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  #1  
Alt 22.11.2005, 18:01
Benutzerbild von Gaby
Gaby Gaby ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs: Alles versuchen!

Hallo Jochen,

Mx heisst, dass noch keine Metastasen gefunden wurden. Kann es sein, dass die entsprechenden Untersuchungen noch nicht alle durchgeführt wurden?? Wichtig wären Ultraschalluntersuchungen aller Organe, ein Knochenszintigramm sowie ein CT oder MRT vom Kopf.

Wenn bei allen Untersuchungen keine Metastasen gefunden werden, sollte der Status M0 sein, allerdings kann man Metas leider erst ab einer bestimmten Grösse sichtbar machen, somit ist man nie sicher, ob nicht doch schon welche vorhanden sind.

Wird die geplante Chemo bei deiner Mutter gemacht, um den Tumor zu verkleinern und damit dann ggf. operabel zu machen?

Deine Mutter sollte bei den Ärzten immer genau den Zweck der Behandlungen hinterfragen, dass halte ich für sehr wichtig, damit sie entscheiden kann, ob sie den Behandlungen wirklich zustimmen möchte. Jeder Patient hat das Recht auf eigene Entscheidungen, dafür muss er aber genau informiert sein.

Wenn Aussicht auf Heilung besteht, nimmt man sicher mehr Nebenwirkungen in Kauf als bei rein palliativen Massnahmen. Da sollte immer die Lebensqualität im Vordergrund stehen.

Ich hoffe für Deine Mutter, dass keine Metastasen gefunden wurden, weil keine vorhanden sind.

Lieben Gruss
Gaby
__________________
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.
www.palliaktiv.de
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  #2  
Alt 23.11.2005, 20:07
katinka4711 katinka4711 ist offline
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Daumen hoch AW: Lungenkrebs: Alles versuchen!

Hallo an alle mal,
besonders Du Jochen laß den Kopf nicht hängen. Mein Mann ist erst 40 und hat das kleinzellige BC.Es ist alles nicht einfach ich verstehe Dich sehr gut.Die Prognosen sind bei dem Krebs nicht sehr gut aber darauf darst Du Dich nicht stützen, wichtig ist was der kranke will, denn ein starker Wille kann Berge versetzen, weißt Du die Hoffnung stirbt zu letzt. Ich bin auch total zerstört mein ganzes Leben hat sich verändert, aber ich mußte lernen damit umzugehen und stark sein für meine Kinder. Diese ständigen Klinik Aufenthalte dieses auf und ab das ist alles nicht so einfach. Mein Mann hat seit Diagnose Stellung im Juni 30 kg abgenommen. Ich kann auch nur hoffen und beten das er es packt.
Ich wünsche Dir viel Kraft
Gruß Katrin
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  #3  
Alt 24.11.2005, 12:10
JochenL JochenL ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs: Alles versuchen!

Hallo,

danke, für eure Beiträge.

Gaby, u. a. dank dir hab ich endlich den Mut gefasst, bei der Ärztin meiner Mutter anzurufen. Nach dem, was ich alles im Internet erfahren hatte, konnte es ja eigentlich gar nicht schlimmer kommen. Das einzig positive, was dabei rauskam, war, dass keine Metastasen gefunden wurden (M0), das "Mx" resultierte daraus, dass noch nicht alle Untersuchungsergebnisse vorlagen.

Das Gespräch mit der Ärztin fand ich gut, irgendwie bin ich jetzt, auch wenn es vielleicht komisch klingt, fast erleichtert. Gut fand ich, dass die Ärztin zugestimmt hat, dass meine Mutter nicht über dieses Gespräch unterrichtet wird. Vorher war ich nicht sicher, ob so etwas mit dem ärztlichen Berufsethos vereinbar ist.
Ich habe Gewissheit erhalten, dass keine kurative, auf Heilung ausgerichtete Behandlung mehr möglich ist, da ein Lymphbefall vorliegt (das N2 im TNM-System bedeutet das, glaube ich) und dass daher auch keine OP vorgesehen ist, evtl. jedoch Bestrahlung.
Es wird die Standard ACE-Therapie durchgeführt.
Dass meiner Mama bisher niemand das Rauchen verboten hat, ist lt. Aussage der Ärztin eine Art Philosophiefrage der jeweiligen Station, die in dem Fall der Oberarzt vorgegeben hat.
Die zweite Chemo-Sitzung würde genau in die Weihnachtsfeiertage fallen, aber geringfügige Abweichungen machen angeblich nichts aus, weshalb wir da mit der Familie in Weihnachtsurlaub fahren dürfen (war schon vorher geplant, machen wir zum ersten Mal).
Begleitend, v. a. für die Chemo, macht meine Mama bald eine Mistel-Therapie, bei welcher lt. Internet durchaus positive Effekte nachgewiesen können. Interessant wäre vielleicht noch eine Ozon-Therapie. Kennt sich da jemand aus?
Am Anfang, als das alles noch neu war, wurde mir krebskompass.de empfohlen und außerdem "second opinion" in Freiburg. Obwohl ich mir davon eigentlich nicht viel verspreche, werde ich wahrscheinlich versuchen, meine Mama zu der 2tägigen Therapie zu überreden. Zur Klärung einiger Fragen (Einschätzung, ob "second opinion" im Fall meiner Mutter sinnvoll ist, und ob es mit dem Konzept zu vereinbaren ist, Worte wie "Prognose" nicht zu gebrauchen) werde ich auch demnächst mal dort anrufen.

