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#1
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Hallo Raucherinnen,
ich habe nach 38 Jahren Kettenrauchens damit aufgehört. Das ist jetzt 3 1/2 Jahre her. Ja, da fehlt was. Wie genußlos ist mein Leben jetzt! Wie sehr fehlt die Zigarette nach dem Essen und auch die davor. Hatte ich doch damals das Glück, nicht alles schmecken zu müssen, weil sich ein zarter Teerschmelz über meine Geschmachsknospen gelegt hatte. Ja, das ist nun alles vorbei. Aber da muß ich wohl durch. Niemand hört mich jetzt schon von weitem ankommen. Kein trockenes Hüsteln kündet von meinem Kommen. Und gerade bei stress und Aufregung!!! Wie schön war es doch damals, als ich mir bei jedem Ärger eine Zigarette angezündet habe. Herrlich, dieses Zusammenziehen der Blutbahnen. Wie wunderbar hat sich der Stress gesteigert. Alles vorbei. Nun muß ich die Ruhe selbst bleiben. Schöner Schiet. Ganz pervers ist auch, dass ich jetzt Langstreckenflüge und lange Theaterstücke genieße. Und die Nähe macht mir zu schaffen. Die Nähe anderer Menschen und Tiere. Früher hielten sie immer einen kleinen Abstand. Die Duftgrenze war intakt. Nun rücken mir schon mal Leute auf den Leib, weil ich angeblich so gut riechen soll. Ich hab schon mit unserem Kneipenwirt gesprochen. Ich darf gerne Kleidung bei ihm im Schankraum deponieren. Noch geht das ja. Wenn dort auch Nichtraucher ist, sieht das schon schlechter aus. Das unkontrollierte Essen fehlt mir auch. Die Sucht hat doch immer wieder dafür gesorgt, dass ich keine Diät durchhalten mußte. Und dann die Gemütlichkeit. Im trauten Kreise zusammensitzen und sich gegenseitig einnebeln. Wie gemütlich ist dabei auch der Anblick und der Duft eines überquellenden Aschenbechers. Jetzt riechen wir bei unseren Kaffeekränzchen sogar die Blumen in der Vase. Widerlich, sag ich Euch. Wi-der-lich! Ihr müßtet mal in meine Wohnung kommen. Da riecht es nach nichts. Selbst nach einem ganzen Tag ohne Lüften bekommt man dort keinen Brechreiz. Und dann die scheußlich weißen Gardinen. Unmöglich. Richtig kitschig. Das Leben ohne Sucht ist schwer und freudlos. Das fängt schon beim Geld an. Wir haben etwa 500 Euro mehr im Monat. Inzwischen haben wir alle Anschaffungen gemacht. Sogar den riesigen Flachbildfernseher mit Dolby-Surround-Anlage und DVD-Recorder (und ca. 600 DVD) haben wir inzwischen. Ich trage aus lauter Verzweiflung Designerklamotten. Der nächste Urlaub ist schon bezahlt. Am schwersten tragen wir aber daran, dass wir uns viele viele Jahre lang belogen haben. Dass uns die Sucht eingeredet hat, dass wir gerne Rauchen. Das ist aber bei jeder Sucht normal. Sie läßt das rationelle Denken aussetzen. Leider. Ach ja: Nichtraucher sterben auch. Also, was solls... Geändert von BarbaraO (16.02.2007 um 11:55 Uhr) |
#2
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Hallo Barbara,
Klasse! So ein posting bewirkt sicher mehr als alle diese gute gemeinten aber-wir-wissen-doch-alle-wie-schädlich-das-ist-Litaneien :-) Aber: noch bin ich nicht so weit... ich rauche erst seit 25 Jahren Kette, so zwischen 2 und 4 Schachteln pro Tag, je nach Befindlichkeit (und in der kürzlichen BK-Krise auch mal 5). Und meine Frau qualmt seit über 30 Jahren. Zwar weniger als ich, aber trotzdem. Auch nach der BK-OP noch... Ansonsten denke ich: wer wirklich aufhören will, schafft es auch. Meinen größten Respekt dafür! Und wer es nicht schafft, der sollte wenigstens zu seinem Laster stehen ;-) Viele Grüße, Stefan |
#3
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Hallo,
