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#19
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So, dann will ich euch einmal erzählen. Schön der Reihe nach.
Saskia, unsere älteste Tochter, träumte seit unserem ersten Club Urlaub mit 1,2-fly davon, nach ihrem Abi als Animateurin ins Ausland zu gehen. Ende letzten Jahres sahen wir auf der Animateur – Seite, dass 1,2-fly für die kommende Saison noch Verstärkung sucht und so bewarb sie sich. Wir wussten zwar, dass eigentlich das Mindestalter bei 20 oder 21 Jahren liegt, dachten aber, versuchen kann man es. Ein paar Wochen später erhielt sie eine Einladung zum „Casting“, wobei mehrere Termine zur Auswahl standen. Als Saskia sah, dass einer der Termine der 18.Oktober sein würde, war ihre Entscheidung gefallen. An diesem Tag wollte sie nach Hannover fahren, es ist der „Erdengeburtstag“ ihres Papas. So machte sich meine Kleine mit ihrem kleinen gelben Flitzer ganz alleine mit ihrer Freundin auf den Weg, um sich um den Job als Kinderanimateurin zu qualifizieren. Meine Schwägerin und ich saßen beisammen als Saskis sms eintraf: Papa war bei mir, nächstes Jahr bin ich weg! Soviel zur Vorgeschichte. Nun raste die Zeit, Abiturvorbereitungen, diverse Abschluss – und Kursfahrten, ein Seminar von 1,2 Fly u.s.w Dann kam endlich die Mitteilung, dass ihr Einsatzort Mallorca sein würde. 4 Monate, eigentlich keine lange Zeit, aber doch lang genug, um den Abschied etwas größer und feierlicher zu gestalten. So ist dann der Gedanke zu einer Überraschungsparty entstanden. Das Vorhaben war nicht ganz einfach, denn irgendwie war Saski ständig da, irgendwie konnte mich ihre Freundin auch nie persönlich erreichen, da Saskia immer schneller am Telefon war. Aber irgendwie ist es uns dann doch geglückt, unsere Heimlichkeiten vor ihr zu bewahren. Nun mussten wir nur noch das Problem lösen, wie wir die Party dann wirklich vorbereiten können, ohne dass sie Verdacht schöpft. Man sollte ja nicht lügen, aber in wichtigen Augenblicken, wird es wohl verziehen. Da ich ja auch die Salate u.s.w vorbereiten musste, erzählte ich ihr, dass ich eine Party für meine Forumsfreunde geben würde. Zwar waren auch Gäste aus zwei Foren da, aber… Saskia hat einen ziemlich großen Freundeskreis, und so beschlossen wir, diese Party für die eine Hälfte, die aus der Kirchengemeinde zu geben, da mit Abiturfeier die Schulfreunde eh nochmals zusammen sein würden. Ich stand jedenfalls ziemlich unter Strom, vor allem, ob das Wetter mitspielen würde. Vielleicht hat unser Freund im Himmel seins dazu tun können, denn besser hätten die Witterungsbedingungen überhaupt nicht sein können. Sonne und Wärme ohne Ende. Einfach genial. Und ich hatte so tolle Helfer. Es war Teamwork ohne Ende. Wir setzten uns runter in den Garten und schälten Kartoffeln, Gurken und putzen Salat. Irgendwie machten wir sogar aus diesen Vorbereitungsarbeiten bereits unsere erste kleine Party. Ich hatte schon lange nicht mehr soviel Spaß, etwas vorzubereiten wie an diesem Tag. Hatte erstmals seit langer Zeit das Gefühl, nicht alleine zu sein., an dieser Stelle nochmals mein Danke in diese Richtung Saski war an diesem Tag von einem Schulfreund zum Geburtstag eingeladen. Wir ließen sie natürlich ziehen, waren heilfroh, als sie endlich die Szenerie verlassen hatte. In dieser Zeit mussten wir „Gas“ geben, ihr Plakat aufhängen, die Luftballons aufblasen und den Garten ein wenig festlich vorbereiten.. ![]() Den Schulfreund mussten wir einweihen, denn Saski musste ja auch irgendwie wieder von dieser Party zu uns auf die Feier