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  #1  
Alt 28.12.2006, 23:57
Benutzerbild von iris1506
iris1506 iris1506 ist offline
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Registriert seit: 03.11.2005
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Standard AW: Welche Fragen?

liebe erika

ich bin nun schon seit über 3 jahren hier im forum.
gebe aber heute nun das erste mal meinen "senf" dazu ab.
meine schwiegermama und der schwager meiner tochter, 33 jahre, sind an lungenkrebs innerhalb kürzester zeit verstorben.
ich finde es super, das bei dir die prognose falsch war.
es gibt viele wunder und ausnahmen, weil jeder mensch ein individium ist.

aber manches mal finde ich die beiträge von dir nicht passend.
man sollte auch realistisch bleiben.
bei hirnmetastasen hast du eine antwort von mir abgeschmettert und hast dich als beispiel dargestellt.
ich will dir keinesfalls zu nahe treten, es ist nicht jeder wie du.
die ganzen krebserkrankungen sind sehr, sehr ernst zu nehmen.
man sollte sich doch auf alle eventuallietäten einstellen.

jean hat erst 5 beiträge geschrieben, das ist sehr wenig.
desweiteren kann sie nicht alle zeit bei ihrem papa verbringen, denn sie braucht auch ihre auszeit.

ich als angehörige-tochter- habe mich so sehr aufgeopfert, das ich im august abgemagert auf 48 kilo und schweren depressionen zur reha bin, und das fast 8 wochen lang.
liebe erika, glaube mir ich habe meine erfahrungen gesammelt.

manches mal würde ich mir wünschen, das du die einträge etwas überdenkst.

ich habe dir nun ganz ehrlich meine meinung mitgeteilt und hoffe, das du nicht böse bist.

ein gesundes und frohes 2007

liebe grüße

iris
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  #2  
Alt 29.12.2006, 09:00
Jeantrance Jeantrance ist offline
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Registriert seit: 23.12.2006
Beiträge: 15
Standard AW: Welche Fragen?

Hallo ihr lieben,
ich danke euch, für euren Zuspruch, der stachel saß ganz schön tief, vor allem der letzte Satz.
es ist so, mein Vater hat jetzt um neun den Arztermin (Mistelspritze), es wird nun der große krankenhaus bericht eröffnet.
meine schwester und ich wollten einfach wissen, was für eine Art Tumor, wie weit er ist. Aber lt Krankenhaus hat er ja zwei Arten. Ich denke jetzt mal kleinzellig und nichtkleinzellig.
Unser Vater ist soweit fit, durch die OP sehr geschwächt, und er nimmt ständig ab.
Fakt ist auch das er eine übler Lungenfibrose hat, darum habe ich auch über das Thema Fragen gestellt.(Chemo ist deswegen nicht möglich)
Wir mischen uns ein, weil unser Vater und unsere Mutter total zumachen, wir haben ihnen auch von dem Besuch beim Arzt erzählt, sie darum gebeten, sich mehr zu informieren, beim Arzt auf gewisse Dinge zu bestehen, aber es ist einfach so, daß sie nicht reden wollen.
Sie verbieten uns aber nicht, ihnen zu helfen.
Ich habe nun die Ratschläge von euch aufnotiert, und habe ihnen den Zettel mitgegeben, damit sie mit dem Arzt reden können.
Wenn ich manche Beiträge lese, denke ich oft, meinem Vater geht es noch gut, der ist voll da, kann laufen, sich bewegen, aber ich habe auch die Angst, wie schnell kann das anders werden, wieviel Zeit bleibt noch.
Er geht vom schlimmsten aus, und ich auch, obwohl man immer optimistisch sein soll.
Man kann nicht wirklich helfen, oft habe ich das Gefühl, mit meinem Tatendrang mache ich alles noch schlimmer. Ich bin aber einfach der Meinung, daß ich wissen muß, gegen welchen Feind ich kämpfe, daß auch er vielleicht schwächen hat.
Ich hoffe einfach, daß bei dem Arzttermin keine niederschmetternde Nachricht kommt, die die beiden total fertig macht, ich frage mich jetzt schon wie meine mutter das alles schafft.
Ich unterstütze sie wo ich kann, mit Bachblüten und anderem, es scheint etwas zu helfen, aber ich merke schon, daß ihre Kräfte am Ende sind, und wir sind mit dem Verlauf der Krankheit hoffe ich mal erst am anfang.
So jetzt habe ich sehr viel geschrieben, es ist kurz vor neun, denkt an uns.
vielen dank, eure "weibliche"
Jean
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  #3  
Alt 29.12.2006, 10:45
Jeantrance Jeantrance ist offline
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Registriert seit: 23.12.2006
Beiträge: 15
Standard AW: Welche Fragen?