Im Prinzip bleibt sehr viel an mir hängen, das stellt aber im Moment noch keine große Belastung für mich da. Ich habe auch mit der Ärztin vereinbart, dass sie mich bei eventuellen schlechten Nachrichten als erstes anruft. Vielleicht muss ich es dann übernehmen, die Nachrichten an meine Familie weiterzugeben. Ich weiß noch nicht, ob ich das schaffe, aber eigentlich wäre es so vielleicht immer noch besser, als wenn eine fremde Person das macht.

Tschüß, viel Kraft uns allen
Jochen
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  #4  
Alt 09.01.2006, 13:57
JochenL JochenL ist offline
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Beiträge: 5
Standard AW: Lungenkrebs: Alles versuchen!

Hallo,

es sind nun 7 Wochen seit meinem letzten Beitrag vergangen, und diese Zeit verging so schnell.

Wenn ich vorher geschrieben hatte, dass die Tatsache, dass so viel an mir hängen bleibt, mir nicht allzu viel ausmacht, so muss ich das revidieren. Ich schaffe es zwar, schon allein aufgrund der Tatsache, dass ich ca. 450 km von meiner Mutter entfernt lebe, ihre Krankheit den Tag über weitestgehend zu verdrängen. Tatsächlich ist sie aber immer da, jederzeit und wenn ich alleine bin, z. B. auf der Toilette, muss ich fast jedes Mal weinen. Ich telefoniere fast jeden Tag mit meiner Mutter und ich möchte einerseits die Zeit nutzen, ihr so viel sagen, andererseits will ich, dass alles noch einigermaßen „normal“ abläuft, dass die Krankheit uns nicht vollends bestimmt, es sind ja auch noch keine Symptome aufgetreten.

Ich habe auch einige Fragen:
Wie wichtig ist eigentlich die Einhaltung der Ruhephase zwischen 2 Chemo-Sitzungen, bzw. wie viel macht es aus, wenn die Pause länger als die veranschlagten 3 Wochen dauert? Wie oben beschrieben, waren wir über Weihnachten mit der ganzen Familie auf Familienurlaub (der unglaublich schön war), so dass die reguläre zweite Sitzung auf heute verschoben wurde (also 2 Wochen später). Nun war die Hausärztin, die die Blutwerte meiner Mutter kontrolliert, letzte Woche noch im Urlaub, so dass ein Vertreter die Blutabnahme vorgenommen hat. Obwohl die Werte nicht gut waren, sagte dieser, dass das kein Problem darstellen würde und man keine Maßnahmen ergreifen muss. Das Ende vom Lied ist nun, dass meine Mutter heute ohne Chemo wieder nach Hause geschickt wurde, weil ja die Blutwerte, wie ja bereits festgestellt, nicht stimmen!!! Es sieht so aus, als ob deshalb die Chemo um eine weitere Woche verschoben wird, d. h. es sind dann 6 Wochen anstatt 3 Wochen zwischen den Zyklen. Das kann doch nicht gut sein, oder? Was soll ich tun?

Außerdem: Kennt jemand das Medikament Hycamtin (Topotecan) von GlaxoSmithKline, das neu zugelassen wurde und hat Erfahrungen damit? Siehe hierzu www.aerztezeitung.de.

Noch ein paar zusätzliche Anmerkungen:

Im Urlaub, wie auch sonst, raucht meine Mutter weiterhin.

