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  #1  
Alt 31.10.2006, 10:14
Sabrina84 Sabrina84 ist offline
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Registriert seit: 30.10.2006
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Standard AW: Leben zwischen Hoffnung und Angst

Hallo liebe Jelly, Birgit und Bobbylee!

Vielen Dank für eure lieben und beistehenden Worte !

Morgen wird meine Mama entlassen. Sie wohnt erst einmal bei mir, weil sie da nicht so viele Treppen laufen muss und das wegen der OP (Blindarm und Darm) noch nicht so gut kann. Ich werde ihr heute einkaufen gehen was immer sie möchte. Ich möchte ihr die Tage bei mir so wundervoll und angenehm wir möglich gestalten. Besonders, weil in 3 Wochen die Chemo anfängt. Sie hat sehr stark abgenommen. Wiegt nur noch 50 kilo bei 1,60. Werde lecker kochen, damit sie was auf die Rippen bekommt. Bei dieser Chemo verliert sie glücklichweise dieses Mal nicht die Haare. Wundert mich sehr, dass die kommende Chemo wohl harmloser und besser verträglicher ist als die beim Brustkrebs. Aber erleichtert mich natürlich und ich hoffe, dass dies kein schlechtes Zeichen ist.

Glücklicherweise kommen am Donnerstag in die Klinik in der meine Mama noch liegt viele Ärzte aus unterschiedlichen Kliniken zusammen, die ihren Fall und auch andere Krankheitsfälle der Klinik besprechen. DAs war Zufall. Ein glücklicher Zufall wie ich finde.

Ich habe das Gefühl, dass es vielleicht ab nun bergauf gehen wird. Man darf ja nicht alles schwarz malen. Es ist zwar schwer, aber der Pessimismus springt sonst noch auf meine Mama über auch wenn man nichts sagt (sie kennt mich schließlich in und auswendig) und das kann sie nicht gebrauchen. War gestern mal wieder fix und fertig, nur noch am Heulen oder stumm wie ein Fisch. Die Verzweiflung packt einen immer wieder und lässt einen kaum noch los. Aber ich werde stark sein für meine Mama. Sie MUSS wieder gesund werden. Damals haben die Ärzte ihr kaum Chancen eingeräumt und sie wurde wieder ganz gesund. Das schaffen wir auch ein zweites Mal. Ich werde mich mit meinen 21 Jahren nicht mit dem Gedanken abfinden, dass sie es nicht schafft. Der Kampf kann nun beginnen haben wir gesagt und wir werden ihn gewinnen ! Ich glaube fest daran ! Alles andere wäre verrückt ! Trotz allem tut es sehr sehr weh und die das Leben zwischen Hoffnung und Angst bringt einen fast um den Verstand. Aber irgendwie muss es weitergehen. Wir haben mittlerweile wirklich gute Möglichkeiten mit der Medizin und meine Mama will Leben und das ist das WIchtigste. !!! Aber ab heute muss die Verzweiflung erst einmal aufhören und hinten anstehen. Genausowenig, wie meine Mutter ihren Körper vom Krebs besiegen oder kontrollieren lassen will geht es mir mit der Verzweiflung. SIe muss weg und Platz für die Hoffnung machen. Ich bin aber schon froh, dass ich kein eines Mal vor meiner Mama geweint habe. Das wäre nicht in Ordnung.

Es ist schön, dass es Menschen wie euch gibt. Ich kenne euch nicht, aber es tut gut sich alles von der Seele zu schreiben und Menschen zu haben, die einem zuhören, Halt geben und mitfiebern. Ich bin auch in Gedanken ganz bei euch und drücke jedem einzelnen die Daumen, dass die Genesung naht.

Sabrina
  #2  
Alt 31.10.2006, 10:38
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Jelly Jelly ist offline
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Standard AW: Leben zwischen Hoffnung und Angst

Liebe Sabrina,

na da ist ja viel Hoffnung und Kampfgeist - das ist eine gute Grundlage, es ist aber auch nicht falsch, wenn Du mal auch in Beisein Deiner Mutter weinst, ist doch nicht schlimm, wenn sie merkt, daß auch Du mal eine Weinpause brauchst, ist doch wie Dampf ablassen, Du bist doch keine Maschine, das weiß Deine Mutter auch, vielleicht bindet das ja auch noch mehr zusammen, wenn sie merkt, daß Du ihr gegenüber nichts zurückhälst, Du bist ja keine Heulboje, die nur noch den Kopf hängen läßt, das würde Deine Mutter bestimmt belasten, aber eine "Weichheit" ab und zu tut auch gut.....

