![]() |
![]() |
|
#1
|
|||
|
|||
![]()
Hallo ihr,
was hilft mir? ich bin noch mitten in der "es wird jeden tag ein bischen schlimmer phase". mein daddy ist vor 4 wochen an seinem pleuramesotheliom gestorben. er war 63, ich bin 26. er lag nur 2 wochen im krankenhaus, davor ging es ihm eigentlich gut und dann ging es ganz schnell. Seine letzten worte an mich waren "daddys girl" .. ![]() ![]() alles was mich beschäftigt und wenn es mal wieder so nen moment gibt wo ich ihn anrufen will, dann schreib ich es auf. oder ich ruf meine mama an und erzähl es statt dessen ihr. ich habe ein tagebuch, wo ich ihm eben briefe schreibe. und ich träume von ihm. manchmal ist das schlimm, manchmal gut. ich versuche mir ein bischen zeit zu nehmen, bewusst zu trauern. und ich frage mich was hätte er sich für mich gewünscht. ich werde mir eine schönere wohnung suchen. das hätte ihm gefallen. und wir wollen seinen nächsten geburtstag, so wie er es wollte in Key West feiern, wenns finanziell machbar ist. man sollte eben feiern dass es so einen tollen menschen gegeben hat. dass trauer selbstmitleid ist finde ich nicht. es ist vermissen, es ist mitleid für meine mama, meine geschwister, seine freunde, sicher auch für mich selbst, aber nicht in erster linie. es ist angst, wie es ist ohne ihn weiterleben zu müssen. es ist unsicherheit, er hatte auf alle fragen die richtige antwort. und es ist die frage: wo ist er jetzt? wenn es ein leben nach dem tod oder sowas gibt dann hat er jetzt ein boot und wenn es so weit ist kann er uns an irgeneinem steg abholen und dann fahren wir wieder alle zusammen. was mir sehr hilft ist mit freunden zu reden, die das auch schon erlebt haben. ich habe leider einige davon. die verstehen einfach. und an ihnen sieht man dass es weitergeht. mal schön, mal weniger schön. und dass ich noch 10 tage bei ihm sein konnte bevor er gestorben ist. wir konnten noch reden, uns die hände halten, ich konnte bis zum letzten atemzug bei ihm sein. er hatte keine schmerzen, war nur zwischendurch von den medikamenten ein bischen tüddelig. aber ich konnte bei ihm sein. es hätte schlimmer kommen können. er hätte alleine sterben können, er hätte noch früher sterben können, ich hätte einen anderen vater haben können (der wäre zwangsläufig schlechter gewesen), oder ich hätte gar keinen vater haben können. damit versuche ich mich zu trösten. aber es wird sicher noch lange dauern bis ich nicht mehr in tränen ausbreche darüber dass ich ihn nicht fragen kann wenn ich so ne "papa-frage" hab. leamaya, ich wünsch dir alles gute. trauer ist nötig und sinnvoll und man sollte sie leben wenn sie eben da ist. ich wünsche dir gute freunde für schlechte tage. |
#2
|
|||
|
|||
![]()
Hallo zusammen,
also, die Aussage, daß Trauer nichts als Selbstmitleid ist, verschlägt mir die Sprache...Es ist doch soviel mehr, das mich so traurig macht - will das hier jetzt nicht zum wiederholten Male schreiben. Sicher gehört es auch dazu, aber was ist denn so schlimm daran, darf ich nicht A U C H an mich denken?!!! Solche Vorwürfe - denn so verstehe ich diese Aussagen, helfen doch wohl niemandem in diesem Forum , oder??? leamaya |
#3
|
||||
|
||||
![]()
Hallo Leamaya,
Was hat Trauer oder traurigkeit mit Selbstmitleid zu tun? Es ist doch ganz normal das wir traurig sind wir haben immer hin einen Unserer Liebsten verloren.Solche Sprüche finde ich zum kotzen.Sorry für den Ausdruck.Warum lasssen sie dich nicht so trauern wie du es möchtest. Lass dir das nicht einreden es ist kein Selbstmitleid wenn du um deine Mutter trauerst.Sonst würden hier ja alle Selbstmitleid haben.Ich Auch.Nur das hatte meine Mama auch nicht gewollt.Wir haben es jetzt schwer genug,warum mussen wir dann noch so etwas hören? Kann sich keiner in dich hinein versetzen?Zweifel nicht an deinen Gefühlen,es ist für mich ganz normal traurig zusein und es gehört zu mir,Warum soll man ncht dazu stehen? Drück dich...... ![]() Liebe Grüsse Nicole |
#4
|
||||
|
||||
![]()
Hallo Ihr !
