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  #1  
Alt 04.04.2006, 22:00
Annamaria Annamaria ist offline
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Registriert seit: 04.04.2006
Beiträge: 5
Standard AW: Mein Vater hat nur eine Niere und dazu Nierenkrebs

Hallo Allanah,

leider war ich heute nicht dabei, als meine Eltern bei einem Professor waren, dieser meinte, dass wir es frühzeitig erkannt haben, jedoch der Urologe etwas "schlampig" in seiner Arbeit war, sprich nicht oft genug UNtersuchungen gemacht obwohl eine Ziste zu sehen war. Naja, Menschen sind halt Menschen, passsiert, aber es ärgert einen ja schon..
Ich werd edemnächst auch mal mitgehen und mich erkundigen was das jetzt alles zu bedeuten hat und bin gespannt was mir da so für ANtworten gesagt werden, hoffe ich bekomme ehrliche ANtworten ohne, dass die Ärzte sich da nicht ausdrücken wollen.
Kann man überhaupt ohne Nieren leben?
LG
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  #2  
Alt 05.04.2006, 01:19
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Registriert seit: 07.05.2003
Ort: fast im Taunus
Beiträge: 1.716
Standard AW: Mein Vater hat nur eine Niere und dazu Nierenkrebs

Hallo Annamaria,
ich klammere mich sehr an die Aussage des Professors: "frühzeitig erkannt" und hoffe sehr, daß dies bedeutet, daß die Niere erhalten werden kann, also nur der Tumor herausoperiert wird. Denn ganz ohne Niere ist man lebenslänglich auf Dialyse angewiesen.

Wie groß ist der Tumor? Was wißt Ihr über evtl. vorhandene Metastasen?
Hat man Euch über die neuen Medikamente Sutent und Nexavar informiert? Wenn nicht, solltet Ihr an einer anderen (Uni-)Klinik mit großer Urologie eine weitere Meinung einholen. Diese beiden Mittel gibt es in Tablettenform, allerdings derzeit noch in Studien. Da aber beide in den USA schon zugelassen sind und die Zulassung hier noch in diesem Jahr erwartet wird, ist es relativ leicht, an so einer Studie teilzunehmen.

Ich meine: bevor die einzige Niere vielleicht vollständig entfernt wird, solltet Ihr Euch gründlich informieren, ob eines dieser neuen Mittel infrage kommt. Sie sind keine Wundermittel, aber es wird über vielversprechende Erfolge berichtet. Bei Bedarf könnte ich Euch Kontaktadressen für Studien mitteilen.
Wenn nötig, müßt Ihr halt 2 oder 3 oder 4 Kliniken befragen.

Wenn Dein Vater bereits mit nur einer Niere geboren wurde, könnte ich mir vorstellen, daß diese eine Niere erheblich größer ist als sonst, weil sie ja auch mehr zu leisten hat. Das würde die Chance erhöhen, daß die Niere erhalten bleiben kann.
Liebe Grüße
Rudolf
__________________
Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen,
seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
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  #3  
Alt 05.04.2006, 11:09
Annamaria Annamaria ist offline
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Registriert seit: 04.04.2006
Beiträge: 5
Standard AW: Mein Vater hat nur eine Niere und dazu Nierenkrebs

Halo Rudolf,

erstmal danke, für deine schnelle Antwort.
Leider durfte ich nicht mit zum Arzt und sämtliches erfragen, da meine Eltern zunächst allein hin sind ( ich dachte nämlich, dass es nur eine Fehldiagnose ist(da ein Arzt uns sehr beruhigt hat)

Mein Dad hat 2 Zisten, die eine ist wohl nicht störend bzw bösartig, die andere hat sich gebildet und ist nun schon 2,7 cm groß und frisst sich langsam aber sicher in die NIere herein... Ich glaube nicht, dass mein Dad sich Medikamenten unterziehen wird, die hier nicht auf dem Markt (noch nicht)eingeführt sind, aber trotzdem danke für den Tipp.

Es hört sich blöd an, aber ich mache mir am meisten Sorgen um die OP, habe ziemliche angst, dass es schief laufen könnte..und der Gedanke quält mch. ABer es sind schon so viele Op´s gut gegangen, warum nicht diese?
Wenn ich demnächst mehr erfahre, werd ich es euch erzählen, was nun genau herausgekommen ist.
Lieben Gruß und danke...
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  #4  
Alt 05.04.2006, 12:38
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Registriert seit: 07.05.2003
Ort: fast im Taunus
Beiträge: 1.716
Standard AW: Mein Vater hat nur eine Niere und dazu Nierenkrebs

Hallo Annamaria,
vor der Operation hätte ich am allerwenigsten Angst. Ich bin am Abend vor meiner Operation genauso gut eingeschlafen wie immer. Nicht die Spur von Angst oder Nervosität. Mein Vertrauen in mein Schicksal (in diesem Fall der Chirurg) war 100%ig.
Außerdem haben hier viele geschrieben, die viel mehr Operationen überstanden haben.

Das wichtigste in Bezug auf Deinen Vater ist mir: wenn irgendmöglich die Dialyse vermeiden! Das heißt, daß die Niere unbedingt erhalten werden muß. Das bedeutet: vor der Op. ist zu klären, ob nierenerhaltend operiert werden kann.
Eine Dialyse kann nämlich unter verschiedenen Aspekten eine evtl. weiter nötige Krebstherapie erschweren oder gar unmöglich machen.

