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#1
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Hallo Anna,
schoen ein paar Worte von Dir zu lesen - aber wie geht es Dir? Und deinem Pa? Der Brief dauert leider noch ein bisschen - die Vorbereitungen auf die Pruefungen nehmen mir meine ganze Zeit..mit dem Lernen das haut nicht hin und ich bin schier am verzweifeln ![]() Ich drueck dich ganz feste, Ylva |
#2
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Hi Mona,
momentan gehts mir eigendlich so lala....hab auch soviel mit den Prüfungen zu tun, in einer Woche hab ich meine ersten Prüfungen, vier Stück insgesamt. Kannst dir ja vorstellen dass ich nur mit lernen beschäftigt bin...es kotzt mich langsam an. Mein Vater kommt in ein, zwei Wochen nach Hause, hab mich im ersten Moment riesig gefreut, aber trotzdem hab ich bissl schiss, wie es wird wenn er wieder zuhause ist, er ist ja jetzt zwei Monate weg gewesen!!!Hm, naja. Am Donnerstag hat mein Vater einen Termin bei der Strahlentherapeutin, sie schaut sein Knie an und er will sie nach der Nachsorge fragen, d.h ich denke dass er in den nächsten Wochen seine erste Nachsorge haben wird. Ja. Boah, da kribbelts grad ganz greislig in mir...wäh...naja....hm. Bin heute den ganzen Tag nicht außer haus gegangen und hab jetzt am Abend meinen Kopf ausm Fenster gestreckt und der kalte wind is mir so durchs gesicht...geil wars!!! Jaha. Anna
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Dies ist ein
Akt der Verzweiflung Ein stummer Schrei Eines Menschen voller Leid und seiner Wunde die nicht heilt Es ist ein letzter Kampf gegen das woran es liegt Wie ein Vogel mit nur einem Flügel der bestimmt nicht fliegt |
#3
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So da bin ich nochmal zur spaeten Stund
![]() War bis eben bei einer Freundin und es war eigentlich richtig schoen. Sie hat mir nebenbei auch Hygiene erklaert und siehe da ich habe endlich den Treibhauseffekt,die Keimabwehr und die Gast-Wirt-Beziehung verstanden ![]() Ich hoffe ich weiß es auch morgen noch. Bin ziemlich muede aber irgendwie zu wach um zu schlafen. morgen muss ich schon wieder ins wohnheim... und montag + dienstag sind dann die schriftlichen Puefungen... Ab Mittwoch geh ich dann in den Nachtdienst und komme Samstag raus,den Sonntag habe ich frei. Werd also nicht soo lange im Wohnheim bleiben (juhu). Dann schlaft gut ihr lieben,falls ihr das nicht schon tut oder wo immer ihr auch grad seit. Liebe,liebe gruesse Ylva |
#4
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Kennt ihr das Buch "Hallo Mister Gott, hier spricht Anna"???
Ich habe es schon seit ich klein bin und es ist soooo toll und nachdenklich. Möchte euch das Ende des Buches hier aufschreiben, es gefällt mir so gut: Die Tage brannten nieder wie große Kerzen. Die Zeit schmolz und gerann zu nutzlosen, häßlichen Klumpen. Schön, nicht???Zwei Tage nach Annas Begräbnis fand ich eine Schachtel, in der sie Samenkörner gesammelt hatte. Das gab mir Arbeit. Ich ging zum Friedhof und stand dort eine Weile herum. Wäre ich ihr nur näher gewesen, hätte ich mehr von ihr gewusst. Hätte ich...hätte ich...Ich streute die Körner auf die frisch aufgeworfene Erde und warf die Schachtel fort. Ich wollte Mister Gott hassen, wollte ihn aus meinem Leben werfen. Aber er ließ sich nicht verscheuchen. Er wurde realer als zuvor. Ich konnte ihn nicht hassen, höchstens verachten. Gott war ein Idiot, ein Dummkopf ein Kretin. Er hätte Anna retten können, warum hatte er es nicht getan? Er ließ es einfach geschehen, und es war die unsinnigste Sache der Welt. Dieses Kind....es war noch nicht acht Jahre alt. Gerade als es....ach, zum Teufel. Ich lebte weiter. Die Jahre vergingen. Manchmal zog der Geruch eines Holzkohlenfeuers durch meine Phantasie. Rübezahl, Knast-Willi, die verrückte Lilly, Anna und ich. Irgendwann geschah es, dass ich weinte. Ich weinte zum ersten Mal nach Jahren. Ich ging aus an jenem Abend und blieb die Nacht lang draußen. Wolken segelten. Vielleicht stimmte mein Kummer nicht? Vielleicht war Annas Leben vollendet gewesen? Vielleicht war alles gar nicht sinnlos, kein idiotischer Zufall? Am nächsten Tag ging ich zum Friedhof. Ich wusste dass es nur ein kleines Holzkreuz gab und keinen Grabstein. Ich fand es erst nach einer Stunde. Ich atmete tief. Das Kreuz stand ein wenig schief, als sei es betrunken. Ich Farbe blätterte ab. Der Name war noch leserlich: ANNA Ich wollte lachen, aber man lacht nicht auf einem Friedhof. Aber ich musste lachen. Ich lachte, bis mir die Tränen über das Gesicht liefen. Ich zerrte das Kreuz heraus und warf es in ein Gebüsch. "Also gut, Mister Gott", lachte ich. "Du hast mich überzeugt. Guter alter Mister Gott. Du bist manchmal ein bißchen langsam, aber irgendwann kommt alles in Ordnung." Auf Annas Grab wuchs ein Teppich von blutroten Mohn. Im Hintergrund standen Lupinen. Die Bäume redeten miteinander die Baumsprache. Anna war zu Hause. Sie brauchte keinen Grabstein. Eine Tonne feinsten Marmors würde diesen Platz nicht schöner machen. Ich blieb eine Weile stehen, und nach fünf Jahren sagte ich Anna zum ersten Mal:"Auf Wiedersehen" Auf dem Rückweg kam ich an dem großen Marmorengel vorbei. Er versuchte noch immer seine marmornen Blumen auf das marmorne Grab zu legen. "He du", sagte ich zu ihm, "gibs auf. Du schaffst das nie!" Die eisernen Pforten öffneten sich. Ich sagte: "Die Antwort heißt >in mir drin, ganz in der Mitte<." Und ein kurzer Schreck überfiel mich, als ich Anna sagen hörte: "Und auf welche Frage ist das die Antwort, Fynn?" "Das ist ganz leicht. Die Frage heißt >Wo ist Anna?<" Ich hatte sie wiedergefunden. Und ich war sicher, irgendwo sahsen Mister Gott und Anna nebeneinander und lachten. Eure Anna
