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  #1  
Alt 04.08.2006, 22:36
Benutzerbild von Gaby
Gaby Gaby ist offline
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Standard AW: HILFE! Bronchialkarzinom mit Hirn- und Knochenmetastasen... mit 36??

Hallo Andrea,
zunächst mal zu deinen Fragen:

1) Der Pneumothorax ist eine Ansammlung von Luft im Pleuraspalt, also zwischen den beiden Schichten des Lungenfells. Dadurch kommt es zu einem teilweisen oder kompletten Kollaps eines Lungenflügels, d.h. eine Lungenhälfte fällt in sich zusammen.

Zu einem Pneumothorax kann es spontan, nach einem Unfall oder auch nach medizinischen Eingriffen kommen. Möglicherweise ist er nach der Biopsie (Entnahme der Gewebeprobe) aufgetreten. Das ist eine nicht selten auftretende Nebenwirkung / Risiko bei Biopsien. Daher geht es nun vorrangig darum, die Lunge wieder zu aufzubauen und die Atemnot zu reduzieren.

2) chronische Bronchitis (leichtgradig)

3) hört sich nach einem Adenokarzinom an (bin mir aber nicht ganz sicher), aber Genaues wird erst die Auswertung der Gewebeprobe ergeben. Wenn 2x2 eine Grössenangabe ist, dann ist der Tumor klein, was aber leider nichts über seine Bösartigkeit aussagt. Bei meinem Lebensgefährten war er 3x4 cm und hat sich auch während der gesamten Zeit nicht an Grösse verändert.

4) stark vaskularisiert bedeutet, der Tumor ist stark mit Blutgefässen versorgt.
Leider ist das nicht gut, denn zum einen kann er durch eine gute Blutversorgung schneller wachsen und zum anderen streut er schneller Metastasen über den Blutkreislauf.

Was mich wundert, ist die Aussage, dass eine Chemo nur für die Metastasen gemacht werden soll. Die Chemo wirkt im gesamten Blutkreislauf, also eigentlich auch auf den Tumor.

Leider kann man erst etwas Konkreteres sagen, wenn ihr am Montag das Staging bekommt... die Klassifizierung des Tumors.

Ihr könnt von allen Untersuchungsergebnissen Kopien anfordern, das ist im Patientenrecht geregelt und damit ggf. noch eine zweite Meinung einholen bzgl. der Behandlung.

Vielleicht kann hier noch jemand von den Mitlesern über event. Erfahrungen mit der Uniklinik Köln berichten oder Empfehlungen geben.

Hoffentlich kann die Lunge bis Montag stabilisiert werden, damit die Untersuchungen zügig weitergehen. Ich drücke Euch die Daumen.

Gaby
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Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.
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  #2  
Alt 04.08.2006, 23:00
Hühnchen Hühnchen ist offline
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Standard AW: HILFE! Bronchialkarzinom mit Hirn- und Knochenmetastasen... mit 36??

DANKE Gaby für die Antworten. Du hilfst mir echt etwas weiter... Wir sind übrigens in der Uni Bonn...

Andrea
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  #3  
Alt 07.08.2006, 22:14
Hühnchen Hühnchen ist offline
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Standard AW: HILFE! Bronchialkarzinom mit Hirn- und Knochenmetastasen... mit 36??

Hallo ....

meine Schwester soll jetzt morgen zum Knochen-CT und in die Röhre... sowie zu einer gynäkologischen Untersuchung... CT usw. kann ich mir ja erklären aber warum Gyn.-Untersuchung? Könnte da doch etwas anderes hinterstecken? Eigentlich sollte der Biopsie-Befund heute kommen aber nun heißt es erst Gyn.-Untersuchung... wir sind ratlos...

Andrea
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  #4  
Alt 07.08.2006, 22:31
Benutzerbild von Soraya
Soraya Soraya ist offline
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Standard AW: HILFE! Bronchialkarzinom mit Hirn- und Knochenmetastasen... mit 36??

Hallo Andrea,

war geschockt, als ich alles gelesen habe. Hab meinen Vater im April verloren an dieser "verdammten" Krankheit. Er war 63. Haben viel mitgemacht die letzten zwei Monate, aber wir konnten ihm nix abnehmen, haben geholfen wo es ging. Aber nun zu dir und deiner Sister, vielleicht sind sich die Ärzte noch nicht einig, ob der Primärtumor in der Lunge ist...... Es tut mir unendlich leid für deine Schwester, ich hab sehr viel gelesen als die Diagnose bei meinem Vater gestellt wurde, nicht kleinzellig Bronchialkarzinom mit Lebermetastase!
Weisst du, ob es bei deiner Schwester kleinzellig oder nicht kleinzellig ist? Ist auch sehr wichtig, aber der Rest hätte ja noch warten können.... mit den anderen Metastasen. Ich hab es voller Mitleid auch meiner Mutter und Schwester erzählen müssen und dachte, heut Abend gibt es was neues.... ich drück dir, deiner Schwester ...und der ganzen Familie ganz ganz fest die Daumen. Seid stark..........aber ich kann dir sagen....auch wenn du jetzt denkst, "ich schaff das nicht" es ist nicht so, du wirst einen Engel auf deiner Seite haben der dir sehr viel Kraft gibt. Du wirst deine Schwester unterstützen wo du nur kannst, du kannst ja im Moment ohnehin an nix anderes denken.

