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Alt 20.11.2006, 23:06
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Blauerschmetterling Blauerschmetterling ist offline
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Registriert seit: 16.07.2006
Ort: NRW
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Standard AW: Läßt die Angst mal nach??

Hallo Katrin,
Du schreibst überhaupt nichts Negatives. Du schreibst lediglich, was wir alle empfinden: Angst. Jeder versucht die bestmögliche Art zu finden, damit umzugehen. Deine Erkrankung liegt noch nicht soweit zurück, somit ist Dein Gefühlsleben verständlich und Du wirst viel Geduld haben müssen. Ich scheine die Angst irgendwie verdrängt zu haben, doch litt ich lange Zeit unter großer Traurigkeit. Heute, nach zwei Jahren, habe ich keine Angst mehr erneut zu erkranken, obwohl mir auch manchmal der Gedanke kommt: ob ich das noch erlebe? Und was bringt mir die ewige Angst? Sie kostet meine Lebenszeit, indem ich Stunden und Tage zu nichts anderem mehr fähig bin, anstatt mich an kleinen Dingen zu erfreuen und die Zeit zu genießen, so wie es der gesundheitliche Zustand zulässt. Aber bis man so denken kann, ist es ein weiter Weg.

Ich wünsche Dir viel Kraft.
Liebe Grüße
Blauerschmetterling
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Alt 21.11.2006, 03:08
GI-Blue GI-Blue ist offline
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Registriert seit: 21.11.2006
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Beiträge: 5
Standard AW: Läßt die Angst mal nach??

Liebe Katrin,

ich kann Deine Gedanken gut nachvollziehen. Ich habe ebenfalls vor fast vier Monaten erfahren das ich Krebs habe. Mir wurden drei maligne Melanome am Rücken und der Wächterlymphknoten entfernt. Seitdem mache ich eine Hochdosis-Interferon Therapie. Nach der Diagnose ist für mich eine Welt zusammengebrochen. Beruflich wie auch Privat. Ich hatte Angst in die Zukunft zu schauen. Zumindest in eine weitere Zukunft.
Durch die Erkrankung habe ich aber soviel Beistand durch meine Familie, meine Freunde und Kollegen/Vorgesetzte erfahren, dass ich ganz gut abgefedert wurde.
Mittlerweile bin ich an einem Punkt angekommen, dass ich mein Leben nicht durch Zukunftsängste bestimmen lassen möchte. Ich sage bewußt Zukunftsangst und nicht Todesangst. Ich habe für mich entschieden, mein Leben nicht durch den Krebs bestimmen zu lassen, d.h. ich werde natürlich meinem Körper alle nötige Ruhe, Erholung und Therapie zukommen lassen. Auch betrachte ich meine Krankheit und den Heilungsprozess ganzheitlich, d.h. ich habe meine Ernährung umgestellt, unternehme Körperreisen und meditiere. (Über so etwas habe ich im übrigen vor einem halben Jahr geschmunzelt, heute tut es mir richtig gut.) Aber es bedeutet nicht, dass ich wie das Kaninchen vor der Schlange sitzen werde, von Untersuchung zu Untersuchung warte ob der Krebs wieder ausbricht. Ich versuche mein Leben intensiv zu erleben. In meinem Fall Reisen, Naturerlebnisse, Rock´n Roll, Sport, für Menschen da sein und auch weiter im Beruf voranzukommen. Selbst wenn ich nur 35 Jahre alt werden sollte, so will ich sagen: Ich habe gelebt. Angst vor dem Tod hatte und habe ich keine. Die Zukunftsängste hatten mich fast zerrissen, zur Verzweiflung gebracht und mir vor Wut die Tränen ins Gesicht getrieben. Aber ich sehe das so, dass ich mein Leben in meinen Händen behalten muss und es nicht dem Krebs überlassen wil.
Ich wünsche Dir, dass Du die Kraft findest gegen Deine Ängste anzugehen und sie zu überwinden oder aber lernst mit ihnen umzugehen. Lass Dir dabei ruhig helfen und probiere aus. Mir helfen die Körperreisen und die Meditation, natürlich mit Anleitung. (Bin ja kein alter Yogi-Meister )
Ich arbeite noch an meinen Ängsten aber es geht in großen Schritten voran.

Alles Liebe, Till

Geändert von GI-Blue (21.11.2006 um 03:15 Uhr)
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