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  #1  
Alt 20.02.2006, 12:57
Diana78 Diana78 ist offline
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Registriert seit: 15.08.2005
Ort: Kassel
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Standard AW: der letzte schritt zum erwachsenwerden...

Hi teufelchen,

also mir geht es ganz ähnlich wie dir, allerdings ist bei mir der Papa gestorben und das auch "schon" vor 1 1/2 Jahren, aber trotzdem fühle ich ähnlich wie Du. Ich habe auch das Gefühl nicht mehr so lustig und vielleicht sogar nicht mehr so glücklich wie davor zu sein. Es ist wie du geschrieben hast, daß ein stückchen von mir, mit meinem Papa gegangen ist!

Ich denke auch, daß wir uns wiedersehen, ich habe das sowieso das Gefühl, daß er oft bei mir ist und mir das auch zeigt. Klingt vielleicht etwas verrückt, aber ich habe vorgestern darüber nachgedacht, daß ich die zwei Eichhörnchen die bei uns im Garten wohnen schon lange nicht gesehen habe und just im nächsten Augenblick hüpfte eines durch die Bäume vor unserem Fenster, komisch oder??? Da weiß ich immer, Papa passt auch von oben auf mich auf...

so jetzt habe ich auch schon wieder tränen in den Augen, kannst dich gern auch per PN mal melden.

liebe Grüße
Diana
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  #2  
Alt 20.02.2006, 21:39
Simone184 Simone184 ist offline
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Registriert seit: 02.01.2006
Beiträge: 43
Standard AW: der letzte schritt zum erwachsenwerden...

Hallo teufelchen!
Tut mir leid, das du schon so früh deine Mutter verloren hast.
Ich lese hier immer mit und es macht mich traurig wie viele wegen dieser Krankheit die Liebsten verloren haben.
In meiner Familie war es meine Tante die vor einem guten Jahr den Kampf verloren hat. Ein gutes Jahr davor ist ihre Mutter, also meine Oma gestorben.
Meine Tante sagte damals. Jetzt muss ich erwachsen werden, jetzt hab ich keine Mutter mehr!
Sie war da 53.
Ich glaube egal wen man verliert man wird immer ein Stück mehr erwachsen. Man macht mehr Erfahrungen und erlebt immer alles bewusster.
Man übernimmt immer mehr Verantwortung weil man oft gar keine andere Wahl hat.
Ich wünsche dir von ganzem Herzen das du dir trotz deiner Trauer ein Stück Kindheit bewarst, deine Mutter passt mit Sicherheit auf dich auf!

Ich drück dich!

Gruß Simone
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  #3  
Alt 22.02.2006, 09:58
Benutzerbild von teufelchen_26
teufelchen_26 teufelchen_26 ist offline
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Beiträge: 188
Standard AW: der letzte schritt zum erwachsenwerden...

liebe simone,

danke für deine lieben worte. ich fühl mich blos manchmal so leer, dann bin ich wieder wütend. das tut mir leid, daß so viele menschen bei dir in so kurzer zeit verstorben sind.

ich habe auch keine großeltern mehr. meine opas habe ich nie kennengelernt und meine lieben omas sind auch viel zu früh gestorben. die eine mit knapp 60 auch an krebs. die andere durfte zumindest über 70 werden. ich war damals noch sehr jung und habe das nicht richtig verarbeiten können. bei der 2. oma verstand ich da schon mehr und war sehr traurig.

dann starb mein hund (hört sich zwar komisch an, war aber meine beste freundin) und meine mama und ich haben ihn zusammen einschläfern lassen. und die ärztin hat mich gefragt, ob ich dabei sein möchte und ich hab ja gesagt.

meine erfahrungen mit dem tod sind also schon recht umfangreich.
trotzdem war meine mutter das schmerzhafteste von allen, wahrscheinlich weil sie der mensch war den ich in meinem leben am meisten geliebt habe. sie fehlt.

als ich mich endgültig von meiner mutter verabschiedet habe, habe ich das erstemal einen toten menschen gesehen. ich habe mir das früher immer total schlimm vorgestellt, aber das ist es überhaupt nicht. sie war noch warm ihre hände waren warm. ich habe sie gestreichelt und sie auf die stirn geküsst. sie sah auf einmal so friedlich aus. gar nicht mehr leidend. ich bin froh daß ich mich dafür entschieden habe, sie mir noch mal anzuschauen.

liebe grüße
das teufelchen
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Niemand den man wirklich liebt ist jemals tot
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  #4  
Alt 22.02.2006, 17:04
Simone184 Simone184 ist offline
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Registriert seit: 02.01.2006
Beiträge: 43
Standard AW: der letzte schritt zum erwachsenwerden...

