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#1
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Heute abend mal eine kurze Beschreibung, um was es sich eigentlich beim Bronchialkarzinom handelt:
Lungenkrebs (Bronchialkarzinom) ist in Deutschland nach dem Prostatakrebs die zweithäufigste Krebserkrankung beim Mann. Auch Frauen erkranken zunehmend. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei etwa 60 Jahren. Risikofaktoren sind vor allem Zigarettenrauch und berufliche Staubbelastung (z.B. Asbeststaub). Häufig wird Lungenkrebs zufällig bei einer aus anderem Grund durchgeführten Röntgenaufnahme des Brustkorbs entdeckt. Beschwerden wie anhaltender Husten und Atemnot sind Frühsymptome; blutiger Auswurf oder Gewichtsverlust treten bei fortschreitender Erkrankung auf. Es werden zwei Arten von Lungenkrebs unterschieden: Das kleinzellige Karzinom (ca. 25% der Fälle) und das nicht-kleinzellige Karzinom. Kleinzellige Karzinome sind oft schwerer zu behandeln als die nicht-kleinzelligen, da sie frühzeitig Absiedelungen (Metastasen) in anderen Organen, vor allem in der Leber und im Gehirn, bilden. Die Therapie besteht bei dieser Tumorart vorrangig aus einer Chemotherapie, die meist zu einer deutlichen Verkleinerung des Tumors führt. Aufgrund der hohen Rückfallrate (Rezidivrate) sind die Heilungschancen jedoch gering. Die durchschnittliche Überlebensdauer von Patienten mit kleinzelligem Lungenkrebs liegt nach der Entdeckung ihres Tumors durchschnittlich zwischen vier und zwölf Monaten. Nicht-kleinzellige Karzinome wachsen vornehmlich örtlich, ohne Metastasen zu bilden. Die operative Entfernung der Krebsgeschwulst ist daher das vorrangige Ziel der Therapie, aber nur bei 20% der Patienten möglich. Im Anschluss an die Operation oder bei nicht operablen Tumoren wird eine Chemotherapie und/oder Bestrahlung durchgeführt. Zwischen 20 und 50% der Betroffenen leben nach der Therapie noch länger als fünf Jahre. Gruß Thomas Gronau www.dr-thomas-gronau.de |
#2
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Hallo Herr Dr. Gronau,wir hatten vor ca.3 Wochen miteinander telefoniert!Es ging um meinen freund Claudio 39 jahre aus brasilien,der einen Pancoasttumor auf der linken Seite hat!Leider ist er noch nicht operabel,aber er ist jetzt zum Stillstand,Gott sei Dank gekommen!Ich wollte sie dringend noch etwas wichtiges fragen!Er hat 3Zyklen chemos erhalten und auch die bestrahlung mit gleichzeitiger chemo (cisplatin)Nun meine frage zu Ihnen.Ich habe hier im forum von der chemo Etoposid gehört,die schon einigen Betroffenen mit einem Pancoasttumor geholfen haben.Da mein freund jetzt 2 wochen Pause hat und dann wieder die chemo cisplatin und gemzar bekommt,stimmt das denn, was wir von unserer Onkologin gesagt bekommen haben,das Etoposid nur bei "kleinzelligen" tumoren gegeben wird und nicht bei "nicht kleinzelligen"?Ich dachte das ich da schon von anderen Pancoastbetroffenen das gegenteil gehört habe!Wir sind jetzt ziemlich verunsichert und bitten sie daher um eine baldmögliche Antwort.Mit bestem Dank und freundlichen Grüßen,Gerdi u. Claudio
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#3
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Hallo Herr Dr. Kronau,
was halten Sie von Chinesischen Heilpilzen wie Shiitake, REishi oder MAitake zur unterstützenden Therapie bei einem kleinzelligen Bronch.k., das zur Zeit mit einer Chemo behandelt wird? Vielen Dank und Grüsse Manuela |
#4
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Liebe Massimo´s
Im Prinzip hat die Onkologin recht. Etoposid wirkt besonders gut gegen Tumore, die sehr schnell wachsen, wie der am schnellsten proliferierende Krebs Kleinzelliges Lungenkarzinom (SCLC). Beim Nichtkleinzeller (NSCLC) ist die Wachstumsrate des Krebses wesentlich geringer, also er wächst langsamer, hat aber leider wie das SCLC eine große Tendenz, früh zu metastasieren. Beim Pancoast ist das so eine Sache, das ist kein klarer NSCLC, so daß man da viele Dinge ausprobiert und ausprobiert hat. Es gab auch Schemata mit Etoposid mit teilweise nur mäßigem Erfolg. Die Therapie mit Platin (ob Cisplatin oder Carboplatin ist Geschmackssache (bzw. Frage der "Geldbörse")) und Gemzar ist heute ein guter Standard, bei dem der Arzt sich auf der schicheren Seite fühlt. Wichtig ist, dass der Betroffene Vertrauen zu der Ärztn hat, das ist die Basis der angebotenen Hilfe; wenn das nicht der Fall sein sollte, bitte den behandelnden Arzt wechseln! Gruß Thomas Gronau |