Meine Mutter hat die Mistel Therapie doch nicht angefangen, da ihr der Oberarzt des Therapiezentrums davon abgeraten hat.

Ich hatte bei „second opinion“ in Freiburg angerufen. Die Dame am Telefon war sehr nett, hat mir aber im Prinzip keine Illusionen gemacht, dass ein Besuch dort etwas grundlegend Neues bringen könnte. Das ist wohl eher zur Beruhigung gedacht und für Leute, die sich mehr mit ihrer Krankheit auseinandersetzen wollen. Ich lasse es noch offen, ob ich doch noch versuche meine Mutter dazu zu überreden.

Mit der behandelnden Ärztin habe ich seitdem nicht mehr telefoniert.

Falls jemand irgend etwas antworten möchte, würde ich mich freuen.

Grüße
Jochen
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  #5  
Alt 09.01.2006, 21:02
schnuddel28 schnuddel28 ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs: Alles versuchen!

lieber jochen,
meine mutter hatte auch das kleinzellige bronchialkarzinom,re.mittellappen.sie wurde nur 64 jahre alt. ich bin auch 30.und meinen papa hab ich an genau der selben beschi....nen krnkheit verloren.er hat es 5 monate nach diagnose geschafft und meine mama 1jahr und 10 tage.wenn du willst kannst du dir ja mal mein thema durchlesen.
meine mutter hat die chemo und bestrahlung überhaupt nicht gut vertragen.sie war immer sehr schlapp und müde.sie hatte immer ein brechreizgefühl.bei meinem papa wiederrum war es ganz anders,ihm ging es wunderbar als wie wenn nichts gewesen wäre.
ich wünsche dir und deiner mama und den rest deiner familie ganz viel kraft und stärke für die kommende zeit.
liebe grüße tanja
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  #6  
Alt 10.01.2006, 09:01
Benutzerbild von Gaby283
Gaby283 Gaby283 ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs: Alles versuchen!

Hallo Jochen,

auch meine Mutter (54) hat ein kleinzelliges Bronchialkarzinom. Vor 2 Jahren haben wir die Diagnose erhalten (den Verlauf kannst du auch in meinen Beiträgen nachlesen) und ich freue mich, dass sie es so weit geschafft hat, was lt. den 'Statistiken' ein kleines Wunder ist.

Im ersten 6-monatigen Zyklus der Chemo erhielt meine Mum Cisplatin/Carboplatin und Etoposid. In dieser Zeit hatte sie nie schlechte Blutwerte. Erst als der Tumor zurückkam und sie einen neuen Zyklus beginnen musste, waren ihre Neutrophilen-Werte immer schlecht. Anfangs wurde die Chemo immer um 1 oder 2 Wochen verschoben. Irgendwann entschieden sich die Ärzte aber, ihr Spritzen zu geben (ich weiß leider nicht mehr den Namen), damit das Knochenmark schneller weiße Blutkörperchen produziert. Innerhalb von ein paar Tagen waren die Werte dann wieder so gut, dass sie ihre Chemo bekam. Es hat keine negativen Auswirkungen gehabt, dass die Chemo verschoben wurde. Aber vielleicht fragst du mal bei den Ärzten nach. Die können dir eine sichere Auskunft geben!

Meine Mutter raucht auch weiterhin. Ich bin darüber überhaupt nicht glücklich, aber die Ärzte haben es ihr auch nicht verboten. Zumindest hat sie ihren Konsum auf ca. 5 Stück/Tag eingeschränkt. Aber wenn es ihr schlecht geht, dann hilft ihr eine Zigarette ungemein...auch wenn sie wieder auf ein Untersuchungsergebnis wartet und nervös ist. Nichtraucher (wie ich) können das wohl nicht verstehen.

Ich finde es klasse wie du dich um deine Mutter kümmerst, obwohl du so weit weg wohnst! Und das ihr einen schönen Urlaub miteinander verbracht habt ist umso besser. Und deine 'Emotionsausbrüche' sind ja wohl völlig normal. Immerhin betrifft es die eigene Mutter. Verdrängen ist eine zeitlang gut, aber Verarbeiten ist besser. Genieße die Zeit mit ihr und sag' ihr das, was du auf dem Herzen hast. Manchmal tröstet das auch ein wenig.

Ich wünsche euch von Herzen alles Gute und dass deine Mama auch der 'Statistik' ein Schnippchen schlägt und sie noch lange überdauert!


Grüße,
Gaby

Geändert von Gaby283 (10.01.2006 um 15:29 Uhr)
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