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#1
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Hallo ihr Lieben,
ich war lange nicht hier, mußte mal raus aus dem ganzen Chaos und war die letzten Tage bei einer Freundin, die ich noch von der Schule kenne. Es hat mich zwar sehr viel Überwindung gekostet, ihr nicht kurz vorher noch abzusagen, aber es hat ganz gut getan, mal nicht ständig darüber zu reden, weil ich sie selten sehe und sie auch nicht so gut über alles bescheid weiß. Abschalten war trotzdem nicht wirklich möglich, da meine Gedanken trotz der Distanz immer um meine Mama und den Rest der Familie gekreist sind. Ich kann so schlecht entspannen, obwohl ich von den Tabletten wie benebelt bin und tagsüber nur schlafen könnte. Trotzdem bin ich innerlich total unruhig und rastlos. Ich weiß nicht, ob das normal ist, ich habe auch seit kurzem häufig Bauchschmerzen und Brustschmerzen und ein Schwindelgefühl. Meine Mama wurde am Dienstag von der Intensivstation auf die normale Station verlegt und heute wurde ihr der letzte katheter gezogen. Sie ist noch sehr schwach, weil sie ja kaum etwas Essbares verträgt, außer Tee und Suppen. Vielleicht darf sie morgen entlassen werden, das wäre so schön. Mein Vater ist nach wie vor sehr nervös, trinkt viel Alkohol, aber ich weiß nicht, wie ich ihn darauf ansprechen soll, weil ich Angst vor seiner Reaktion habe und einfach keine weitere Streiterei und schlechte Stimmung mehr verkraften kann. Ich wollte ihm erst schreiben, aber wenn meine Mutter den Brief durch Zufall liest, würde sie wieder total zusammenbrechen. Meinem Bruder habe ich es erzählt, aber es schien ihn nicht besonders zu interessieren, ich würde mir das nur einbilden. Ich habe permanent das Gefühl, für alle alleine verantwortlich zu sein und alles in mich hineinfressen zu müssen, damit bloß nicht wieder so eine Situation wie vor kurzem entsteht. Ich möchte Euch auch trotz der ganzen Sorgen, die wir alle haben, ein schönes Weihnachtsfest wünschen. Ich bin froh, daß es Euch gibt und werde oft an Euch denken. ![]() Seid alle fest gedrückt von Laura. ![]() |
#2
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![]() ~*Versuchen wir uns doch einmal entschieden auf die Seite des Positiven zu stellen, in jeder Sache.*~ Christian Morgenstern Frohe Weihnachten euch allen!!! Marion, sehr, sehr schöne Signatur... Eure Anna
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Dies ist ein
Akt der Verzweiflung Ein stummer Schrei Eines Menschen voller Leid und seiner Wunde die nicht heilt Es ist ein letzter Kampf gegen das woran es liegt Wie ein Vogel mit nur einem Flügel der bestimmt nicht fliegt |
#3
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Ich wünsche euch auch allen frohe Weihnachten soweit dies möglich ist und ihr überhaupt feiert, ich würds am liebsten nicht tun, aber man soll sich ja nicht in seine Traue verkriechen...
Ich wünsche euch allen und vorallem den "Kranken" das es bald berg auf geht oder das sie nicht mehr lange leiden müssen... @Marion_Sch Der Spruch ist gut.. Den hatten wir auf der Trauerkarte..... ![]() |
#4
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Ich wünsch Euch allen das der Tag so angenehm wie möglich verläuft...