Erst mal mein Beileid euch allen! Es ist sehr schwer einen geliebsten Menschen gehen zu lassen. Aber wie ihr alle so schön immer sagt, sie hätten nicht gewollt, daß wir nun so traurig sind und uns hängen lassen. Mein Mann starb am 12.06.2007 im Alter von 30 Jahren an einem Erwing Sarkom, an dem er im Februar 2004 erkrankte. Ich bin letztes Jahr schonmal an seinem Bett gesessen und habe abschied nehmen müsse, da sein Leben an einem seidenen Faden hing. Ich habe damals gespührt, wie es ist wenn ein Mensch im streben liegt. Da mein Mann und ich trotz der Krankheit ein sehr glückliches und ein normales Leben geführt haben, habe ich damals schon sehr viel um ihn geweint und so ein schon ein Stück getrauert. Wir haben ein ganz normales Leben gefürt wie alle andern unternehmungslusten junge Leute auch. Viel gereist, keine Party ausgelassen, Disco, wenn es ihm mal nicht so ging Video, Spiel oder Kochabende mit Freunden. Er hat so viele Tiefschläge gehabt und er hat immer so gekämpft. Er war Querschnitt und hat wieder laufen gelernt ( aus der Sicht der Ärzte immer noch ein wunder ) , er hat 1 Monat gekämpft um leben zu können, er hat danach drei Monate höchstens noch bekommen und es wurde ein Jahr daraus, er mußte zu Dialyse wegen der Chemo und wir sind trotzdem dieses Jahr nach Asien geflogen. Wir haben uns von nicht unterbringen lassen. Wir haben gelebt, obwohl wir wußten er stirbt bald. ER HAT GEKÄMPFT !!! Sind wir unseren lieben nun nicht auch schuldig für uns/sie auch weiter zu kämpfen ? Haben wir sie nicht immer ermutigt nicht aufzugeben? Haben sie nicht auch ein stückweit für uns gekämpft, um bei uns sein zu können ? Nun würden wir uns hängen lassen? Ist das das was sie wollten ?? Sind wir ihnen nicht schuldig unser Leben wieder einigermaßen in Griff zu bekommen und auch ein stückweit für sie weiterleben?? Aber eins muß ich doch sagen. Laßt jedem seine Glauben wie er trauert, wo er trauert und wann er trauert. Ich finde es falsch auf jemanden einzuschlagen, weil er die Trauer um einen geliebten Menschen egoistisch hält. Finde, aber auch das eine "übertrieben" trauer uns allen auch nicht hilft. Es ist doch ein ein klein bißchen egoistisch oder? Seid mal ehrlich zu euch selbst. Wir weinen nicht nur um den geliebten Menschen den wir verloren haben sondern auch ein wenig um uns. Ich bin jeden Tag mind. ein bis zwei Stunden bei meinem Süßen. Ich brauche das. Er gibt mir so viel Kraft oder auch mal ein Zeichen, wenn ich bei ihm bin. Akzeptiere aber auch das seine Eltern nicht so oft hin möchten. Jeder trauert anderst. Ich trage auch kein schwarz, weil ich weiß das es mein Mann nicht wollte. Habe auch kein problem das meine Schwiegermutter in tief schwarz durch die Welt läuft. Jeder soll so trauern wie es für ihn richtig ist. Und warte ab, es kommen noch Zeichen von deiner Mutter. Nur wenn du suchst und darauf wartest das endlich ein Zeichen kommt, wirst du bestimmt keines erkennen/finden. Ich freue mich heute schon auf dem Tag, an dem ich meinen Süßen wieder in den Arm nehmen kann. Aber vorher muß ich meine Aufgaben, die für mich bestimmt sind, bis es so weit ist, daß ich zu ihm kann noch erfüllen. Das sind wir unseren lieben schuldig. Oder nicht ? Euch allen alles gute weiterhin! Viele liebe Grüße Kathrin Abschied Komm, bringe mich noch zum Bahnhof und sage mir adieu die Treppen steigen so anstrengend hoch drum laß mich nicht allein und geh nich fort, bevor ich eingestiegen bin. Winke mir noch nach, bis der Zug entschwindet. Versprich es mir, bei allem, was uns zwei verbindet-voll Sentiment und Wehmut ist mein Sinn- Erst wenn ich eine Weile fort bin dreh dich um und geh. Geh still nach