Hallo ihr lieben,
so das ist wieder eine kugelfuhr.
mein daddy hatte ja termin zur mistelspritze.
Wir dachten alle, jetzt bekommt er auch den bericht zu hören.
tja der arzt meinte es wäre ein längerses gespräch und er hätte heute sehr viel in der Praxis zu tun.(ich kann es verstehen, war ja so nicht geplannt)
jetzt haben sie am 5.01.07 einen termin.
so lange noch warten.(gutes oder schlechtes zeichen?!)
meinem vater schläft jetzt ab und zu der Arm ein, auch unterm laufen.
kann jemand mit dem etwas anfangen?
ach ja er bekommt Lektinol gespritzt, weiß jemand was gutes darüber?
danke an alle, an alle viel kraft ich weiß ja ich bin hier nicht die einzige mit sorgen, danke das ich euch vollblubbern darf.
liebe grüße
eure jean
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  #4  
Alt 29.12.2006, 12:54
AndreaU AndreaU ist offline
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Registriert seit: 31.07.2006
Ort: Kreis Böblingen
Beiträge: 211
Standard AW: Welche Fragen?

Liebe Jean,
es ist gut und richtig, daß Du hier im Forum alles loswirst, was dir so durch den Kopf geht. Du wirst zwar nicht jedes Mal eine Antwort auf Deine Einträge bekommen, aber ich denke, Du erwartest das auch nicht. Es tut mir auf jeden Fall immer gut, wenn ich loswerde, was gerade bei uns abgeht oder passiert ist. Ein paar werden die Geschichte verfolgen und sind dann auf dem laufenden, andere überlesen es. Aber mir hat es gut getan. Und das ist wichtig.
Also "blubbere" auf jeden Fall weiter.

Zum Hinweis wegen der Vollmacht: Versuche hier Deine Eltern (beide) zu überzeugen, daß eine Vollmacht sehr hilfreich ist.
Meine Eltern haben sehr kurzfristig als bei meiner Mutter die Hirnmetas aufgetreten sind, meinem Bruder und mir jeweils einzeln (damit wir nicht immer unbedingt zusammen alles machen müssten) General- und Vorsorgevollmacht erteilt. Generalvollmacht bedeutet, daß wir im Falle eines Falles auch über das Vermögen unserer Eltern entscheiden können, ggf. Heimverträge für sie abschließen ....
Durch die Vorsorgevollmacht bekommen wir bei allen Ärzten Auskunft, auch im Krankenhaus, auch telefonisch (es wurde einmal mitgeteilt, daß wir die Vollmacht haben und das ist jetzt vermerkt).

Liebe Grüße
Andrea
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  #5  
Alt 29.12.2006, 14:56
Jeantrance Jeantrance ist offline
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Registriert seit: 23.12.2006
Beiträge: 15
Standard AW: Welche Fragen?

Hallo Andrea,
an sowas dachte ich auch schon, wie habt ihr das mit euren eltern geregelt, ohne das sie sich gleich entmündigt fühlten?
muß man das über einen notar laufen lassen?
bei meinen eltern ist das ein ganz sensibles thema! auch wenn sie uns lieben und vertrauen, daß weiss ich.
Ich habe meinem vater auf dem zettel für den arzt auch das stichwort patientenverfügung geschrieben, ich hoffe er nimmt mir das nicht krum, aber er hat sich schon mal darüber geäußert, daß er nicht an schläuchen dahinsichen möchte.
vielen dank und liebe Grüße
Jean
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  #6  
Alt 29.12.2006, 16:23
Benutzerbild von Biba
Biba Biba ist offline
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Registriert seit: 27.05.2003
Ort: Schleswig Holstein
Beiträge: 230
Standard AW: Welche Fragen?

Liebe Erika !

Ich schreibe Dir hier öffentlich , weil Du auch hier öffentlich
angemacht wurdest und ich möchte Dir sagen , wie leid es mir tut .

Liebe Grüsse an Dich
Biba



Meine Gedanken

Es passiert hier immer wieder , dass Betroffene und Angehörige
miteinander kollidieren .

Wir können uns nicht in die Sorgen und Nöte der Angehörigen
versetzen , es sei denn , wir kennen auch diese Seite .

Da wir ja aber meist schon älter sind , kennen wir die Seite der Angehörigen ,
die eine Mutter und/oder Vater oder Kinder oder Geschwister in schwerer Erkrankung begleitet haben .

Manchmal denke ich , dieses wird von den Angehörigen nicht bedacht .
Manchmal denke ich , sie nehmen es uns übel , dass wir überlebt haben
und ihre Angehörigen nicht .

Als ich meinen Paps 1987 durch seine schwere Krebserkrankung und seine
4-wöchige Sterbephase begleitete , war ich noch im Nachtdienst tätig .
Morgens nach der Arbeit war ich bei ihm und natürlich abends vor der Arbeit .
Ständig hatte ich Angst , er stirbt , wenn ich nicht bei ihm bin .
Es war eine Gnade , dass er zu Hause einschlafen durfte . Er hatte es sich so gewünscht und mich in die Pflicht genommen als Krankenschwester und älteste Tochter .
Mit meiner Mutter und kleinen Schwester haben wir alles geschafft .
Damals wog ich dann auch nur noch 44 kg .

Was ich sagen wollte ist , Angehörige haben grossen Kummer .
Sie bleiben zurück und müssen ihr Leben wieder in den Griff bekommen .

