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  #1  
Alt 07.05.2006, 10:32
margit b. margit b. ist offline
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Registriert seit: 17.08.2005
Beiträge: 239
Standard AW: Diagnose T3C ?

Hallo Talli,
zuerst einmal tut es mir sehr leid, dass deine Mutter von dieser Krankheit betroffen ist. Ich kann dir trotzdem nur aus fester Überzeugung sagen: Verliert nicht die Hoffnung!

Vor fast genau 3 Jahren wurde mir (damals 44) von dieser Diagnose der Boden unter den Füssen weggezogen. Meine genaue Diagnose war pT3c N1 MX G3 und anfangs war nicht mal klar, ob ich überhaupt operiert werden kann. Ein ganz wichtiges Kriterium ist die OP, die ja bei deiner Mutter wohl optimal gelaufen ist. Bei mir waren auch beide Eierstöcke betroffen und ich hatte einen minimalen Herd auf dem Bauchnetz und eine Metastase in der Gebärmutter. Von 45 entnommenen Lymphknoten war einer ganz klar als Metastase erkennbar und zwei weitere waren wohl leicht infiltriert.

Die Aussage, dass der Krebs im "Anfangsstadium" entdeckt wurde, kann nicht ganz stimmen. Lies dir folgenden Link, da ist eine ganz gute Erklärung dazu http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...hlight=stadien
So wie ich die Situation sehe ergibt sich das Stadium 3c bei deiner Mutter wohl dadurch, dass auch am anderen Eierstock ein Tumor gefunden wurde, der bereits eine Ader umschlungen hat. Und dass auch Lymphknoten befallen waren, das ergibt dann wohl 3c. Allerdings ist für die Stadieneinteilung egal, ob ein Lymphknoten oder mehrer befallen sind. Wenn du die Befunde deiner Mutter siehst, wirst du vielleicht mehr wissen.

Wenn deine Mutter im Moment nicht mehr über ihre Erkrankung wissen will, dann ist das sicher in Ordnung. Sie hat ja jetzt schon genug damit zu kämpfen, die Situation zu verstehen. Auch hier kann ich aus eigener Erfahrung sprechen. Anfangs war mir nur wichtig, einen Tag nach dem anderen zu "überstehen". Es war damals für mich beruhigend, dass die Ärzte von einer Chemo "zur Sicherheit" gesprochen haben. Meine Ärzte haben die Situation nicht verheimlicht, aber ich hätte wohl nicht viel mit Einzelheiten anfangen können. Erst als ich wieder zuhause war und mitten in der Chemo, da hab ich dieses Forum entdeckt und alle wichtigen Informationen gesammelt. Anfangs war es für mich sehr belastend, hier zu lesen. Auch die Statistiken haben mich sehr aufgewühlt. Heute weiss ich, dass eine Statistik rein gar nichts über mich als Einzelperson aussagt. Ich hatte vor zwei Wochen meinen "Jahrescheck" und bisher bin ich von einem Rezidiv verschont geblieben.

Auch wenn du 700 km von deiner Mutter entfernt wohnst, kannst du jetzt sehr viel für sie tun. Wenn sich deine Mutter nicht so gut mit dem Internet auskennt, kannst du für sie recherchieren. Es werden in der Zeit der Chemo wohl einige Fragen auftauchen, stell sie einfach, es wird dir sicher immer jemand antworten. Natürlich ist die Chemo hart, aber ich persönlich hab sie ganz gut vertragen und gar nicht mal soviele Nebenwirkungen gehabt. Es gibt heutzutage schon viele unterstützende Medikamente und deine Mutter hat Vertrauen zu ihren Ärzten - und das ist schon ein guter Anfang!

Deiner Mutter und dir wünsche ich alles Gute und vielleicht meldest du dich ja wieder mal!

Recht liebe Grüße

Margit

Geändert von margit b. (07.05.2006 um 10:42 Uhr)
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  #2  
Alt 07.05.2006, 14:22
talli talli ist offline
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Registriert seit: 26.04.2006
Beiträge: 6
Standard AW: Diagnose T3C ?

Hallo Ihr Lieben,
Danke für Eure aufbauenden Antworten. Ich denke auch, wir werden jetzt erstmal abwarten, wie die Chemo anschlägt, was die einzelnen Berichte überhaupt genau sagen, wenn ich sie erstmal habe, und ich werde mich auch mal nach der Höhe des Tumormarkers jetzt und während der Chemo erkundigen...
Eine Frage hab ich aber noch an Euch: Was genau heisst eigentlich diese 5 Jahres Überlebensrate? Das nette Team von Ago-Ovar ist nämlich recht zuversichtlich, dass sie dank der guten und weitläufigen und sauberen OP gesetzt den Fall, alle sichtbaren Tumorreste wurden wirklich entfernt, doch 70% Chance auf dieses 5 Jahres Überleben hat...Mehr weiss ich natürlich, wenn ich alle Unterlagen hab, aber was heisst denn diese 5 Jahres Statistik? Statistik ist klar, und sagt nichts aus für den Einzelfall, aber was ist denn, wenn man zu der Gruppe gehört, die diese 5 Jahre überlebt? Heisst das, es erwischt einen später und man hat eben zumindest gute Chancen, diese 5 Jahre zu schaffen, oder wenn man die geschafft hat, schafft man es vielleicht ganz? Versteh diese 5-Jahres-Grenze nicht so ganz....alles Liebe, Talli
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  #3  
Alt 07.05.2006, 16:58
Anne53 Anne53 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 27.08.2005
Beiträge: 230
Standard AW: Diagnose T3C ?

http://www.krebsinformation.de

Unter "Fragen und Antworten" gibt es ein Kapitel zur Statistik.
Ich denke, 70% bedeutet, dass 5 Jahre nach der Erstdiagnose noch 70% der Betroffenen leben.
Im Einzelfall bedeutet das wohl, dass man ziemlich gute Chancen hat, die aber von vielen Faktoren beeinflusst werden - wie gut wurde man operiert, wie alt ist man, in welchem Gesamtzustand etc.
Und schafft man die fünf Jahre ohne Rezidiv, sind die Chancen bestimmt deutlich besser, als wenn man sich frühzeitig schon wieder mit neuem Krebs herumschlagen muss...
Vielleicht sollte man nicht so genau darüber nachdenken.
Mir hat man gesagt, ich (Ia) hätte ohne Chemo weit über 80% und mit Chemo etwa 3 Prozentpunkte mehr. Da hab ich mir gedacht, ich kann jetzt auch vom Auto überfahren werden und die Chemo bleiben lassen...

Gruß. Anne
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