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#1
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Liebe Connie,
meine Mutter ist am 23. April dieses Jahres mit 90 Jahren gestorben - nicht an Krebs, sondern nach einem Schlaganfall, den sie in der Reha hatte. Sie hatte das unglaubliche Glück, daß sie hier in Heidelberg auf der Palliativstation des Bethanienkrankenhauses lag, wo man ihrem Wunsch, sie sterben zu lassen, stattgab. Sie konnte nicht mehr sprechen, war aber völlig klar im Kopf und konnte nicken, den Kopf schütteln und ja und nein sagen, und ihr Wille war unmißverständlich klar. Meine Schwester und ich waren bei ihr, so oft wir konnten, und haben, nachdem der Tropf abgehängt war (der ja auch kreislaufstärkende Mittel enthält und damit lebensverlängernd ist), mit dafür gesorgt, daß ihre Lippen und ihr Mund feucht blieben, um das Durstgefühl zu verhindern. Es hat dann noch fast vier Tage gedauert, sie hat schleimverhindernde Spritzen und Morphin bekommen, und wir waren den letzten Abend und die lange letzte Nacht bei ihr und auch, als sie ihren letzten Atemzug tat. Es ist unglaublich schwer, dabei zuzusehen und das auszuhalten, wenn ein geliebter Mensch stirbt, selbst wenn man weiß, daß derjenige selbst es so haben will und man auch selber damit einverstanden ist. Ich wünsche Deinem Pa von ganzem Herzen, daß er so mit sich und Euch im Reinen und so sanft und ohne Schmerzen gehen kann wie meine Mutter. Ein Glück, daß er wieder im Hospiz ist, wo man ihn nicht mehr mit weiß Gott was allem quält. Und Dir und Deiner Mutter wünsche ich von ganzem Herzen all die Kraft, die Ihr jetzt aufbringen müßt. Liebe Grüße, Gudrun |
#2
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liebe conny,
....kann deine gedanken so gut nachvollziehen......... wenn man das leid, das man da sieht, so sehr miterlebt und die qualen und die hoffnungslosigkeit............. ich dachte damals bei meinem dad ganz genau so. ich seh ihn noch ganz deutlich vor mir, diese augen, in denen man den ganzen schmerz und die ganze pein lesen kann.........und dann doch nicht helfen kann. mein dad hat so sehr gekämpft, wollte und wollte einfach nicht loslassen, hat einfach nicht glauben wollen, dass er gehen muss........... aber dann, die letzten zwei,drei tage, da hat er dann endlich für sich akzeptiert, dass seine zeit gekommen ist............ und dann hat er auch endlich gehen können........ ich wünsch euch so sehr, dass dein papa bald seine ruhe und seine frieden findet.............. ich denk an euch. alles, alles liebe: monika |
#3
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Ach Ihr Lieben,
danke euch für eure Kraftpakete und Schilderung eurer Erfahrungen. Allerdings weiß ich überhaupt gar nicht mehr, was ich denken soll. Mein Pa spricht ja nicht (mehr) über das Sterben. Ich wollte ihm heute eigentlich sagen, dass ich loslassen kann und er gehen darf, ohne mit der Tür ins Haus zu fallen. Deshalb fragte ich ihn vorsichtig, was er sich wünsche. Antwort: Dass es ihm besser gehen möge. Ohje, also klammert er sich noch ans Leben. Er trinkt heute auch unendlich viel. Auch wenn er schwer sprechen kann, so ist er voll da. Die Kraft lässt zwar nach, aber er will es sich nicht eingestehen. Deshalb zwingt er sich mit aller Macht, mit Hilfe zum Toilettenstuhl zu gehen. Er will pardout nicht in die Windeln machen. Er kämpft und kämpft und leidet trotzdem dabei wie ein junger Hund. Der Rücken und die Fersen sind allerdings schon wund gelegen. Heute ist der 10. Tag, an dem er keine Nahrung zu sich nimmt. Und was noch ersaunlicher ist, vorhin saß er im Bett (obwohl er schon ewig nicht allein sitzen konnte) und sah fern. Ob es sich dabei um das letzte Aufblühen, um die letzte Kraft handelt?? Wer weiß das schon. Das Hospizpersonal jedenfalls ist selbst sprachlos über soviel Energie. Er hat bestimmt 50 kg abgenommen (ehemals 100 kg), seine Wangen sind eingefallen, die Wangenknochen spitz, sein Mund und die Augen auch beim Schlafen offen, seine Oberarme messen einen Durchmesser von ca. 5-6 cm. Einfach nur noch ein Skelett. Es gibt kein Zurück, und ich frage mich, wie lange soll das noch gehen? Ich wünsche trotzdem allen ein schönes Wochenende!
