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  #1  
Alt 20.06.2006, 16:02
Benutzerbild von Peggy
Peggy Peggy ist offline
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Registriert seit: 25.03.2004
Ort: Schwalmtal
Beiträge: 196
Standard AW: Papi ist gestern gegangen

liebe christina,

auch ich möchte dir sagen das mir dein verlust sehr leid tut und auch ich kann nachfühlen wie weh das tut. nun ich hatte vor 2 jahren meinen schwager begleitet und auch ich bin nach 2 tagen auf den beinen neben ihm eingeschlafen. als ich plötzlich wach wurde sah ich praktisch seinen letzten atemzug bevor er gegangen ist. ich konnte es nicht fassen ausgerechnet in diesem moment eingeschlafen zu sein obwohl ich ständig bei ihm war und ihn streichelte. lange zeit habe ich mir vorwürfe gemacht in seinen letzten momenten nicht neben ihm gesessen zu haben. inzwischen sehe ich das anders. ich denke mir, dass menschen die gehen wissen das man um sie herum ist, sie streichelt und versucht den letzten moment so angenehm wie möglich zu gestalten. ich glaube auch, dass sterbende genau den moment nutzen um zu gehen wenn man kurzzeitig z.b. eingeschlafen ist.

ob es wirklich so ist weiß ich auch nicht aber es hat mich ungemein beruhigt.

ich wünsche dir viel kraft alles zuverarbeiten und denke immer dran dein vater ist für jeden moment den du ihm geschenkt hast, dankbar.

liebe grüße, peggy
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  #2  
Alt 20.06.2006, 16:20
sonne24 sonne24 ist offline
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Registriert seit: 20.06.2006
Beiträge: 4
Standard AW: Papi ist gestern gegangen

hi christina

mein herzlichstes beleid, mir liefen gerade die tränen, als ich diesen beitrag las.
auch ich verlor meine mami an den krebs, allerdings war ich erst 1 jahr alt.

ich finde auch, wie all die anderen hier, dass er genau diesen einen moment nutzte, um zu gehen.

in meinem beruf habe ich schon einige menschen auf ihrem letzten weg begleitet und jedes mal war es "der" moment...


mein freund hat lymphknotenkrebs (hat sich gerade davon erholt) und er sagte einmal zu mir, dass er nicht möchte, dass ich traurig bin wenn er geht, denn er kann erst dann gehen, wenn er keine schmerzen hat...
also denke ich, dass auch dein papa keine schmerzn hatte.

ich wünsche dir von herzen, dass du auch kraft schöpfen kannst, um weiter zu machen, auch wenn das jetzt sehr utopisch klingt!

von herzen alles gute!
sonne
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  #3  
Alt 21.06.2006, 08:31
Moni OB Moni OB ist offline
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Ort: Oberhausen
Beiträge: 100
Standard AW: Papi ist gestern gegangen

Liebe Christina

Mein herzlichstes Beileid,es tut mir so leid .Ich weiß wie es dir geht,mein Paps ist am 2.6 verstorben.Wünsche dir viel Kraft für die kommente Zeit.
Liebe Grüße Moni
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  #4  
Alt 22.06.2006, 00:27
christina83 christina83 ist offline
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Ort: Zürich
Beiträge: 48
Standard AW: Papi ist gestern gegangen

