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Alt 27.06.2006, 15:34
Laura5555 Laura5555 ist offline
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Beiträge: 56
Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo meine Lieben!!!

Es tut mir so leid, dass ihr euch Sorgen gemacht habt. Ich bin für sechs Wochen zu meinem Freund nach Madrid geflüchtet, weil ich hier einfach nicht mehr zum Lernen kam. Ständig hat mich etwas abgelenkt und da die Klausur ja schon so miserabel war, konnte ich mir nicht nochmal in der mündlichen Prüfung so eine schlechte Note erlauben. Dann hätte ich einen Abschluß von 4 gehabt und hätte mir das ganze Studium sparen können. Aber das ganze Lernen IN RUHE hat sich gelohnt, denn ich hatte am Montag die Prüfung und ich habe eine 1,7 bekommen. Ich bin soooo froh. Jetzt habe ich das erste Fach schon mal abgeschlossen.

Meiner Mama geht es auch besser. Sie hat jetzt alle Chemos hinter sich und hat sogar wieder 3 Kilo zugenommen. Bald hat sie die erste Nachuntersuchung. Davor habe ich schon große Angst, aber ich hoffe so sehr, dass jetzt endlich alles vorbei ist und vor allem meine Eltern auch mal wieder zur Ruhe kommen.

@ Ylva: Du hast eine PN!!!!

@ Anna: Ich freu mich so für Dich, dass Du jemanden kennengelernt hast bzw. du kanntest ihn ja schon lange oder? Ich kann so gut verstehen, was Du schreibst, dass Du vor kurzem noch dachtest, dass Du nie wieder lachen kannst und die Sonne nie mehr scheint. Noch vor ein paar Wochen habe ich auch gedacht, dass es mir nie wieder gut gehen wird und auf einmal ist da jemand, der einem zumindest für ein paar Stunden das Gefühl gibt, dass man alles irgendwie hinbekommt zusammen. Auch wenn ich mich immer noch nicht traue, das ganze Ausmaß zu erzählen. Ich glaube, die Krankheit an sich ist schon schlimm genug, und ich habe immer Angst, dass es ihm zu viel werden könnte, wenn er auch noch die ganzen Hintergründe und psychischen Probleme von mir und meiner Familie erfährt. Deshalb bin ich lieber erstmal zurückhaltend.
Ich wünsche Euch beiden ganz viel Glück!!!

@ Anne: Schön zu hören, dass es Deiner Mama besser geht und sie nur noch einmal zur Chemo muss. Dann geht es jetzt hoffentlich wieder bergauf. Das „Problem“ mit den Freundinnen kenne ich auch. Man weiss gar nicht recht, warum, aber plötzlich stellt man fest, dass man irgendwie nicht mehr richtig miteinander reden kann bzw. keine richtige Verbindung mehr hat. Ich denke oft, das liegt bei mir daran, dass ich so lange immer nur das gleiche Gesprächsthema hatte, dass meine Freundin damit nicht umgehen konnte und man sich jetzt nicht mehr so nah ist wie früher. Aber ich versuche auch, mir nicht mehr so viele Gedanken darum zu machen. Ich konnte damals über nichts anderes reden und auch wenn ich gewusst hätte, dass sich dadurch die Freundschaft verändert, hätte ich es trotzdem gemacht, weil ich gar nicht anders konnte.

@ Marion: Herzlichen Glückwunsch zu Deiner bestandenen Prüfung!!!!

Jetzt hast Du es hinter Dir!! Dann ist es bei Dir ja jetzt auch absehbar, wann Du fertig sein wirst mit dem Studium. Ich fange auch im September mit der Magisterarbeit an. Nach der ersten Prüfung war ich sehr demotiviert, aber jetzt habe ich mich wieder zusammengerauft und stürze mich gleich in den nächsten Lernwahn. Am 4. August ist dann die nächste Klausur von Englisch dran. Hast Du schon ein Thema für Deine Diplomarbeit? Ich finds ganz schwer, mir etwas Passendes auszusuchen. Ich glaube, ich nehme ein Thema, mit dem ich meine beiden Fächer kombinieren kann.

Ach, mir geht es momentan zum ersten Mal seit langer Zeit besser und ich habe auch zu Hause das Gefühl, dass sich die ganze Anspannung zumindest ein bisschen legt und zeitweise fühle ich sogar so etwas wie Freude oder Hoffnung, dass jetzt wirklich alles besser werden könnte und die ganz schlimme Zeit vorbei ist. Im Nachhinein denke ich noch so oft daran und kann mir immer nur sagen, wie furchtbar alles war und was für schreckliche Situationen es gab und ich frage mich immer, wie meine Familie das bloß alles aushalten konnte und wie oft wir am Rande des Wahnsinns standen. ich wünsche es mir so sehr, dass diese jetzige Phase nicht gleich wieder vorbei ist.

Ich bin so froh, dass ihr immer da wart und mich in der ganzen schlimmen Zeit so toll unterstützt habt. Ihr seid toll, ohne euch hätte ich das alles niemals durchgestanden.

Bis bald, seid fest gedrückt,
Eure Laura
 

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