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Alt 16.03.2006, 13:24
marion1964 marion1964 ist offline
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Hallo Ihr,

letzte Woche war ich das erste Mal bei Euch im Forum und ich finde das wirklich toll, dass es sowas gibt. Heute möchte ich mich bei Euch vorstellen: Mein Name ist Marion, ich bin 41 Jahre als und habe 3 Kinder, Anna-Katharina (17), Leonard (12) und Konstantin (11). Ich hatte noch einen Sohn, der ist 1992 gestorben und der wäre jetzt 15. Er wurde 8 Monate alt und wir wissen bis heute nicht richtig, woran er gestorben ist. Es war wohl so eine Art Fieberkrampf. Das war der erste Schock in meinem Leben. Ich denke, dass das immer noch nicht richtig verarbeitet ist. Mein Mann und ich sind selbständig mit einem Schreibbüro und eigentlich waren die letzten Jahre seit dem wir Kinder haben echt schön. Wir hatten ein glückliches Leben, genug finanzielle Möglichkeiten, waren glücklich. Bis ich dann im November 2001 Hirnblutungen hatte, ich kippte auf der Straße um und es wurde nach dreimonatigem Krankenhausaufenthalt, wo es immer noch unklar war ob ich überlebe, immer schwieriger mit der Familie. Nach diversen Operationen am offenen Schädel, diversen Rehas kam ich dann Mitte 2003 wieder einigermaßen klar. Ich musste keine Medikamente mehr nehmen und war glücklich, dass meine körperlichen und geistigen Fähigkeiten wieder o.k. waren. Wir entschieden uns nach Teneriffa auszuwandern und hatten dort schon alles organisiert, wir hatten ein Haus, unsere Kinder gingen schon auf die Spanische Schule, alles war bestens bis ich dann, zwei Tage vor meinem Abflugtermin nach Teneriffa einen Knoten in der Brust spürte. Ich ging ins Klinikum und die stellten nach MRT gesteuerter Punktion ein Mammakarzinom fest. pT1b pN3a (2/17) M1 ossär G1. Die rechte Brust wurde sofort abgenommen, es folgte adjuvante Chemo 6 x EC, was gar nichts brachte. Aufgrund von sich ständig wiederholenden Entzündungen der Brustwand rechts wurde ich noch 4 mal nachoperiert. Als dann die Narbe nach einem halben Jahr abgeheilt war und aufgrund der nicht wirksamen EC-Chemo bekam ich Taxotere weekly in 2004. Diese Chemo musste ich abbrechen nach dem zweiten Zyklus weil ich Wasser in der Lunge und im Herzen hatte, mich gar nicht mehr bewegen konnte und mir Fußnägel, Haare und Fingernägel ausgefallen waren. Auch hat diese Chemo irreversible Spätfolgen, bis heute haben sich meine Tränendrüsen und an den Augen irgendwelce Schleimdrüsen nicht erholt, so dass ich ständig Tränen in den Augen habe. Die Chemo hat's aber gebracht: Meine unzähligen Metastasen in den Knochen (Hüfte, Becken und untere Wirbelsäule) sind tatsächlich kleiner geworden und meine Schmerzen wurden auch besser. Seit Mitte 2004 habe ich jetzt nur noch Tamoxifentherapie, Zoladex Dreimonatsdepot und Aredia alle vier Wochen.

Aus der Traum vom schönen Leben, mit dem zweiten Trauma des Krebses bei mir kam dann keiner mehr klar, ich glaube ich noch am besten. Mein Mann und meine Kinder litten und leiden so unter Verlustängsten, meine Kinder fingen mit Drogen an, mein Mann geriet in eine Depression. Alles ist echt Mist.

Ich hoffe, dass wir die Kurve noch irgendwann mal kriegen und das Leben wieder lebenswert wird. Momentan sind wir ziemlich down, gerade auch wegen der Probleme mit den Kindern.

Wer kann mir Mut zusprechen, wer war in einer ähnlichen Situation und wie ist er da wieder rausgekommen?

Danke fürs Zuhören!

Marion
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