denkt dran..eigentlich ist es ein tag wie jeder anderer ![]() Sobald ich wieder mehr Zeit habe,melde ich mich ausführlicher. Ich denk an Euch! Ylva |
#5
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Hallo ihr Lieben,
von mir auch einen "bestmöglichen" Weihnachtsgruß!!! Ich habe mir auch 1 1/2 Tage "Urlaub" von diesem ganzen Scheiß gegönnt... GOTT SEI DANK!!! Gestern mittag, als ich bei mir zu Hause ankam, war ich einfach nur am Ende, und hab schon um 11Uhr mittags Sahnelikör getrunken und geraucht (das tu ich sonst nie). Naja, aber dann war der Tag doch noch echt super. Ich war nachmittags bei ner sehr guten Freundin und habe die Nacht doch tatsächlich bei/mit einem Typen aus meiner Klasse verbracht, den ich vorher hauptsächlich von icq her kannte. Daaas war nett mit dem!!! Echt wie Urlaub, total herrlich!!! Jetzt bin ich zwar überhaupt nicht ausgeschlafen, aber was solls. :-) Die Nacht war wohl schrecklich, meine Mutter und Schwester haben beide unten im Wohnzimmer geschlafen. Es geht ihm nochmal sooo viel schlechter, er kann gar nicht mehr aufstehen und muss jetzt die Bettpfanne benutzen, was meine Mutter natürlich total eklig findet... Reden darf man auch nicht mehr, wenn man im Wohnzimmer ist. Total scheiße, dann auch noch an Weihnachten. Meine Mutter ist so fertig und ich würde irgendwie am liebsten wieder einfach nur abhauen grad... Weiß auch nicht- ist das gemein das zu denken??? Hoffentlich tritt er bald seine letzte Reise an... Was er anziehen wird, wissen wir schon und die Karten sind auch gedruckt... Ganz liebe Grüße an euch alle!!! Larissa |
#6
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Kurzer Zwischenbericht von mir...(bin grad bei meinem Bruder am PC):
Der Tag ist sowas von die Hölle ![]() Mein Vater lag den ganzen Tag im Bett, hat geschlafen und sich nicht gerührt...Eben war er kurz wach, hat geheult... Ich ertrags nicht mehr, ich kann ihn auch nicht mehr anschauen. Soviel zu X-mas 2005. @gemini: Oh je, ich kenn das...Da verdrängst du die Situation zuhause mal ein paar Stündchen und dann wirst du wieder damit konfrontiert und. :-// Ich komm mir langsam vor wie so ne Manisch-Depressive mit zwei Gesichtern (oder ne Schizophrene, je nachdem ![]() Und das, was du über deinen Vater schreibst, kommt auf meine Family auch noch zu...Oh Gott Oh Gott. |
#7
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Cassiopeia,
ach mensch....es tut mir leid das zu lesen!!! Ich habe gestern in der Kirche für euch alle hier gebetet und besonders für dich und Larissa...ich hab oft an euch gedacht...wie es wohl bei euch ist.... In der Kirche sind mir kurz die Tränen runtergekullert, als der Pfarrer von den Leuten geredet hat, die einen schweren Schicksalschlag erlebt haben und nciht so fröhlich Weihnachten feiern können.... Dann sind wir heim und haben gegessen und Geschenke verteilt....irgendwie wars schön....ich hab viel gelacht....weil mein Bruder einen blöden Witz nach dem anderen gerissen hat... Trotzdem war da manchmal dieser Schatten, der sich bedrohlich auf uns alle gelegt hat...der sich in den Köpfen festgesetzt hat.... Angst vor dem Krebs, der in einer Ecke unter dem Weihnachtsbaum sahs und die Situation beobachtet hat.... Ich hatte vor langem mal einen ziemlich krassen TRaum:Mein Vater musste unbedingt zu einer Ärztin, die sehr wichtig war. Diese Ärztin hat ganz oben in einem Hochhaus gewohnt und mein Vater ist mit dem Aufzug hochgefahren...er konnte aber die Ärztin nur besuchen wenn er in jedem Stockwerk aussteigt und gegen irgendetwas kämpft....er ist jedesmal ausgestiegen und hat gekämpft und als er ganz oben war da war da so ein Raum, in dem ganz schöne Musik war und es war toll, aber da war eine Tür in ienen anderen Raum und ich wusste, dass in dem anderen Raum etwas schlimmes ist, dass jederzeit in den angenehmen Raum hineinkommen kann.... Ich deute den Traum so: Papa muss-um gesund zu werden- gegen vieles kämpfen, dann, wenn er es geschafft hat, ist es schön und so wie früher, aber der Krebs kann jederzeit wiederkommen...er ist sowas wie eine unsichtbare Bedrohung!!! Absofort möchte ich bitte mit Frau Anna Freud angesprochen werden ![]() Naja....wie lief Weihnachten bei euch? Anna
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#8
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hallo ihr lieben,
ich komm ueberhaupt nicht mehr dazu einen längeren sinnvollen beitrag zu schreiben. naja vielleicht nach den festtage. gestern der abend war unheimlich schön. das gemeinsame essen war richtig harmonisch und mama sah glücklich aus (zumindest aeusserlich) ich war es auch - aber ich hatte immer im hinterkopf diesen scheiss krebs und den dummen gedanken das es das letzte weihnachten mit mama ist... ![]() dann sind wir ins wohnzimmer und dort hat mama noch eine schöne gesichte erzaehlt (das ist tradition bei uns ![]() danach haben wir ein quizspiel gespielt. es war sooo schön. sogar mit der freundin meines bruders hab ich mich gut verstanden. es war wirklich schön! Und ich bin so dankbar dafür. Ich hoffe das ich euch ein bisschen was von dem abgeben kann..das würde ich sooo gerne... heute gabs dann gans (schüttel *g*) und auch das war sehr harmonisch mit oma und opa. und morgen noch zur anderen oma. dann sind die weihnachtstage vorbei,ich bin 5 kg schwerer und muss wieder arbeiten ![]() trotzdem - mir geht es gut. Ylva ![]() |
#9
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Hallo zusammen!
