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  #1  
Alt 24.10.2006, 11:23
MonikaMaria MonikaMaria ist offline
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Registriert seit: 21.06.2006
Ort: Kelkheim
Beiträge: 17
Standard An Peti

Hallo Peti,

ich habe eben alle deine Beiträge gelesen. Ich wollte mein tiefstes Beileid aussprechen. Es tut mir so leid. Ich kann mir momentan gar nicht vorstellen wie es sein wird, wenn mein Vater von uns geht. Danke zurzeit dem lieben Gott für die Kraft die ich gerade habe. Lange dachte ich, mir geht es so gut weil ich es Verdränge oder weil ich eine so gute Hoffnung habe aber nein… mir ist bewusster denn je dass mein Papa bald von uns geht. Vielleicht geben uns unsere Kinder etwas mehr Kraft (?) Sie lenken einen ab und geben viel Freude. Andererseits mag ich gar nicht daran denken wie es sein wird, wenn sie ihren Opa nicht mehr haben. Wie werde ich reagieren wenn sie später nach ihm fragen? Wo ist er? Ach mensch…
Wenn mich einer früher gefragt hat wovor hab ich am meinsten Angst, war es der Tot meiner geliebten Menschen. Ich dachte ich werde es nicht überleben. Momentan geht es mir relativ gut. Ich bin oft wie neben mir aber auf den Tag, an dem ich „zusammenbreche“ warte ich noch. Ich weiß nicht woher die Kraft kommt…. Aber ich weiß ganz gut, dass irgendwann der Tag kommen wird an dem mich diese Kraft verlassen wird.

Ich glaube was mich so aufbaut ist auch die Tatsache, dass man nicht alleine ist. Ich lese so gerne hier im Forum, auch wenn es mich dann doch etwas runterzieht aber es tut gut zu wissen dass es Leute gibt die einen verstehen, hoffen und mitleiden.

Ich fühle jetzt mit dir und werde mich an deine Worte wie z.B. Erlösung für deine Mama noch erinnern.

Liebsten Grüsse

Monika
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  #2  
Alt 25.10.2006, 10:59
peti peti ist offline
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Registriert seit: 29.06.2006
Beiträge: 84
Standard AW: Kann mir jemand bitte, bitte helfen?Nexavar

Liebe Monika,
als ich gestern Deine Worte gelesen habe, war mir als würde ich meine eigenen Gedanken lesen.
Genauso ging es mir auch. Aber glaub mir, Du wirst die nötige Kraft und Stärke haben, da bin ich ganz sicher.
Zu Beginn der Krankheit denkt man, hoffentlich ist es kein Krebs, dann hoffentlich gibt es keine Metastasen, dann hoffentlich läßt es sich behandeln und zuletzt hoffentlich ist sie bald erlöst und muß nicht leiden. Mit jeder dieser Stationen wird man finde ich ein wenig stärker.
Versucht jeden Tag, jede Minute mit Deinem Vater zu genießen und ich wünsche Euch von Herzen, daß Ihr noch ganz viele davon habt.
Ich habe die letzten 14 Tage bei meinen Eltern gewohnt, um meinem Vater helfen zu können und um da zu sein wenn Mama stirbt. Trotz des Wissens, daß es die letzten Tage sind, war es eine intensive, ich würde fast sagen schöne Zeit. Es hört sich vielleicht komisch an, aber im Angesicht des Todes lebst Du intensiver. Der Moment, als sie gestorben ist hatte nichts schreckliches oder erschreckendes. Davor brauchst Du keine Angst zu haben. Du bist sehr stark und wirst das schaffen und wenn Du jemanden zum Reden brauchst, wirst Du hier immer jemanden finden.
Du hast Recht, die Kinder helfen und lenken ab. Ich bin innerlich sehr traurig, aber weinen kann ich nicht. Noch nicht, vielleicht kommt es noch. Befreiend wäre so ein Tränenbad bestimmt.
Zu Beginn der Diagnose hat es mich so sehr belastet, daß die Kinder keine Oma mehr haben würden. Sie hingen so sehr aneinander und ich dachte ihre Welt würde stehen bleiben ohne sie. Aber so ist es nicht. Ich habe ihnen alles erklärt, aber um wirklich zu verstehen sind sie zu klein (4 3/4, 3 und 10 Monate). Ihre Welt dreht sich wie immer weiter, vielleicht auch, weil sie ein Jahr lang erlebt habe, wie die geliebte Oma immer weniger wurde, bis es sie irgendwann nicht mehr gab. Manchmal macht es mich ungerechterweise sogar ein wenig traurig, daß sie sie offenbar so gar nicht vermissen, wo sie doch zum größten Teil nur für sie gekämpft und gehofft hat sie noch ein wenig wachsen zu sehen. Doch wie gesagt, das ist ungerecht und ich sollte froh sein, daß sie nicht leiden.
Liebe Maria, ich wünsche Dir von Herzen alles Liebe und Kraft. Du wirst sie haben, da bin ich sicher und sollte sie uns doch mal verlassen, dann weinen wir hier zusammen, was hälst Du davon?
Ich denke an Euch
Peti
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  #3  
Alt 25.10.2006, 11:27
MonikaMaria MonikaMaria ist offline
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Registriert seit: 21.06.2006
Ort: Kelkheim
Beiträge: 17
Standard AW: Kann mir jemand bitte, bitte helfen?Nexavar