Hause, versunken und gefangen und denk an das, was nun vergangen. An uns und unser glück an unser Leben. Dann raff dich auf und sichte fein behutsam, was ich dir gelassen. Ich werde dabei im Geiste noch um dich sein. Erst nach und nach entschweben und wohl auch verblassen doch lass ich dich getröstet dann zurück. Du wirst es schaffen, glaube mir. Warst immer stark und hast mir Kraft gegeben. Habe dank, die Zeit mit dir war gut doch nun adieu und du sollst leben.. Hat hat meiner Tante die Anfang dieses Jahres ihr Tochter mit 22 Jahr hat gehen lassen müssen gehofen. Am Anfang fand sie es ein doofes Gedicht. heute sagt sie, je öfter man es sich durchließt um so mehr sieht man wo man gerade steht. Sie hat mir es in die Trauerkarte von meinem Schatz geschrieben und ich lese es mir oft durch und muß dabei weinen. Mal bin ich ein schritt vorne mal einer wieder zurück. Aber wie steht im letzten satz. Habe dank, die Zeit mit dir war gut doch nun adieu und du sollst leben. Geändert von tatin (15.07.2007 um 11:10 Uhr) |
#5
|
|||
|
|||
![]()
Hallo!
Ich habe gestern Nacht beschlossen gehabt, heut mal zu schauen, ob es per Internet die Möglichkeit gibt, mir selbst ein wenig zu helfen..... und ich bin sehr froh, daß es mit dieser Seite geklappt hat... Nachdem ich meine Seele einen kleineren Beitrag sprechen lassen habe, habe ich mich hier noch ein wenig umgeguckt. Es tut gut zu sehen, daß es anderen sehr sehr ähnlich geht. Mein Pa ist am 13.05. diesen Jahres dem Lungenkrebs erlegen; er kämpfte eine schwarze Woche lang ... Es hat mich erschlagen. Seine Chemotherapien hatte er gut verkraftet und auch sonst ist mein Pa bis zum letztmöglichen der Altvertraute geblieben. Er fehlt mir so unwahrscheinlich, gerade auch, weil ich weiß, wie sehr auch meine Ma und meine Schwester ihn vermissen... Ich denke gerne an seine Seebestattung zurück, es war ein wunderbar sonniger Tag und das Meer... dennoch habe ich darin keine Gelegenheit finden können, Abschied zu nehmen - es hat´s mir aber leichter gemacht zu akzeptieren, daß er nicht wie so vertraut, bei uns sein kann. Mir hilft es, wenn ich mir hin und wieder ganz bewußt Zeit nehme, in der ich an ihn denke und einfach mal Tränen vergieße wie verrückt. Zu seiner Beisetzung habe ich für ihn das Stück ausgewählt gehabt: "the town I loved so well" vom Album: "Meeting of the water" Interpreten: The O´neill brothers. The O´neill brothers machen wunderbare Klaviermusik... auch das Album "Through the years" berührt. .... Zum Schluß ein kleines Zitat von Bernhard Shaw:" Das Leben ist wie ein Spiegel - wenn man hineinlächelt, lächelt es zurück." |
#6
|
|||
|
|||
![]()
liebe tatin,
meine persönliche meinung ist anders, sorry... "Aber wie ihr alle so schön immer sagt, sie hätten nicht gewollt, daß wir nun so traurig sind und uns hängen lassen." woher willst du das 100%ig wissen? sie sind nicht mehr da, um sich dazu klar zu äussern. es hängt von jedem selbst ab, was er hier glauben möchte. klar, sie hätten nicht gewollt, dass wir unglücklich bis ans ende unseres lebens sind. das kann wohl jeder sagen. aber gleichzeitig ist es nicht ausgeschlossen, dass sie nicht gewollt hätten, dass wir einfach so schnell und fröhlich über ihren tod hinwegkommen. es ist doch so, dass es von person zu person, je nachdem, was für ein leben dieser mensch führte und was für ein mensch er war, wie dessen krankheitsverlauf, tod und "verabschiedung" war sehr unterschiedlich ist. jede art von verallgemeinerung finde ich hier daher nicht so angebracht. wie gesagt, zu sagen, dass selbstmitleid teil der trauer ist finde ich ok und auch berechtigt. jeder mensch, der einen sehr geliebten menschen