Ich habe die letzten Tage immer mal wieder hier Beiträge gelesen und habe mich jetzt dazu entschlossen selbst hier zu schreiben. Ich habe einige Beiträge mit TRänen in den Augen gelesen - ich finde mich in so vielem wieder, es ist unglaublich. Mein Papa hat Schilddrüsenkrebs (wie wir jetzt wissen, die fieseste, aggresivste Art davon). Wir wissen es jetzt seit fast 3 Jahren. Anfangs hieß es, Schilddrüsenkrebs sei eine der Krebsarten mit den besten Heilungschanchen (95 %). Zuerst wurde die Schiddrüse komplett entfernt und wir dachten - "damit ist gut" (ich war mir damals absolut nicht bewusst wie sich so eine Krankheit entwickeln kann). Doch nach kurzer Zeit haben sich Metastasen in der Leber gebildet - wieder OP... Und wieder Hoffen...Bangen..., dass diesmal alles gut erwischt wurde und der SCHEISS-KREBS weg ist. Dann die niederschmetternde Nachricht, dass die fiesen Krebszellen "mutiert" sind und den Stoff Jod (mit dem eigentlich Schilddrüsenkrebszellen zertört werden können) nicht mehr aufnehmen. Die Prognose der Ärzte war damit sehr schlecht - als Behandlungsmöglichkeit blieb nur noch "Schnipfeln". Nach erneuten Metastasierung in der Leber, in einer Rippe und im Oberbauch und neuer OP haben wir trotzdem immer noch gehofft dass man alles in den Griff bekommen kann; auch wenn mein Papa da schon sehr viel seiner Hoffnung verloren hatte. Nach erneuter Verschlechterung der Werte wurde dann festgestellt, dass mann nicht mehr operieren kann - zu viele Tumore, die sich explosionsartig ausbreiten - einzige Chanche lt. der Ärzte: "versuchen, ob eine Chemo greift". Ende Oktober bekam er dann die erste. Bald gingen die Haare aus, die Übelkeit und Appetitlosigkeit kam. Mein Papa hat ziemlich abgenommen - ich erkenne ihn manchmal kaum wieder. Ich könnte dann nur heulen, einfach nur heulen. Wir alle (da spreche ich vor allem von meiner Mama und meinem Bruder) haben so sehr gehofft, dass diese Chemo etwas bewirken kann. Obwohl die Ärzte von vorn herein nicht viel Hoffnung hatten, haben wir uns an diesen Strohhalm geklammert. Am 23. jetzt die niederschmetternde Nachricht: Chemo bringt nichts, seine Werte haben sich weiter derart verschlechtert, wie es den Ärzten bisher nicht bekannt ist. Wir sind alle fertig mit der Welt, ich weiss nicht mehr weiter. Ich habe selbst keine Hoffnung mehr und weiss nicht mehr wie ich meinem Papa helfen soll, wie ich mit Ihm reden soll - ich will so gerne hoffen, aber insgeheim weiss ich dass wir keine Chance mehr haben. Es zerreisst mir das Herz wenn ich daran denke, dass der gestrige Heilig Abend der letzte mit meinem geliebten Papa gewesen sein könnte. Ich habe so eine beschissene Angst und so eine unbeschreibliche Wut! Es tut so weh, zusehen zu müssen wie ein Mensch der einem sooo viel bedeutet immer weniger wird. Psychisch am Boden ist. Kein Interesse mehr an all den Dingen hat, die er mal so mochte -ein komplett anderer Mensch geworden ist. Bei all' dem hab ich Angst, dass meine Mama, die natürlich sehr unter all dem leidet (sie ist den ganzen Tag über bei ihm - wir Kinder wohnen nicht mehr daheim) daran zerbricht. Und ich selber bin ständig nur noch am grübeln was ich tun kann. Ich merke genau iwe ich mich selber von Freunden, ja sogar von meinem Freund distanziere, weil ich nur noch dieses Thema im Kopf habe. Ich fühl mich unverstanden und kann mit niemanden so richtig darüber reden. Mein Freund geht auf dieses Thema nicht ein - es macht mich manchmal so wütend. Gerade deshalb habe ich mich gefreut als ich auf dieses Forum gestoßen bin. Mir wurde beim lesen seit langer Zeit mal wieder bewusst wie vielen anderen Leuten es genau so geht, und dass ich nicht alleine dasteh' mit meiner furchtbaren Angst vor allem was kommt. Es macht mich zwar traurig wenn ich hier lese, es tut aber irgentwie auch gut. Für heute hat es mir auf jeden Fall weiter geholfen! Lg Sandra |
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