Hallo Peti,

danke schön für die lieben Worte. Es tut unheimlich gut mit jemanden zu reden der einen so gut versteht. Vor allem jetzt wo mich die Kraft doch langsam verläßt. Vielleicht nicht die Kraft aber seit dem sich der Zustand meines Vaters so plötzlich und so sehr verschlechtert hat weine ich doch schon öfters. NAtürlich nur wenn ich alleine bin aber heute ist es fast ununterbrochen. Vielleicht weil es mir bewußt wird, dass das Ende kommt. Habe gehoft dass seine Verwirrheit und alles drum rum von den Tabletten die er nahm kam aber diese sind schon längst abgesetzt doch sein Zustand bessert sich nicht. Ich könnte noch darauf hoffen, dass die Metastasen, die er wahrscheinlich im Kopf hat zu bekämpfen sein könnten aber ich glaube das ehrlcih gesagt jetzt auch nicht mehr. Er hat sich schon selber aufgegeben und fragt "was ist wenn ich da noch was im Kopf habe?" ja... was wird dann? Bzw. wie wird er dann reagieren? Der Arzt sagte sie werden dann bestrahlt. Wird er es überstehen? WEnn er doch jetzt schon so schwach ist? Alles fragen auf die es keine Antworten gibt. Die Zeit wird es mit sich bringen und der liebe Gott wird es machen wie er es für richtig hällt (sage ich mir immer wieder ich versuche auch immer etwas positives in allen zu sehen, nur ist es immer schwieriger). Alles in einem werden wir noch alle viel Kraft brauchen!!!! Ich hoffe meine Mutter kommt damit auch gut zu recht und mein kleiner Bruder (er ist 20). Um mich mache ich mir nicht so viele Sorgen... ich werde damit irgend wie zurecht kommen.... wird nicht leicht aber wie wird es mit den anderen?
Eins steht fest... ich werde hier noch oft reinschauen... und ich danke euch allen jetzt schon dafür dass ihr da seid. Es tut so gut.

