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#1
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Lieber Michael, liebe Bärebel,
vielen Dank für die Antworten! Ja, Michael, du hast wohl recht, die Ärzte wissen wahrscheinlich auch nicht mehr...Aber ich hoffe und denke, dass ich tatsächlich auch in diesem schon fortgeschrittenen Stadium eine Chance habe...Ungewöhlich ist es sicher, dass trotzdem noch operiert wird und ich werte das erst einfach mal als gutes Zeichen. Am 20. März werde ich also stationär aufgenommen. Ich habe ganz schön Angst...höre was von Rippen zersägen usw...Ich hoffe, dass die Schmerzen nicht zu stark werden. Was mein Bein betrifft: ich habe Diclofenac abgesetzt und mir stattdessen Ibuprofen besorgt (der Rat kam auch von dir, Michael, oder? Oder war es Anna?) Und das vertrage ich prima. Eigentlich ist morgen der letzte Bestrahlungstermin für mich (Gesamtdosis dann 50 Gy), aber es wird morgen noch ein CT des Oberschenkels gemacht und danach entschieden, ob weiterbestrahlt wird. Ich hoffe, dass die Schmerzen und die Schwellung jetzt endlich bald nachlassen... Liebe Grüße von Petra |
#2
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Hallo Petra!
Der 20. März ist schon im Kalender angestrichen. Klar, daß Du Angst davor hast. Wer hätte das nicht? Aber Du bist in Hemer sicher in sehr, sehr guten Händen. Solche Lobektomien können heute schon thoraskopisch durchgeführt werden (sog. VATS, video-assistierte Minithorakotomie). Dabei wird überhaupts nichts "zersägt" sondern nur endoskopisch von außen vorgegangen. Ich weiß natürlich nicht, ob das bei Dir infrage kommt. Doch überhaupt: meine Mutter (zum OP-Zeitpunkt 55 Jahre) hat sich vorzüglich von der OP erholt. Am selben Abend hat sie wieder im Stuhl gesessen und gegessen, am nächsten Tag lief sie schon wieder herum. Schmerzmittel brauchte sie kaum, und Du bist ja nach dem, was Du so schreibst, auch nicht sooo zimperlich (schön, daß Dir die Ibuprofen helfen!). Hoffentlich ist mit Deinem Bein alles in Ordnung. Laß' mal hören, was es ergeben hat. Ich hoffe, daß wir bis zum 20. noch allerlei von Dir hören! Michael |
#3
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Hallo Michael,
hm...also, der Chirurg sagte mir bei meinem letzten Gespräch mit ihm, dass ich nach der OP eine sehr gute Schmerztherapie bräuchte. Von daher nehme ich also an, dass ich doch "zersägt" werden muss?! Du hast recht, so zimperlich bin ich nicht, was Schmerzen betrifft. Nur Schmerz über Monate hinweg, der zermürbt einfach... Ich freue mich, zu lesen, dass deine Mutter die OP so gut überstanden hat. Wie geht es ihr heute? Wie lange ist die OP her? Liebe Grüße, Petra |
#4
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Hallo Petra,
meine chirurgischen Kenntnisse halten sich nun wirklich ausgesprochen beschränkt, doch ich glaube, daß die Rippen lediglich gespreizt werden und nicht zersägt. Näheres erläutert Ihnen ein Thoraxchirurg ihres Vertrauens . . . Die Schmerztherapie ist ja per se erst einmal etwas Gutes. Und wenn der Chirurg das schon von sich aus anspricht, weiß man zumindest, daß er dafür sensibilisiert ist. Man muß sich da nichts vormachen, eine Lobektomie ist kein "Kindergeburtstag". Es gibt immer ein Risiko, daß bei so einer Information etwas schief läuft. Doch in Anbetracht Deines Alters und des von mir einfach mal angenommenen guten Allgemeinzustands ist die Chance, die OP problemlos zu überstehen, 99%. Nach der OP wird (vermutlich) eine Thoraxdrainage gelegt, um verbleibende Flüssigkeit (Wundwasser) abzusaugen. Nach 'n paar Tagen wird die dann auch entfernt. In dieser Zeit kriegst Du Schmerzmittel, da haben die ganz wunderbare Sachen. Meine Mutter ist auch nicht "zimperlich"; sie hat das alles relativ problemlos weggesteckt. Schon nach ein paar Tagen sind wir durch die