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#1
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Hallo liebe Kathrin und liebe Katrin,
ja, es kann schon sein, daß manche Partner nicht kapieren, was in uns vorgeht - aber meint Ihr nicht auch, daß es - zumindest zum Teil - auch Aufgabe eines Partners ist, sich ein Bild von der Erkrankung und auch der psychischen und körperlichen Situation des betroffenen Partners zu machen? Das ist sicher nicht leicht, aber ich weiß (zum Glück!!!), daß es sehr wohl möglich ist! Es kommt aber auch immer drauf an, welches Interesse der Partner generell am Betroffenen hat. Natürlich darf man nicht vergessen, daß es für die Partner auch beileibe nicht leicht ist zuzusehen, wie die Krankheit möglicherweise fortschreitet und schon gar nicht - im schlimmsten Fall - allein zurück bleiben zu müssen.... Ich denke aber, solche blöden markigen Sprüche wie "Blaumacherin" oder so können sich die Jungs (die weiblichen Angehörigen auch!) durchaus schenken. Irgendwie sehe ich schon, daß sehr oft wohl Hilflosigkeit und auch Angst vor den eigenen Gefühlen die Auslöser für solche verletzenden Reaktionen sein können - aber mal ganz ehrlich: was hilft uns das? Klar, Katrin hat auf jeden Fall recht: gerade mit der Familie sollte es möglich sein zu reden, sich auch mal gehen zu lassen und mal ein ganz dickes Tief ausleben zu dürfen. Wenn man nicht daheim, in seinen eigenen vier Wänden, bei seinem "Bezugsmenschen" so sein darf, wie es einem gerade geht - wo denn dann? Und wenn man dann bloß dumme Sprüche und Unverständnis erntet, ist es schon sehr schwierig. Eine Möglichkeit wäre eine Paartherapie - aber ich kann mir nicht so ganz vorstellen, daß ein Angehöriger, der seine Partnerin z.B. anbrüllt, sie solle sich nicht so haben, zu einer Paartherapie mitgeht und dann auch noch entsprechend mitarbeitet... Wobei gerade in einer Paartherapie auch ganz viel über die Gefühle vom nichtbetroffenen Partner herauskäme. Vielleicht wäre da der erkrankte Partner sehr erstaunt, was da so alles ans Tageslicht kommt... Ich bin auch der Meinung, daß es gar nix nützt, die (Beziehungs ![]() Ich wünsch Euch ganz viel Glück, Liebe und Verständnis in Eueren bestehenden oder kommenden Partnerschaften! Viele herzliche Grüße von Euerer Claudia |
#2
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Hallo liebe Claudia, Katrin, AnnieLair, Sybilles, Hedi und alle stillen Leser,
im ersten Abschnitt von Katrins Beitrag ist wohl die Antwort: gute Informationen über was es bedeutet wenn man eine Hautkrebsdiagnose bekommen hat, auch für die Angehörigen, fehlen einfach. Ich hatte eigentlich eher an ein ausführliches Gespräch, zusammen mit dem Partner, mit z.B. einer besonders ausgebildeten Krankenschwester gedacht (Ärzte haben dafür ja wohl zu wenig Zeit) und weniger an eine Psychotherapie - wo's hakt ist ja beim Partner und nicht unbedingt beim Betroffenen selbst. Und zwar gleich im Anschluss an die Diagnose. Es geht ja hier erst einmal nur darum, dass man darauf hinweist, welche Probleme auftreten können. Wie ich ja erwähnt habe, kenne ich das deutsche System nicht sehr gut und weiß daher nicht, welche Möglichkeiten es in diese Richtung hin gibt. Ich bin sicher, dass viele (aber sicher nicht alle) Partner mehr Verständnis zeigen würden, wenn sie besser informiert wären. Ich bereue es heute ganz arg, dass mein Mann bei der Diagnose und auch sonst nie dabei war - ich wollte ihm das als Schlaganfallopfer ersparen und er wollte auch nicht mitkommen - nur zum mit mir Hinfahren hätte es gereicht und das kann ich auch alleine. Jetzt hab' ich den Salat. Er will sich von mir gar nichts sagen und erklären lassen und glaubt kein Wort. Er findet mein Interesse an allem was mit Hautkrebs zu tun hat (inkl. dieses Forum) nur makaber. Hätte ich ihn gleich