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Zitat von GEP (22.3.):
"Gestern hat unsere Ärztin verzweifelt versucht, mich zu ereichen, da ich den ganzen Tag abgetaucht war, war das nichts. Jetzt hat sie ein paar Tage Urlaub, vielleicht meldet sie sich ja heute noch einmal, wer weiß, was die jetzt wieder für eine Suchaktion veranstaltet." Soso, du bist 'abgetaucht'. Und offensichtlich erwartest du, daß deine Ärztin sich genug Sorgen um dich macht, daß sie sogar in ihrem Urlaub (verzweifelt?!)versuchen wird, dich zu erreichen, sprichst sogar (ein bißchen spöttisch?) von einer 'Suchaktion' (übrigens hab ich als Kind gelernt, daß 'die' im Kuhstall steht...) So wie du sie in deinen bisherigen Beiträgen dargestellt hast ist das gut vorstellbar. Irgendwie tut sie mir leid (siehe unten). Vielleicht liest sie diesen Beitrag. Wärst du mein Patient und ich würde das lesen, dann würde ich zwei Briefe schreiben. Den ersten würde ich hinterher vernichten, er wäre nicht druckreif. Im zweiten würde ich dir mitteilen, daß du dir einen anderen Hausarzt suchen mußt, da ich mich ausserstande sehe, dich weiter zu behandeln. Grund: irreparabler Zusammenbruch des Vertrauensverhältnisses zwischen Arzt und Patient. Ein Arzt, der über das professionell erforderliche Minimum (Diagnose, Therapie, Überweisung...) hinaus Zeit, Mühe und Mitgefühl investiert, hat vielleicht ein moralisches Recht auf Dankbarkeit seitens des Patienten, einen Anspruch darauf hat er natürlich nicht. Ein Arzt schuldet seinem Patienten Respekt, und DAS gilt auch umgekehrt. Das absolute Minimum aber, das ich von einem Patienten erwarte, ist Anstand. Gerade die guten, engagierten, idealistischen Ärzte laufen Gefahr, nach Jahren ihres Berufslebens auf der Strecke zu bleiben. Entweder sie steigen dann aus, oder sie legen sich einen Selbstschutz zu. Wenn Mitgefühl mißbraucht wird, oder manipuliert, oder auch nur nicht gewürdigt, dann muß man es abschaffen, sonst geht man vor die Hunde. Ich persönlich hab gelernt, einen ganz guten Riecher zu entwickeln für Patienten, die mich manipulieren wollen. Das lass ich nicht zu. Dieser Tatsache und den vielen, vielen Patienten, die mein Engagement für sie mit einem einfachen, aufrichtigen 'Danke' belohnt haben, verdanke ich es, daß ich meinen Beruf immer noch liebe. Und mein Mitgefühl nicht verloren habe. Es tut mir leid, wenn ich das so sage, aber ich halte dich für einen Menschen, dem die Fähigkeit zur Selbsteinsicht weitgehend fehlt. Genauso, wie das Gespür dafür, wie verletzend du sein kannst. Das Wort, das mir am häufigsten zu dir einfällt wiederhole ich hier nicht. Obwohl es durchaus druckreif ist. Du kannst es zweimal (in Verbform) in meinem Beitrag finden. MvG Christian |
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