verliert, verliert durch dessen tod auch ein teil seiner selbst. da ist selbstmitleid verständlich. aber jede art von eingleisiger charakterisierung der trauer finde ich nicht ok, dazu ist der trauerprozess auch viel zu komplex. dies schafft nur (weitere) schuldgefühle und isolationsgefühle bei trauernden, die vielleicht länger in der trauer brauchen. bei mir persönlich ist es so, dass ich natürlich auch für mich trauere. aber ich habe mir oft gedacht, dass es nicht der tod ansich ist, der die trauer so schwer macht. nein, es sind die gedanken an die qualen, die mein vater durchleben musste, all die ungelebten träume, die er noch hatte, die unendliche verzweiflung und hilflosigkeit in seinen augen, der unbeschreibbare schmerz in seinen augen, uns verlassen zu müssen. das ist es, und das ist kein selbstmitleid. ganz im gegenteil, ich bin mir sicher, dass man hierbei zu einem grossen teil die trauer des sterbenden empfindet, um dessen zu ende gehendes leben und der involvierte abschied VON ALLEM. klar kann man sagen, es ist nun vorbei, konzentriere dich darauf, dass es demjenigen nun wieder gut geht, dass er an einem schönen ort nun gut aufgehoben ist. aber dazu braucht es zeit, denn der grosse schmerz muss erstmal leichter werden, dass man zu solchen gedanken fähig ist - meiner meinung nach - und man muss sich erstmal gedanken über ein leben nach dem tod machen und ob man daran glauben kann/möchte. LG stef. |
#7
|
||||
|
||||
![]()
Hallo stef!
Es gibt bestimmt Leute hier, die nicht mehr viel Zeit zum reden hatten mit ihren Lieben, über den Tod und wie das Leben für uns weitergehen soll. Aber mal Hand aufs Herz habt ihr mit euren Lieben nie über den Tod und was danach kommt geredet? Wie der Kranke sich gewünscht hatt, wie das Leben für euch weitergehen soll? Vielleicht hatte ich auch nur glück mit meinem Mann mit ihm über alles reden zu können. Er wollte immer Leben er hat selbst als er im Sterben lag noch pläne für die Zukunft gemacht. Ich weiß von meinem Mann daß er nie wollte das es mir schlecht geht. Nicht wärend seiner Krankheit und auch nicht danach. Das heißt aber nicht das ich nun fröhlich durchs Leben laufe und sage aus dem Auge aus dem Sinn. Ich hatte auch eine schwere Woche und gestern wieder einen sehr schweren Tag, mit sehr viel tränen und gute gespräche mit Freunden. Es wird auch nicht leichter, eher schwerer mit der Zeit, daß mein Schatz nicht mehr da ist. War seid seinem Tod einmal in der Stadt ( vor ein paar Tagen) weil ich was brauchte und mir ging es mehr als beschissen als ich wieder daheim war. Ich kann keine glücklichen und fröhliche Menschen ertragen und trotzdem weiß ich das mein Schatz es nicht wollte, daß ich mich daheim einigle. Liebe Grüße Kathrin Geändert von tatin (15.07.2007 um 18:27 Uhr) |
#8
|
|||
|
|||
![]()
liebe kathrin,
ja, es ist sicherlich von grossem trost, dass du mit deinem mann über alles reden konntest. es hilft dir sicherlich etwas in deiner trauer und schafft in gewisserweise eine andere situation. ehrlich, darum beneide ich dich und auch andere ein wenig, dass sie über dinge rechtzeitig reden konnten. nein, mein vater hat kein einziges mal über den tod und was danach kommt mit uns geredet, weder was ihn, noch was uns betrifft. meine mutter und auch ich versuchten es, aber er konnte nicht, verstehst du...? es hat ihm zu viele qualen bereitet. und ich weiss von anderen hier aus dem forum, dass es ihnen ähnlich erging. ich weiss, wie es ist, wenn man keine glücklichen menschen um sich erträgt. ich habe mich dann auch eingeigelt und fand das dann auch ok für mich. LG stef. |
![]() |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|