Wir Betroffene aber müssen uns mit der Krankheit auseinandersetzen .
Mit der Angst vor dem Tod .
Mit der Angst vor Rezidiven .
Mit dem körperlichen Verfall .
Etc. etc. etc.

Aber auch wir haben Sorgen um unsere Lieben .

Wir sehen die Angst , den Kummer , die Fragen in ihren Augen .
Wir sind stark oder tun jedenfalls so , wir reden nicht über die Krankheit ,
schwächen viel ab , alles um unseren Lieben nicht noch mehr Schmerz zufügen zu müssen .

Wir bleiben mit unserer Angst alleine . Wie falsch das alles ist .

Und dann geraten wir hier im KK noch aneinander !

Vielleicht helfen meine Gedanken ein wenig , die Kluft zwischen
Angehörigen und Betroffenen zu entschärfen .

Liebe Grüsse an Alle
Biba
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  #7  
Alt 29.12.2006, 19:45
AndreaU AndreaU ist offline
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Registriert seit: 31.07.2006
Ort: Kreis Böblingen
Beiträge: 211
Standard AW: Welche Fragen?

Hallo Jean,
ich will hier kurz und nüchtern die Fragen bezüglich der Vollmachten beantworten:

Eine Generalvollmacht sollte notariell beurkundet werden (Kosten richten sich nach dem Vermögen, sind aber auf jeden Fall bezahlbar!). Wenn eine notariell beurkundete Vollmacht vorgelegt wird macht z.B. keine Bank Probleme.

Eine Vorsorgevollmacht muß nicht notariell sein, wird aber am besten zusammen mit einer Generalvollmacht gemacht.

Ich habe meine Eltern so überzeugt:

Meine Eltern haben je hälftig eine Eigentumswohnung, auf dieser sind noch Schulden. Meine Eltern hatten jeweils ein Girokonto, über das Konto meines Vaters konnte meine Mutter verfügen, andersrum nicht (Grund liegt in einem früheren Ehegattenarbeitsverhältnis, schon über 30 Jahre her, aber Konten nie geändert).

Nun war es so, daß meine Mutter durch ihre Hirnmetas (die damals ncoh nciht erkannt waren) eine massive Persönlichkeitsveränderung durchmachte, meinen Vater nur noch als Feind sah, letztendlich selbst nciht mehr genau steuern konnte, was sie tat. Ihre Rente ging auf ihr Konto während alles andere vom Konto meines Vaters abging. Also: sein Konto ging in die Miesen während ihres anwuchs.
Mit Vollmacht wäre es jetzt möglich gewesen hier Verfügungen zu treffen. OHne Vollmacht ging nichts.

Wir haben das wieder so geregelt bekommen weil die Metas erkannt und mit Cortison und Bestrahlungen behandelt wurden und meine Mutter in ihrem Verhalten wieder "normal" wurde.

Die Generalvollmacht wird beim Notar gemacht. Es werden jeweils Ausfertigungen erteilt. Es ist jetzt möglich, daß z.B. die Ausfertigung für Dich bei Deinen Eltern verbleibt und Du nur weißt, wo sie ist und sie im Fall der Fälle dann holen kannst.

Was viele nicht wissen: Ehegatten und Kinder dürfen nciht!!! über Wohl und Wehe bzw. Vermögen von Partner und Eltern verfügen so lange er noch lebt!!!
Viele gehen davon aus, daß - wenn es darauf ankommt - der Ehemann oder die Kinder entscheidne können was gut ist. Das ist aber nicht so! Wenn z.B. jemand aufgrund eines Unfalls im Koma liegt kann nicht einfach ein Angehöriger (egal ob Ehemann oder Kind) alles regeln (ob Konto, Wohnung, Pflegeheim, evtl. Kredit aufnehmen für Kosten .......).
Wenn die Person selbst das nciht kann und keine Vollmacht vorliegt muß vom Gericht ein (Vermögens-)Betreuer bestellt werden. Dieser muß - natürlich - bezahlt werden, er rechnet minutengenau! ab. Und er entscheidet nach seinen wirtschaftlichen Gesichtspunkten und nicht nach dem, was in der Familie üblich wäre.

Meine Eltern vertrauen einfach darauf, daß ihre Kinder (also mein Bruder und ich) nur dann wenn es nötig wird von der Vollmacht Gebrauch machen und dann in ihrem Sinne entscheiden würden.

Ähnliches gilt für die Vorsorgevollmacht.

Wer mir eine PN mit Adresse schickt, dem kann ich jeweils Muster für die entsprechenden Vollmachten zuschicken.

Ich habe zwischenzeitlich in der gesamten Verwandtschaft Werbung dafür gemacht - auch wenn keine Krankheit im Raum steht ist es immer gut, wenn jemand sich um die Angelegneheiten kümmern kann, dem man vertraut.

Das war jetzt viel, hoffentlich habe ich nicht zu durcheinander geschrieben. Sonst bitte einfach nochmals nachfragen. DAs ist ein Thema, das mir am Herzen liegt!

Liebe Grüße
Andrea
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