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Ich bin in der letzten Zeit häufiger auf den Zusammenhang von Rauchen und Krebs, insbesondere Lungenkrebs angesprochen worden, deshalb hier ein paar Bemerkungen zu diesem Thema:
Wieso ist Rauchen ein Gesundheitsproblem? Raucherkarrieren beginnen meist schon im jugendlichen Alter. Die meisten Menschen kompensieren mit dem Griff zur Zigarette oder Zigarre Unsicherheiten, Einsamkeitsgefühl oder Langeweile. Erst nach und nach wird der Glimmstängel in der Hand zur Sucht. Nikotin ist ein starkes Gift. Es greift das gesamte Gefäß- und Nervensystem an. Durch den Nikotinkonsum wird unter anderem die Herztätigkeit beschleunigt, die Blutgefäße verengen sich und somit wird das Durchblutungssystem gestört. Die schwer wiegendsten gesundheitlichen Folgen für starke Raucher sind chronische Bronchitis, COPD, Arteriosklerose und Krebs. Doch schon lange vorher kündigen sich die Folgen an: Häufiger Husten mit Auswurf Luftnot bei körperlicher Anstrengung Schmerzhafte Beine beim Gehen Herzstiche oder Herzschmerzen bei Anstrengungen Tabakrauch, ein giftiges Gemisch Im Tabakrauch finden sich neben Nikotin und Teerstoffen noch Kohlenmonoxide und über 4000 weitere chemische Substanzen. Viele davon erzeugen Krebs. 20 bis 80 Prozent dieser Stoffe dringen tief in die Lungen ein und werden unterschiedlich vom Menschen eingelagert oder abgebaut. Im Laufe eines Raucherlebens bekommt die Lunge durch die Teerstoffe die typisch schwarzen Flecke. Bei täglich 20 Zigaretten legen sich pro Jahr etwa eine Tasse Teerstoffe in der Lunge ab. Diese Teerstoffe enthalten eine ganze Reihe von krebserzeugenden Stoffen, sog. Karzinogenen. Das Bronchialkarzinom tritt am häufigsten zwischen dem 65. und 70. Lebensjahr auf und ist in Deutschland die häufigste Krebsart bei Männern. Pro Jahr erkranken in Deutschland über 42.000 Menschen an Lungenkrebs. Rund fünf Prozent der Betroffenen sind unter 40 Jahren alt. Rauchen ist in etwa 90 Prozent der Fälle die Ursache für die Entstehung dieser Erkrankung. Der derzeitige Trend zeigt, dass zwar immer mehr Männer das Rauchen aufgeben, dafür aber immer mehr Frauen damit beginnen. Dies schlägt sich in den Statistiken über Neuerkrankungen von Bronchialkarzinomen bei Frauen nieder, in denen Bronchialkarzinome nun bereits an die zweite Stelle nach Brustkrebs vorgerückt ist. Weltweit ist das Bronchialkarzinom der häufigste Tumor beim Menschen. Deshalb ist auch die beste Prophylaxe, um keinen Lungenkrebs zu bekommen, nicht mit dem Rauchen anzufangen, bzw. mit dem Rauchen aufzuhören. Die Wissenschaft hat gezeigt, daß das Risiko, am Lungenkrebs zu erkranken, rapide sinkt, wenn man das Rauchen einstellt. Zwar geht das Risiko nicht vollständig wieder auf Null, doch die Lunge erholt sich weitgehendst nach einer gewissen Zeit, einige Schäden sind allerdings auch irreparabel. Also das Beste ist immer, erst gar nicht anzufangen! Nun einige Tipps, wie man es am besten schafft, mit dem Rauchen aufzuhören: Es ist nie zu spät mit dem Rauchen aufzuhören! In unzähligen Ratgebern finden Sie Tipps und Kniffe dazu: Finden Sie heraus, wie Sie aufhören möchten: schrittweise oder abrupt. Notieren Sie sich Gründe, weshalb Sie rauchfrei sein möchten. Notieren Sie sich, wann und wie viel Sie rauchen. Finden Sie Menschen (Familie, Freunde, Arzt), die Sie in Ihrem Vorhaben unterstützen. Vermeiden Sie Langeweile. Suchen Sie sich Ausgleichstätigkeiten. Gehen Sie viel an die frische Luft und bewegen Sie