mit einbezogen und hätte er gehört, was mir mittgeteilt wurde, dann wäre sein Verhalten heute vielleicht nicht ganz so negativ. Die Konsequenzen aus einem negativen Partnerverhalten zu ziehen ist ein sehr schwerer Schritt und mit viel Aufregung und Kummer verbunden, vorallem zu einer Zeit wo man ja bereits angeknackst ist. Ich persönlich kann diesen nicht tun, auch aus anderen Gründen, so sehr ich das möchte. Soweit es die restlichen Familiemitglieder, Bekannten angeht, da habe ich mir auch ein "L-m-a-A-Gefühl angwöhnt, aber weh tut's trotzdem. Alles Liebe Helga |
#3
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Liebe Helga,
vielleicht hast Du wirklich recht und es herrscht ein Infodefizit. Wenn dem so ist, dann aber doch auch für die Betroffenen! Wir müssen uns doch unsere Infos auch einzeln zusammenklauben. Mir hat ein Arzt bei der Erstdiagnose in der UNIKLINIK gesagt: "Na, das Ding ist doch draußen und damit ist die Sache erledigt..." Ich glaube ehrlich gesagt nicht, daß gerade bei einem derart differenzierten Thema wie dem MM gleich am Anfang eine umfassende Aufklärung möglich ist. Das MM ist nunmal denkbar unberechenbar. Das fängt vom Aussehen des Primärtumors an und hört dort bei der Prognose auf, ob sich Metas bilden werden oder nicht. Schau, was soll man einem Patienten sagen, der ein MM von sagen wir mal einfach 1,00mm hat. Da ist doch alles offen! Soll man ihm gleich zu Anfang der Erkrankung knallhart um die Ohren hauen, daß er vielleicht dran stirbt? Ich finde, die Chancen, daß er in Ruhe und Frieden ein gesegnetes Alter erreichen kann, sind genauso groß. Wer sich als Partner informieren will, kann das genauso gut, wie der Betroffene selbst. Schau Dir doch mal Asterix (huhu ![]() Liebe Helga, so wie ich das sehe, bestehen Euere Differenzen vielleicht nicht nur beim Thema MM. So denke ich, daß es vielleicht ein tieferes Problem geben könnte, das sich halt auch so äußert. Daß eine Trennung ganz sicher ein schwerer, sehr gut zu überlegender Schritt wäre, steht ganz außer Frage! Vielleicht kann man sich mit dem Partner ja auch anders arrangieren, aber wichtig wird immer bleiben, wie man sich als Betroffener dabei fühlt! Hat der Horror und der Ärger kein Ende, ist das ja wohl auch keine Lösung. Ich bin zwar wirklich mehr als glücklich verheiratet und bekomme von meinem Partner mehr an jeglicher Hilfe und Unterstützung als ich mir jemals erhofft hätte, aber ich weiß trotzdem, was an einer Trennung alles hängt. Vom Finanziellen, Familiären und nicht zuletzt Emotionalen ist das ein Riesenakt - und dennoch zumindest zu überlegen. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende! Das muß aber jeder für sich selbst entscheiden - und da sind wir auch wieder bei der Hilfestellung durch einen Psychotherapeuten. Wie gesagt, die Entscheidung liegt bei jedem selbst und sollte nicht überstützt werden. Viele liebe Grüße von Claudia |
#4
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Hallo Ihr Lieben,
ich danke Euch von Herzen, daß Ihr hier so viele Beiträge schreibt. Immerhin bin ich nun schon seit einem Jahr mit diesem Problem beschäftigt und hab mir selber schon viele Gedanken darüber gemacht. (manchmal frag ich mich bloß, wieso ich mir diese vielen Gedanken mache und nicht mein Angetrauter!) Mein Gott, wenn ich doch bloß 1x die Möglichkeit fände darüber mit ihm zu reden. Da bin ich bis jetzt kläglich gescheitert. Hier mal meine Überlegungen, auf die ichs bisher gebracht habe: 1.) Es ist wirklich eine Frage der Aufklärung und ich bekenne, daß ich mich selbst gar nicht ausnehme. Hab selber bis zu meiner Diagnose gedacht, Jautkrebs ist ja noch die harmloseste von allen Krebsarten. Ein Muttermal, ein Schnitt, erledigt. Also denk ich mir, muß ich auch den anderen zugestehen, daß sie so denken. (Ich hoff, ich sag jetzt