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#5
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Guten Morgen,
wirklich ein schoener Text Anna ! ![]() Ihr Lieben,ich wuensch Euch einen wunderschoenen Sonntag und hoffe das bei euch allen die ![]() Liebe Gruesse, von einer frierenden Ylva ![]() |
#6
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Hallo da draußen,
hab dieses forum gerade entdeckt und bin froh, es gefunden zu haben. Normalerweise bin ich nicht so für foren, aber wie ihr wahrscheinlich alle wisst, ist es gerade bei dem thema krebs schwierig jemanden zu finden, mit dem man darüber reden kann. ich bin 23 und meine mutter hat seit etwa einem halben jahr ein kleinzelliges karzinom. vor etwa einer woche haben wir erfahren, dass es wohl nicht mehr heilbar ist und der onkologe die therapie nun palliativ fortführen will. damit kann ich irgendwie nicht mal annähernd umgehen! wenn ich nur ansatzweise darüber nachdenke, kommts mir über. ich studiere ein ganzes stück von zu hause weg und kann somit jetzt auch nicht immer da sein. ich kann mich ja schließlich auch nicht dahinsetzen und darauf warten, dass es passiert. das hilft meiner mutter ja auch nicht. hat jemand von euch sowas schon mal durch gemacht oder steckt vielleicht gerade in ner ähnlichen situation? wie geht man damit um? würd mich über antworten sehr freuen. LG |
#7
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Hallo Samy,
erstmal willkommen hier bei uns. Die Diagnose deiner Mutter tut mir sehr leid für euch. Ich kann glaub ich nachvollziehen, wie du dich fühlen musst, seit ihr wisst, dass die Chemo "nur" pallativ fortgeführt werden soll. Als mein Vater vor zwei Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs (was für ein beschissen langens Wort!) erkrankte, sagte uns der behandelnde Arzt: "Am Ende gewinnt der Krebs immer!" Das war erstmal der absolute Schlag ins Gesicht. Mit sowas rechnet man ja nicht, auch wenn man merkt, dass es etwas ernstes ist. Naja, nach zwei Jahren kann ich sagen, dass es meinem Vater soweit ganz gut geht. Der Tumor ist immer noch da und er wird vielleicht auch irgendwann gewinnen, aber zu Zeit, schlägt die Chemo gut an und der Tumor hat sich auch etwas verkleinert. Was ich damit sagen will ist, dass deiner Mutter vielleicht noch eine sehr schöne Zeit geschenkt werden kann. Das ist natürlich nichts gegen die Zeit, die sie hätte, wenn sie gesund wäre, aber vielleicht hat sie doch noch die Möglichkeit, den ein oder anderen Traum zu verwirklichen. Nutzt alle Zeit, die ihr habt. Und auch wenn du nicht in der Nähe wohnst, heisst das nicht, dass du nict für sie da sein kannst. Meine Schwester wohnt auch 400 km von uns weg und trotzdem ist sie "da"...Natürlich sind ihre Besuche auch häufiger geworden, aber Distanz heisst nicht unbedingt, dass man nicht auch Unterstützung geben kann. Ich glaub ich drücke mich gerade etwas unverständlich aus... ![]() Muss wohl an der Uhrzeit liegen...sollte vielleicht gleich einfach schlafen gehen ![]() Ich wollte dir eigentlich nur noch sagen, dass du jederzeit hier schreiben kannst. Hier sind so viele nette und liebe Menschen, die dich verstehen und die dir helfen, wenn du jemanden brauchst. Und oft ist es auch einfacher hier zu reden, als mit seinen Freunden. Denn viele verstehen einfach die Situation und die Gefühle nicht, weil sie (gottseidank) so etwas nicht erleben. Also komm immer wenn dir danach ist hierher! Ich wünsch dir und deiner Familie alles Liebe und viel Kraft. Ich denk an euch! Freu mich, wenn du dich hier mal wieder sehen lässt! ![]() So ihr lieben da draußen...ist etwas still zur Zeit in unserem Thread...hoffe es geht euch allen gut! Ihr fehlt mir. Naja ich bin in den letzten Tagen auch nicht die große Schreiberin gewesen. Alles etwas stressig bei mir zur zeit...nicht nur Uni-technisch, sondern auch privat. Aber meinem Papa gehts ganz gut ![]() ![]() Ich wünsche euch allen eine gute Nacht und hoffentlich bis bald! Ihr Engel ihr ![]() Liebe Grüße Marion
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Vielleicht bedeutet Liebe auch lernen, jemanden gehen zu lassen, wissen, wann es Abschied nehmen heisst. Nicht zulassen, dass unsere Gefühle dem im Weg stehen, was am Ende wahrscheinlich besser ist für die, die wir lieben. (Sergio Bambaren) |
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