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#1
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Meinem Vati wurde gestern eine Gewebeprobe aus der Bauchspeicheldrüse entnommen. Seine Angst davor war riesig. Aber sie haben ihn während dieses Eingriffes "schlafen gelegt", somit hat er von der fürchterlichen Prozedur des Schlauch-schluckens nix mitbekommen. Früh war noch die Visite, in der gesagt wurde, dass mein Vati heute (also Mittwoch) den Port gelegt bekommen soll. Es geht also vorwärts, es passiert was...
Er musste früh nüchtern bleiben, mittags gegen 13 Uhr ist er dann endlich dran gekommen. Gegen 3 war er dann wieder auf dem Zimmer und hatte grossen Hunger. Gott sei dank. Allerdings wurde ihm das Essen verweigert mit dem Hinweis, dass 1. der diensthabende Arzt noch mal nachsehen müsse und 2. dass er erst abends ab 18 Uhr frühestens was bekommen könne. So´ne Kacke... Wo wir doch so froh sind, dass wenigstens noch sein Appetit da ist.... Jedenfalls haben mein Bruder und meine Mutti ihn am Nachmittag besucht. Ich hab mich gestern zurück gehalten. Ich bin der Ansicht, dass wir uns abwechseln werden, also mein Bruder und ich, damit auch mal was Neues zu berichten ist. Solang mein Papa im KH ist, denk ich, ist das auch in Ordnung. Er braucht doch auch Ruhe und Erholung. Gegen 19.00 Uhr - ich war grad beim Wocheneinkauf ![]() ![]() Abends, gegen 22 Uhr rief Mutti an und meinte, sie habe gerade mit Papa gesprochen um Gute Nacht zu sagen. Wie jeden Tag. Jedenfalls hätte mein Papa ganz aufgeregt erzählt, dass eine Schwester ganz lieb zu ihm gewesen wär, ihm einen Zugang für künstl. Ernährung und Trinken gelegt hätte, weil er immer noch nix essen und trinken durfte. Sie wär sehr höflich und aufgeschlossen gewesen und hätte noch mal mit ihm über alles geredet. Er wußte nicht, dass ich angerufen hatte..... wir werden es ihm auch nicht sagen :-) Meine Bitte an die Schwester: reden sie doch einfach mit meinem Papa. Sagen sie ihm eben, dass nach so einem Eingriff bis was weiß ich nix gegessen und getrunken werden kann. Erklären sie ihm, was mit ihm wann geschieht. Nur so kann er Vertrauen finden und die Kraft aufbauen, die er für den Kampf gegen diesen Krebs braucht. Und: sie solle mein Nachhaken nicht an Papa auslassen. Darüber war sie so erschrocken, dass ihr da glatt die Worte fehlten ![]() Heute bekommt er ein CT mit der Leberpunktion. Wollen wir hoffen, dass sie genug Gewebe gestern und heut bekommen haben, um analysieren zu können. Damit dann endlich die eigentliche Behandlung mit Chemo und Strahlen beginnen kann. Nachher werd ich zu ihm gehen. Und ich freu mich drauf. Ich werd viel zu schwatzen haben (ja ja, ich bin ein sehr schwatzhafter, aufgeschlossener Mensch - zum Glück in dieser Situation). Meinen Opa (er ist 93 Jahre und der Papa meiner Mutti, Oma ist vor 2,5 Jahren mit 85 Jahren gestorben) hab ich gestern auch noch besucht, weil meine Mutti nicht mit ihm reden und bei ihm vorbei schauen kann. Sie ist doch so traurig. Opa ist noch fit, er fährt Auto, macht sein Ding allein. Nach dem Anruf meiner Mutti am Montag war er sehr niedergeschlagen, und ich will nicht wissen, wie er die Nacht verbracht hat, da er von Mutti ausser der Tatsache und Diagnose Krebs bei meinem Vati, keine weiteren Infos erhalten hat. Also war mein Besuch bei ihm dahin ausgelegt, ihm alles zu erklären und auch ihm ein wenig Zuversicht und Mut zu geben. Die Angst, was der Krebs noch so alles mit meinem Papa vorhat - die wird bleiben. Aber so wissen jetzt alle, wer der Gegner ist und das wir ihn zum Teufel jagen werden. Oder erst mal in den Vorgarten. Das würde reichen. Damit Ruhe einkehren kann und wir alle, vorallem Papa Kraft sammeln kann, für das was noch kommen wird. Ich wünsche allen für heut Sonne im Herzen, auch ein Lächeln im Gesicht, einen klaren Blick - denn all das brauchen unsere Liebsten. Damit machen wir sie stark. Und wir zeigen, dass wir nichts verheimlichen, sondern ehrlich miteinander umgehen. In diesem Sinne herzliche Grüsse an Alle hier und einen ganz grossen Batzen Optimismus und ein riesengrossen Kraftpaket. Anke