Das ist bei mir heut noch so. Alles geht mir immmer und immer wieder durch den Kopf.

Liebe Grüsse, denk an Euch und schließ Euch in mein Gebet mit ein
Josie
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  #5  
Alt 08.08.2006, 19:06
kathie kathie ist offline
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Standard AW: HILFE! Bronchialkarzinom mit Hirn- und Knochenmetastasen... mit 36??

Hallo Andrea,

ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es euch geht. Uns haute die Nachricht "Lungentumor" zu Ostern 2006 um. Mehrere Monate wurde mein Mann (51) aufgrund von Rückenschmerzen falsch behandelt. Zuletzt konnte er kaum noch gehen, sein ganzer Allgemeinzustand verschlechterte sich. Dann endlich ein CT, was die grausige Wahrheit brachte. Großer Lungentumor in beiden Lungenflügeln mit Knochenmetastasen in LWS und Hüftgelenk, Lebermetastasen, Lymphknotenmetastasen. Zu diesem Zeitpunkt lt. CT noch keine Hirnmetastasen. Es erfolgte umgehend eine Bronchoskopie, sofortige Schmerzmedikation mit u.a. Morphinplaster, Strahlentherapie für LWS und Hüfte (10 x) sowie Chemotherapie gegen den Haupttumor in der Lunge. Bei Aufnahme konnte mein Mann nur im Rollstuhl sitzen. Bei seiner Entlassung schon wieder langsam am Rollator gehen. Da die 1. Chemo gut vertragen wurde, folgte nach 4 Wochen der 2. Kurs (nennt man so). Beim 3. Kurs konnte mit der Chemo nicht rechtzeitig angefangen werden, da die Nierenwerte extrem schlecht waren. Umstellung der Chemo auf ein anderes Medikament. Dieses Medikament schlug auch auf die Nieren, so dass die stationäre Chemo abgebrochen werden musste und nun alle 3 Wochen eine ambulante (soll besser nierenverträglich sein) Chemo. Jetzt hat man aber nochmal vom Kopf ein Kernspint. gemacht und zwei Hirnmetastasen gefunden, die bestrahlt werden. Hätte mein Mann diese ganze Behandlung nicht mitgemacht, wäre er heute lt. den Ärzten schon tot. So geht es ihm jetzt esser (er geht zumindest an Krücken und hat nicht mehr solch extreme Schmerzen). Tatsache ist aber, dass mein Mann ein Adenokarzinom Stadium IV hat und seine Lebenserwartung maximal 1 Jahr betragen wird; durch das Auftreten von Hirnmetastasen aber eher weniger. Für uns heißt es Abschied nehmen, so schmerzhaft das auch ist. Wir haben übrigens auch zwei Kinder, die sehr unter dieser Situation leiden. Ich selbst mache seit einigen Wochen eine Psychotherapie, die sehr hilfreich ist, um mit einer solchen Situation besser umgehen zu können.
Ich wünsche euch viel, viel Kraft und grüsse euch Kathie
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  #6  
Alt 10.08.2006, 07:31
Hühnchen Hühnchen ist offline
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Standard AW: HILFE! Bronchialkarzinom mit Hirn- und Knochenmetastasen... mit 36??

DANKE...

Ihr seid alle so nett und versucht Mut zu machen - echt klasse... zumal man selber einfach nur down ist.

Die Ärzte an unserer Uni sind einfach nur "Doktoren"... Es ist super schwer Informationen etc. zu erhalten. Berichte wollen Sie uns auch nicht geben, da dies psychologisch nicht gut für uns wäre???!! Jetzt haben sie noch Knoten in der Leiste und weitere im Rücken gefunden und wollen uns erst weitere Infos geben, wenn das "Gesamtpaket" steht... Na prima... die doktern rum und keiner sagt was... Ich verstehe das nicht... Meine Schwester ist langsam depremiert und wird immer weniger... Mittlerweile kriegt sie nur Schmerzmittel (alle 4 Stunden 40 Tropfen Novalgin + Tramal) aber es wird nichts weiter gemacht... Was sollen wir davon halten?

Andrea
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  #7  
Alt 10.08.2006, 10:03
kathie kathie ist offline
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Standard AW: HILFE! Bronchialkarzinom mit Hirn- und Knochenmetastasen... mit 36??

Hallo Hühnchen,

bist du sicher, dass deine Schwester kein Morphium gegen die Schmerzen bekommt. Sinnvoll wäre mittlerweile die Schmerzeinstellung mit einem Schmerzpflaster gewesen z.B. Durogesic (wird alle 3 Tage gewechselt und es gibt bei richtiger Dosierung keine Schmerzspitzen mehr, da regelmäßig Morphin in geringen Dosen dem Körper zugeführt wird. Tramal und Iboprofen hatte mein Mann auch bevor wir wussten, dass es Krebs ist. Hatte alles nicht geholfen. Übrigens habt ihr ein Recht auf Informationen, damit ihr besser mit der Situation umgehen könnt. Such evtl. mit einem anderen Verwandten (nicht in Gegenwart deiner Schwester) das Gespräch zum behandelnden Arzt und bleibt hartnäckig am Ball. Hab ich auch getan. Weiterhin viel Mut und Kraft. Irgendwie werden wir das alles schaffen!!!

Liebe Grüsse Kathie
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