ich muss auch mal was dazu sagen. Ich habe 20 Jahre geraucht. Aus Überzeugung habe ich auch immer gesagt, wenn ich krank werde werde ich krank. Und ich setz mich nicht unter Druck usw. Das sagt jeder Raucher. Aber immer Kleingeld parat zu haben. AM Wochenende zum Zigarettenautomat rennen, der schluckt das Geld nicht usw. ist das nicht auch Druck. Amerikanische Studien führen ganz klar auch Rauchen als Faktor für BK an. Ich bekam meine Diagnose am 14.08.2006 habe dann noch 2 Wochen geraucht. Die haben mir nicht mehr wirklich geschmeckt. Und seit dem 01.09.2007 rauche ich nicht mehr. ![]() Und gestern Weiberfastnacht habe ich es sogar geschafft in einer total verräucherten Kneipe nicht rückfällig zu werden. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Raucher reden sich das Rauchen schön. Ist es nicht so meine Lieben? ![]() ![]() ![]() Liebe Grüße Alexandra |
#4
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![]() Zitat:
![]() Das ist genau mein Reden! Solchen Unsinn habe ich früher auch von mir gegeben. Heute weiß ich, dass das nur die Sucht war, die mir das eingeredet hat. ![]() |
#5
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![]() Zitat:
habe mich vorher auch jahrelang selber belogen, hatte immer einen grund, weswegen ich gerade nicht aufhören konnte...... man kann immer, man muß es nur wollen jeannette
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"Denken ist schwer, darum urteilen die meisten". ![]() ![]() ![]() |
#6
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Liebe Barbara, liebe Raucher/innen,
danke, Barbara, für diesen köstlichen Beitrag! Besser kann man es nicht ausdrücken! Ein Freund sagte schon vor Jahren zu mir, man solle das Wort "Zigarette" in der Argumentation doch mal ersetzen durch Haschisch, oder Heroin, oder Valium, oder gar Alkohol - schon klingen die ganzen Argumente von "Genuß" und nicht aufhören-können/wollen ganz anders.....und man suchte sich besser gleich einen Termin in der Drogenberatung...! Aber - da es so "normal" ist, zu rauchen (aber "alle tun's doch" gilt nicht mehr; die Nichtraucher sind LANGE in der Überzahl!), findet man halt nix dabei.... Meine Sucht brachte mich sogar dazu, nach 7! Jahren (aufgehört wg Schwangerschaft) wieder anzufangen! Und obwohl es mir nicht mehr schmeckte! und ich nach jedem Zug einen Schluck nehmen mußte!, hab ich erst vor 4 Jahren den Ausstieg geschafft, weil ich eine Lungenentzündung mit Bronchial-Asthma bekam..... Heute ärgert mich am meisten die Ignoranz mancher Raucher, die mich beschimpfen, wenn ich nicht möchte, daß neben mir geraucht wird! Im Bushäuschen behaupten die glatt, sie seien doch an der frischen Luft und ich solle mich nicht so anstellen..! Ich hab dann ein paarmal mein Deospray gezückt und auf die Kleidung und Richtung Atemwege der Raucher gerichtet: wenn dir diese Duftnote nicht paßt, Pech! Mir gefällt deine auch nicht! Allemal nicht so giftig wie Rauch mit-einatmen! Mein Mann hat mir die Nummer dann "verboten", bevor ich eins auf die Schnüß kriege! Bin auch gegen den Begriff Passiv-Rauchen (hört sich nach Schmarotzen an! Als wenn ich mir selbst keine kaufen wolle); ich bevorzuge Zwangs-Mitrauchen! Ein Freund von mir hatte letztes Jahr eine seltene Virusinfektion (langsam von den Füßen hochsteigende Lähmung!); da sein Allgemeinzustand wg seines Kettenrauchens aber so schlecht war, mußten sie ihn erst mühsam aufpäppeln, damit die Medikation anschlägt! Er hatte gute Chancen, weil er direkt auf einen Arzt traf, der sofort die richtige Diagnose parat hatte, aber sein Rauchen hat eine vollständige Heilung verhindert! Und die Lähmung war schon bis oben ins Gesicht vorangeschritten! Aber Tatsache ist, alles unterstützende Reden etc. hilft nicht! Es ist wie mit jeder Sucht: erst wenn sie als solche erkannt wird, und erst wenn die dadurch entstandenen Nachteile WIRKLICH erkannt sind - ist ein Ausstieg möglich! Also mich würde heute am meisten nerven, wenn ich weiterhin diese korrupte, arrogante Zigarettenindustrie mit gutem Geld unterstützen würde! Ach, noch was: die Rückstände , die sich an der Kleidung derjenigen befinden, die netterweise auf dem Balkon rauchen, lassen sich noch eine ganze Zeitlang später im Blut von Kleinkindern nachweisen! Kann man nur sagen: Schleuse einbauen; wie im Atomkraftwerk o.