Hallo teufelchen!
Ja das stimmt, es ist "schön" sich nochmal von demnjenigen zu verabschieden.
Ich hab das jedenfalls so empfunden. Bei meiner Oma bin ich ca 15 Minuten zu spät gekommen, als meine Tante gestorben ist, waren wir 30 Min später da! Wir haben den ganzen Tag bei ihr verbracht und bei ihr einen Spruch überlegt für das Buch im Hospiz.
Und immer wieder haben wir(meine Schwester und meine Mutter waren dabei)
sie angeschaut udn gedacht sie muss doch jetzt wieder anfangen zu atmen!

1 Tag später war nochmal eine Aussegnungsfeier im Hospiz da waren wir dann nochmal dort. Davor hatte ich Angst, weil ich nciht wusste wie man sich innerhalb von 24 Std verändert aber da sah sie noch entspannter aus.
Ich bin froh das alles so erlebt zu haben, und da bin ich auch miener Mutter sehr dankbar dass sie das so erleben wollte und wir teilhaben konnten!
Hört sich jetzt vielleicht blöd an, aber es kommt auch immer auf die Erziehung an wie man damit umgeht. Mein Mann konnte beispielsweise nicht verstehen warum wir den ganzen Tag bei meiner Tante waren nachdem sie gestorben war!
Aber diese Zeit möchte ich nicht missen!

Liebe Grüße
Simone
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  #5  
Alt 18.04.2006, 12:45
Benutzerbild von teufelchen_26
teufelchen_26 teufelchen_26 ist offline
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Beiträge: 188
Standard AW: der letzte schritt zum erwachsenwerden...

hallo ihr lieben,

nachdem ich viel in anderen forens gepostet habe wollte ich mal wieder was in meinen eigenen schreiben...

ist es eigentlich normal, dass man verwirrt ist, wenn man einen geliebten menschen verliert? auf jeden fall zwingt es mich mein leben neu zu überdenken.

naja ich brauche vielleicht einfach zeit...

das teufelchen
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Niemand den man wirklich liebt ist jemals tot
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  #6  
Alt 18.04.2006, 13:32
Andrina Andrina ist offline
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Standard AW: der letzte schritt zum erwachsenwerden...

hallo teufelchen

ja, ich glaube es sehr "normal", wenn man verwirrt ist. ich habe meinen papi am 22. märz 2006 gehen lassen müssen und seit dem habe ich ein einziges gefühlschaos im kopf. ich habe zum teil auch andere gedanken als vorher, z.b. merke ich, dass mir die gründung einer eigenen familie immer wichtiger wird. ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sich die eigenen werte oder vorstellungen nach einem so schweren schiksalschlag verändern. ich sehe zum teil das leben viel klarer als früher und merke, dass einige dinge über die ich mir schon so viele male den kopf zerbrochen habe, eigentlich gar nicht so wichtig sind.

ich bin selber auch verwirrt und es fällt mir schwer meine vielen tausend gedanken, die ich im kopf habe, in worte zu fassen. ich denke, es ist einfach ein teil des trauerprozesses.

liebe grüsse,
andrina
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  #7  
Alt 25.04.2006, 14:34
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teufelchen_26 teufelchen_26 ist offline
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Beiträge: 188
Standard AW: der letzte schritt zum erwachsenwerden...

hallo andrina,

danke fürs schreiben... ich muss mein leben wieder neu ordnen. ich bin immer noch verwirrt und kann kein ziel für mich festlegen. mir fällt es schwer entscheidungen zu treffen. wenn es eine art midlifecrisis gibt ist das meine... es ist zu viel passiert.. ich hab mir in letzter zeit selbst viele sachen versaut... manche absichtlich manche durch meine gefühlsverirrungen... ich versuche ehrlich mit mir und mit meiner umwelt zu sein und muß feststellen viele leute wollen nicht dass man ihnen die wahrheit sagt sondern dass was sie hören wollen... leider schaffe ich es immer noch nicht jedem meine wahrheit mitzuteilen

aber ich hab einfach das gefühl dass die meisten lieber blind rumlaufen als wirklich die augen aufzumachen und zu sehen.. sie haben ihre konservativen ansichten über die welt und wenn man ihnen den spiegel vorhält werden sie sauer ...

ich bin nicht wie sie... ich bin ich selbst und dass ist das einzige was ich sein möchte... trotzdem muss ich in dieser welt leben... und irgendwie lar kommen.. ich befinde mich in einem zwiespalt... also wieder lügen und hoflichkeiten austauschen?

ich weiß dass ist etwas wirr geschrieben aber vielleicht versteht jemand was ich meine...

liebe grüße
das teufelchen
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