nix falsches, aber ich hab mir vor kurzem schon gedacht, da müßte man was tun. Und wie immer, will ich dann etwas tun! Hab z.B. die Idee gehabt, in Österreich da ist der Georg Danzer vor kurzem auch an Lungenkrebs erkrankt. Und da hat er in einem berührendem Interview in einer Wochenzeitschrift gesagt, daß er noch viel zu tun habe. Er ist da in einem Wartezimmer im Krankenhaus vor seiner Chemotherapie gesessen mit all seiner Betroffenheit über seine eigene Erkrankung. Neben ihm hat ein junges Mädchen gesessen und da hat er sich gedacht, ich nehm mich selber immer so wichtig, hier sitzt ein junger Mensch, der mir eigentlich noch mehr leid tut als ich mir selbst. Er hat dann gesagt, daß er es sich zum Ziel macht, als Prominenter etwas zum Thema Krebs zu tun, weil Prominente halt mehr Gehör finden, wie andere. Hab mir schon gedacht, ich schreib ihm mal, vielleicht hat er Interesse hier auch was zu tun. Außerdem denke ich, es ist ja auch für alle anderen sehr wichtig, die z.B. noch nicht an Hautkrebs erkrankt sind und vielleicht so wie ich sorglos mit der Sonne umgehen oder nicht zum Hautarzt gehen. Bin ja auch ziemlich erschüttert, ich habe zwei Nachbarinnen, die ebenfalls so eine Diagnose haben, allerdings weniger als ich, sie haben keinen Nachschnitt und auch keine Sentinel Lymphknotenentfernung. Ich kann Euch gar nicht sagen, wie oft ich mit denen zwei kepple, daß sie oft gar nicht zur Nachuntersuchung gehen, z.B. aus Schamgefühl vor dem Ausziehen bei einer Untersuchung.) 2.) Gespräche mit lebensbedrohten Menschen sind mir IMMER sehr schwer gefallen und haben mich enorm belastet. Ich gehöre zwar zu jenen Menschen, die helfen wollen und zuhören, aber gesagt hab ich kaum was, weil ich immer Angst hatte, was falsch zu machen. Und sehr oft bin ich auch in die "Deckung" gegangen, weil ich mich eben auch selber nicht belasten wollte. 3.) Angehörige haben auch Kummer. Ich habe meinem Mann schon sehr oft gesagt, daß ich weiß, daß auch er betoffen ist und nicht nur ich alleine. Da freut er sich dann, aber mir bringts nix, weil dadurch auf meine Sorgen auch nichtanders reagiert. Ich tät mich ja selber ziemlich freuen, wenn mein Mann mal hier reinschauen würde und meine Beiträge lesen würde. Wäre er dann bereit, mit mir zu reden? Er keppelt auch, daß ich so oft im Forum bin und meint, das tut mir nicht gut, ich finde aber, es tut mir sehr gut, denn wenn ich in der eigenen Familie nicht über meine Sorgen reden kann, dann muß ich es eben woanders tun, traurig genug finde ich. Auch ich würde mich sehr freuen, wenn ein Mann hier mal seine Meinung äußern würde. Irgendwie stimmt das schon, daß Männer und Frauen unterschiedlich reden und denken. Es ist halt meistens bei den Frauen, daß sie sich Gedanken machen, was der Mann meinen könnte und das frißt an der Seele. Oft frag ich mich aber schon, wieso ich es immer bin, die sich Gedanken macht. Und oft denk ich mir, mein Mann ist halt ein Egoist, der einen gewaltigen Schutzpanzer hat. Sich ja nicht mit Schwierigkeiten belasten müssen und immer vor anderen gut und klasse dastehen. Ja keine Frau, die am Lack kratzt, Angriff ist seine beste Verteidigung. Das hab ich ja immer gewußt und auch damit umgehen können, weils mir halt nicht wichtig genug war und eher ein friedlicher Typ bin. Wenn ich mich mal gekränkt hab, dann hatte er immer "Oberwasser", das tat seinem Ego gut. Eine Frau, die sich kränkt ist gefügiger, und gerade ich, ich hab mich dann immer irgendwie sogar noch entschuldigt und zumindest gesagt, es tut mir leid. Blöd was, bin selber schuld. Ob ich mich trennen kann, das weiß ich auch nicht, im Moment sicherlich nicht. Mein bisheriges Leben sagt mir aber, wenn jemand etwas gemacht hat, wo ich dann einfach keine Achtung mehr haben kann, dann mach ichs von heute auf morgen, weil für mich muß es immer richtig sein und ich muß mich in den Spiegel schauen können. Na jetzt hab ich Euch aber zugelabert, ich denk ich sollt wirklich mal ein Buch darüber schreiben, hab immer gerene Geschichten geschrieben, ist auch gut zum Aufarbeiten. Dieses Thema ist mir aber bisher immer zu heiß gewesen, Wahrscheinlich genauso wie eine Psychotherapie und wahrscheinlich möcht ich mich selber nicht noch mehr quälen. Seid mir nicht bös für die lange Geschichte, mir hats gut getan, meine Gedanken zu ordnen Alles Liebe!!!!! Hedi |
