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Alt 01.08.2006, 19:40
PetraW PetraW ist offline
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Registriert seit: 30.12.2005
Beiträge: 57
Frage Mal an die Angehörigen von Krebskranken, wie meistert ihr euren Alltag

Hallo ihr Lieben,
wie meine Überschrift schon sagt, möchte ich gerne wissen wie ihr euren Alltag meistert. Wie gebt ihr euch im Berufleben genauso wie früher ? Oder seit ihr ernster geworden ?. Oder in der Freizeit, merkt man es euch an ? Oder habt ihr es geschafft auch mal abzuschalten ?

Also ich erzähle mal von mir, den es ist ja unhöflich euch mit Fragen zu löchern und selber halte ich mich raus .

Mein Dad ist jetzt schon über zwei Jahre an Krebs erkrankt und am schlimmsten war bis jetzt das erste Jahr für mich, da habe ich oft geheult und habe schon daran gedacht wie die Todesanzeige gestalten etc. Irgendwann je weiter die Zeit fortgeschritten ist, konnte ich immer besser abschalten, habe oft unter der Woche auch mal Zeitpunkte gehabt wo ich nicht daran gedacht habe an meinen Dad, aber jedesmal besonders wenn es Richtung Wochenende ging habe ich mir Gedanken gemacht ganz intensiv.

So blieb es bei mir, ich war in meinem Berufs- und Freizeitleben immer noch die Alte. Habe es auch so gut es ging verborgen vor den anderen, den die können ja nicht `s dafür und man muß ja trotzdem noch funktionieren.

So habe ich mir wohl ein schönes Schutzschild aufgebaut daß jetzt am Sonntag brutal nierdergerissen wurde. Den an diesem Wochenende bin ich das erste mal ohne schlechte Gedanken zu meinen Eltern gefahren und prompt ging es meinem Dad sehr schlecht und seitdem ist nicht`s mehr wie es war. Es gibt momente da kann ich kaum die Tränen in meiner Arbeit zurückhalten, was natürlich super ist, bin Arzthelferin und kann doch den Patienten nicht mit verheulten Augen gegenübertreten. Dann gibt es wieder momente wo ich mich ganz normal verhalte, ich lache dann auch mit meinen Kolleginen und reiße Witze. Aber dieses Wechselbad der Gefühle . Und wie soll es erst werden wenn es wirklich ganz schlimm kommen sollte, ich weiß momentan echt nicht woher die Kraft nehmen ?

Meine Kollegin, die selber ihre Mutter vor ein paar Jahren an diesen verdammten Krebs verloren hat macht mir immer Mut. Sie meint wenn der Moment da ist , dann bekommst du die Kraft glaube mir.

Aber so hilflos wie ich mich am Sonntag gefühlt habe, kann ich es kaum glauben daß die Kraft kommt

Wie geht ihr mit der Situation um ?

Würde mich wirklich interessieren, vielleicht mache ich mir ja dann auch nicht mehr so viel vorwürfe, wenn ich mich beim lachen erwische, den ich darf das nicht ist noch so mein Gedanke. Ich bin als richtig wütend auf mich, wie kann ich hier hocken und lachen und scherzen und meinem Dad geht es so schlecht .

Vielen Dank für`s lesen und evt. antworten.

Liebe Grüße

Petra

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