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Betroffener: mein Papa, geb. 21.11.1935 Diagnose erhalten am 5.5.07, Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen in Leber und Bauchraum eingeschlafen am 09.07.07. friedlich, still und leise ![]() |
#2
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Hallo Anke,
ich bin begeistert von dir... wo nimmst du diese ganze Kraft her... deine Worte, so traurig sie auch sind, haben mich auch wieder ein bischen aufgebaut. Ich wünsche dir, deiner Mutter, deiem Bruder und Opa aber vor allem deinem Papa alles Liebe und Gute und er kann, nein er ist stolz, so eine wunderbare Tochter zu haben... Ich schicke Euch auch ein Megakraftpaket (z. Z. ist es bei uns denn Unständen entsprechend sehr gut) und seit ganz lieb gedrückt... ![]() lg. Bine (Ben) ![]() |
#3
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Liebe bine,
danke schön für die lieben Worte. Was meine Kraft angeht, keine Ahnung woher ich sie nehm. Ich empfinde es nicht unbedingt als Kraft, sondern es ist meine Liebe und Hochachtung gegenüber meinem Papa. Und die will ich zeigen. Jedem, stündlich. Anke
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Betroffener: mein Papa, geb. 21.11.1935 Diagnose erhalten am 5.5.07, Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen in Leber und Bauchraum eingeschlafen am 09.07.07. friedlich, still und leise ![]() |
#4
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Hallo Anke,
holla, bei Dir beginnt "Der Kampf" nun wirklich. Scheint, dass das Forum geholfen hat. Gut so. Meinem Vater haben Sie auch 5 Tage lang erzählt, heute wird die Magenspiegelung usw. gemacht. Wurde immer wieder verschoben wegen Notfällen. So hat er 5 Tage gehungert. Das war nicht gut, so hat er noch mehr abgenommen. Dass Du Dich mit Deinem Bruder mit dem Besuchen abwechselst, ist doch OK. Ich bin Einzelkind und sehe meine Eltern nur 1 x die Woche. Ab und zu fahre ich Samstags mal nicht hin, ich muss auch mal ein ganzes Wochenende für mich, meinen Mann und das Haus haben und mal nicht so genau über die Verdauung und den Tablettenkonsum meines Vaters Bescheid wissen... Meine Eltern haben auch Verständnis dafür. Sieht für meinen Vater auch blöd aus, wenn plötzlich Verwandte auf der Matte stehen, die sich nie haben blicken lassen und das Kind immer jede Woche auf der Matte steht. Dem Arzt im Klinikum muss man auch alles aus der Nase ziehen. Wenn nix gefragt wird, erzählt er auch nichts. Ich habe meine Eltern erst einmal über die Tumormarker CA 19-9, CEA oder ähnliches aufgeklärt, damit sie was zu fragen haben. Mein Gott, was würden wir nur OHNE Internet machen??!!?? Mach weiter so! Liebe Grüße Angelika
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Betroffener: Mein Vater (Jahrgang 1939) 15.01.07 Diagnose BSDK mit 2 Lebermetastasen Teilnahme an einer Phase II-Studie: Tumor (ca. 6 cm am Kopf der BSD) nicht gewachsen, jedoch die Metastasen deshalb seit 14.03.07 Behandlung mit Gemzar verstorben am 18.06.07 ![]() |
#5
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Hallo Angelika,
stimmt, ohne das Internet wären wir mächtig aufgeschmissen. Die Infos und auch die lieben Worte sind irre viel wert. Auch die Anonymität, mir tut das gut. Was den Kampf angeht: ich finde es schlimm, dass nicht nur ein Kampf ausgestanden werden muss, sondern auch noch andere Kämpfe hinzukommen: der Kampf mit den Ärzten, dieses Nachfragen was wie wann wo. Die Anregung der Schwestern, auch mal über den Tellerrand hinweg zu schauen, mit den Leuten von sich aus zu reden. Ich weiß, dass deren Beruf schwer ist, dass sie chronisch unterbesetzt sind. Wir waren nicht wild drauf, echt nicht, dass Papa krank geworden ist. Aber es sollte ein miteinander sein. Und kein "..ich bin der Gott in weiß und hab was zu sagen...". Vieles geht sicherlich auch im Alltag unter. Aber eine kleine Hilfestellung den Schwestern und Pflegern gegenüber - ich find das nicht schlimm. Der Schwester von gestern abend werd ich - sie musste ja meinen ganzen Ärger abfangen - werd ich heut nachmittag was leckeres zum Naschen mitbringen. Als Danke schön. Und nix mit schleimen oder so ![]() Anke
