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#1
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Liebe Ina,
ich kann auch gut verstehen, dass momentan die Welt für dich zusammenbricht und wieviel Angst du hast. Metastasen in den Organen, das hört sich immer gleich nach baldigem Tod an, aber du siehst ja hier im Forum, wie gut man das in den Griff bekommen kann. Bei mir wurden im Dezember vier Jahre nach meiner Ersterkrankung Lungenmetastasen festgestellt. Jetzt habe ich sechs Zyklen Taxotere hinter mir; eine Metastase war schon nach vier Zyklen weg, die andere nur noch winzig klein. Mittwoch wird wieder ein CT gemacht, das hoffentlich zeigt, dass die Lunge jetzt frei ist. Das schaffst du auch! Was die Onkologen betrifft, die uns nur als Körper sehen, der "repariert" werden muss - da ist leider etwas Wahres dran. Viele sehen die Psyche, wenn überhaupt, nur als Problem, als Hindernis auf dem Weg zur erfolgreichen Therapie. Vielleicht findest du einen anderen Arzt; einige hier im Forum gehen z.B. zusätzlich zu einem Naturheilkundler, der sie durch die Chemo begleitet. Es stimmt ja, dass die Überlebensschancen am besten sind, wenn du der Therapie positiv gegenüberstehst und fest daran glaubst, dass sie dir hilft. Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du den Mut und die Kraft findest, die Therapie in Angriff zu nehmen. Monika |
#2
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Hallo ihr Lieben,
nun liegt die erste Chemo bereits eine gute Woche hinter mir. Ende nächster Woche kommt dann die Zweite. Die Perücke steht bereits im Schlafzimmer und jetzt eine Woche "danach" fühl ich mich ganz gut. Nach dem ersten Blutbild am letzten Donnerstag, habe ich mich ein Herz gefasst und meinen Arzt gefragt, ob es hoffnungslos ist. Nachdem 2 Tage vorher auch noch im MRT festgestellt wurde, dass bereits überall im Knochenmark Metas sind und die Metas in der Wirbelsäule sich ganz drastisch verschlechtert haben und bereits 2 Wirbel gebrochen sind, hatte ich massive Lebensangst und fühlte mich absolut hilflos und hoffnungslos. Aber er meinte, dass er es mir ehrlich sagen würde, wenn es keine Hoffnung gäbe. Wenn ich könnte und ihm vertrauen würde, soll ich mich jetzt einfach mal fallen lassen und ihn machen lassen. Wir würden das sicher wieder in den Griff bekommen. Es war, als fiele eine Last von meinen Schultern und ich konnte endlich mal wieder nach vorn schauen und hatte Lust vor die Tür zu gehen, statt auf dem Sofa rumzuhängen. Nun hoffe ich so sehr, dass die Chemo anschlägt und sich die Metastasen zurückbilden, oder zumindest nicht größer werden. Auch wenn ich immer noch zu wissen glaube, dass mein Zeitkontingent nicht mehr viel Spielraum bietet, muss ich es versuchen, vor allem für meine Tochter, die mich absolut lieb durch die schlimmen Tage der ersten Chemo begleitet hat. Das schlimme an meiner momentanen Situation ist einmal meine Einsamkeit, meine Sehnsucht nach meinem Ex-Mann, meine niedrige emotionale Schwelle (heule bei echt jeder Kleinigkeit), meine Lebensängste, der Verlust der positiven Energie, die Angst vorm Kahlkopf, die Angst meine Tochter zu überfordern ............ Gibt es vielleicht eine von euch in ähnlicher Lage, die es schon eine Weile geschafft hat, dem Krebs zu trotzen? Oder die den Weg durch die Einsamkeit gegangen ist? Ganz liebe Grüße an euch alle, Ina |
#3
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Liebe Ina!