#5
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Liebe Manuela (Gerlman),
grundsätzlich ist TCM (Traditonelle Chinesische Medizin) mit ihren viefältigen Heilverfahren immer eine Überlegung wert, und ich habe sehr gute Erfahrung gemacht, wenn TCM therapiebegleitend eingesetzt wird. TCM sollte allerdings von einem anerkannten Therapeuten durchgeführt werden, denn auch da kann "Otto Normalverbraucher" viel Schaden anrichten, wenn einfach drauf los therapiert wird. Im Internet finden Sie die einschlägigen Fachgesellschaften für TCM, dann ist man meißtens auf der sicheren Seite. Alles Gute! Thomas Gronau |
#6
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![]() Zitat:
bin erst seit kurzem in diesem Chat und lese heute Ihre obige Aussage, die ja nach meiner Meinung für alle Leute mit einem Kleinzeller das absolute Todesurteil bedeutet... oder interpretiere ich das verkehrt ? Bin seit Januar 2006 wegen einem kleinzelligen Bronchialkarzinom im linken unteren Lungenflügel in der Lungenklinik Hemer in Behandlung. Desweiteren wurde eine Metastase in der Leber festgestellt und der Befall von einem Lymphknoten in der Lunge. Der Tumor hatte etwa eine Größe von 2 cm. Nach dem zweiten Chemokurs wurde eine deutliche Verkleinerung des Tumors festgestellt. Ebenso eine Verbesserung am Lymphknoten sowie eine Verkleinerung der Metastase in der Leber. Ich bin 43 Jahre alt, weiblich, habe bis Januar 2006 geraucht. Vertrage die Chemo soweit ganz gut und fühle mich soweit auch ok. Habe eigentlich ganz hoffnungsvoll in die Zukunft gesehen - aber nach Ihrer Aussage... keine Chance für mich ???? Würde mich über Antwort freuen. Gruß Kobold |
#7
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Liebe Carthryn,
Das ist eine sehr komplizierte Situation, die ich gerne mit Ihnen am Telefon erörtern möchte, Vielleicht schreiben Sie mir mal ein kurzes mail unter thomas.gronau@krebs-kompass.de , dann können wir uns telefonisch mit der Situation beschäftigen, OK Alles Gute für Ihren Vater! Thomas Gronau |
#8
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Lieber Kobold,
das hängt natürlich von dem Stadium des Kleinzellers (SCLC) ab, je früher er erkannt wird, um so besser die Chancen. Man unterscheidet zwichen SCLC der Klasse "Limited Disease" (LD)wo der Tumor beschränkt ist auf einer Seite des Thorax und mit geringer Metastasierung und das sog. "Extended disease" (ED)wenn die Erkrankung darüber hinaus gegangen ist. Die Remissionsraten aufgrund von Chemo/ und Radiotherapie sind bei LD zu 90-95%, bei kompletter Remission (also Verschinden des Tumors) bei 40-60%), bei ED liegen die Remissionsraten bei 70-80% bei kompletter Remission zwischen 15-30%. Unbehandelt ist die mittlere Überlebenszeit bei 3-5 Monaten. Leider gibt es sehr häufig beim SCLC ein Rezidiv, so daß die Überlebensraten nach einem Jahr bei LD im Durchschnitt zwichen 40 und 70%, bei ED zwischen 20 und 40% liegen. Nach 5 Jahren liegen sie bei LD um 15% und bei ED gerade noch höchstens bei 5%. Das sind leider die harten statistischeen Fakten beim SCLC. Ich habe diese Daten heute extra mal ins Netz geschrieben, das man schon wissen sollte, daß die Krankheit sehr ernst ist. Das sind allerdings, wie gesagt "statistische" Werte und ich kenne SCLC-Patienten die auch noch lange nach vielen medizinischen Interventionen sich des besten Lebens erfreuen, es sind leider nur sehr wenige. Die Statistik ist sicher schockierend, aber leider wahr. Ein SCLC-Patient mit Metastasen ist immer ein Palliativ-Patient mit allen Möglichkeiten und Hoffnungen der Palliativmedizin Thomas Gronau |
#9
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Hallo Dr. Gronau,
danke für Ihre Antwort. Sie haben die statistischen Daten also extra mal ins Netz geschrieben, damit man schon weiß, daß die Krankheit sehr ernst ist ? Habe ich Sie da richtig verstanden ? Die Statistik ist schockierend, aber leider war ? Es tut mir leid, aber weder ich noch meine Angehörigen haben seit Diagnose jemals daran gezweifelt, daß es "verdammt ernst" ist. Es ist uns schon bewußt, daß ich mir nicht nur einen Schnupfen eingefangen habe. ![]() Und ich denke, daß es den Anderen hier ebenfalls so geht ! Egal ob als Betroffener oder als Angehöriger. Und Statistiken auf dem Papier... ![]() ![]() Denke sogar mal, daß Sie Ihren Bericht einfach nur gut gemeint haben, aber... ich finde, das ging "in die Hose". Sorry für meine persönliche Meinung Kobold |
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