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Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken) Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million! _____________________________________________________Soviel zu Statistiken! mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008 mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007 meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011 ![]() |
#4
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Hallo Conny,
so wie du deinen Vater beschreibst, sieht auch meiner aus. Auch beim schlafen. Wenn man sich dann Bilder von früher ansieht, denkt man, man waren die dick im Gesicht, obwohl das ja das normale Körpergewicht war, was sie vor der Erkrankung hatten. So zumindest geht es mir. Allerdings sieht bei meinem Vater nur der Kopf bis hin zu den oberen Rippen alles aus wie ein Skellet. Der rest ist voller Wasser. Liebe Conny, ich wünsche euch, das dein Vater bald akzeptieren kann, dass für ihn die Zeit bald abgelaufen ist. Und die Qualen ein Ende haben. Es ist schrecklich sowas mit ansehen zu müssen. Dir nochmal viel Kraft für die nächste Zeit. LG Janet |
#5
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Hallo Conny,
die Beschreibungen zu deinem Vater sind ähnlich wie der Zustand meines Papa's zum Schluss war. Besonders der Punkt mit den Windeln, mein Vater musste zum Schluss nur selten Wasser lassen da er jegliche Infusionen abgelehnt hatte (hätte nur alles hinaus gezögert). Er war ziemlich verwirrt, aber die Windel hat er immer wieder abgerissen. Er konnte sogar die Wirkung vom Morphium hinauszögern. Wir dachten manchmal er ist sehr unruhig, aber musste da nur Wasser lassen. Er konnte sich nicht mehr richtig mitteilen, nur noch mit Wortfetzen und Stöhnen. Als er seine Belange verrichten konnte (hatten da so eine "Ente"), hat er wieder friedlich geschlafen. Ich denke einfach, dass Sie die Windeln ablehnen weil diese Ihnen die letzte Würde nimmt. Es ist so schon schlimm für Sie, so hilflos zu sein vorallem vor den Kindern und der eigenen Frau. Ich wünsch euch ganz viel Kraft und dass dein Papa bald seinen Frieden findet. LG Katja ![]() |
#6
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Hallo ihr Lieben,
danke für eure Wünsche. Leider hat mein Pa es immer noch nicht geschafft. Er quält sich weiterhin. Er kann einfach nicht loslassen. Allerdings ist er nun total kraftlos, kann gar nicht mehr aufstehen, und sein Wille, nicht in die Windeln zu machen, ist gebrochen. Er schläft fast ausschließlich. Heute ist der 14. Tag, an dem er keine Nahrung zu sich nimmt. Ich hoffe so sehr, dass er endlich von seinem Leid erlöst wird und dass es in den nächsten Tagen soweit ist. Diese Quälerei hat keiner verdient.
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Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken) Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million! _____________________________________________________Soviel zu Statistiken! mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008 mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007 meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011 ![]() |
#7
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Ach liebe conny
es ist schrecklich das alles mitansehen zu müssen..ich habs fast genausso erlebt, mit meiner mum in ihren letzten tagen, sie hatte eine katähter, und war immer sehr unruhig wollte aufsten und zur toi, obwohl sie sowas vn schwach war und immer wieder in sich sackte, .. für mich war es echt schlimm, ich war die letzten std bei ihr, hab ihren "todeskampf" miterlebt, und ich heute froh, das sie diesen nicht mehr lange mitmachen musste..ja es ging dann alles sehr schnell.. das was mich dennoch tröstet ist, das sie keine schmerzen hatte und nicht mehr viel leiden musste...das ganze leiden war,, waaren diese erbärmlichen schmerzen.. auch wenns völlig blöd klingt, liebe conny..ich wünsche und hoffe für euch, das dein pa, nicht mehr lang leiden muss, und entlich erlöst wird,,,er seinen seelenfrieden findet.. Für die anstehende zeit, wünsch ich dir ganz ganz viel kraft lg anja |
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