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  #1  
Alt 21.07.2006, 18:46
Peter52 Peter52 ist offline
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Registriert seit: 19.07.2006
Beiträge: 4
Lächeln AW: Nicht Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Hallo Prinz, du hast gesagt:
"Aber ich glaube, dass eine positive Einstellung, ohne täglich über den Tod nachdenken zu müssen, mehr bewirkt als jede Chemotherapie."

Also, bei den ersten beiden Punkten gehe ich 100% mit. Ich war auch von Anfang an (Juni 2005, Adeno, nichtkleinzellig, 4cm, re. OL) Optimist und Kämpfer. So habe ich auch Frau, Tochter und Restfamilie sehr geholfen, mit dem ersten Schock gut klarzukommen. Habe nach 6x2 Chemos ohne große NW im Dezember wieder angefangen zu arbeiten, mir gehts sau wohl, obwohl der Tumor weiter da und auch aktiv ist, Montag 24.7. wird operiert. Aber ansonsten bin ich Erikas Meinung. Mit der Chemo würd ich mich nochmal arrangieren, weil: du bist jung, du bist Sportler und sonst gesund. Das steckst du mit links weg. Die paar ausgefallenen Haare sind doppelt nachgewachsen und der wunde Magen ist auch geheilt, ich bin 52! Man sollte aber auch bedenken, dass die Chemo bei nichtkleinzellern nicht so gut anschlägt! Bestrahlung?

Alles Gute für dich, Grüße von Peter
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  #2  
Alt 21.07.2006, 19:37
Clarissa Clarissa ist offline
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Registriert seit: 25.06.2006
Beiträge: 352
Standard AW: Nicht Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Hallo Prinz Hennes,war sehr überwältigt,von dem was du gescghrieben hast.Klar man weiß nicht,ob man Chemo machen soll oder nicht,das muß jeder für sich entscheiden.Toll finde ich,das du so ein Kämpfer bist und so voller Kraft und Elan bist.Wie denkt denn deine Frau darüber,akzeptiert sie deine Entscheidung?Ich wünsche dir auf jeden Fall alles erdenklich gute,ich selber versuche auch mein Leben zu genießen,obwohl ich dieses Jahr meine Mama an LK verloren habe.Ich denke,bewußt Leben muß man jeden Tag!Gruß,Clarissa!
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  #3  
Alt 22.07.2006, 17:33
Prinz Hennes Prinz Hennes ist offline
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Registriert seit: 21.07.2006
Beiträge: 6
Standard AW: Nicht Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Hallo Erika,
hallo Clarissa,
hallo Peter,

zuerst einmal `Danke` für Eure Antworten. Ich muss jedoch sagen, dass meine Entscheidung definitiv ist. Da gibts für mich kein zurück.

In meinem Leben mußte ich schon sehr viele Entscheidungen treffen und fast immer hat mich meine Sturheit auf den richtigen Weg gebracht. Ich hoffe auch dieses mal.
Peter stellte die Frage, ob ich eine Bestrahlung machen würde. Laut meiner Ärzte ist es für eine Bestrahlung schon zu spät. Es müßte einfach zu viel bestrahlt werden. Eine Bestrahlung kommt erst dann in betracht, wenn sich Metastasen bilden sollten. Noch habe ich keine. Das ist wohl auch der Grund warum es mir so gut geht. Man hat eben alles viel zu spät entdeckt.
Die Ärzte waren sehr verwundert darüber, dass ich nicht schon viel früher was bemerkt habe. Aufgrund meiner Fitness jedoch, hat sich der Körper erst sehr spät bemerkbar gemacht. Nach der Diagnose fuhr ich erst mal in Kur nach St. Peter Ording, wo ich gleich ein Belastungs EKG machen mußte. Der Arzt mußte abbrechen weil ich einfach nicht schlapp machen wollte. Auch meine Blutwerte sind 1A. Viel besser als bei vielen gesunden Menschen. Dies hat mich ermutigt meinen Weg weiterzugehen.
Ein weiterer Grund für die ablehnende Haltung der Chemotherapie ist, dass ich wahnsinnige Angst davor habe, dass diese Form von Therapie nicht anschlägt. Mein starkes Immunsystem wäre dann sehr geschwächt und alles könnte noch schneller zu Ende gehen. Auch die Psyche würde sicherlich einen Knacks bekommen.

Ich bin jedoch mit meinem Arzt so verblieben, dass ich bei einer Verschlechterung, mit ALIMTA mein Glück versuche. Er sagte, dass das fast nebenwirkungsfrei wäre.

Hat schon jemand Erfahrung mit ALIMTA?

Meine Frau trägt meine Entscheidung mit. Auch wenn es ihr nicht einfach fällt. Sie kann aber meine Argumentation in jeder Hinsicht nachvollziehen. Mein Arzt mit Einschränkungen auch.

Wünsche Euch Dreien und allen die in diesem Forum vertreten sind ein schönes und erholsames Wochenende...und Dir lieber Peter eine Operation die sehr gut verläuft und Du schnell wieder auf den Beinen bist. Halt die Ohren steif... Alles Gute...!


