutter??Wird es irgendwann besser??Ich habe ehr das Gefühl,das es bei ihr so ist ,je länger er fort ist umso mehr vermisst sie ihn!! Ich finde das schrecklich!!Wenn ich mir vorstelle,das mein Mann nicht mehr da wäre,ich wüsste nicht ,wie ich das schaffen sollte. Deswegen Hut ab vor allen,die das in meinen Augen sehr tapfer Meistern!! Liebe ,liebe Grüße Gianna Solange wir nicht vergessen,Leben unsere Lieben in uns weiter!! |
#5
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Liebe Gianna,
du hast richtig vermutet, ich bin hinterbliebene Ehefrau. Ich habe meinen Mann und den Papa unserer 4 Kinder im Oktober 2004,10 Tage vor seinem 50. Geburtstag, verloren, jedenfalls seinen Körper. Du fragst, wie kann man helfen? Ihr seid da wie du sagst. Das ist wichtig und wohl auch die einzige Hilfe, die ihr geben könnt. Ich glaube ein großer Trost ist, wenn die Familie zusammenhält, wenn das, was deinem Papa und deiner Mama wichtig war, in seinem Sinne weitergeführt wird. Auch wenn ich selbst diesen Satz hasse, weil man ihn nicht hören mag, den Schmerz lindert nur die Zeit. Vergehen wird er wohl nie, aber die Zeit lehrt uns, mit ihm zu leben, ihn anzunehmen und zu ertragen. Und es wird immer wieder Momente geben, in denen man Rückschläge erleidet, wo der Schmerz wieder aufbricht wie ganz am Anfang. Du hast es so schön beschrieben, ich konnte mir dich richtig vorstellen, wie du das Bild deines Papas anschaust und in anlachst. Vielleicht schaut deine Mama noch eine Weile das Bild an und weint, weil er nicht mehr da ist. Dieser Wechsel dauert wohlmöglich ein wenig länger. Es ist auch ein wenig viel verlangt, sich dankbar zu erinnern, wenn man so voller Sehnsucht ist. Wenn der Augenblick gekommen ist, wenn sie ihn ansieht und lächelt, wenn sie mit euch über seine Scherze lachen kann, wenn ihr Sätze ergänzt, wie er sie gesagt hätte u.s.w, daran wirst du merken, dass es "besser" wird. "Warum hast du mich alleine gelassen" diese Frage tut so sehr weh. Ich bin, wie du sicherlich spätestens jetzt merkst, eine fürchterliche Quasseltante. Ich muss reden, muss erzählen, das nimmt mir den Druck von der Seele. Der Austausch hier bedeutet mir sehr viel und hat mir in dem vergangenen Jahr sehr geholfen. Vielleicht wäre es auch etwas für deine Mama? Denn hier darfst du erzählen, wenn alle anderen schon lange nicht mehr zuhören. Ich wünsche euch einen guten Restsonntag. LG Andrea
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Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι και δεν επέστρεψες |
#6
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Wo sind eigentlich im realen Leben die trauernden Menschen? Warum findet man sie nur hier? Meinen Vater hab ich zwar jetzt schon an den Laptop herangeführt, aber ich glaube ins Internet kriege ich ihn nicht geschleppt. Selbst wenn, würde er sich hier vermutlich nicht mitteilen. Er ist eher ein ruhiger Typ. Aber ich werde mal gucken ob ich aus der Bücherliste von Kerstin (danke nochmal) nicht auch was für meinen Dad finde. Liebe Grüße Wolke ![]() |
#7
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Hallo Wolke,
wie geht es Dir heute? Ich frage mich auch manchmal wo all die Trauernden abgeblieben sind! Aus meinem Bekanntenkreis sind sich alle am verkriechen.Das verstehe ich nicht.Ich mache auf den Krebskompass aufmerksam aber die ältere Generation hat nicht dieses Verständniss dafür,was ich aber auch verstehen kann.Sie Trauern so wie sie es gelernt haben.Ich bin jedenfalls froh hier zusein. Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute und Deinem Vater natürlich auch. Herzliche Grüße Tina |
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