#5
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Liebe Hedi,
Hut ab! Das war aber sehr ehrlich und man merkt, wie oft dir das Ganze durch den Kopf gegangen ist... Das war es, was ich gemeint hatte: warum sollen sich immer nur die Frauen um ein gutes "Beziehungsklima" kümmern? Ich sag das jetzt einfach mal so pauschal (wohl wissend, daß Pauschalantworten niemals völlig richtig sein können): Männer sind für die Partnerschaft genauso verantwortlich wie die Frauen. Leider stehlen sich viele aus der Verantwortung und leider lassen wir Frauen das immer noch oft genug zu... Ich wünschte, ich hätte eine Lösung für Dich, aber die kannst sicherlich nur Du für Dich selbst finden, Trotzdem finde ich es megaklasse, wie offen Du jetzt mit der Thematik umgehst. Ich glaube, egal wie eine Lösung aussehen wird, Du wirst sie finden! Vielleicht nicht heute oder morgen, aber ganz sicher spätestens übermorgen! Ich umarme Dich! ![]() Deine Claudia |
#6
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Danke Claudia, ich glaub auch, daß ich eine Lösung finden werde!
Ich drück Dich auch!!! Hedi |
#7
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Liebe Hedi,
wenn ich deine Schilderungen über deinen Mann so lese, hab ich das Gefühl, du sprichst über meinen Exmann. Er hat mich auch ständig gedemütigt - wo es nur ging - bei jeder Gelegenheit - und er hat noch nichtmal damit aufgehört, wenn ich heulend in ner Ecke saß - zusammengekauert wie ein kleines, ängstliches Häschen. Aber das alles nur, wenn niemand was mitbekommen hat. Nach außen war, sollte und musste immer alles super harmonisch sein. Da war ich Schatzi hinten und Mausi vorne. Aber wehe dem, ich war allein mit ihm. Geschlagen hat er mich allerdings nicht - nur der ständige psychische Druck, den er auf mich ausgeübt hat, war die Hölle. Irgendwann konnte ich dann nicht mehr und hab mich getrennt. Aber denk nicht, dass das bis heute vorbei ist. Er versucht mich nach wie vor mit allen Mitteln die er noch zur Verfügung hat, zu "ärgern". Dieses Thema möchte ich hier aber nicht weiter ausbreiten. Was ich damit sagen will ist, ich bin jetzt schon ca 5 Jahre von ihm getrennt und seit 3 geschieden - aber ärger hab ich immernoch mit ihm. Selbst eine Trennung macht Probleme. Große! Vorallem wenn man sich von so einem Mann trennen möchte, der die Macht über alles und jeden und vorallem seine Frau haben will. Denn der läßt nicht los! Leider. Ich bereue meinen Schritt nicht. Ich hatte die Hölle auf Erden in der Ehe und auch in den ersten Jahren danach. JETZT gehts so langsam aufwärts, denn es gibt eigentlich nichts mehr, mit dem er mir noch weh tun könnte. Aber jeder, der sich mit dem Gedanken trägt, sich trennen zu wollen, sollte das Risiko mit einkalkulieren, dass es nicht unbedingt besser wird, wenn man den ersten Schritt gemacht hat. Es wird dann erstmal richtig schlimm, bevor man wieder anfangen kann zu leben. Liebe Hedi, ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du den für dich und deine Ehe richtigen Weg finden wirst. Und ganz egal, wie er aussehen mag, ich wünsche dir ganz viel Kraft und Mut ihn auch wirklich gehen zu können, denn einfach wird er sicher nicht, egal in welche Richtung. Ganz herzliche Grüße Katrin |
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