Prinz Hennes

Geändert von Prinz Hennes (22.07.2006 um 17:57 Uhr)
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  #4  
Alt 23.07.2006, 02:31
Sister Sister ist offline
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Beiträge: 10
Standard AW: Nicht Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Hallo Prinz Hennes.
Ich hab deinen Bericht gelesen und bin positiv überrascht und fasziniert zugleich, das du dich für das Leben das hier und jetzt entschieden hast ist einfach super.
Es müßte viel mehr Leute wie dich geben. Hut ab!!
Denn du hast recht niemand weiß wielange er zu leben hat und man sollte das hier und jetzt richtig genießen.
Man sieht soviel Menschen die nur negative Gedanken haben und Chemo manchmal nur über sich ergehen lassen weil es die Familienangehörigen so wollen aber die natürlich nicht die ganze Palette an Nebenwirkungen ertragen sondern die Kranken selbst.
Aber Ärzte machen Hoffnung mit verschiedenen Therapie Angeboten und jeder sollte einfach für sich entscheiden ob und was für Therapien er sich unterzieht.
Mach auf jeden Fall weiter so, und genieße das Leben.
Jetzt noch was zu deiner Frage mit der Alimta Therapie, es ist eine "milde" Chemotherapie die aber doch auch sehr gute Erfolge verspricht. Mann kann diese als Tabletten oder als Infusion erhalten. Mach dich bei deinem Professor mal schlau, ich denke er wird dir das Richtige raussuchen.
Ich wünsche dir viel Glück weiterhin,bleib so stark und optimistisch. liebe Grüße sendet dir Sister
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  #5  
Alt 23.07.2006, 19:52
Michael_D Michael_D ist offline
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Registriert seit: 28.11.2005
Beiträge: 200
Standard AW: Nicht Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Lieber Prinz Hennes,

ich respektiere Deine Entscheidung, keine Chemotherapie zu machen, ebenfalls. Auch wenn Du nicht die ganz exakte Diagnose geschrieben hast, so sind die Chancen, daß die Chemo hilft, vielleicht bei 20%, vielleicht bei 40% (Ausnahme kleinzelliger Lungenkrebs). Im Umkehrschluß bedeutet dies, daß 60 bis 80 Prozent der Patienten OHNE JEDEN THERAPEUTISCHEN EFFEKT behandelt werden - aber mit 100% der Nebenwirkungen. Aus diesem Grund lehnt unser Pneumologe (bei mir ist meine Mutter erkrankte) Chemo auch weitestgehend ab.

Die herrschende Meinung ist eine andere. Ich selbst bin auch pro Chemo eingestellt, weil ich glaube, daß diese bei uns geholfen hat (wobei man das nie so genau weiß). Man muß sich darüber im Klaren sein, daß eine Chemo bei Lungenkrebs im fortgeschrittenen Stadium nur für eine gewisse Zeit hilft - in den allermeisten Fällen bilden sich schnell Resistenzen und die Chemo wird wirkungslos.

Meine Mutter wird jetzt sein zweieinhalb Jahren gegen ihr metastasiertes Bronchialkarzinom behandelt - und ist aufgrund dessen schon fast eine Rarität. Sie bekommt am Dienstag bereits ihre 20. Alimta-Gabe - und ist diesbezüglich wiederum eine Rarität.

Wenn Du Dich doch noch für eine Chemo entscheiden solltest, dann solltest Du mit Deinem behandelnden Onkologen ganz in Ruhe darüber diskutieren, welche Therapie für Dich die richtige ist. Neben den Standard-platinbasierten Therapien gibt es noch eine ganze Reihe Chemotherapeutika der zweiten und dritten Generation, die als Monotherapie recht verträglich sidn. Für Dich muß nicht unbedingt Alimta die richtige Wahl sein. Aufgrund Deines jungen Alters könntest Du vielleicht an einer Studie mit einem neuen sogenannten Angiogenesehemmer (z.B. Bevacizumab (Avastin)) teilnehmen. Dieses Mittel verhindert die Bildung von Blutgefäßen im Tumor und unterbindet die Metastasierung. Ein Weg, der auf dem diesjährigen Kongreß der ASCO (American Society of Clinical Oncology) ausführlich besprochen wurde und der wahrscheinlich bald eine große Rolle in der Lungenkrebstherapie spielen wird.

Eine andere Möglichkeit wäre die Gabe von Tarceva (Erlotinib); da müßtest Du eine Tablette täglich nehmen, die Nebenwirkungen sind erträglich.

Alimta gibt es leider nicht als Tablette. Hier müßtest Du eine etwa 15minütige Infusion alle drei Wochen über Dich ergehen lassen (zusätzlich noch während der Therapie drei Tage lang Cortison nehmen, insgesamt 24mg verteilt auf drei Tage, Folsäure und ab und an eine Vitamin B12-Sprizte. Alles nicht dramatisch). Die Nebenwirkungen sind im Prinzip chemotypisch: meiner Mutter geht es ab etwa drei Tage nach der Therapie schlecht; sie ist müde, ihr ist übel, sie hat keinen Appetit. Etwa 7 Tage nach Therapie geht es ihr wieder besser. Hier noch ein Link zur Selbstinformation:

http://www.emea.eu.int/humandocs/PDF...-564-PI-de.pdf

Die Chance, daß Alimta so gut hilft wie bei meiner Mutter, ist sicher kleiner als 1 zu 10. Du mußt für Dich selbst entscheiden, welchen Weg Du gehen willst, und ich bewundere Dich für Deine Konsequenz. Das nötigt mir meinen größten Respekt ab.

Für Fragen aller Art stehe ich gern zur Verfügung!

Michael
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