Nach meiner Darm-OP hatte ich auch gute 10 kg weniger, mein Mann hat mir einer super leckere Hühnersuppe gekocht mit viel Gemüse und nicht zu fett, das war wunderbar, hab mich fast die erste Woche daheim davon ernährt, hab sie super gut vertragen und bin gut zu Kräften gekommen. Dabei hat mir auch eine Heilpraktikerin geholfen, sie hat mich besucht und mir Vitamine und andere Aufbaupräparate gespritzt, habt Ihr Kontakt zu einem Heilpraktiker ?

Eine Chemo ist nicht weniger leicht zu vertragen, wenn die Haare nicht ausfallen, ich habe die Chemos sehr schlecht vertragen, ich vermute sie bekommt das FOLFOX-Chema, denn bei FOLFORI können die Haare ausgehen (das Med. Irinotecan kann den Haarausfall auslösen). Bei FOLFOX gibt es aber andere blöde Nebenwirkungen, aber die Studien zeigen, daß beide Chemata im Allgemeinen gut anschlagen, bekommt Deine Mutter auch Antikörper wie Avastin oder Erbitux ?

So, nun nimm Dir Zeit für Deine Ma und umsorg sie schön, ich hab das sehr gebraucht, als ich nach den OPs wieder daheim war, mein Mann war da großartig. Gibt es eigentlich einen Vater ?

Alles Liebe und Gute für Euch beide !

Liebe Grüße
Jelly
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  #3  
Alt 31.10.2006, 11:11
Sabrina84 Sabrina84 ist offline
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Standard AW: Leben zwischen Hoffnung und Angst

Hallo Jelly,

wir wissen noch nicht genau, was für eine CHemo sie bekommt. Das werden die Ärzte entscheiden, die sich am Donnerstag zusammensetzen. Aber fakt ist, dass sie meinten, ihre Haare könnte sie dieses Mal behalten, nicht so wie beim Brustkrebs. Natürlich kann man sagen, dass es egal ist, wie man aussieht hauptsache man wird gesund, allerdings habe ich gemerkt, dass es psychologisch gesehen doch ein bisschen besser zu verkraften ist, wenn sie bleiben. Meine Mama hat wieder lange Haare wie früher. Es ist gut, wenn man in den SPiegel schaut und nicht noch zusätzlich allzu krank aussieht denke ich. Aber wenn sich das nicht vermdien lässt, nimmt man es natürlich in Kauf. Es war nur eine kleine gute Nachricht, als wir erfuhren, dass sie die Haare nicht verliert.

Ich weiß noch gar nichts über Antikörper. Ich glaube nicht, dass sie das bekommt. Bei ihr hat die letzte Chemo sehr gut angeschlagen und ich denke, sie könnte dieses Mal wieder Glück haben. Wir dürfen uns nur nicht unterkriegen lassen. Wie gesagt: Der Kampf kann beginnen und das wird er auch ! Das scheiß Ding hat nichts in unserem Leben verloren!
  #4  
Alt 01.11.2006, 16:12
trinnety trinnety ist offline
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Standard AW: Leben zwischen Hoffnung und Angst

hi to all

als ersters muß ich mal ein dickes lob an all die lieben leuten, die einem zuhören und einfach nur für einen da sind.

hi Sabrina
habe deine ganzen beiträge gelesen. es ist echt so gemein, das deine mutter wieder von den sch... krebs befallen wurde.
aber es ist gut das deine mutter kämpfen will. naja kopf hoch . werde dir ma abens schreiben
  #5  
Alt 01.11.2006, 18:06
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Jelly Jelly ist offline
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Standard AW: Leben zwischen Hoffnung und Angst

Hallo Ihr Lieben,

ich bin im totalen Urlaubstaumel !!!!!

Habe gerade unseren "Winterurlaub" gebucht, wir fliegen für gute zwei Wochen auf die Philippinen, am 19.1. gehts los, dann kann ich meinen Geburtstag dort im Paradies feiern, ich bin total aufgelöst, würde am liebsten gleich losfliegen...... am 6.2. landen wir dann früh morgens wieder hier im Frankfurt. Wir wohnen in einem total schönen kleinen Resort mit ca. 25 kleinen Villen (also ca. 50 Gäste) bei Cebu auf einer kleinen Insel bei Bohol, Sonne weißer Strand und Meeresrauschen..... ich komm garnicht mehr runter.... das Resort erteilt ca. 2000 Absagen pro Jahr auf Reservierungsanfragen, weil sie eigentlich auf Monate ausgebucht sind. Ich habe über eine Tauchschule angefragt und der kennt den Besitzer des Resorts und da ging noch was.... mußte mich sofort am Telefon entscheiden und hab gleich zugesagt... Christian war auch überhaupt nicht sauer, er hat sich auch gefreut und gleich den Urlaub eingetragen... der Hammer !!!!

