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Alt 26.01.2003, 12:56
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Auslöser für Rezidiv/ Schuld

Hallo Mia,
was du durchlebst ist "Trauerarbeit", scheußliches Wort.

Jeder bewältigt den Verlust eines Nächsten anders. Ich kann dem was Marlies schreibt nur zustimmen.
Meine Mutter starb mit knapp 61 J. vor 11 J. an Eierstockkrebs, alles lief innerhalb von 6 Mon. ab, wie ein schlechter Film...... Nach ihrem Tod (ich war 33) kam das Schuldgefühl, mich nicht richtig gekümmert, das 1. Alarmzeichen ca 1 J. vor der Erkrankung nicht gedeutet, die Ärzte nicht unendlich gelöchert zu haben. Hatte Wut, Ohnmacht und riesengroße Trauer. Damals gab es noch kein solches Forum, wohin mit all meinem "Müll"? War berufstätig, hatte einen Sohn in der 2. Klasse und einen Vater der auch in ein großes Loch gefallen war. Keine meiner Freundinnen die das schon erlebt hatte, mit der man darüber sprechen kann.
Das 1. Jahr nach ihrem Tod war schrecklich, das 2. Weihnachten ohne sie auch. Dann wurde es besser. Auch meine Schuldgefühle legten sich, denn meine Mutter wollte keine Chemo um den Krebs zu besiegen. Sie wollte einschlafen und nur nicht mehr aufwachen. Dank Morphium hatte sie keine Schmerzen und in den letzten Stunden war ich an ihrem Bett, sie musste nicht alleine über die Schwelle. Habe ihr noch viele Dinge mit auf den Weg gegeben, sie konnte mir zwar nicht mehr antworten, aber ich denke sie hörte es und konnte mit Ruhe gehen. Trost war mir das Wissen sie muss keine Qualen mehr durchmachen.

Vor 2,5 Jahren starb meine Uraltfreundin an Brustkrebs, sie hatte auch ein Rezidiv nach 3J. Als wir uns beim letzten Besuch verabschiedeten wusste ich, dass sie es nicht schafft, sagte ihr aber: ciao bis bald. Nach ihrem Tod quälte ich mich mit der Frage weshalb ich so feig war. Kam aber mit ihrem Mann zu dem Schluss, es war ok so, sonst hätte sie sich von uns verraten gefühlt. Habe von ihrem Mann erfahren, dass sie ihm mal sagte, meine Mutter hatte BK und ich bekomme es auch irgendwann. Hat sie sich diese Krankheit herbeigeredet? Ihre Mutter hat es überlebt, ist inzwischen 84.
Mia, nimm deine Fragen an, gehe mit ihnen um, versuche dich mit anderen Betroffenen auszutauschen, es wird helfen. Und wir sollten uns vor Augen halten: Wir sind hier Gast auf unbestimmte Zeit. Du schaffst es, gibt dir Zeit so viel du brauchst. Deine Ma hat ihren Frieden und ist erlöst von den Qualen. Nimm es als Trost.
LG Ruby
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