sich möglichst viel. Was tun bei Atemnot und Raucherhusten? Medikamente können Ihre Atemwege erweitern, eine eventuelle Lungeninfektion behandeln, Schleim lösen und Schmerzen lindern. Vermeiden Sie Räume deren Luft belastet ist mit Rauch von Zigaretten und Brennöfen oder Staub und Gerüchen von Farbe, Auspuff oder Parfüm. Vermeiden Sie zudem extrem trockene oder feuchte, kalte Luft. Atemübungen helfen! z.B. Legen Sie eine Hand auf Ihre Brust und die andere Hand auf Ihren Bauch, der Daumen bedeckt Ihren Bauchnabel. Atmen Sie dann bewusst während der folgenden Übungen ein und aus und verfolgen Sie mit Ihren Händen die Atembewegungen. Versuchen Sie gezielt mit dem Bauch zu atmen. Beim Einatmen zählen Sie bis drei. Beim Ausatmen zählen Sie bis sechs. Machen Sie die Übungen fünfzehn Minuten lang. Führen Sie diese Übungen häufig durch. Sie brauchen Zeit und eine gute Koordinierung, wenn Sie lernen wollen, wie man mit dem Bauch atmet. Sie können diese Atemübungen sitzend, liegend oder stehend durchführen: Mit geschlossenem Mund atmen Langsam durch die Nase einatmen Pressen Sie die Lippen fest aufeinander und atmen Sie mit einem zischendem Laut stoßweise aus. Versuchen Sie später, die Bauchatmung mit der Atmung durch den Mund zu kombinieren. Was kann Schleim lösen? Ein kontrollierter Husten ermöglicht Ihnen, Schleim zu lösen, ohne dass Sie Ihre Atemwege schädigen oder außer Atem geraten. Atmen Sie langsam durch die Nase ein. Atem für einige Sekunden anhalten. Öffnen Sie Ihren Mund und husten Sie kurz zwei- oder dreimal. Entspannen Sie sich und wiederholen Sie den Vorgang. Es gibt noch andere Methoden, die Ihnen helfen können, Schleim zu lösen. Fragen Sie Ihren Arzt! Übrigens wurde in Studien auch gezeigt, daß Passivraucher teilweise gefährdeter sind, als der Primärraucher. Das hat anscheinend genetische Gründe: Häufig scheinen Menschen, die Tabakrauch nicht gut vertragen, auch eine genetische Disposition zu haben, suszeptibler (anfälliger) für die Karzinogene im Tabakrauch zu sein. Wenn man sich die Konsequenzen dieser wissenschaftlichen Ergebnisse durchdenkt, haben eigentlich die Raucher eine hohe Verantwortung und sollten respektieren, wenn jemand nicht möchte, wenn in seiner/ihrer Gegenwart bitte nicht geraucht werden soll. Das ist übrigens auch der Grund, warum die Diskussionen um das Rauchen in öffentlichen Gebäuden weltweit in den letzten Jahren von der Politik so hoch aufgehängt wurde, weil in letzter Konsequenz, wie von einigen "militanten" Rauchergegnern schon gefordert, das Rauchen eigentlich den Tatbestand einer Körperverletzung gegenüber Passivrauchern darstellt. Also, viele Gründe, mit dem Rauchen aufzuhören! Das das nicht leicht ist, liegt neben der körperlichen Abhängigkeit von der Droge Nikotin an der starken psychogenen Wirkung, also der psychischen Wirkung des Nervengifts. Die körperliche Abhängigkeit kriegt man mit eiserner Disziplin relativ schnell in den Griff, wenn das Nikotin nach ca. 4 Wochen Abstinenz von den Rezeptoren sich gelöst hat und sich die Rezeptorenkonzentration im Körper wieder "normalisiert" hat. Die psychische Abhängigkeit bleibt allerdings meist ein Leben lang, und das Damokles-Schwert der "Verführung" beim sozialen Kontakt mit Rauchern hängt immer über dem ehemaligen Raucher! Also, das Aufhören mit Rauchen ist nicht einfach, aber hat (nicht nur wegen Lungenkrebs) einen großen lebensverlängernden Effekt! Gruß Thomas Gronau |
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