ä........... Alles Liebe, Amba ![]() Geändert von Amba (17.02.2007 um 08:29 Uhr) Grund: Ergänzung |
#7
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Hallo,
ich habe Eure Artikel zum Rauchen gelesen, obwohl ich absoluter militanter Nichtraucher schon seit meines Lebens bin. In weiser Voraussicht, sonst hätte ich wahrscheinlich meine Lungenmetastasen nicht so gut in den Griff bekommen. Also, zufällig habe ich diese Woche bei meinem Onkologen eine wirklich interessante Schrift entdeckt (für meinen künftigen Schwiegersohn, der Raucher) sie heisst Aufatmen, Präventionsratgeber 4, Erfolgreich zum Nichtraucher und wurde von der Deutsche Krebshilfe e.V., Buschstraße 32, 53113 Bonn herausgegeben. Innitiert wurde diese Schrift, ich würde es als Broschüre mit wirklich genauen Erklärungen, warum brauche ich eine Zigarette um Glücksgefühle zu haben bezeichnen, in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum. Erhältlich bei Onkologen oder Geschäftsstellen der Deutsche Krebshilfe und kostenlos. Lass Dir helfen und opfere deine Gesundheit nicht für kriminelle Machenschaften von Zigarettenindustrie, Verkäufer und staatliche Steuereinnahmen. Wie würde man diese Wirtschaftimperium im kriminellen Bereich titulieren??? Viel Kraft zum aufhören wünscht Dir und allen Lesern dieses Beitrages Gaggi |
#8
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Für alle, die nicht glauben, daß Rauchen Brustkrebs verursachen kann:
http://www.brustkrebs-web.de/aktuell/01_04__rauchen.php |
#9
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Hallo Amba,
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Viele Grüße, Stefan |
#10
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Hallo zusammen.
Stefans, Du benutztest den Ausdruck "Abhängige". Das finde ich prima, denn ich hatte es vergessen. Viele reden von Abhängigkeit, wenn es um Alkohol oder Nikotin geht. Damit wird das Problem verharmlost und völlig falsch bezeichnet. Es gibt keine Abhängigkeit vom Nikotin. Abhängig bedeutet, dass der Körper den Stoff braucht. Das tut er aber nicht. Die Sucht spielt sich nur im Kopf ab. Ein Diabetiker braucht Insulin zum Leben... Er ist abhängig. Der Asthmatiker braucht sein Spray, der Herzkranke seine Pillen usw. Der Raucher braucht einfach nur mehr Verstand und Willen. Nikotin braucht er nicht. Da gibt es auch nichts abzugewöhnen. Eine Sucht ist eine Sucht und keine Gewohnheit. Sprache kann so viel verharmlosen. Amba, ich danke für den Zwangs-Mitraucher. Das trifft es wirklich. Was mich ärgert, sind diese Schwachsinnigkeiten wie Nikotinkaugummis und Nikotinpflaster. Das Zeug ist gefährlich und völlig unnötig. Der Körper braucht kein Nikotin. Wer trotz Pflaster raucht, kann sehr schnell eine Nikotinvergiftung bekommen. Schrittweise Entwöhnung von diesem Nervengift ist absoluter Schwachsinn und nützt nur dem Hersteller und dem Apotheker. In "meiner" Apotheke gibt es das deshalb auch nicht zu kaufen. Da scheint Verstand und Verantwortung noch vor Profit zu stehen. Wer also mal nachdenkt und die Unsinnigkeit versteht, wird sowas auch nicht brauchen. ![]() |
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