Ihr Lieben, sorry wenn ich gerade mal auf Wolke Nr. 7 unterwegs bin... aber dieser Urlaub ist genau das, was ich mir gerade wünsche, was kann also nächste Woche beim CT schon schiefgehen, das soll alles so sein !!!

Liebe Grüße an Euch !
Jelly
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  #6  
Alt 02.11.2006, 10:28
trinnety trinnety ist offline
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Standard AW: Leben zwischen Hoffnung und Angst

christina ck
es stimmt, dieses forum ist echt klasse. mein vater hat im mai die diagnose darmkrebs bekommen. es brach ne welt für uns zusammen.
mitterweile hat er nun 5 chemozyklus hinter sich und bestrahlung. weild der tumor schon sehr groß. mitte august hatte er eine schwere darmop. ( der arzt meinte nur 30 % das er diese überlebt)... war eine schlimme zeit für ihn und auch für mich. GOTT SEI DANK hat er diese op gut überstanden. leider muß er das stoma ein leben lang haben, bei ihm wurde da der tumor so blöd saß das der schließmuskel entfernt wurde. und er hinten zugenäht wurde. " er hatt glück und hatt keine metastasen. ..... naja ... am monatag muß er noch mal zur "hoffentlich " letzten chemo- und dann abschlußuntersuchung ....wenn dann alles paßt, darf er 3 wochen auf aufbau reha.

habe solche angst, der scheiß krebs...mein vater redet immer so blöd über sterben. so wie das grab von meiner oma soll ich gar ned so schön bepflanzen, weil es ja dann schade ist. wenn doch bald stirbt..... des tut so weh.
er will gar ned leben, er hatt den mut zum kampf verloren... daweil brauche ich ihn doch noch so sehr... auch wenn er immer grantig ist.
  #7  
Alt 02.11.2006, 10:35
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Jelly Jelly ist offline
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Beiträge: 740
Standard AW: Leben zwischen Hoffnung und Angst

Hallo Ihr Lieben,

danke für Eure schönen Worte - ja, Christian hat gestern abend am PC gesessen und Bilder und Berichte studiert, er ist nun auch im Urlaubsfieber.... habe meinen Geburtstag schön des öfteren in fernen Ländern gefeiert, da wir ja gerne tauchen und der Winter für manche Region die beste Jahreszeit für einen Urlaub ist. Meinen 40. Geburtstag werde ich ganz besonders in Erinnerung behalten, da waren wir auf Tobago, hatten 5 Wochen Tauchurlaub in der Karibik hinter uns, Christian hat einen Geburtstagstisch bestellt, ausgeschmückt mit vielen bunten Blumen, ein tolles Essen, Champagner, es war ein Traum .... diese Erinnerungen sind mir ein großer Schatz und diese Urlaube sind immer wieder Motivation, der Krankheit die Stirn zu bieten. Und das wird mir auch jetzt gelingen, ich bin mir ganz sicher, und dann können wir feiern und relaxen...

Liebe Lolle,

Dein Roger sieht wirklich gut aus, garnicht erschöpf und abgeschlagen, sag ihm ganz liebe Grüße von mir.

Nun nehm ich Euch einbischen mit auf meine Wolke 7, da passen alle drauf, bin mir sicher !!

Liebe Grüße
Jelly
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  #8  
Alt 02.11.2006, 13:09
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Birgit4 Birgit4 ist offline
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Ort: Schleswig Holstein
Beiträge: 1.189
Standard AW: Leben zwischen Hoffnung und Angst

Liebe Jelly,
ich freue mich von ganzen Herzen....eine gute spontane Entscheidung..."SUPER"

Ich komme natürlich gedanklich mit...

wünsche euch viel Erholung...ihr habt es verdient.


Aber das dauert ja nun noch ein wenig..."LEIDER"

erstmal drücke ich dir beide Daumen für "Morgen"
Ich umarme dich ....deine Birgit
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