Klinik spaziert, und nach etwa 10 Tagen war sie vollkommen wiederhergestellt. Ich denke nicht, daß Du Schmerz über Monate zu erwarten hast. Aber da ist jeder Fall natürlich anders. Meine Mutter (zeitlebens Nichtraucherin) wurde in 02/2004 in kurativer Intention operiert, es wurde ein Adeno-Ca. im linken Unterlappen (7.3cm groß) entfernt (Unterlappenresektion). Stadium pT2N1M0 (d.h. IIB). Es gelang eine R0-Resektion (d.h. sauberer Resektionsrand). Im Anschluß Cisplatin-Etoposid drei Kurse und 50,4 Gy Thorax-Bestrahlung. Ich weiß nicht, ob ich ob ich Dir das alles so weiterschreiben soll, weil es bei meiner Mutter leider nicht geklappt hat. Ich möchte Dir nämlich keine Angst machen. Doch leider traten schon im August 04 die ersten Lokalrezidive auf. Seitdem kämpfen wir gegen die Krankheit an, mittlerweile schon länger, als die Ärzte uns prognostiziert haben. Was soll man sagen, manchmal gewinnt man, manchmal verliert man. Ich hoffe, Du gewinnst. Michael |
#5
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Hallo Michael,
es tut mir so Leid, dass bei deiner Mutter eben nicht alles "so glatt" ging und geht...Aber offensichtlich hat sie noch nicht "verloren", und man wird sehen, wie es weitergeht... Ich bin froh, dass ich nicht in die Zukunft sehen kann. Ich weiß ganz genau, wie meine Prognose ist. ABER: manche Menschen gewinnen doch auch im Lotto, oder? Und da ist die Wahrscheinlichkeit, zu den Gewinnern zu gehören, auch nicht so groß. Und trotzdem gibt es sie, die Gewinner... Heute war ja noch mal eine CT-Untersuchung meines Beines. Die Schwellungen und Schmerzen kommen wohl von einer Wasseransammlung im Bein. Leider besteht bei mir immer noch Frakturgefahr, also weiterhin vorsichtig sein. Ansonsten wird nun "zur Sicherheit" noch eine Woche weiterbestrahlt... Heute habe ich mich auch schon mal aufgerafft und ein Zweithaarstudio besucht...Konnte aber noch keine Perücke "anprobieren", weil ich recht lange Haare habe und so eine Perücke muss nun erst mal bestellt werden. Übrigens: weiß jemand, ob bei einer Chemotherapie eigentlich immer Cortison gegeben wird? Oder ist auch das individuell verschieden? Ich hoffe natürlich auch, dass ich alles recht gut überstehen werde. Mein Allgemeinzustand ist bis auf das Bein und ab und an mal Nachtschweiß wirklich ziemlich gut. Manchmal denke ich: "Von wem zum Teufel sprechen die Ärzte? Ich habe doch gar nichts!" Ach ja..ich habe auch endlich endlich in Bochum bei der Krebsberatung eine Psychoonkologin gefunden. Nächsten Freitag habe ich einen Termin bei ihr. Wie schön! Meine Psyche lässt an manchen Tagen nämlich sehr zu wünschen übrig, und mein armer Partner muss das alles aushalten....Das geht so nicht! Also, ich hoffe, dass sich auch das bald ändern wird. Ich wünsche ein schönes Wochenende! Liebe Grüße, Petra |
#6
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Hallo Petra,
da kann ich nur sagen: toll, toll, toll! Für so viel Mut, für so viel Zuversicht, für eine so kluge Herangehensweise, für so viel Weitblick. Da ich mir für heute mal auf die Schultern klopfen darf für mein heutiges Arbeitspensum werde ich gleich mal den Thread zur Psychoonkologie eröffnen, was ich mir schon seit längerem vorgenommen habe. Dir wünsche ich auch ein ganz besonders schönes Wochenende und beantworte noch schnell die Frage: ja, bei einer Chemo erwartet Dich auch Cortison. Es kommt natürlich immer ganz darauf an. Bei Platin wird dies immer vor der eigentlichen Gabe gegeben, so etwa 5mg, wenn ich mich recht erinnere. Es sorgt u.a. dafür, daß die Venen/Arterien nicht so angegriffen werden. Meine Mutter hat nach ihrem Rezidiv auch Cortison in höherer Dosierung bekommen (einige Zeit 20mg täglich, danach ausschleichend). Alles ohne Nebenwirkungen. Viele Grüße, Michael |
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