zurückkommen. Dazu machten sich 3 Knaben, schwarz gekleidet und mit einer Augenbinde bewaffnet auf den Weg zur Geburtstagsparty und „entführten“ sie. Lustig ist, und sie hat sich nachträglich auch darüber gewundert, dass sie tatsächlich nichts gemerkt hat, die Mosaikteilchen setzten sich erst später für sie zusammen. Das Problem war nun, wie man diese Massen junger Menschen in der Zwischenzeit abfüttern sollte. Aber die Herren vom Grill hatten voll den Plan, und es lief tatsächlich alles so perfekt, vielleicht sollten wir das künftig beruflich machen. Die Knaben hatten offensichtlich sogar Spaß an ihrem Job…. ![]() Während bei uns somit die Party schon am Laufen war, saß Saskia mit verbundenen Augen im Auto ihrer Kidnapper und war auf dem Weg zu uns, allerdings verwirrten die Entführer sie doch erheblich, indem sie mehrfach ums Viertel fuhren und es ihnen tatsächlich gelang, dass Saskia total die Orientierung verlor. Es wurde vereinbart, dass wir einen Anruf erhalten würden, unmittelbar vor ihrer Ankunft. Das war für uns das Zeichen, dass keiner mehr etwas sagen durfte. Die Mitteilung traf ein und ca. 40 Gäste schwiegen fein still. Meine Angst war, dass unsere Hündin bellen und somit alles verraten würde. Aber seltsamer Weise war auch sie mucksmäuschenstill. Nun bekam Saski die Augenbinde abgenommen und alle riefen – natürlich abgeschaut aus diversen Filmen – „Überraschung“. Es war wirklich ein schöner Moment und man konnte sehen, wie sehr sie sich freute. ![]() ![]() Arbeiten auf Mallorca! Da durfte natürlich eines nicht fehlen: Sangria aus Eimern: ![]() Es dauerte noch eine ganze Weile, bis sich bei mir die Spannung legte. Wochenlang hatte ich Angst, dass irgendwas unser Vorhaben verraten oder das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen würde. Aber irgendwann konnte auch ich den Abend genießen, bei brennenden Fackeln und einigen Gläsern Bowle ![]() ![]() ![]() Es war ein gelungener Abend für einen wunderbaren Menschen. Saskia hat viele Freunde und es war für mich schön zu sehen, wie wichtig sie ihnen ist, dass jeder dazu beitragen wollte, ihr diesen Abend so schön wie möglich zu gestalten. Tja, nun habe ich meinen ersten Bericht reingestellt in ein Forum voller Trauer, Verzweiflung und Schmerz. Und ich hoffe, ihr konntet ein wenig teilhaben an diesem besonderen Abend, hoffe, dass ihr nicht kopfschüttelnd sondern hoffnungsvoll meine Zeilen lest. Das Leben kommt zurück, Stück für Stück, man sollte sich nicht dagegen wehren. Nehmt mit, was ihr an schönen Augenblicken wieder fähig werdet, zu leben. Zieht Kraft daraus für die schwarzen Tage, die immer und immer wieder über uns hereinbrechen können. Freud und Leid liegen dicht beieinander und so schlich sich das Trauertier nicht nur bei unserer Familie verdammt nah heran. In Stunden des Glücks wie an diesem Abend, ist die Trauer ständiger Begleiter. Die Trauer um den geliebten Menschen, mit dem man dieses Glück nicht mehr teilen darf. Und dennoch fühlte ich an diesem Abend und an den noch folgenden ereignisreichen Abenden, dass Claus bei uns war. Symbolisch leuchtete „unser Stern“ so hell wie schon seit langem nicht mehr. Und wir schauten zum Himmel und sahen ihn, als der Schmerz uns übermannte. Meine Tochter und ich sahen nach oben und spürten wieder ganz deutlich: Wir haben einen Freund im Himmel. LG Andrea PS: Wenn ihr wollt, folgen noch Abiball und Abflug
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Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι και δεν επέστρεψες |
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