Auf die neuen hoffnungsvollen Medikamente habe ich hingewiesen, weil sie eine viel bessere Möglichkeit sind als die Entfernung der ganzen Niere. Allerdings sollte bei einem Tumor von "nur" 2,7 cm der Erhalt der Niere möglich sein. Bei diesen Medikamenten ist der Patient durchaus kein "Versuchskaninchen"!
Übrigens wurden diese Medikamente in den USA im beschleunigten Verfahren zugelassen, weil erwartet wird, daß sie besser sind als alle bisher bekannten Therapien. (In Deutschland dauert alles etwas länger.)

Trotzdem möchte ich Dich noch auf die Thermoablation hinweisen. Hierbei wird der Tumor durch Hitzeeinwirkung (ganz gezielt nur im Tumor) gewissermaßen "zerkocht". Dies ist seit vielen Jahren eine erfolgreiche Methode. Lies bitte unbedingt, was im "Erfahrungsbericht" auf Seite 2 beim doppelseitigen Nierenzellkarzinom dazu geschrieben wurde. Wenn nämlich beide Nieren von einem Tumor befallen sind und eine Niere wurde bereits entfernt, dann ist der Patient in der gleichen Situation und steht vor den gleichen Fragen wie Dein Vater.
Diesen "minimalinvasiven" Eingriff würde ich immer einer Totaloperation vorziehen. Ich empfehle Euch deshalb dringend, Euch auch über die Thermoablation ausführlich zu informieren bzw. informieren zu lassen, am besten an einer großen Klinik, wo diese durchgeführt wird.

Alles in allem scheint mir Dein Vater in einer weitaus besseren Situation zu sein als ich es vor bald 6 Jahren war.
Ich drück Euch die Daumen
Rudolf

Nachtrag:
Wurden schon die anderen Organe auf Metastasen untersucht? Lunge, Knochen, Schädel?
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(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen,
seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

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Geändert von Rudolf (05.04.2006 um 14:37 Uhr)
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  #5  
Alt 05.04.2006, 23:00
IsaH IsaH ist offline
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Registriert seit: 11.10.2005
Beiträge: 106
Standard AW: Mein Vater hat nur eine Niere und dazu Nierenkrebs

Hallo Annamaria,

ich bin zwar aus dem Blasenkrebs-Forum, habe aber deinen Beitrag gelesen und kann mich Rudolf nur anschließen.

Auf jeden Fall würde ich mich an einer großen Uniklinik über die Möglichkeiten der Nierenerhaltung informieren. Persönlich kann ich dir die Uniklinik München-Großhadern empfehlen (dort wurde meinem Vater letztes Jahr wegen Blasenkrebs die Blase entfernt):
http://uro.klinikum.uni-muenchen.de/
Wenn du links in der Leiste "Patienten-Info" das "Nierenzellkarzinom" anklickst, findest du Infos, auch zur nierenerhaltenden OP bei nur einer Niere und zu neuen Therapieverfahren wie der Thermoablation. Auch die Studien, an denen die Klinik teilnimmt (z.B. mit Sorafenib), sind beschrieben.

Der Ansprechpartner für das Nierenzellkarzinom, Oberarzt Dr. Michael Staehler, ist übrigens sehr nett, vielleicht magst du ihn einfach mal anmailen und ihm die Situation deines Vaters schildern (seine Mail-Adresse findest du unter "Mitarbeiter").

Alles Gute für euch!
Isa
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  #6  
Alt 20.04.2006, 15:19
Annamaria Annamaria ist offline
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Registriert seit: 04.04.2006
Beiträge: 5
Standard AW: Mein Vater hat nur eine Niere und dazu Nierenkrebs

Hallo ,
ich melde mich mal wieder.
Mein Dad wird morgen operiert, un dich habe mega angst. Da er ja nur eine Niere hat..der Arzt hat nun gesagt, dass wenn die Niere schwerer befallen ist diese heruasgenommen werden muss und er eine lebenslange Dialyse vor sich hat. Der Gedanke macht mir angst und bedenken, das heißt doch kein normales Leben mehr,oder?
Ich bekomme mich gar nict ruhig und bin nur zappelig und könnte jeden Moment weinen. Mein große Sorge liegt dann auch davor, dass wir eine schlechte Nachricht bekommen nach der O.p. Bin ein wirklicher Angstmensch und mache mir jetzt schon Geadnken, dass es schief laufen könnte. Warum kannich denn nicht positiv denken?
Hat jemadn Erfahrungen und Tipps wie man sich ruhig halten kann?
Geht gerade absolut nicht...
LIebe grüße
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  #7  
Alt 20.04.2006, 15:42
Kirsten VoKi Kirsten VoKi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.08.2005
Beiträge: 25
Standard AW: Mein Vater hat nur eine Niere und dazu Nierenkrebs

Liebe Annamaria,

Deine große Angst kann ich gut verstehen. Aber Du solltest wirklich positiv denken. Natürlich muss der Arzt auf alle Möglichkeiten hinweisen vor so eine OP. Das heisst aber noch lange nicht, dass die Niere wirklich entfernt werden muss. Und falls es doch so sein sollte, auch mit der regelmäßigen Dialyse kann man noch gut LEBEN!

Also liebe Annanmaria ... ich wünsche Dir und Deinem Vater viel Kraft für morgen und freue mich bald wieder von Dir zu lesen.


Liebe Grüße
Kirsten
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