Hallo an alle zusammen
Vielen Dank für eure Beileidsgrüsse und aufbauenden Worte. Habe mich nun eine Weile nicht gemeldet. Habe nicht so Kraft und Nerven gehabt und auch nicht so viel Zeit. Muss Vollgas geben beim Arbeiten. Brauche das Geld für die Beeredigung. Er wird im Ausland bestattet. Und meine Mama kann ich damit nicht alleine lassen. Ist eine ziemlich schwere Zeit. Möchte es nicht realisieren und möchte auch nicht loslassen. Ja, vielleicht ist er genau deswegen gegangen, weil ich geschlafen habe. Nun werde ich nie wissen, ob er gelitten hat oder erstickt ist. Hoffe so sehr, das er wenigstens keine Schmerzen hatte und nicht erstickt ist. Ich weiss, er war traurig. Aber ich konnte ja nicht mehr mit ihm sprechen. Wahrscheinlich hat er mich schon gehört, daher auch die Tränen. Kann das alles gar nicht glauben. Fing mit einer Verstopfung an und endete so tragisch. In der Krankenakte steht etwas von Mestastieserung über Lymphe oder so in die Galle. Ich fragte die Aertzin mehrere Male, ob evt. auch Metas in anderen Organen vorhanden sind ausser in der Leber. Da sagte sie jedesmal nein. Und dann dieser Bericht. Er vermutete ständig, dass was nicht stimmt. Darum war ihm wohl auch ständig so dermassen schlecht und die Magensäure usw...Hätte nie gedacht, dass er schon bald gehen würde. Wir wollten doch noch in die Ferien in seine bzw. unsere Heimat. Es gab noch einige Dinge zu erledigen. Leider geht das nicht mehr. Heute wäre er 66 geworden. Er liebte seine Enkelin so sehr. Glaube, sogar mehr als mich. Wollte ihm eine Tasse schenken mit einem Foto darauf von ihm und ihr. Werde es wahrscheinlich machen. Tu es aber in unsere Gruft. Es ist irgendwie unglaublich. Ich ging jeden Tag bei meinen Eltern vorbei und jetzt muss ich lernen, dass vielleicht niemand zuhause ist, wenn ich komme.
Denke ständig, er ist in den Ferien und kommt bald wieder. Dabei weiss ich, dass dem nicht so ist. War auch in der Aufbahrungshalle und hoffte, er öffnet wieder seine Augen. Doch er tut dies nicht. Immer glaubte ich an Geister, selbst als mein Bruder ging. Nun weiss ich nicht mehr so recht, ob ich noch daran glauben soll. Dennoch habe ich das Gefühl, er ist bei mir. Habe kürzlich eine Zigarette für ihn angezündet und meiner Schwester gesagt, sie soll sie nicht ganz abbrennen lassen. In dem Moment als ich sie an den Aschenbecher legte, verbranneten wir uns, einen Tag später in der Aufbahrungshalle verbrannte ich mich wieder an einer Kerze. Gestern schaute ich Videos an als wir noch klein waren. Musste dann mit den Hunden raus und drückte stop. Dann war ein blaues Bild zu sehen. Als ich dann vom Spaziergang zurück kam, war der Fernseher ausgeschaltet. Kam mir schon seltsam vor. Kann schon ein Zufall sein das Ganze. Dennoch habe ich so ein Gefühl, dass dies Zeichen seiner Gegenwart waren. Ich wünsche mir das so sehr. Auch schaltete sich mein Wasserkocher ein, obwohl ich das gar nicht wollte. Weiss nicht, ob ich meinen Tätigkeiten zu wenig Erinnerung schenke, ob Papa das war oder ob ich einen an der Klatsche habe. Da kommt mir gerade noch was in den Sinn. Er erhielt 2 Tage bevor er ging ein Krankenbett zuhause. Als er dann ging, übernachtete ich bei meiner Mama. Meine Katze, die ich wegen der Geburt meiner Tochter zu meinen Eltern gebracht habe, war auch dort. Als ich mich auf sein Krankenbett legte um zu schlafen, und die das bemerkte, fauchte und biss sie mich und wollte mich kratzen. Hatte echt Angst vor ihr. Sie hat mich schon einige Male während dem Schlafen gebissen, aber nur an den Füssen, weil sie sah das sich was unter der Decke regte. Aber diesmal ging sie richtig auf mich los. Hm.. Vielleicht hab ich schon einen Ecken ab. Na ja, ist wohl auch ein bisschen verständlich.
Habe nun wirklich sehr viel geschrieben, hoffe das hat euch nicht allzu sehr genervt. Wünsche euch allen und euren Angehörigen auch sehr viel Kraft und Liebe und vor allem gute Gesundheit.
Traurige Grüsse Christina
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