Wenn es so weit ist frage ich auch was man den Kindern sagen soll. Wie bringt man es denen bei? Mit Engeln und Himmel klar. Aber sagt man es auch dass er unter der Erde ist auch oder? Sie werden es schließlich bei der Beerdigung sein oh Gott.... jetzt kommen mir wieder die Tränen........
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  #4  
Alt 27.10.2006, 17:09
orgelbass orgelbass ist offline
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Registriert seit: 29.04.2006
Beiträge: 132
Standard AW: Kann mir jemand bitte, bitte helfen?Nexavar

Liebe MonikaMaria!
Ich kann gut verstehen, wie es dir ergeht. Meiner Mutter geht es derzeit mit Nexavar und Mistel erstaunlich gut - nach der OP hatten wir aber praktisch den ganzen April das Problem, dass wir nie wussten, ob sie den nächsten Tag erleben würde. Mein Freundes- und Bekanntenkreis ist darüber sehr geschockt, vor allem damit, dass wir in der Familie damit irgendwann sehr entspannt umgehen konnten. Dabei haben wir uns großteils nur selbst gestützt und nach außen eine Maske aufgesetzt - o Gott! Allein bei dem Gedanken kommen mir die Tränen! Derzeit wissen wir alle ganz genau, dass jeden Tag die Erkenntnis kommen kann, "dass es jetzt dahin geht", wie wir in Bayern sagen. Aber irgendwie lernt man auch mit dieser Situation zu leben - es hilft ja alles nichts!
Grausen tuts mir allerdings auch vor der Frage, wie wir das den Enkeln mal beibringen sollen. Objektiv betrachtet können wir alle den Kampf mit dieser sch..... Krankheit nicht gewinnen - wir können sie nur ein gewisse Zeit massiv einbremsen!

Sende dir gaaaaanz viel Kraft!

orgelbass
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  #5  
Alt 07.11.2006, 09:27
Nerie Nerie ist offline
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Registriert seit: 27.06.2006
Beiträge: 128
Standard AW: Kann mir jemand bitte, bitte helfen?Nexavar

Hallo, Ihr Lieben!
Möchte mich mal wieder unter dieser Überschrift melden, da ja meine Muttsch mitten in der Nexavarphase steckt. Sie hat jetzt 4 Wochen hinter sich und bisher ganz gut, aber jetzt kommen wahrscheinlich die ersten Nebenwirkungen, ist ja wohl auch normal, bei diesen Hammertabletten. Sie hat gestern gebrochen, wie Magensäure und Galle und kann fast gar nichts essen. Das seit ca. 2 Tagen. Man ist schon hilflos und es tut einen so leid, sie so zu sehen. Ist das auch jemandem bekannt, mit dem Magen? Vielleicht hat ja jemand einen Tipp, wie man das etwas lindern kann, wäre echt dankbar für jede Info.
Ich wünsche Euch allen einen angenehmen Tag! Tschüß, Nerie!
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  #6  
Alt 07.11.2006, 09:52
Wamper Wamper ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.06.2005
Beiträge: 343
Standard AW: Kann mir jemand bitte, bitte helfen?Nexavar

Bei Chemotherapie gibt es ein gutes Mittel gegen Erbrechen. Bitte frag den Arzt mal nach Zofran.
Gruß Dorothea
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  #7  
Alt 07.11.2006, 20:55
Uli1978 Uli1978 ist offline
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Registriert seit: 09.07.2006
Beiträge: 61
Standard AW: Kann mir jemand bitte, bitte helfen?Nexavar

Hallo Nerie,

leider kann ich Dir da auch nicht helfen, denn meine Mum hat zwar sonst fast alle Nebenwirkungen mitgenommen, diese aber nicht.
Ansonsten Kopf hoch. Im Forum und bei meiner Mum hatte ich immer den Eindruck, dass nach 6 Wochen ungefähr die Nebenwirkungen deutlich nachlassen (bevor sie dann natürlich wieder kommen). Kannst ja den ersten Teil mal Deiner Mum erzählen! Das gibt Kraft, bis dahin durchzuhalten. Und dann sollte auch schon die erste Untersuchung anstehen. Und wenn dann die ersten positiven Ergebnisse kommen, sollte die Kraft wieder da sein!

Also durchhalten.
Viele Grüße,
Uli
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