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Betroffener: mein Papa, geb. 21.11.1935 Diagnose erhalten am 5.5.07, Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen in Leber und Bauchraum eingeschlafen am 09.07.07. friedlich, still und leise ![]() |
#6
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Hallo Anke,
mein Vater war heute zur Chemo im Klinikum. Der Arzt hatte keine schlechten Nachrichten. Der CA 19-9 ist weiter gesunken auf 1.207. Der CEA von 5,1 über 4,0 auf 3,6. GGT von 286 auf 206. Der Hb war zu niedrig, lag nur bei 9,9. Deshalb soll er sich laut Arzt so schlapp fühlen. Wollte ich Dir nur kurz mitteilen, muss ja auch mal was positives berichten. Bis bald, Angelika
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Betroffener: Mein Vater (Jahrgang 1939) 15.01.07 Diagnose BSDK mit 2 Lebermetastasen Teilnahme an einer Phase II-Studie: Tumor (ca. 6 cm am Kopf der BSD) nicht gewachsen, jedoch die Metastasen deshalb seit 14.03.07 Behandlung mit Gemzar verstorben am 18.06.07 ![]() |
#7
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hallo angelika,
diese komischen werte sagen mir noch nichts. wir haben keinerlei werte bisher gesagt bekommen. aber das wird sicher sehr schnell anders ![]() Mein Papa hat heut den Port eingesetzt bekommen und die Leberpunktion wurde gemacht. Und gut sah er heut aus....ollala....gefuttert hat er super klasse. hoffe, dass das so bleibt. liebe grüsse anke
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Betroffener: mein Papa, geb. 21.11.1935 Diagnose erhalten am 5.5.07, Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen in Leber und Bauchraum eingeschlafen am 09.07.07. friedlich, still und leise ![]() |
#8
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Hi liebe Anke,
hatte nicht eher Zeit, in den KK zu schauen. Schon erstaunlich und erschreckend zugleich, immer wieder lesen zu müssen, wie dämlich sich Ärzte oder andere KH-Mitarbeiter anstellen. ![]() Pass aber bitte auf, dass du nicht all deine Kraft schon jetzt verpulverst. Du weißt, es kann ein langer steiniger Weg werden und du wirst deshalb noch ganz viel Atem benötigen. Also pass auf dich auf. ![]() Ich wünsche dir und deinen Eltern jedenfalls einen guten Verlauf und sagt dem Drecksack den Kampf an!!!! ![]()
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Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken) Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million! _____________________________________________________Soviel zu Statistiken! mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008 mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007 meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011 ![]() |
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Liebe Maarie,liebe Anke Le,liebes Törtchen
Bis jetzt war ich nur ein stiller Leser dieses Forums. Meine Mutter bekam mitte April die Diagnose BSDK.Wie es einem den Boden unter den Füssen wegzieht nach so einer Diagnose wisst ihr ja bestens. Gestern hat sie die dritte Chemo bekommen.Sie hat die Möglichkeit,die Chemo stationär bei einer Onkologin zu machen,sodass sie nach zwei Stunden wieder nach Hause kann.Das erleichtert ihr die ganze Sache sehr.Sie erträgt die Chemo relativ gut. Es ist eine ganz schwierige Zeit für alle Betroffenen.Ich erfahre aber gerade jetzt in dieser Zeit eine ganze grosse Anteilnahme,ehrliches Mitgefühl und eine grosse Hilfsbereitschaft von Familie,Freunden und Bekannten.Diese positive Energie begleitet einem durch diese schwere Zeit.Wir sind nicht alleine!!!!!! Ich wünsche euch allen von Herzen solche Begegnungen Mached`s guet ![]() |
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