Ich habe zwar keine Lebermetas, aber von Erstdiagnose Brustkrebs an Knochenmetastasen. Am Anfang sind die wahnsinnig schnell gewachsen, so dass mir die Ärzte sofort eine Chemo verordneten. Nach der Chemo sind die Metas (schrotschussförmige, d.h., massig viele und überall, so dass nicht bestrahlt werden konnte) tatsächlich wöchentlich kleiner geworden, so dass ich nach Abschluss der Chemo nur noch klitzekleine Metas habe. Die sind zwar noch da, aber ich habe keine Schmerzen mehr, habe mir letztes Jahr ein Motorrad gekauft (150 PS), nachdem mir mein Arzt gesagt hat, dass keinerlei Bruchgefahr mehr besteht. Und das alles ist jetzt über zwei Jahre her und seitdem ist nix mehr gewachsen. Jeder Krebs ist anders. Aber so gut wie heute ging es mir noch nie! Krebs ist heilbar! Habe keine Angst und lebe jede Sekunde, achte auf Dich und höre auf Dein Inneres. Ich habe sehr große Probleme mit meiner Familie (Tochter 16, Sohn 13 und Sohn 11). Mein Mann ist total überfordert mit der Situation gewesen doch nachdem ich wieder zu mir gefunden habe geht es auch allmählich der Familie wieder besser. Mir hat ganz besonders psychologische Gesprächstherapie geholfen. Wenn Du soetwas kannst, nutze es. Diese Termine mit dem Therapeuten sind immer wieder ein Highlight und helfen mir wirklich gut. Ich drücke Dich, Kopf hoch, we will survive! ![]() Deine Marion |
#4
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Hallo Ina,
es ist jetzt wieder einmal sehr schwer für dich-und dann auch noch der Zeitdruck!!!!Es tut mir sehr leid! Ina-du kennst meinen Weg...und ich glaube die Ärzte wissen wovon sie sprechen...also drängt dich die Zeit mit einer Chemo zu beginnen! Du hast schon soviel geschafft-da ist noch Kraft übrig die du sicher nutzen kannst-aber Angst und Panik schwächen!Nutze jede Möglichkeit, ich glaube mit Enzymen und ähnlichen ist wie mit Papierkügelchen schießen-nicht bei so einem Gegner-Krebs ist nicht fair oder berechenbar....und Chemo ist eine echte Chance...und sollte es arg werden-so sei von mir getröstet-du weißt doch auch genau-ES GEHT VORBEI und du kannst gewinnen! Liebe Ina viel Kraft und alles Gute gtg/Gabi |
#5
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Hallo Ina,
toll, dass du die erste Chemo einigermassen gepackt hast. Das ist der erste Schritt und ich drücke dir die Daumen für die nächsten. Du hast nicht geschrieben, wie alt deine Tochter ist. Als ich vor 10 Jahren meine Chemos bekam, 4xEC und 8 CMF, hat mir die KK eine Haushaltshilfe bezahlt, da meine Kinder unter 12 Jahren waren. Vielleicht kannst du bei deiner KK mal nachfragen. Mich hat es damals sehr entlastet. Und auch sonst solltest du jede Hilfe annehmen, die sich dir bietet. Es gibt dir die Zeit und Ruhe die du jetzt für dich brauchst. Ich schick dir ein großes Kraftpaket Lara |
#6
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Hallo ihr alle,
wenn ihr wüßtet, wieviel Trost mir eure Worte spenden. Ich freu mich total darüber und möchte euch von ganzen Herzen danken. Liebe Lara, meine Tochter ist fast 16 Jahre alt und heißt auch Lara. Viele meiner Stimmungen und Befindlichkeiten bekommt sie hautnah mit und manchmal macht es mir ein schlechtes Gewissen. Aber genau so, wie die ersten üblen Chemo-Tage, verbringen wir auch die guten Tage jetzt zusammen und sie sieht, dass es nicht immer nur schlechter geht. Es geht mir jetzt wirklich ganz gut und ich fühle mich fast euphorisch, bis ich Ende nächster Woche halt wieder einen "auf die Mütze" bekomme. Liebe Leni, Gabi (meld mich bald wieder persönlich bei dir), Margitta, Zauberblume, Talem, Mice und Marquise vielen Dank für eure aufmunternden Worte. Eure Zeilen bedeuten mir viel Zuversicht, dass es wirklich zu schaffen ist und es mir vielleicht auch irgendwann wieder möglich ist, über den Tellerrand zu schauen. Wer macht halt nicht gern Pläne- aber wenn in mir immer die Gedanken sind, ob es sich noch lohnt....... Liebe Marion, das mit dem Motorrad macht mir wirklich Mut. Da ich mich momentan ohne Schmerzmittel noch niemals im Bett von einer Seite zur anderen drehen kann, seh ich an dir, dass es auch noch mal wieder anders werden kann. Ich danke dir. Übrigens bin ich seit letzten November in Gesprächstherapie, eigentlich wegen dem Verlassenwerden, aber nun auch therapiebegleitend. Und es ist wirklich unheimlich hilfreich für mich. Das Ende der Beziehung im letzten November hat mich wirklich in ein Loch gestürzt und zeitgleich wurde mein Krebs teuflich aktiv. Zufall, oder normal? Nun dieses allein da durch müssen. Das ist wirklich anstrengend, wo ich mich so gern mal in den Arm nehmen lassen würde, von ihm. Und so wie früher würd ich gern die Worte hören: das schaffen wir schon. Einsamkeit ist wirklich großer Mist. Gestern habe ich in einem Film die Worte gehört: Es ist nicht das Schlimmste gewesen, auf die dunkle Seite des Mondes zu gehen. Das Schlimmste war, dorthin allein zu gehen. Es ist unwahrscheinlich lieb von euch, dass ihr euch um mich und meine Seele kümmert. Ein Riesentrost für mich! Wenn ich könnt, würd ich euch alle umarmen, Ina |
#7
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Hallo Ina,
auch wenn du sagst, dass du Ende nächster Woche wieder eins "auf die Mütze" bekommst, denke daran, auch die Metas kriegen kräftig einen verpaßt ![]() Das mit den Schmerzen hatte ich Ende des letzten Jahres auch ganz schlimm. Ich habe wochenlang keine Nacht durchgeschlafen. Bei jedem Umdrehen wurde ich vor Schmerzen wach. Morgens konnte ich kaum aufstehen und alles tat mir weh. Ich fühlte mich wie ne Oma und habe gedacht, das hört nie wieder auf. Mittlerweile sind die Schmerzen ganz weg und ich kann wieder durchschlafen (hurra). Das Gleiche wünsche ich dir auch. Sei zuversichtlich. Ganz liebe Grüße Monika |
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